SuSE entlässt Großteil der Mitarbeiter in den USA

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SuSE entlässt Großteil der Mitarbeiter in den USA

 
08.02.01 16:18
Nachdem zuerst die Meldung und dann das Dementi in ungeahntem Tempo aufeinander folgten, dass der deutsche Linux-Distributor SuSE Linux AG[1] einen Großteil seiner Mitarbeiter in den USA entlassen wolle, steht jetzt endgültig fest: SuSE wird sein US-Geschäft "neu ausrichten", wie die Firma dies formuliert. In einer Stellungnahme teilt SuSE nun mit, dass man sich von zwei Dritteln der Mitarbeiter in den USA trennen werde. Eine Rumpfmannschaft von 15 Mitarbeitern soll im kalifornischen Oakland den amerikanischen Standort "der strategischen Ausrichtung entsprechend weiter auf- und ausbauen". Der technische Support wird nach Europa verlagert.

"Die Einsparungspotenziale durch beispielsweise die Zusammenlegung des gesamten technischen Supports in Europa haben uns zu dieser Entscheidung veranlasst", sagt Roland Dyroff, Vorstandsmitglied der SuSE Linux AG. Der US-amerikanische Markt sei für das Unternehmen aber weiterhin wichtig. "Durch die Neuorganisation unserer Aktivitäten in den USA steigern wir unsere Effizienz und bieten unseren Kunden unverändert qualitativ hochwertige Produkte und Dienstleistungen rund um Linux an", betonte Dyroff. In den kommenden Wochen werde das Unternehmen neue Produkte im US-amerikanischen Markt einführen. SuSE spart nach ersten Schätzungen durch die Entlassungen zwischen 4 und 5 Millionen US-Dollar jährlich. Als äußerst kostenintensiv hat sich der Distributionsweg für den amerikanischen Markt erwiesen: Die von SuSE in Deutschland produzierten Linux-Pakete werden per Luftfracht in die USA geschickt und gelangen dann in den Einzelhabdel.

Volker Wiegand, US-Chef von SuSE Inc., stellt hingegen sogar die gesamte bisherige Geschäftsgrundlage von Linux-Dienstleistern in Frage: "Linux als Geschäft zu betreiben funktioniert so nicht mehr." Es gehe nicht an, dass den Kunden versprochen wird, sie bekämen "neueste Technik kostenlos". "Wir können die Naturgesetze nicht neu erfinden", schimpfte Wiegand weiter, "die Kunden müssen wissen, dass ein gutes Produkt auch etwas kostet." Das beste Angebot, was Linux machen könne, laute: "Bessere Technik als die anderen, das aber zum gleichen Preis." SuSE müsse sich nun entscheiden, welche Zielgruppe man zukünftig verstärkt ins Auge fasse: Großkunden wie zum Beispiel IBM, kleinere und mittlere Geschäftspartner auf regionaler Ebene oder aber den Einzel-User.

Ein Nachspiel befürchtet Wiegand hinsichtlich der miserablen PR-Politik seiner Firma während der letzten beiden Tage: "Hier wurden von einigen SuSE-Mitarbeitern Unwahrheiten in die Welt gesetzt."
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