Studie rät zur Fusion der Online-Broker DAB und comdirect
Den krisengeplagten Online-Brokern bleibt derzeit nichts erspart: Nicht nur, dass die Umsätze und Gewinne wegen anhaltender Börsenflaute ausbleiben, jetzt erhalten sie auch noch unaufgefordert Ratschläge von Analysten des Marktforschers Forrester Research.
In ihrer jüngsten Verlautbarung empfiehlt das Unternehmen der HypoVereinsbank eine Fusion ihres Online-Brokers DAB mit dem Konkurrenten comdirect der Commerzbank anzustreben. Dies wäre die einzige Möglichkeit, Deutschlands drittgrößten Online-Broker vor dem Untergang zu retten, hieß es in einer Studie. Forrester habe bereits im Vorjahr darauf hingewiesen, dass die DAB die derzeitige wirtschaftliche Flaute wahrscheinlich nicht überleben werde. Überdies sei man überzeugt, dass ein Kauf durch ein ausländisches Unternehmen zum Scheitern verurteilt sei.
Obwohl die DAB im vergangenen Jahr die Kosten um 30 Prozent gesenkt hat und 64.970 neue Depots dazugekommen sind, hat der Online-Broker für das zweite Quartal 2002 einen Verlust von 13 Millionen Euro ausgewiesen. Die Forrester-Analysten sehen daher in einer Fusion mit comdirect die einzige Möglichkeit, den Online-Broker zu retten. Einem ausländischen Käufer würde es schwer fallen, das Unternehmen rentabel zu machen, so die Einschätzung. Dennoch liefern die Marktforscher mit TD Waterhouse oder Societe Generale gleich zwei potenzielle Kaufinteressenten mit, die sich vom niedrigen Aktienkurs von drei Euro anlocken lassen könnten.
Auch macht man sich bei Forrester Gedanken über die Idee einer Integration in den Mutterkonzern. Diese würde aus Sicht des Analysten nicht die erhofften Einspareffekte bringen, da DAB ein so genannter Elite-Broker mit Aktien-Freaks als Kunden sei, die jährlich mehr als 20 Transaktionen durchführen. Im Falle der Integration in die HypoVereinsbank würden diese wahrscheinlich den Broker wechseln. Durch eine Fusion mit comdirect dagegen entstünde ein gemeinsames Potenzial einer Million häufig handelnder Kunden. Gespart werden könne dann sowohl bei der Technik als auch beim Personal, das 52 Prozent der Kosten der DAB ausmachen soll. Folge man den Empfehlungen der Marktforscher, sei 2005 ein Gewinn von 18 Euro pro Kunde zu erzielen, so die Prophezeiung. (Jörg Birkelbach) / (jk/c't)
Den krisengeplagten Online-Brokern bleibt derzeit nichts erspart: Nicht nur, dass die Umsätze und Gewinne wegen anhaltender Börsenflaute ausbleiben, jetzt erhalten sie auch noch unaufgefordert Ratschläge von Analysten des Marktforschers Forrester Research.
In ihrer jüngsten Verlautbarung empfiehlt das Unternehmen der HypoVereinsbank eine Fusion ihres Online-Brokers DAB mit dem Konkurrenten comdirect der Commerzbank anzustreben. Dies wäre die einzige Möglichkeit, Deutschlands drittgrößten Online-Broker vor dem Untergang zu retten, hieß es in einer Studie. Forrester habe bereits im Vorjahr darauf hingewiesen, dass die DAB die derzeitige wirtschaftliche Flaute wahrscheinlich nicht überleben werde. Überdies sei man überzeugt, dass ein Kauf durch ein ausländisches Unternehmen zum Scheitern verurteilt sei.
Obwohl die DAB im vergangenen Jahr die Kosten um 30 Prozent gesenkt hat und 64.970 neue Depots dazugekommen sind, hat der Online-Broker für das zweite Quartal 2002 einen Verlust von 13 Millionen Euro ausgewiesen. Die Forrester-Analysten sehen daher in einer Fusion mit comdirect die einzige Möglichkeit, den Online-Broker zu retten. Einem ausländischen Käufer würde es schwer fallen, das Unternehmen rentabel zu machen, so die Einschätzung. Dennoch liefern die Marktforscher mit TD Waterhouse oder Societe Generale gleich zwei potenzielle Kaufinteressenten mit, die sich vom niedrigen Aktienkurs von drei Euro anlocken lassen könnten.
Auch macht man sich bei Forrester Gedanken über die Idee einer Integration in den Mutterkonzern. Diese würde aus Sicht des Analysten nicht die erhofften Einspareffekte bringen, da DAB ein so genannter Elite-Broker mit Aktien-Freaks als Kunden sei, die jährlich mehr als 20 Transaktionen durchführen. Im Falle der Integration in die HypoVereinsbank würden diese wahrscheinlich den Broker wechseln. Durch eine Fusion mit comdirect dagegen entstünde ein gemeinsames Potenzial einer Million häufig handelnder Kunden. Gespart werden könne dann sowohl bei der Technik als auch beim Personal, das 52 Prozent der Kosten der DAB ausmachen soll. Folge man den Empfehlungen der Marktforscher, sei 2005 ein Gewinn von 18 Euro pro Kunde zu erzielen, so die Prophezeiung. (Jörg Birkelbach) / (jk/c't)