Stoiber und der Mittelstand....

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Stoiber und der Mittelstand.... Karlchen_I
Karlchen_I:

Stoiber und der Mittelstand....

 
16.09.02 11:25
#1
www.max.de/news_reportagen/reportagen/stoiber

und das...

www.max.de/news_reportagen/reportagen/stoiber/1201736_1.html


Da könnt ja jeder kommen in Bayern. Und wenn er nicht das richtige Parteibuch hat, wird er fertig gemacht.
Stoiber und der Mittelstand.... der hundesohn

Es ging um Leben und Tod für Horst Seehofer

 
#2
Freistaat ohne Herz

Geräte verstauben, Millionen versanden, Patienten geraten in Lebensgefahr - mitten in Bayern verrottet ein Hightech-Herzzentrum. Die Staatsregierung half, einen Investor in den Ruin zu treiben, und Kanzlerkandidat Stoiber war im Bild.

Es ging um Leben und Tod für Horst Seehofer. Die Beine geschwollen, die Lunge voll Wasser - ein Notfall. Der Ex-Gesundheitsminister kam ins Ingolstädter Krankenhaus. Diagnose: Herzmuskelentzündung. 18 Tage lag der 52-Jährige auf der Intensivstation, seit Januar kämpft er um seine Genesung. Für den Mann, der als Minister in Stoibers Schattenkabinett fest eingeplant ist, bedeutete die Erkrankung das vorzeitige Aus im Wahlkampf.

Horst Seehofer hatte noch Glück. Immer wieder kommt es bei Herzkranken zu lebensbedrohlichen Komplikationen. Dann muss der Spezialist aus der Herzchirurgie ran. Nur in einer Herzchirurgie können Bypässe gelegt und Herzklappenfehler behoben werden. Wenn der Weg in den Operationssaal länger als dreißig Minuten dauert, ist mancher Patient kaum zu retten. Solche Komplikationen hätten den Patienten Seehofer das Leben kosten können. Denn in seinem Wahlkreis Ingolstadt lassen sich diese Fälle nicht behandeln, sondern werden ins 56 Kilometer entfernte München überwiesen - eine oft tödliche Distanz.

Investitionsruine

Dabei könnten Menschenleben einfach gerettet werden. In Ingolstadt gibt es eine funktionsfähige, hochmoderne Herzklinik. Das Problem: Sie steht leer. Mitten im Vorzeigestaat Bayern verrottet ein privates Hightech-Herzzentrum, das der international renommierte Herzchirurg László Ressler mit Bankkrediten aufgebaut hat: OP-Säle verwaisen, modernste Medizintechnik verstaubt, Millionen verschwendet, Jobs weg. Bayerns Staatsregierung unter Ministerpräsident Stoiber sah nicht nur zu, sondern half mit, den Investor zu ruinieren. Das belegen Akten, die MAX vorliegen.

Ressler ist am Ende, sein Lebenswerk zerstört. Er fühlt sich betrogen - von der Politik, von Krankenkassen, vom Ingolstädter Ex-Oberbürgermeister Peter Schnell. Nur die Bürger halten zu ihm. Ressler hat 10000 Unterschriften für den Erhalt der Klinik gesammelt, im Jahr 2000 trat er gar für zwei Wochen in Hungerstreik. Doch der Freistaat lenkt bis heute nicht ein. Auch nicht Edmund Stoiber, der über den Vorgang informiert ist. Dass der CSU-Chef den Sachverhalt bestens kennt, beweist ein Brief von Seehofer. Dort heißt es: "Lieber Edmund, wir sollten die Einrichtung einer herzchirurgischen Einheit in Ingolstadt erneut ernsthaft prüfen". Doch die Staatskanzlei wimmelt Anfragen ab. Im Wahlkampf soll dem Kandidaten keine Investitionsruine auf dem Marsch ins Kanzleramt im Weg stehen.

"Herr Doktor, wir sorgen für Wettbewerb im System", Ex-Gesundheitsminister Seehofer

László Ressler war nicht darauf gefasst, dass man ihn hereinlegen würde. Als der Mediziner 1998 seine private Klinik im idyllischen Ingolstadt plant, ist die Welt in Ordnung. Die Politiker sind begeistert, allen voran Horst Seehofer. Kein Wunder: Sein Wahlkreis soll eine Herzchirurgie bekommen, ohne Zuschuss aus Steuergeld. Für die Patienten entsteht ein 21-Betten-Haus nebenan, fern vom Münchner Massenbetrieb. Auch die Kassen signalisieren Unterstützung, verspricht Ressler doch einen Preisnachlass von bis zu zwanzig Prozent pro OP. "Herr Doktor", lobt Seehofer, "wir sorgen für Wettbewerb im System."

Bis hierhin läuft alles so glatt, wie man sich das vorstellt im Wirtschaftsmusterland Bayern. Schon im Juni 1999 nimmt die Klinik die ersten Patienten auf. Doch hinter Resslers Rücken braut sich Unheil zusammen. Offenbar haben es sich die Funktionäre der regierenden CSU anders überlegt: Was, wenn sich herausstellte, dass die kleine Reformklinik wirtschaftlich und qualitativ besser arbeitet? Dann stünden die schwerfälligen Großkliniken auf dem Prüfstand. Dem reformbedürftigen bayerischen Gesundheitswesen ginge es an den Kragen - das musste verhindert werden.


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