Datum: 29. November 2001 Herausgeber: Online: www.stockadhoc.de
Die Märkte im Rückblick
Die Aktienmärkte mussten gestern kräftig Federn lassen. Der Nemax All Share verlor 70,85 Zähler oder 5,76 % auf 1.158,61 Punkte, der Nemax 50 büßte 86,4 Zähler oder 6,64 % auf 1.215,47 Punkte ein. Top-Performer war die Aktie der m+s Elektronik AG mit einem Plus von 25,2 %. Am schlechtesten schnitten Senator (- 18,2 %) und pgam (- 15,9 %) ab.
Im DAX schaffte gestern keines der 30 Unternehmen positiv aus dem Handel zu gehen. Dement- sprechend verlor der Deutsche Aktienindex 2,84 % bzw. 143,62 Punkte auf 4.915,95 Zähler. Während sich adidas-Salomon (- 0,3 %) wie schon am Vortag verhältnismäßig gut halten konnte, verzeichnete Infineon (- 10,3 %) einen prozentual zweistelligen Verlust. Vor der Bekanntgabe der Q3-Zahlen konnte sich noch die Münchener Rück (- 0,3 %) behaupten.
Nicht ganz so dunkelrot wie die deutschen Indizes präsentierten sich die US-Märkte. Der Nasdaq Composite verlor 2,48 % oder 48 Punkte auf 1.887,97 Zähler. Der Dow Jones gab 1,63 % bzw. 160,74 Punkte auf 9.711.86 Zähler ab. Tagesgewinner war hier das Papier von AT&T (+ 3,1 %). Der US-Energieversorger Enron implodierte gestern auf 0,61 US-$, ein Minus von 85,2 %, nachdem die Übernahme durch Dynegy geplatzt worden war. Das hochverschuldete Unternehmen, einst unter den Top ten der größten US-Unternehmen steht nun unmittelbar vor der Pleite. /nl
Prognose für den aktuellen Börsentag
Wir gehen im frühen Handel von einer Fortsetzung der Gewinnmitnahmen am Neuen Markt aus. Die Unterstützung bei 1.200 Punkten im Nemax All Share konnte wie erwartet nicht gehalten werden, womit kurzfristige Verkaufssignale generiert wurden. Eine Fortsetzung bis in den Bereich von 1.100 Punkten scheint jetzt wahrscheinlich. Allerdings haben sowohl der Neue Markt als auch der Nasdaq am heutigen Tag die Chance, dass ihre mittelfristigen Aufwärtstrends halten und die Kurse nach oben drehen. Die kurzfristigen technischen Indikatoren sind durch die Schnelligkeit der Bewegung im überverkauften Bereich angekommen, haben aber noch ein wenig Platz nach unten. An der Nasdaq verläuft der mittelfristige Aufwärtstrend im Bereich von 1.880 Punkten und damit knapp über dem Schlusskurs. Ein brechen dieser Marke würde automatisch eine Ausweitung der Konsolidierung auf ca. 1.800 Punkte zur Folge haben. Hier sollten die Kurse aber spätestens zu drehen beginnen, da die technischen Indikatoren ebenso wie am Neuen Markt in den überverkauften Bereich abdrehen. Bereits deutlich überverkauft präsentiert sich auch der Dow Jones, welcher im Extremfall aber noch Platz bis 9.500 Punkte hat. /fh
Handlungsstrategie
Ausschlaggebend für den gestrigen "Absturz" an der Nasdaq waren erneut schlechte Wirtschaftszahlen. Diesmal in Form des "Beige Book"-Reports welcher 8mal im Jahr durch die Notenbank vorgelegt wird. Dieser beinhaltete, dass die Konsumausgaben nahezu im gesamten Land, in der Nähe oder gar unter dem Niveau vom 11.September liegen. Vor allem die Tourismus- branche hatte mit weiteren Einbußen zu kämpfen und wurde von schwachen Absatzzahlen im Einzelhandel gefolgt. Viele Marktteilnehmer hoffen nun auf das Weihnachtsgeschäft. Sollte dies ebenfalls unter den Erwartungen ausfallen, könnte die Trendwende an den High-Tech-Märkten wieder gefährdet sein. Wir raten dem kurzfristigen Anleger trotzdem beim Erreichen oben genannter Marken, wieder erste Positionen aufzubauen. Bis jetzt ist der Aufwärtstrend an der Nasdaq nicht auf Schlusskursbasis gefallen, womit nach einem Testen am heutigen Tag durchaus ein Reversal stattfinden könnte. /fh
Musterdepot
Parsytec (WKN: 508990) wurde zu einem Kurs von 6,22 Euro in unser Musterdepot aufgenommen. Die Aktie zeigte sich trotz dem schwachen Gesamtmarktes relativ stabil und ging mit einem kleinen Minus bei 6,20 Euro aus dem Handel. Wir rechnen hier bereits in Kürze mit steigenden Kursen, da die 6-Euro-Marke eine starke Unterstützung darstellt. /fh
Tradingchance
Wir nehmen heute keine Änderungen vor.
Wichtige Termine des Tages
Alcatel S.A.: Analysten-Konferenz in Paris
Bau-Verein zu Hamburg AG: Bericht zum 3. Quartal 2001
Beate Uhse AG: Bericht zum 3. Quartal
biolitec AG: Hauptversammlung in Jena (11:00 Uhr)
Deutsche Post World Net AG: Analysten-Konferenz
Eichborn Verlag AG: Bericht zum 3. Quartal und Analysten-Konferenz in Frankfurt
Focus Digital AG: Bericht zum 3. Quartal
Hans Einhell AG: Bericht zum 3. Quartal und Analysten-Konferenz in Frankfurt
LINTEC Information Technologies AG: Bericht zum 3. Quartal & Analysten-Konferenz (Taucha)
Münchner Rück AG: Pressekonferenz und Bericht zum 3. Quartal
paragon AG: Ablauf der Lock-Up-Periode
Preussag AG: Bericht zum 3. Quartal
PrimaCom AG: Bericht zum 3. Quartal Analysten-Konferenz
Prodacta AG: Bericht zum 3. Quartal
Sanacorp Pharmahandel AG: Bericht zum 3. Quartal
TelesensKSCL AG: Bericht zum 3. Quartal
tiscon AG Infosysteme: Bericht zum 3. Quartal
T-Online International AG: Bericht zum 3. Quartal Analysten-Konferenz
TV-Loonland AG: Bericht zum 3. Quartal
WCM AG: Bericht zum 3. Quartal
W.E.T. Automotive Systems AG: Hauptversammlung in München (10:30 Uhr)
USA: Gebrauchsgüteraufträge (14:30 Uhr) und Neubauverkäufe (16:00 Uhr) Oktober und Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe (Stichtag: 24.11.)
Aktuelle Unternehmensmeldungen
STOCKadHOC-Ticker
+++ Der im MDAX notierte Technologiekonzern JENOPTIK (WKN: 622910) hat in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres seinen Umsatz um 32,5 % von 0,804 Mrd. Euro auf 1,065 Mrd. Euro ausbauen können. Beim Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) konnten die Jenaer leicht zulegen. Nach 48,5 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum erwirtschaftete die JENOPTIK AG nun 49,4 Mio. Euro. Das Nettoergebnis beläuft sich auf 38,1 Mio. Euro. Da sich der Auftragseingang (1,55 Mrd. Euro) auf Vorjahresniveau befindet und der Auftragsbestand mit 2,3 Mrd. Euro rund 8,4 % gegenüber dem Vorjahr zulegen konnte, geht das Unternehmen davon aus, die gesteckten Ziele für 2001 zu erreichen. Der Jenoptik-Konzern rechnet mit einem Umsatzanstieg von 20 % und einer Ergebnisverbesserung um 30 %. Für 2002 werde mit einer Stagnation der Erlöse gerechnet, erklärte Finanzvorstand Alexander von Witzleben. Die Anteilsscheine des Thüringer Konzerns gaben gestern 3,5 % auf 22,00 Euro (Xetra) ab. +++
+++ Die auf den Windparkbau spezialisierte Umweltkontor Renewable Energy AG (WKN: 760810) rutsche nach Ablauf des dritten Quartals in die Verlustzone. Schuld waren Verschiebungen von Projekten in das vierte Quartal aufgrund geänderter Genehmigungsverfahren, erklärte das Unternehmen. Der Fehlbetrag beläuft sich auf - 0,7 Mio. Euro, nach einem Ergebnis von 0,9 Mio. Euro im Vorjahr (30.09.2000). Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) betrug - 0,2 Mio. Euro (30.09.2000: 2,15 Mio. Euro). Die Umsatzerlöse lagen zum 30.9.2001 bei 61,1 Mio. Euro und damit rund 72 % über dem Vorjahreswert (35,5 Mio. Euro). Umweltkontor erklärte, dass die Prognosen für das Gesamtjahr 2001 (Umsatz 181,8 Mio. Euro; EBIT 14 Mio. Euro) dann eingehalten werden können, wenn alle Windparkprojekte im vierten Quartal planmäßig fertiggestellt werden und deren Platzierung über Fonds erfolgreich verläuft. Sowohl Analysten als auch Anleger zeigten sich enttäuscht von den Zahlen und verabschiedeten sich aus dem Titel. Die Aktien der Umweltkontor AG verloren 13,8 % auf 10,30 Euro (Xetra). +++ /nl
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