Die Graphit Kropfmühl AG ist mit der Förderung und Veredelung von Naturgraphit befasst. Abnehmer der Gesellschaft sitzen in der ganzen Welt und in den verschiedensten Branchen. Gereinigte Graphite werden z.B. in der Automobilindustrie benötigt, und zwar für Batterien, Bremsen, Kohlebürsten. Weitere Anwendungsbereiche finden sich im Stahl- und Schmiedebereich, bei der Produktion von Lithium-Ionen-Akkus und in nur noch geringem Umfange bei der Bleistiftproduktion. Für hochgereinigte Graphite gibt es ständig neue Einsatzgebiete, vor allem in High-Tech-Bereichen und in der chemischen Industrie. In diesem Segment gehört Graphit Kropfmühl zu den weltweit größten Anbietern.
Wesentliche inländische Gesellschaft des Konzerns ist die RW silicium GmbH, bei der es sich nach Angaben der Graphit Kropfmühl AG um den einzigen deutschen Hersteller von hochwertigem Silicium handelt. Silicium-Metall wird beispielsweise bei der Herstellung von Leichtmetall verwendet, und zwar wird dadurch die Vergießbarkeit von Aluminium gefördert. Des Weiteren ist Silicium-Metall der Rohstoff für die Produktion von Siliconen, die in vielen Anwendungsbereichen eingesetzt werden. Die Produktionskapazitäten bei RW silicium sind in 1999 und 2000 weiter ausgebaut worden. Außerhalb Deutschlands sind die tschechische Maziva Týn spol. s.r.o. und die britische Branwell Graphite Ltd. von Bedeutung. Diese beiden Töchter sind spezialisiert auf die Herstellung und den Vertrieb hochwertiger Graphite bzw. Graphitprodukte und Marktführer in ihren Ländern.
Der Graphit-Kropfmühl-Konzern verfügt über eigene Rohstoffquellen in Asien und Afrika, wobei den asiatischen die höchste Bedeutung zukommt. Dies sind das in 2000 gegründete chinesische Joint-Venture Qingdao Kropfmühl Graphite (Co.) Ltd. (Anteil Graphit Kropfmühl 51%). Damit habe sich die Graphit Kropfmühl AG eines der besten Graphitvorkommen in China gesichert und zugleich eine Plattform für den Ausbau des Marktanteils in Asien (insbesondere Japan und Südkorea) geschaffen, hieß es damals. Ebenfalls 2000 wurde die Beteiligung an der Bogala Graphite Lanka Ltd., Sri Lanka, von 20% auf 81% erhöht. Die Bogala Graphite Lanka Ltd. sei weltweit eine einzigartige Rohstoffressource, so das Unternehmen, vor allem im Bereich Hochwertgraphit. Für Graphitanwendungen im High-Tech-Bereich (elektrotechnische Anwendungen) sei dieser Graphit nicht substituierbar, heißt es.
Die Rahmenbedingungen für Graphit Kropfmühl haben sich im Geschäftsjahr 2003 wieder aufgehellt. Nach dem schwachen Preisniveau sowohl bei Graphit als auch Silicium-Metall in 2002 kletterten die Preise im Jahresverlauf 2003 wieder im Sog anziehender Nachfrage insbesondere aus Asien. Spiegelbild dessen ist der Konzernumsatz, der sich um 5,9% auf 67,7 (i.V. 63,9) Mill. Euro erhöhte. Davon entfielen auf die Sparte Graphit 26,8 (25,1) Mill. Euro und auf die Sparte Silicium-Metall 40,9 (38,9) Mill. Euro. Die wichtigsten Kunden kamen in der Berichtszeit aus den Branchen Batterie (Umsatzanteil 17%), Feuerfest und Chemie (jeweils 12%) sowie aus Handel, Friktion und Kohlebürste (jeweils 10%).
Wie schon im Vorjahr wird auch für 2003 mit Blick auf die Ertragslage auf den extremen Anstieg der Energiekosten im Segment Silicium-Metall verwiesen. Nichtsdestotrotz konnte das Bruttoergebnis überproportional zum Umsatz um 19,0% auf 10,2 (8,5) Mill. Euro gesteigert werden, womit sich die Marge auf 15,0 (13,4)% verbesserte. Dank stabiler Vertriebskosten von 3,9 Mill. Euro und eines infolge von aufgelösten Rückstellungen erheblich verbesserten sonstigen betrieblichen Ergebnisses von plus 0,7 (minus 1,5) Mill. Euro wirkte sich die Kostenexplosion bei den allgemeinen Verwaltungsaufwendungen auf 5,5 (4,3) Mill. Euro nicht belastend auf das operative Ergebnis EBIT aus, das auf 1,41 (minus 1,17) Mill. Euro in den positiven Bereich drehte. Durch das Finanzergebnis von minus 1,95 (minus 1,90) Mill. Euro rutschte der Konzern jedoch in die Verlustzone auf ein Ergebnis vor Steuern von minus 0,54 (minus 3,07) Mill. Euro. Nach einem Steuerertrag von 0,28 (Ertrag 0,13) Mill. Euro und Fremdanteilen von 0,38 (0,25) Mill. Euro wurde schließlich ein Jahresüberschuss von 0,11 (Fehlbetrag 2,69) Mill. Euro gezeigt. Zu berücksichtigen ist, dass Graphit Kropfmühl 2003 die Bilanzierung auf IFRS umstellte und rückwirkend 2002 daran anpasste.