Steht eine Kaufpanik bevor?

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Steht eine Kaufpanik bevor?

 
25.04.04 11:32

Die Bedeutung der 4000er-Marke im DAX nimmt zu. Das ist das Fazit in dieser Woche.

Zwischenzeitlich sah es für die Bullen gar nicht gut aus, aber die Wall Street hat es wieder einmal gerichtet. Über unsere Abhängigkeit kann ich aber wirklich nur noch den Kopf schütteln. Es ist schon peinlich, dass die deutschen Börsen gar kein Eigenleben haben.

Und wer hat die Märkte wieder einmal so richtig durchgerüttelt? Richtig, der große alte Mann mit der Aktentasche, besser als Alan Greenspan bekannt. Am Dienstag äußerte er sich außerplanmäßig zu den Zinsen und bereitete die Anlegerschar auf eine bevorstehende Anhebung vor. Das Überraschende dabei war der Zeitpunkt, denn am Dienstag sollte sich Greenspan eigentlich über die Banken auslassen und erst am Mittwoch einen ökonomischen Ausblick liefern.

Die Wall Street reagierte verschreckt und die Kurse liefen tiefrot an. Einen Tag später nutzte der US-Notenbankchef die Gelegenheit, die Märkte zu beruhigen. Trotzdem ist klar: Dass die Zinsen angehoben werden und entgegen meiner ursprünglichen Ansicht noch vor den US-Präsidentschaftswahlen im November.

Die Frage ist nur, wie schnell dreht die Fed an der Zinsschraube? Bei einem Satz von einem Prozent für den kurzfristigen US-Zins, der eigentlich nur in absoluten Notsituationen angebracht ist, besteht ein großer Spielraum nach oben. Und wenn man ein Wirtschaftswachstum zwischen fünf und sechs Prozent unterstellt, dann noch mehr.

Aber kann die Fed die Zinsen beispielsweise bis auf drei Prozent anheben? Die Rahmendaten würden das ermöglichen, aber es würde auch die Geldpolitik der vergangenen Monate und Jahre konterkarieren. Amerika ist hoch verschuldet und viele Bürger könnten es sich gar nicht leisten, höhere Zinszahlungen zu leisten. Die Konjunktur würde abgewürgt, die Bemühungen der Fed, die Rezession möglichst kurz ausfallen zu lassen, ad absurdum geführt.

Wahrscheinlicher ist daher, dass Greenspan ein wenig Luft aus der Blase entweichen lassen wird. Eine Zinsanhebung wird kommen, aber ob er nun ein Prozent oder 1,25 oder 1,5 Prozent beträgt, ist nicht entscheidend. Denn Greenspan geht es um die Stimmung, die soll nicht zu euphorisch werden. Dieses Ziel hat er temporär erreicht.

Die Stärke des DAX zeigte sich auch schon bei der Bekanntgabe der ZEW-Konjunkturerwartungen. Der Index fiel zum vierten Mal in Folge, aber zu diesem Zeitpunkt hielt sich der Blue-Chip-Index noch stabil. Das ist positiv zu werten.

Meiner Meinung nach soll die bullische Stimmung noch ausgebaut werden. Daher favorisiere ich das Szenario, dass der DAX unter Schwankungen neue Jahreshochs aufstellt, eine Kaufpanik eintritt und den Index in Richtung 4300 bis 4500 Punkte marschieren lässt. Und wenn dann alle glauben, Aktien sind toll und jeder sie haben will, folgt die kalte Dusche.

Aus charttechnischer Sicht sollten Sie auf folgenden Marken achten: Als Unterstützung dient der Bereich zwischen 4095 bis 4110 Punkten, danach die 4000er-Marke und der Bereich um 3950 Zähler. Als Widerstand fungiert die Zone zwischen 4150 und dem Jahreshoch bei 4175 Punkten. Mal sehen, in welche Richtung sich die immer noch andauernde Seitwärtsrange auflöst.

Am Montag berichtet ein Unternehmen, das auf großen Fuß lebt, über das erste Quartal 2004: Puma. Ich kann mich noch daran erinnern, dass ich die Aktie in einem Artikel bei 100 Euro zum Kauf empfohlen hatte, aber zum damaligen Zeitpunkt mit Kursen um die 120 Euro gerechnet hatte. Jetzt notiert die Aktie bei mehr als 200 Euro - unglaublich. Der Hype ist gigantisch, aber ich kann mir vorstellen, dass wir langsam den Gipfel erreichen.

Neben Puma gibt auch noch Schering sein Quartalsergebnis bekannt. Die Schätzungen belaufen sich auf 0,57 Euro je Aktie. In den USA steht mit dem Verkauf neuer Eigenheime für März noch eine interessante Konjunkturzahl auf dem Programm. Mal sehen, ob noch fleißig gekauft wird, ehe die Zinsen steigen.

Damit sind wir beim Dienstag, an dem unter anderem das Verbrauchervertrauen des Conference Boards in den USA ansteht. Die Prognose für April liegt auf dem Niveau des Ergebnisses des Vormonats bei 88,3 Punkten.

Auch seitens der Unternehmen ist einiges geboten: Canon meldet Q1-Zahlen ebenso wie die DAB bank. Nachbörslich gibt Mc Donald's seine Quartalszahlen bekannt (Prognose: 0,39 Dollar je Aktie). Mittlerweile dürften die Anleger den Schock des plötzlichen Todes des CEO Jim Cantalupo verdaut haben.

Mitte der Woche folgt ein weiteres DAX-Unternehmen mit seinem Zahlenwerk (insgesamt geben acht DAX-Konzerne in dieser Woche ihre Quartalsergebnisse bekannt): Siemens. Der Umsatz sollte sich auf dem Niveau des Vorjahresquartals eingependelt haben, aber der Gewinn dürfte zugelegt haben. Die Erwartung liegt bei 1,62 Euro je Aktie. Neben Siemens veröffentlichen unter anderem auch Unilever, Krones und die ABN Amro ihre Q1-Zahlen.

Am Donnerstag geht es richtig zur Sache: Altana (Pr.: 0,62 Euro je Aktie) dürfte einen Gewinnrückgang im Vergleich zu 2003 verbuchen, BASF (Pr.: 0,85 Euro je Aktie) voraussichtlich ein leichtes Plus beim Ergebnis. Bei der HypoVereinsbank dürfte es wieder schwarze Zahlen (Pr.: 0,16 Euro je Aktie) geben nach dem Verlust im Vorjahr. Die Bank hält auch noch ihre Hauptversammlung ab und die Q1-Zahlen sind damit nicht der einzige Tagesordnungspunkt.

Und dann war da noch DaimlerChrysler, bei denen sich nicht nur die Analysten fragten, wie lange der Vorstandschef Jürgen Schrempp seine Vision der Welt AG noch aufrecht erhalten will. Jetzt hat er reagiert und Kooperationspartner Mitsubishi die Rote Karte gezeigt. Dabei war vor kurzem noch begründet worden, dass die Japaner wichtige Teile auch für Chrysler liefern. Die Börse begrüßt den Schritt - die Aktie von Daimler springt nach oben. BMW mit seinem Rover-Debakel lässt grüßen...

Zur Konjunktur am Donnerstag: Das Bruttoinlandsprodukt (GDP) für das zweite Quartal in den USA wird zum zweiten Mal geschätzt. Die Erwartung liegt bei plus 4,9 Prozent nach plus 4,1 Prozent in Q1. Der GDP-Preisdeflator wird bei plus 2,0 Prozent erwartet. Auf die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe brauche ich nicht extra hinzuweisen, oder?

Am Freitag melden sich die Nummer sieben und acht aus dem DAX zu Wort: Volkswagen und die Deutsche Bank. Bei VW hat Bernd Pischetsrieder angekündigt, dass das Ergebnis "miserabel" ausfallen werde. Das nahm aber kaum einer zur Kenntnis, weil gleichzeitig die Übernahme der niederländischen Leaseplan Corporation angekündigt wurde. Auf der Hauptversammlung wurde auch bekannt, dass VW versucht, das Wüsten-Emirat Abu Dhabi als Großaktionär zu gewinnen. Bei den Scheichs könnte man zumindest ein paar Phaetons absetzen...

Und bei der Deutschen Bank ist die Fusionsphantasie wieder ein wenig heraus, nachdem Finanzvorstand Clemens Börsig eine feindliche Übernahme einer deutschen Bank im Gespräch mit BÖRSE ONLINE quasi ausgeschlossen hatte. Das Duo ist von unterschiedlichen externen Einflüssen beeinflusst: VW hilft der etwas schwächere Euro, die Deutsche Bank leidet unter einer sich abzeichnenden Zinserhöhung am Markt.

Auch die Konjunktur spielt zum Wochenausklang eine Rolle: Die Uni Michigan veröffentlicht ihr endgültiges Verbrauchervertrauen (Pr. für April bei 94,0 Zählern) und auch der Einkaufsmanager-Index von Chicago steht auf dem Programm. Hier rechnet der Konsens mit einem Anstieg um 2,8 auf 60,4 Punkte.

http://www.boerse-online.de/kolumne/zursache/...427a798afd683ce651326

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Ausblick / Medienschau / Tagestermine

 
26.04.04 08:06
---> Börsenausblick: Dax nimmt Anlauf auf Jahreshoch

Steht eine Kaufpanik bevor? 1476942

Dax freundlich erwartet

Auf Basis der Kursgewinn in Amerika am Freitag und in Japan dürften auch die europäischen Börsen zunächst eher freundlich tendieren. Der Blick ist unter anderem auf den Ifo-Index und den stärkeren Dollar gerichtet. Beide zusammen könnten zumindest in Europa für etwas Zinsphantasie und freundlichere Kruse sorgen. Auf der anderen Seite steht allerdings die Frage, wie sich möglicherweise anstehende Zinserhöhungen in Amerika auf die Börsen auswirken werden.

Rentenmarkt vermutlich in der Defensive

Auf Grund der überraschend starken Auftragseingänge im Amerika und der damit verbundenen Kursverlusten an den amerikanischen Rentenmärkten dürften sich die Festverzinslichen auch am Montag eher in der Defensive befinden.

Euro fällt in Fernost auf Fünf-Monats-Tief

Der Euro hat am Montag im frühen Devisenhandel mit 1,1765 Dollar ein Fünf-Monats-Tief zum Dollar markiert. Händler sagten, die Gemeinschaftswährung sei angesichts anhaltender Spekulationen über eine bevorstehende Erhöhung des amerikanischen Leitzinses unter Druck geraten. Geschwächt worden sei der Euro zudem durch Vermutungen von Investoren, daß die Europäische Zentralbank (EZB) nach dem Treffen der führenden sieben Industristaaten (G7) am Samstag unter Druck stehe, den Leitzins in der Euro-Zone zu senken.

Auf der anderen Seite ist der Yen im frühen Handel unter die Marke von 109 Yen je Dollar gerutscht. Händler vermuten, die japanische Währung werde nach einer Zwischenschwäche nun wieder stärker tendieren. Diese Kombination führt in Konsequenz beim Verhältnis von Euro gegen Yen zu schwächeren Kursen.

Aktien in Tokio schließen freundlich

Fester hat der Tokioter Aktienmarkt den Handel am Freitag beendet. Der Nikkei-225-Index gewann 1,2 Prozent oder 141 Punkte auf 12.121. Der Topix verzeichnete ein Plus von 0,3 Prozent oder vier Zählern auf 1.210.

Aktien Hongkong mittags sehr schwach

Nach den hohen Kursgewinnen am Freitag steht der HSI am Montagmittag stark unter Druck - auf breiter Front werden Aktien verkauft. Zudem hat Johnson Electric eine Gewinnwarnung für 2004 gegeben, das laste ebenfalls auf der Stimmung des Marktes, berichten Marktteilnehmer. Zum Ende der ersten Sitzungshälfte verzeichnet der HSI einen Abschlag von zwei Prozent oder 248 Punkten auf 12.136 Zähler. Das kurzfristige Ziel für den HSI sei weiterhin 12.000 Punkte, sagt ein Beobachter. Die Titel von Johnson Electric geben um 19,3 Prozent auf 6,70 Hong Kong Dollar nach. Die Berichte über vermutete SARS-Fälle in China beunruhigen den Markt nach Aussage eines Brokers noch nicht, viele würden die Lage aber argwöhnisch beobachten, heißt es.

Kursbewegungen und Neuigkeiten nach Börsenschluß in Amerika

Nachbörslich zeigten sich die amerikanischen Aktien am Freitag unverändert. Der Nasdaq-100 After Hours Indicator ging bei 1.499,96 Punkten aus dem Handel.

Microsoft-Aktien haben am Freitag infolge unerwartet guter Drittquartalszahlen im nachbörslichen Handel erneut hohe Umsätze verzeichnet, dabei allerdings nur geringe Kursgewinne erzielt. Der Kurs des Softwareherstellers legte um einen Cent auf 27,55 Dollar zuz. Im regulären Geschäft hatten Microsoft um mehr als sechs Prozent zugelegt. Auch Amazon.com präsentierten sich im nachbörslichen Handel nach einem zwischenzeitlichen Anstieg zuletzt kaum verändert. Der Kurs war im regulären Handel nach der Veröffentlichung gesunkener Bruttomargen im abgelaufenen Quartal um 5,3 Prozent auf 46,29 Dollar abgesackt. Die Titel des Internet-Einzelhändlers erhöhten sich nach Handelsschluß in der Spitze bis auf 46,51 Dollar, fielen dann aber wieder etwas zurück und gingen zuletzt mit einem Plus von zwei Cents bei 46,31 Dollar um.

Wall Street schließt gut behauptet

Die Aktienkurse an Wall Street haben am Freitag nach einer anfangs zögerlichen Haltung der Standardwerte mit Gewinnen geschlossen. Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte verbesserte sich um 0,1 Prozent oder 12 auf 10.473 Punkte. Der S&P-500-Index legte um 0,1 Prozent oder einen auf 1.141 Zähler zu. Der Nasdaq-Composite erhöhte sich um 0,8 Prozent oder 17 auf 2.050 Zähler.

Die deutlicheren Kursgewinne bei Technologietiteln begründeten Teilnehmer mit den guten Quartalsergebnissen von Microsoft. Die anfänglich negative Tendenz bei den Standardwerten wurde dagegen mit wieder gestiegenen Zinsängsten nach den unerwartet gut ausgefallenen amerikanischen Auftragseingängen erklärt. Die Zahlen passten in die Reihe positiv interpretierter Konjunkturdaten der vergangenen Wochen und könnten auf ein gutes amerikanisches BIP für das erste Quartal schließen lassen, hieß es.

Microsoft-Aktien stiegen um 6,1 Prozent auf 27,54 Dollar. Trotz eines starken Rückgangs des Gewinns im Vergleich zum Vorjahr lag das Ergebnis des Softwarekonzerns im dritten Quartal klar über den Prognosen der Analysten. Positiv habe der Umsatzanstieg überrascht. Das Unternehmen hob zudem die Ziele für das laufende Quartal und das Geschäftsjahr an. Kräftig nach oben ging es auch für Corning, die sich um 18 Prozent auf 12,13 Dollar verteuerten. Hier hätten Anleger ebenso die überzeugenden Quartalszahlen honoriert wie bei Celestica, hieß es. Die Aktie dieses Herstellers von Elektronikteilen erhöhte sich um 18 Prozent auf 19,69 Dollar.

Deere & Co fielen hingegen um 4,9 Prozent auf 71,20 Dollar nach einer Rückstufung durch UBS Investment Research auf “Neutral“ von “Buy“. Die Titel des Mitbewerbers Caterpillar büßten 2,5 Prozent auf 81,96 Dollar ein. Um 5,3 Prozent auf 46,29 Dollar verringerten sich Amazon. Dabei hatte das Unternehmen einen Umsatzanstieg von 41 Prozent ausgewiesen und die Unternehmensziele für das Geschäftsjahr angehoben. Die Anleger hätten sich offenbar an einer schwächeren Bruttomarge gestört, hieß es. Die gleiche Sorge habe die Aktien des Kopierer- und Druckerherstellers Xerox belastet. Die Titel reduzierten sich trotz ansonsten guter Erstquartalsergebnisse um 8,5 Prozent auf 13,18 Dollar.

Amerikanische Anleihen im späten Handel leichter

Leichter haben die amerikanischen Anleihen am Freitag im späten New Yorker Handel tendiert. Die Veröffentlichung unerwartet guter Auftragseingänge langlebiger Wirtschaftsgüter habe auf ein robustes Wachstum der Wirtschaft hingedeutet und erneut die Zinsängste erwachen lasen, begründete ein Händler die Kursverluste. Dabei belaste den Markt nicht die Angst vor einer einzigen Erhöhung, sondern die Befürchtung, daß es nach der ersten Anhebung der Leitzinsen schnell weitere geben wird. Zehnjährige Titel mit einem Kupon von 4,000 Prozent sanken um 17/32 auf 96-12/32, ihre Rendite stieg von 4,383 auf 4,46 Prozent. Die mit 5,375 Prozent verzinste 30-jährige Treasury fiel um 21/32 auf 101-29/32. Die Rendite legte von 5,195 auf 5,24 Prozent zu.

Der zu Handelsbeginn veröffentlichte Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter war im März gegenüber dem Vormonat um 3,4 Prozent gestiegen. Analysten hatten mit einem Anstieg von nur 0,7 Prozent gerechnet. Äußerungen einer Reihe von Fed-Mitgliedern taten ein Übriges, um die Anleger zurückhaltend agieren zu lassen. So sagte Fed-Vice-Chairman Roger Ferguson, die amerikanische Notenbank werde sicherstellen, daß sich die Inflation nicht zu einer Bedrohung für die Konjunktur entwickle. “Sollte die Fed zu dem Beschluß kommen, daß die Preisstabilität in Gefahr ist, rechne ich damit, daßsie angemessen handelt“, sagte er. Der Präsident der Chicago Fed, Michael Moskow, äußerte sich gemäßigter. Zwar wisse jeder, daß die Zinsen irgendwann wieder steigen müssten, aber noch sei der Zeitpunkt unklar, sagte er bei einer Veranstaltung des Bard College's Levy Economics Institute. Angesichts der niedrigen Inflation könne die Fed die Zinsen zunächst weiter niedrig halten.

Quellen: FAZ.NET, vwd, dpa, AP, AFP, Bloomberg, Reuters.


Medienschau
Sanofi scheint bei Aventis zum Zuge zu kommen

26. April 2004

Unternehmensnachrichten

Aventis akzeptiert Übernahmeangebot von Sanofi

Der Aufsichtsrat von Aventis hat das neue Übernahmeangebot von Sanofi-Synthelabo zum Preis von 69 Euro je Aktie angenommen. Das teilte das französische Finanzministerium am Sonntagabend in Paris mit. Das neue Übernahmeangebot beläuft sich damit auf 55,3 Milliarden Euro. Der Aventis-Aufsichtsrat war am Vortag zusammengekommen, um das Angebote der Sanofi-Synthelabo zu prüfen. Novartis, die vor einigen Tagen mit der Aventis Fusionsgespräche geführt habe, habe kein Gebot für Aventis vorgelegt. Das ursprüngliche Angebot vom Januar mit 46,6 Milliarden Euro habe die Sanofi-Synthelabo um neun Milliarden Euro in bar aufgestockt. Dreizehn der insgesamt 16 Aufsichtsratmitglieder hätten dem neuen Angebot zugestimmt. Zwei Mitglieder hätten dagegen gestimmt und der größte Aventis-Aktionär, die Kuwait Petroleum Company, habe sich enthalten. (Dow Jones Newswires)

Novartis - Keine Gegenofferte für Aventis

Der Schweizer Pharmakonzern Novartis wird keine Gegenofferte zu dem Übernahmeangebot der französischen Sanofi-Synthelabo für den Konkurrenten Aventis vorlegen. Novartis war von Aventis zu Fusionsgesprächen eingeladen worden. Novartis habe aber niemals ein Angebot für eine Fusion vorgelegt, erklärte der Basler Konzerns am Sonntagabend in einer Mitteilung. Diese Gespräche würden nicht fortgesetzt. Die Entscheidung sei endgültig, erklärte Novartis weiter. (Reuters)

Gewinnerholung bei der Commerzbank im ersten Quartal 2004

Der Commerzbank-Konzern hat im ersten Quartal 2004 ein operatives Ergebnis von 435 Millionen Euro erzielt. Besonders deutlich wird die Ertragsdynamik beim Konzerngewinn, der sich von drei Millionen Euro im ersten Quartal 2003 auf jetzt 254 Millionen Euro verbesserte. Weiter rückläufig waren der Verwaltungsaufwand und die Risikovorsorge im Kreditgeschäft. Bei einer anhaltenden Verbesserung der Zinsspanne lag der Zinsüberschuß nach Risikovorsorge im ersten Quartal um sechs Prozent über Vorjahresniveau; der Provisionsüberschuß nahm um 15 Prozent zu. Das Handelsergebnis war mit 314 Millionen Euro sogar um 36 Prozent höher. (Ad-hoc)

Balda-Konzern legt bei Umsatz und Ergebnis zu - erhöhte Ergebnisprognose

Der Balda-Konzern erzielte in den ersten drei Geschäftsmonaten Umsatzerlöse von 70,3 Millionen Euro. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum konnte der Umsatz damit um 32,9 Prozent gesteigert werden (Vorjahr: 52,9 Millionen Euro). Das Wachstum resultiert in erster Linie aus der positiven Auftragslage im Kerngeschäft Infocom. Der Vorstand erhöht nach der vollständigen Übernahme des Joint Ventures Balda-Mikron und der Beteiligung des neuen Partners Everskill seine Ergebnisprognose für das Gesamtjahr 2004. (Ad-hoc)

Aktien von Johnson Electric unter Druck

Mit einem Kursverlust von 20 Prozent auf 6,65 Hongkong-Dollar reagieren am Montag die Aktien von Johnson Electric auf einen Gewinnrückgang. Das Unternehmen gab bekannt, der Ertrag sei im abgelaufenen Geschäftsjahr unter anderem auf Grund steigender Kupfer- und Stahlpreise um 25 Prozent gefallen. (Bloomberg)



Wirtschaftsnachrichten

Tanigaki verspricht Fortsetzung der Strukturreformen

Der japanische Finanzminister Sadakazu Tanigaki hat versprochen, daß sein Land den wirtschaftlichen Aufschwung nutzen will, um mit wichtigen Strukturreformen voran zu schreiten. Im Anschluß an die Beratungen im Internationalen Währungs- und Finanzausschuß (IMFC) am Samstag in Washington, sagte Tanikagi, im Vordergrund stünden dabei vor allem die Lösung des Problems der Not leidenden Kredite bis März 2005, eine Reform der öffentlichen Rentenversicherung und die Privatisierung von Staatssektoren wie der Post. Der IMFC ist das oberste Entscheidungsgremium des Internationalen Währungsfonds (IWF), der an diesem Wochenende zusammen mit der Weltbank seine Frühjahrstagung abhält. Mit Blick auf die aktuelle konjunkturelle Entwicklung verwies der Finanzminister darauf, daß sich die Aussichten weiter verbessern würden und auch Anzeichen einer Abschwächung der Deflation zu verzeichnen seien. (Dow Jones Newswires)

China meldet vier neue Sars-Verdachtsfälle

China hat am Sonntag vier neue Verdachtsfälle der lebensgefährlichen Lungenkrankheit Sars gemeldet. Alle neuen Fälle seien in der Hauptstadt Peking aufgetreten, teilte das Gesundheitsministerium mit. Als Ausgangspunkt für die Infektionskette gilt ein Forschungslabor in Peking. Ein Sprecher der Weltgesundheitsorganisation WHO teilte in Genf mit, die an Sars Erkrankten hätten mit einander in Verbindung gestanden. Möglicherweise werde es weitere Krankheitsfälle geben, doch sei nicht mit neuen Übertragungsketten zu rechnen. Die chinesischen Behörden hätten umgehend reagiert, um die Ausbreitung der Krankheit unter Kontrolle zu bringen. Sars war erstmals Ende 2002 in der chinesischen Provinz Guangdong aufgetreten und hatte sich in mehr als 30 Länder ausgebreitet. Rund 8000 Menschen infizierten sich, fast 800 starben. Die Epidemie hatte besonders die asiatische Wirtschaft stark belastet, aber auch weltweit Einbußen im Tourismusgeschäft verursacht. Bereits zu Beginn dieses Jahres waren in Guangdong vier Menschen an Sars erkrankt, die sich jedoch alle wieder erholten. (Reuters)
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