daxbunny: Steht der Aktienmarkt auf der Kippe?
22.03.05 06:35
Steht der Aktienmarkt auf der Kippe? von Mark Ehren |
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Mit der jüngsten Schwächephase am Aktienmarkt wurde viel Porzellan zerschlagen. Der langfristige Aufwärtstrend ist gebrochen. Auch die fundamentalen Belastungsfaktoren haben zugenommen. |
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Besonders der Dax macht einen charttechnisch angeschlagenen Eindruck. So durchbrach das wichtigste deutsche Börsenbarometer in der vergangenen Woche seinen zweijährigen Aufwärtstrend (s. 1. Chart). "Die Lage bleibt kritisch", sagt Charttechniker Wieland Staud. Der bekannte technische Analyst befürchtet einen Rückgang bis auf 3.800 Punkte. Mittlerweile notiert der Dax rund zwei Prozent unterhalb des Aufwärtstrends, der bei 4.400 Punkten verläuft.
Ähnlich angeschlagen ist auch das Chartbild beim Index der Computerbörse Nasdaq. Hier ist der zweieinhalbjährige Aufwärtstrend gebrochen worden, der bei Punkten 2.030 Punkten verläuft (2.Chart). Das sind nicht die besten Voraussetzungen für die Kursentwicklung an der deutschen Börse. Denn erfahrungsgemäß vollzieht der deutsche Aktienmarkt die Bewegungen der Wall Street nach.
Gründe für einen Schwächeanfall an den Aktienmärkten gibt es eigentlich genug. So stieg der Preis für leichtes US-Öl in der vergangenen Woche mit über 57 US-Dollar je Barrel auf Rekordniveau. Das dämpft die Stimmung der Konsumenten. Seit dem Zwischenhoch im Dezember hat der von der Universität Michigan ermittelte Verbrauchervertrauensindex von 97,1 auf 92,5 Punkte nachgegeben. Je höher die Ausgaben für Energie, desto weniger Geld bleibt für andere Produkte und Dienstleistungen. |
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Steigende Zinsen belasten Außerdem sind die langfristigen Zinsen in jüngster Zeit drastisch gestiegen. Besonders ausgeprägt war der Anstieg am amerikanischen Rentenmarkt, nachdem der Chef der US-Notenbank Alan Greenspan das Zinsniveau als "rätselhaft" niedrig bezeichnet hatte. Die Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihen stieg seit Mitte Februar von unter vier Prozent auf über 4,5 Prozent. Damit steigen die Finanzierungskosten für die Unternehmen. Auch der amerikanische Immobilienmarkt, der in den vergangenen Jahren vom sinkenden Zinsniveau stark profitiert hatte, könnte unter höheren Zinsen leiden.
Mit steigenden Zinsen am Rentenmarkt verlieren Aktien im Vergleich zu Anleihen an Attraktivität. Denn je höher das Zinsniveau, desto relativ unattraktiver sind zum Beispiel die von den Unternehmen ausgeschütteten Dividenden.
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