Der Kinowelt-Gründer Michael Kölmel ist wieder auf freiem Fuß. Der Haftbefehl sei außer Vollzug gesetzt worden, erklärte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft München. Kölmel habe die im Rahmen der Haftprüfung am Vortag geforderte Kaution von 400.000 Euro hinterlegt. Einzelheiten zu den Ermittlungen wollte die Staatsanwaltschaft mit Hinweis auf das laufende Verfahren nicht verraten.
Der frühere Chef der insolventen Kinowelt war am Montag wegen Fluchtgefahr verhaftet worden. Gegen Kölmel wird wegen des Verdachts der Insolvenzverschleppung und Untreue ermittelt. Die Staatsanwaltschaft hat auch seinen Bruder und Geschäftspartner Rainer Kölmel im Visier.
Unklar ist, wie es nun mit Kinowelt weitergeht. Die Gebrüder Kölmel wollten ursprünglich zum 1. November das Kerngeschäft des zusammengebrochenen Konzerns wieder übernehmen. Der Kaufpreis von 32 Mio. Euro sollte bis Ende Oktober bezahlt werden.
Geplant war, dass die neue Kinowelt sich auf Videos und DVD, Lizenzhandel mit Fernsehsendern sowie das Filmverleih-Geschäft konzentrieren sollte. Der Firmensitz sollte von München nach Leipzig verlegt werden. In Branchenkreisen wird nun aber zumindest eine Verzögerung für möglich gehalten. Man müsse abwarten, ob die finanzierenden Banken bei der Stange blieben, hieß es.
Der Münchner Medienrechtekonzernhatte im Jahr 2001 mehr als 300 Mio. Euro Verlust gemacht. Das Insolvenzverfahren war im Mai diesen Jahres eröffnet worden. Zu den größten Erfolgen der aus einem Göttinger Programmkino hervorgegangenen Kinowelt Medien AG zählte der Handel mit den Filmrechten von "Smoke" und "Der englische Patient".
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