Das Ende der Spaßgesellschaft
27.10.2001
von Uwe Warmbein
Dieses Wort, geprägt von Peter Scholl-Latour, wird uns in den kommenden Jahren noch viel beschäftigen, trifft es doch hervorragend den Zustand unserer jetzigen Gesellschaft. Das Phänomen" Generation der Sorglosen" ist nicht etwa eine Mode-Erscheinung innerhalb der Geschichte, sondern Vorbote für kommende Veränderungen.
"Die wilden 20iger" Jahre waren ebenso geprägt von einer solchen "Spaßgesellschaft". Wie die ökonomischen und politischen Veränderungen in den Jahren danach unsere Welt verändert haben, können bestenfalls die Großeltern der heutigen Spaßgeneration erzählen. Wie die Spaßgesellschaft des "Römischen Reiches" endete, ist uns aus Geschichtsbüchern überliefert. Es lohnt sich somit, diese langfristigen Veränderungen unserer Gesellschaft vom ökonomischen Standpunkt aus zu beleuchten.
In meinen Marktberichten versuche ich, Ihnen den Blick zu schärfen für kommende Trends an den Finanzmärkten. Nun sind jedoch die Finanzmärkte ein Ausdruck der wirtschaftlichen Entwicklung. Besser noch - die Börse steht in dem Ruf - kommende Entwicklungen vorauszuahnen. Bedienen wir uns unserer Hilfsmittel zur Analyse der Finanzmärkte, kommen dabei oft erstaunliche Ergebnisse heraus. Wir verwandeln uns von einem Blinden in einen Sehenden und haben die Möglichkeit, uns auf die Dinge, die da kommen werden, einzustellen.
Jeder will ein schönes Leben führen.
Eines der wichtigen Dinge, die einen im Leben erfolgreichen Menschen auszeichnen, ist die Fähigkeit, sich Ziele zu setzen, sie zu verfolgen, durchzusetzen und sich neue Ziele zu setzen. Sich ein Ziel zu setzen, beinhaltet schon einmal planmäßiges bzw. bewusstes Denken. Es gibt sehr viele Menschen, die nur auf die Welt reagieren, ohne nennenswerte eigene Ziele zu verfolgen. Nun reicht es beileibe nicht, nur ein Ziel zu haben - es muss auch erreichbar sein. Was nützt es einem Hochspringer, 4m hoch springen zu wollen - es wäre ein absolut unrealistisches Ziel.
Hinzu kommt ein Plan oder eine Strategie, wie man auf dieses Ziel hinarbeiten kann. Ich bin in während meiner beruflichen Tätigkeit immer wieder erstaunt darüber, wie Leute auf die Frage reagieren: "Welchen Lebensplan haben Sie". Die Tatsache, dass man seinen beruflichen Erfolg, eine Selbständigkeit plant, ist noch jedem geläufig, denn ohne Plan funktioniert es einfach nicht. Aber ein Lebensplan? Meist besteht er aus diffusen Vorstellungen wie
Ich möchte eine Familie gründen
Ich möchte einmal ein Haus mit Garten besitzen
Ich möchte die Welt bereisen etc.
Alles Lebensziele, gegen die absolut nichts einzuwenden ist. Aber an einen Plan, der vielleicht differenziert in kleine Teilschritte aufgeteilt ist und die zu schaffenden Voraussetzungen und Randbedingungen für das Erreichen der Ziele auflistet, denkt kaum jemand. Warum erzähle ich das alles?
Es geht um diese Randbedingungen oder besser - die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, denen jeder unterworfen ist. Will ich meinen Lebensplan umsetzen, ist es wichtig, diese Rahmenbedingungen zu kennen und in meine Strategie einzubauen. Für die Umsetzung meiner Ziele gehört nicht nur, dass ich gewisse Voraussetzungen schaffen muss, sondern auch vor allem ein gewisses "Krisenmanagement". Denn nur allzu viele Dinge können meine ganzen Bemühungen zu Nichte machen. Also muss ich versuchen, mich so gut es geht zu schützen.
Schützen kann ich mich jedoch nur, wenn ich eine Vorstellung davon habe, was auf mich zukommen kann. (Jetzt habe ich aber ganz wunderbar die Kurve gekriegt).
Das Wissen über die Funktionsweise der Finanzmärkte
und ihre Wirkungen ist wie eine Versicherung für unseren Lebensplan. Die Historie der Finanzmärkte ermöglicht uns erstaunliche Einsichten, die wir für die Zukunft nutzen können.
"Wenn man das ganze weltwirtschaftliche und damit auch das politische Geschehen (Primat der Ökonomie) als einen Prozess betrachtet, der sich nach - auch wenn uns verborgenen - Gesetzmäßigkeiten entwickelt, sind Kriege ein unumgängliches Element dieses Prozesses, der sich zwar aus unendlich vielen Variablen zusammensetzt, aber - wie man an der Entwicklung der Wirtschaftszyklen sieht - doch eine gewisse Gesetzmäßigkeit aufweist. Alle Bemühungen der Politik, diese Gesetzmäßigkeiten zu beeinflussen, berühren wahrscheinlich nur wenige Variablen dieses Prozesses und bewirken lediglich eine Verlagerung bzw. zeitliche Verschiebung von Entwicklungen, die durch diese Gesetzmäßigkeiten hervorgebracht werden." (Diese Sätze entstammen meinem Markbericht vom 16.09.2001 anlässlich des Angriffs auf das World Trade Center.)
Diese Katastrophe wird man nicht als ein isoliertes Ereignis betrachten können. Der Zustand der Finanzmärkte bereits vor diesem Ereignis wirft einige langfristige und grundsätzliche Fragen auf, denen wir uns nicht verschließen sollten, wenn wir in der Zukunft kein "Unglückliches Leben" führen wollen.
Vorboten von Wirtschaftskrisen
Große Wirtschaftskrisen in der Vergangenheit sind nicht etwa durch Kriege entstanden. Es verhält sich vielmehr umgekehrt. Große wirtschaftliche Umwälzungen bringen gesellschaftliche Verhältnisse hervor, die zu Kriegen führen. Da wir um die seherischen Qualitäten der Börse wissen, ist es wahrscheinlich, dass es es vor diesen jeweiligen Wirtschaftskrisen von dieser Seite Hinweise gab, die zur Vorsicht mahnten.
In jedem Krieg werden Unmengen an Werten vernichtet, von Menschenleben einmal abgesehen. Der Krieg erscheint aber bei genauer Betrachtung nur als Kulmination eines Prozesses, in welchem noch viel größere Mengen an Werten vernichtet werden. Wenn wir also diesem Prozess rechtzeitig auf die Spur kommen, können wir dann auch Kriege vor ihrer Entstehung vorhersagen?
Im folgenden sehen Sie drei Grafiken, die genau diese Frage anschaulich machen. Sie entstammen einem Vortrag von Johann A. Saiger anlässlich einer Elliott-Wave-Tagung am 07.10.2001 in Friedrichroda (http://www.elliott-tagung.de).
Jeder Strich im Chart repräsentiert ein ganzes Jahr.
Solche Bilder sind beängstigend und beindruckend zugleich. Es drängt sich unmittelbar die Frage auf: Wiederholt sich die Geschichte?
Leider ja - möchte man meinen. Die Bewegungskräfte scheinen dieselben zu sein, nur das Drumherum sieht unterschiedlich aus. Wir in unserem gemütlichen Kartenhaus können uns den Gedanken über solch drastische Veränderungen, der uns vielleicht nach der Betrachtung dieser Zusammenhänge anspringt, nicht wirklich vorstellen - ist er doch weit entfernt von unserem heutigen Denken.
Von den Folgen der geplatzten Börsen-Bubble in Japan hat sich diese Nation nach 10 Jahren noch nicht erholen können, obwohl die Zinssätze schon seit langem nahe Null notieren. Die Liquiditätsspritzen der japanischen Notenbank haben nicht geholfen. Man kann argumentieren, dass aber nichts Schreckliches passiert ist. Richtig ? Sprechen sie mal mit einem Japaner darüber.
Doch die USA sind die größte Wirtschaftsnation der Welt. Die amerikanischen Finanzmärkte sind das Herz der internationalen Finanzwelt. Die Entwicklungen, die sich dort abzeichnen, werden weltweite Folgen haben. Mir liegt nichts daran, hier ein gruseliges Szenario zu zeichnen, sondern ich möchte lediglich den Blick für Dinge schärfen, die sich unter der Oberfläche entwickeln könnten. Wie jeder damit umgeht, bleibt ihm selbst überlassen
Im obigen Bild ist zu erkennen, dass jeweils vor den zwei Weltkriegen die Wachstumsrate der Geldmenge (hier M3) sehr hoch gewesen ist. Direkt im Zusammenhang mit dieser Wachstumsrate steht die Inflation (CPI = Consumer Price Index). Wie die hohe Inflation nach den beiden Weltkriegen wieder abgebaut wurde, wissen wir auch - nämlich durch eine Währungsreform (man nennt es auch Enteignung) und nicht durch Zinserhöhungen !!!!
Zur Zeit steigt die Wachstumsrate der Geldmenge von sehr niedrigen Werten geradezu dramatisch an (siehe mein Special 02 "The Inflation Tsunami"). Befinden wir uns im Vorfeld eines weltweiten Krieges? Gehen die Aktienmärkte noch viel dramatischer zurück als zur Zeit vorstellbar? Schauen sie sich die erste Grafik an und sie bekommen vielleicht ein Gefühl dafür, was alles "machbar" wäre. Berücksichtigen Sie diese Informationen bei Ihrer Lebensplanung oder behalten Sie sie zumindest im Hinterkopf. Eine Versicherung benötigt man auch nicht immer, aber im Schadensfall kann sie sehr nützlich sein. Die Spaßgesellschaft ist jedoch definitiv vorbei - nicht etwa wegen des Anschlages auf das World Trade Center, sondern aus handfesten ökonomischen Gründen. Der Anschlag ist lediglich ein Symptom der Krankheit, nicht die Krankheitsursache.
Bitte beachten Sie, dass die Wachstumsrate der Geldmenge nur bis Ende 2000 dargestellt ist. Zur aktuellen Entwicklung des Geldmengen-Wachstums können sie im meinem Special 02 mehr erfahren.
Wir neigen dazu, uns selbst als den Mittelpunkt der Welt zu begreifen. Alle unsere persönlichen Erfahrungen beziehen sich auf den Zeitabschnitt, in dem wir bisher gelebt haben. Dass es Zyklen und Kräfte gibt, die jenseits unseres kleinen, beschränkten Zeitfensters existieren, wissen wir. Doch erscheint dies alles nicht erfahrbar, wir können es lediglich intellektuell erfassen.
Wohin flieht das Kapital in Krisenzeiten?
Ich lege schon seit geraumer Zeit den Fokus auf die kommende Entwicklung des Goldpreises. Seit ewigen Zeiten ist dieses Metall eine Krisenwährung gewesen. Daran wird sich auch nichts ändern. Die schlechte Performance des Goldpreises in den letzten Jahren wird von denen, die von längeren Zyklen nichts verstehen oder verstehen wollen, dazu benutzt, uns erzählen zu wollen, Gold hätte als Wertanlage ausgedient. Würden sie auf die Idee kommen, zu behaupten, Immobilien hätten als Wertanlage generell ausdient, nur weil sie einen zyklischen Abschwung der Immobilienpreise gesehen haben?
Die Ignoranz dieser Leute liegt wohl eher daran, dass sie ein recht kleines Zeitfenster besitzen, aus dem sie die Dinge betrachten.
Ab 1970 beginnt eine unvorstellbare Rallye des Goldpreises.
Scrollen Sie hoch zum vorherigen Bild. Sie erkennen, dass das Wachstum der Geldmenge von 1970 an sich fast explosionsartig entwickelt. Ich hatte zu dieser Zeit noch andere Dinge im Kopf als die Börse und kann Ihnen leider nichts darüber berichten, ob die allgemeine Meinung auch damals konstatierte:
Die Inflation ist tot
Gold ist keine Wertanlage mit Zukunft
Kaum jemand kann sich heute vorstellen, dass Gold in einigen Jahren neue historische Höchststände erreichen wird. Doch die Finanzmärkte sind zyklisch. Auf einen zyklischen Abschwung folgt ein zyklischer Aufschwung. Betrachten Sie die Extrempunkte der obigen M3 -Kurve mit den Extrempunkten des Goldpreises. Und sie werden nicht leugnen können, dass es hier einen direkten Zusammenhang geben muss.
Die nächste große Rallye des Goldpreises werden zukünftige Analysten sicherlich als atemberaubend beschreiben. Im Special 01 habe ich konstatiert:
"Im kommenden Rohstoff-Bullenmarkt kann und wird genug Geld für ein ganzes Leben gemacht werden. Und jene, die früh ein- und rechtzeitig aussteigen werden wahrscheinlich die neuen "Masters of the Universe" an der Wall Street im Jahr 2011 sein. "
Im folgenden sehen Sie ein das Gold in einer historischen Darstellung:
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Weitere interessante Beiträge findet Ihr unter http://www.bialuch.de
Gruss
L.M.
27.10.2001
von Uwe Warmbein
Dieses Wort, geprägt von Peter Scholl-Latour, wird uns in den kommenden Jahren noch viel beschäftigen, trifft es doch hervorragend den Zustand unserer jetzigen Gesellschaft. Das Phänomen" Generation der Sorglosen" ist nicht etwa eine Mode-Erscheinung innerhalb der Geschichte, sondern Vorbote für kommende Veränderungen.
"Die wilden 20iger" Jahre waren ebenso geprägt von einer solchen "Spaßgesellschaft". Wie die ökonomischen und politischen Veränderungen in den Jahren danach unsere Welt verändert haben, können bestenfalls die Großeltern der heutigen Spaßgeneration erzählen. Wie die Spaßgesellschaft des "Römischen Reiches" endete, ist uns aus Geschichtsbüchern überliefert. Es lohnt sich somit, diese langfristigen Veränderungen unserer Gesellschaft vom ökonomischen Standpunkt aus zu beleuchten.
In meinen Marktberichten versuche ich, Ihnen den Blick zu schärfen für kommende Trends an den Finanzmärkten. Nun sind jedoch die Finanzmärkte ein Ausdruck der wirtschaftlichen Entwicklung. Besser noch - die Börse steht in dem Ruf - kommende Entwicklungen vorauszuahnen. Bedienen wir uns unserer Hilfsmittel zur Analyse der Finanzmärkte, kommen dabei oft erstaunliche Ergebnisse heraus. Wir verwandeln uns von einem Blinden in einen Sehenden und haben die Möglichkeit, uns auf die Dinge, die da kommen werden, einzustellen.
Jeder will ein schönes Leben führen.
Eines der wichtigen Dinge, die einen im Leben erfolgreichen Menschen auszeichnen, ist die Fähigkeit, sich Ziele zu setzen, sie zu verfolgen, durchzusetzen und sich neue Ziele zu setzen. Sich ein Ziel zu setzen, beinhaltet schon einmal planmäßiges bzw. bewusstes Denken. Es gibt sehr viele Menschen, die nur auf die Welt reagieren, ohne nennenswerte eigene Ziele zu verfolgen. Nun reicht es beileibe nicht, nur ein Ziel zu haben - es muss auch erreichbar sein. Was nützt es einem Hochspringer, 4m hoch springen zu wollen - es wäre ein absolut unrealistisches Ziel.
Hinzu kommt ein Plan oder eine Strategie, wie man auf dieses Ziel hinarbeiten kann. Ich bin in während meiner beruflichen Tätigkeit immer wieder erstaunt darüber, wie Leute auf die Frage reagieren: "Welchen Lebensplan haben Sie". Die Tatsache, dass man seinen beruflichen Erfolg, eine Selbständigkeit plant, ist noch jedem geläufig, denn ohne Plan funktioniert es einfach nicht. Aber ein Lebensplan? Meist besteht er aus diffusen Vorstellungen wie
Ich möchte eine Familie gründen
Ich möchte einmal ein Haus mit Garten besitzen
Ich möchte die Welt bereisen etc.
Alles Lebensziele, gegen die absolut nichts einzuwenden ist. Aber an einen Plan, der vielleicht differenziert in kleine Teilschritte aufgeteilt ist und die zu schaffenden Voraussetzungen und Randbedingungen für das Erreichen der Ziele auflistet, denkt kaum jemand. Warum erzähle ich das alles?
Es geht um diese Randbedingungen oder besser - die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, denen jeder unterworfen ist. Will ich meinen Lebensplan umsetzen, ist es wichtig, diese Rahmenbedingungen zu kennen und in meine Strategie einzubauen. Für die Umsetzung meiner Ziele gehört nicht nur, dass ich gewisse Voraussetzungen schaffen muss, sondern auch vor allem ein gewisses "Krisenmanagement". Denn nur allzu viele Dinge können meine ganzen Bemühungen zu Nichte machen. Also muss ich versuchen, mich so gut es geht zu schützen.
Schützen kann ich mich jedoch nur, wenn ich eine Vorstellung davon habe, was auf mich zukommen kann. (Jetzt habe ich aber ganz wunderbar die Kurve gekriegt).
Das Wissen über die Funktionsweise der Finanzmärkte
und ihre Wirkungen ist wie eine Versicherung für unseren Lebensplan. Die Historie der Finanzmärkte ermöglicht uns erstaunliche Einsichten, die wir für die Zukunft nutzen können.
"Wenn man das ganze weltwirtschaftliche und damit auch das politische Geschehen (Primat der Ökonomie) als einen Prozess betrachtet, der sich nach - auch wenn uns verborgenen - Gesetzmäßigkeiten entwickelt, sind Kriege ein unumgängliches Element dieses Prozesses, der sich zwar aus unendlich vielen Variablen zusammensetzt, aber - wie man an der Entwicklung der Wirtschaftszyklen sieht - doch eine gewisse Gesetzmäßigkeit aufweist. Alle Bemühungen der Politik, diese Gesetzmäßigkeiten zu beeinflussen, berühren wahrscheinlich nur wenige Variablen dieses Prozesses und bewirken lediglich eine Verlagerung bzw. zeitliche Verschiebung von Entwicklungen, die durch diese Gesetzmäßigkeiten hervorgebracht werden." (Diese Sätze entstammen meinem Markbericht vom 16.09.2001 anlässlich des Angriffs auf das World Trade Center.)
Diese Katastrophe wird man nicht als ein isoliertes Ereignis betrachten können. Der Zustand der Finanzmärkte bereits vor diesem Ereignis wirft einige langfristige und grundsätzliche Fragen auf, denen wir uns nicht verschließen sollten, wenn wir in der Zukunft kein "Unglückliches Leben" führen wollen.
Vorboten von Wirtschaftskrisen
Große Wirtschaftskrisen in der Vergangenheit sind nicht etwa durch Kriege entstanden. Es verhält sich vielmehr umgekehrt. Große wirtschaftliche Umwälzungen bringen gesellschaftliche Verhältnisse hervor, die zu Kriegen führen. Da wir um die seherischen Qualitäten der Börse wissen, ist es wahrscheinlich, dass es es vor diesen jeweiligen Wirtschaftskrisen von dieser Seite Hinweise gab, die zur Vorsicht mahnten.
In jedem Krieg werden Unmengen an Werten vernichtet, von Menschenleben einmal abgesehen. Der Krieg erscheint aber bei genauer Betrachtung nur als Kulmination eines Prozesses, in welchem noch viel größere Mengen an Werten vernichtet werden. Wenn wir also diesem Prozess rechtzeitig auf die Spur kommen, können wir dann auch Kriege vor ihrer Entstehung vorhersagen?
Im folgenden sehen Sie drei Grafiken, die genau diese Frage anschaulich machen. Sie entstammen einem Vortrag von Johann A. Saiger anlässlich einer Elliott-Wave-Tagung am 07.10.2001 in Friedrichroda (http://www.elliott-tagung.de).
Jeder Strich im Chart repräsentiert ein ganzes Jahr.
Solche Bilder sind beängstigend und beindruckend zugleich. Es drängt sich unmittelbar die Frage auf: Wiederholt sich die Geschichte?
Leider ja - möchte man meinen. Die Bewegungskräfte scheinen dieselben zu sein, nur das Drumherum sieht unterschiedlich aus. Wir in unserem gemütlichen Kartenhaus können uns den Gedanken über solch drastische Veränderungen, der uns vielleicht nach der Betrachtung dieser Zusammenhänge anspringt, nicht wirklich vorstellen - ist er doch weit entfernt von unserem heutigen Denken.
Von den Folgen der geplatzten Börsen-Bubble in Japan hat sich diese Nation nach 10 Jahren noch nicht erholen können, obwohl die Zinssätze schon seit langem nahe Null notieren. Die Liquiditätsspritzen der japanischen Notenbank haben nicht geholfen. Man kann argumentieren, dass aber nichts Schreckliches passiert ist. Richtig ? Sprechen sie mal mit einem Japaner darüber.
Doch die USA sind die größte Wirtschaftsnation der Welt. Die amerikanischen Finanzmärkte sind das Herz der internationalen Finanzwelt. Die Entwicklungen, die sich dort abzeichnen, werden weltweite Folgen haben. Mir liegt nichts daran, hier ein gruseliges Szenario zu zeichnen, sondern ich möchte lediglich den Blick für Dinge schärfen, die sich unter der Oberfläche entwickeln könnten. Wie jeder damit umgeht, bleibt ihm selbst überlassen
Im obigen Bild ist zu erkennen, dass jeweils vor den zwei Weltkriegen die Wachstumsrate der Geldmenge (hier M3) sehr hoch gewesen ist. Direkt im Zusammenhang mit dieser Wachstumsrate steht die Inflation (CPI = Consumer Price Index). Wie die hohe Inflation nach den beiden Weltkriegen wieder abgebaut wurde, wissen wir auch - nämlich durch eine Währungsreform (man nennt es auch Enteignung) und nicht durch Zinserhöhungen !!!!
Zur Zeit steigt die Wachstumsrate der Geldmenge von sehr niedrigen Werten geradezu dramatisch an (siehe mein Special 02 "The Inflation Tsunami"). Befinden wir uns im Vorfeld eines weltweiten Krieges? Gehen die Aktienmärkte noch viel dramatischer zurück als zur Zeit vorstellbar? Schauen sie sich die erste Grafik an und sie bekommen vielleicht ein Gefühl dafür, was alles "machbar" wäre. Berücksichtigen Sie diese Informationen bei Ihrer Lebensplanung oder behalten Sie sie zumindest im Hinterkopf. Eine Versicherung benötigt man auch nicht immer, aber im Schadensfall kann sie sehr nützlich sein. Die Spaßgesellschaft ist jedoch definitiv vorbei - nicht etwa wegen des Anschlages auf das World Trade Center, sondern aus handfesten ökonomischen Gründen. Der Anschlag ist lediglich ein Symptom der Krankheit, nicht die Krankheitsursache.
Bitte beachten Sie, dass die Wachstumsrate der Geldmenge nur bis Ende 2000 dargestellt ist. Zur aktuellen Entwicklung des Geldmengen-Wachstums können sie im meinem Special 02 mehr erfahren.
Wir neigen dazu, uns selbst als den Mittelpunkt der Welt zu begreifen. Alle unsere persönlichen Erfahrungen beziehen sich auf den Zeitabschnitt, in dem wir bisher gelebt haben. Dass es Zyklen und Kräfte gibt, die jenseits unseres kleinen, beschränkten Zeitfensters existieren, wissen wir. Doch erscheint dies alles nicht erfahrbar, wir können es lediglich intellektuell erfassen.
Wohin flieht das Kapital in Krisenzeiten?
Ich lege schon seit geraumer Zeit den Fokus auf die kommende Entwicklung des Goldpreises. Seit ewigen Zeiten ist dieses Metall eine Krisenwährung gewesen. Daran wird sich auch nichts ändern. Die schlechte Performance des Goldpreises in den letzten Jahren wird von denen, die von längeren Zyklen nichts verstehen oder verstehen wollen, dazu benutzt, uns erzählen zu wollen, Gold hätte als Wertanlage ausgedient. Würden sie auf die Idee kommen, zu behaupten, Immobilien hätten als Wertanlage generell ausdient, nur weil sie einen zyklischen Abschwung der Immobilienpreise gesehen haben?
Die Ignoranz dieser Leute liegt wohl eher daran, dass sie ein recht kleines Zeitfenster besitzen, aus dem sie die Dinge betrachten.
Ab 1970 beginnt eine unvorstellbare Rallye des Goldpreises.
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Die Inflation ist tot
Gold ist keine Wertanlage mit Zukunft
Kaum jemand kann sich heute vorstellen, dass Gold in einigen Jahren neue historische Höchststände erreichen wird. Doch die Finanzmärkte sind zyklisch. Auf einen zyklischen Abschwung folgt ein zyklischer Aufschwung. Betrachten Sie die Extrempunkte der obigen M3 -Kurve mit den Extrempunkten des Goldpreises. Und sie werden nicht leugnen können, dass es hier einen direkten Zusammenhang geben muss.
Die nächste große Rallye des Goldpreises werden zukünftige Analysten sicherlich als atemberaubend beschreiben. Im Special 01 habe ich konstatiert:
"Im kommenden Rohstoff-Bullenmarkt kann und wird genug Geld für ein ganzes Leben gemacht werden. Und jene, die früh ein- und rechtzeitig aussteigen werden wahrscheinlich die neuen "Masters of the Universe" an der Wall Street im Jahr 2011 sein. "
Im folgenden sehen Sie ein das Gold in einer historischen Darstellung:
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L.M.