SparkassenPräsident sieht Gefahr systemische Krise

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polo10:

SparkassenPräsident sieht Gefahr systemische Krise

12
11.10.08 18:16
Sparkassen-Präsident Heinrich Haasis warnt vor einer dramatischen Ausweitung der Finanzkrise und fordert daher rasches Handeln. "Es besteht die Gefahr einer unkontrollierten Abwärtsspirale", sagte der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands (DSGV) am Samstag in Washington. "Nach meiner Einschätzung stehen wir an der Schwelle zu einer systemischen Krise des internationalen Finanzsystems", sagte Haasis. Deshalb seien jetzt ungewöhnliche Maßnahmen nötig. Alles müsse auf den Prüfstand, was der Bekämpfung der seit mehr als einem Jahr schwelenden Krise im Wege stehe.

Haasis begrüßte Pläne der Bundesregierung, nun ein umfassendes Rettungspaket für die Bankenbranche zu schnüren. "Eine systemische Krise kann man nur mit einem Gesamtansatz und nicht mit Einzelfallregelungen bekämpfen", betonte der Sparkassen-Präsident. Es sei aber wichtig, dass ein staatlicher Risikoschirm allen Banken unabhängig vom Eigentümerkreis zur Verfügung stehe. "Es wäre nicht sinnvoll, für bestimmte Banken mehr oder minder komfortable Rettungsboote zu zimmern, während für die anderen die Wellen umso höher schlagen", sagte er. Eine willkürliche Auswahl der zu unterstützenden Banken könne das gesamte System weiter destabilisieren. Zugleich machte Haasis aber deutlich, dass die Sparkassen in der Krise ein Stabilitätsanker seien.

Bundesfinanzminister Peer Steinbrück hat nach einem Treffen der sieben führenden Industrieländer am Freitagabend in Washington einen deutschen Rettungsplan angekündigt, der bis Montagfrüh zur Eröffnung der Börsen stehen soll. Koalitionskreisen zufolge will der Staat nicht nur seine Garantien auf Kreditvergaben zwischen Banken ausweiten, sondern auch die staatliche Beteiligung an angeschlagenen Banken ermöglichen. Dafür bekämen die Geldhäuser vom Staat dringend benötigtes Eigenkapital. Die Regierungen der Euro-Zone wollen nach einem Gipfeltreffen am Sonntag Details zu eine koordinierten Vorgehen bekannt geben.

quelle: reuters
Pfff, kann mal einer den Müll raustragen? Alles bio !
Franzel07:

Guter Beitrag Polo

2
11.10.08 18:22
Ich stehe mit einigen Leuten bereits in der Diskussion, ob nicht sogar selbst ein Land wie USA durch die enorme Verschuldung bankrott gehen könnte.

Bin gespannt wie lange sie noch die Zinsentilgung durchführen können.
MikeOS:

Nur systemrelevante Banken vor dem Untergang

4
11.10.08 18:32
bewahren zu wollen, kann die Kreditklemme im Interbankenkreditmarkt nicht lösen. Der Euribor und Libor steigen. Das können die Verbalkampagnen der Finanzminister und Notenbankchefs nicht verhindern. Nur umfassende Bürgschaften oder noch besser Beteiligungen des Staates an privaten Banken können das Vertrauen der Banken untereinander verbessern.

Wir sind in der systemischen Krise angekommen.  


petruss:

franzel

4
11.10.08 19:17
Die Amis sind doch schon längst bankrott, genau genommen.
polo10:

petruss

5
11.10.08 19:31
Hüstel, eure Staatsschuld wird auch nie zurückgezahlt werden, die von Belgien auch nicht ...
Pfff, kann mal einer den Müll raustragen? Alles bio !
Franzel07:

petruss

3
11.10.08 19:36
Im Prinzip ja, es ist nur noch nicht offiziell und dann gibt es einen richtigen Crash.

Das Thema " Alle festgelegten Gelder werden von dem Staat (USA) gedeckt".
Woher wollen sie das Geld nehmen, außer sie drucken mehr und erhöhen nochmals die Inflationsrate.

Vor allem die Einzahlungen der Arbeitnehmer in Rentenfonds etc. wurden komplett verspekuliert.
Die stehen am Ende mit Nichts da und haben ab ihrer Rente keinen Cent in der Tasche.

Ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass diese Krise erst begonnen hat, denn die genauen Ausmaße sind vielen nicht bewußt bzw. bekannt.  
polo10:

Landesbanken in Rettungspaket einbeziehen

5
11.10.08 20:08
Die Sparkassen fordern zur Bekämpfung der Finanzkrise einen umfassenden staatlichen Rettungsschirm für alle Bankengruppen in Deutschland. Vertrauen kehre nur an die Märkte zurück, wenn private, öffentliche und genossenschaftliche Institute gleichermaßen von Hilfen profitieren könnten, sagte Sparkassen-Präsident Heinrich Haasis am Samstag in Washington. Im Blick hat er vor allem die teils mit Milliardenabschreibungen kämpfenden Landesbanken, deren Refinanzierung sich ohne eine zusätzliche staatliche Garantie im Rücken weiter erschweren könnte.

Die Bundesregierung arbeitet derzeit an einem milliardenschweren Rettungspaket für die Finanzbranche. Es ist noch unklar, welchen Banken der Bund seine Hilfen anbieten will. "Es wäre nicht sinnvoll, für bestimmte Banken mehr oder minder komfortable Rettungsboote zu zimmern, während für die anderen die Wellen umso höher schlagen", betonte der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands. "Der Staat würde durch eine willkürliche Auswahl nicht nur einzelne bevorzugen, sondern auch das gesamte System nicht stabilisieren können." Es bestehe bereits jetzt die Gefahr einer "unkontrollierten Abwärtsspirale" und einer "systemischen Krise des internationalen Finanzsystems". Daher müsse rasch gehandelt werden.

Haasis schloss ausdrücklich nicht aus, dass sich der Bund im Rahmen der Hilfen auch an den Landesbanken beteiligen könnte. Die Institute gehören den Bundesländern und den Sparkassen. Bundesfinanzminister Peer Steinbrück hat die Landesregierungen angesichts der Belastungen einiger öffentlich-rechtlicher Spitzeninstitute wiederholt aufgefordert, ihre Probleme mit den Landesbanken zu lösen.

Die Sparkassen sind Haasis zufolge wegen ihrer hohen Kundeneinlagen finanziell besser ausgestattet. "Sie werden den staatlichen Rettungsschirm wohl kaum in Anspruch nehmen müssen", sagte er. Die Sparkassen hätten sich mit ihrem dezentralen Geschäftsmodell in der Krise als stabiler Anker erwiesen. In den ersten acht Monaten dieses Jahres hätten sie trotz der Turbulenzen an den Märkten Unternehmen und Selbstständigen 13,5 Prozent mehr Kredite zugesagt. Anzeichen für eine Kreditklemme oder eine Verteuerung der Kredite gebe es in Deutschland nicht. Steinbrück hatte am Freitagabend von sich verschlechternden Kreditkonditionen gesprochen.

Der Bundesfinanzminister kündigte nach einem Treffen der sieben führenden Industrieländer in Washington einen deutschen Rettungsplan an, der bis Montagfrüh zur Eröffnung der Börsen stehen soll. Hintergrund ist der dramatische Vertrauensverlust der Banken untereinander und an den Märkten insgesamt. Koalitionskreisen zufolge will der Staat nicht nur seine Garantien auf Kreditvergaben zwischen Banken ausweiten, sondern auch die staatliche Beteiligung an angeschlagenen Banken ermöglichen. Dafür bekämen die Geldhäuser vom Staat dringend benötigtes Eigenkapital. Die Regierungen der Euro-Zone wollen nach einem Gipfeltreffen am Sonntag Details zu eine koordinierten Vorgehen bekannt geben.

quelle: reuters
Pfff, kann mal einer den Müll raustragen? Alles bio !
MikeOS:

Witzig ist schon, dass der Bund ausgerechnet die

4
11.10.08 20:23
Landesbanken subventionieren muss, die alle tief investiert sind in den amerikanischen Derivateschrott. Das schlimme ist, dass sie ohnehin schon anderen staatlichen Institutionen gehören.

In dem Zusammenhang: Bei den irrationalen Bewegungen der VW-Aktie würde ich zu gerne wissen, ob erneut die WestLB mit Derivaten gegen VW gezockt hat?  
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