Spanien steht vor größter Firmenpleite

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Spanien steht vor größter Firmenpleite

 
15.07.08 16:24
mmobilengruppe Martinsa-Fadesa zahlungsunfähig
Spanien steht vor größter Firmenpleite

Spanien steht vor der bislang größten Firmenpleite seiner Geschichte. Die mit mehr als 170.000 Wohnungen und nahezu 29 Millionen Quadratmeter Bauland führende Immobiliengruppe des Landes, Martinsa-Fadesa, hat Insolvenz beantragt. Das von der spanischen Immobilienkrise hart getroffene Unternehmen steht mit rund 5,2 Milliarden Euro in der Kreide.

Von Marc Koch, ARD-Hörfunkstudio Madrid

Immobilienbüro (Foto: dpa) Großansicht des Bildes [Bildunterschrift: Immobilien sind in Spanien momentan kaum zu verkaufen. ]
Auch eine Marathonsitzung des Verwaltungsrates konnte nichts mehr retten: Am späten Montagabend erklärte sich Martinsa-Fadesa, Spaniens größter Immobilienkonzern, für zahlungsunfähig. Mehr als 5 Milliarden Euro Schulden lasten auf dem Unternehmen. Das Fass zum Überlaufen brachte ein vergleichsweise kleiner Kredit über 150 Millionen Euro, den Martinsa dringend benötigte, um eine Refinanzierung abzusichern.
Verständnis für Kreditverweigerung

Dieses Darlehen wurde aber vom Staatlichen Kreditinstitut abgelehnt, woraufhin sich auch die Gläubigerbanken weigerten, dem schwankenden Bauriesen zu helfen - eine Haltung, die sogar innerhalb der Branche auf Verständnis stößt, sagt José Manuel Galindo vom Madrider Verband der Immobilienunternehmer: "Alle, auch die Banken, müssen darauf achten, dass solche Situationen nicht eintreten. Schließlich haben die Geldinstitute kein Interesse daran, sich in Immobilien-Unternehmen zu verwandeln. Sollte es endgültig zur Pleite von Martinsa kommen, könnte das weitreichende Folgen haben."
Wird es einen Domino-Effekt geben?

Nicht nur die fast 900 Bauarbeiter des Unternehmen in Spanien müssen um ihren Job fürchten: Auch die Projekte von Martinsa in Marokko, Ungarn und Rumänien stehen auf dem Spiel, betont ein Bauexperte der größten spanischen Gewerkschaft Comisiones Obreras: "Deswegen kann das, was Martinsa passiert ist, einen Multiplikations-Effekt haben für die Mitarbeiter der ausländischen Subunternehmer."
6500 Familien warten auf ein Heim

Betroffen sind aber auch mehr als 6500 Familien in Spanien, die eine Wohnung von Martinsa gekauft haben. Die Immobilien müssen zwar fertiggestellt werden - wann und vor allem wie das geschehen soll, steht aber in den Sternen. Indirekt werden auch die Kunden der Gläubigerbanken die Krise zu spüren bekommen, denn die müssen ihre geplatzten Kredite finanzieren.
Masse ohne Wert

Völlig unklar ist, wie das Unternehmen gerettet werden könnte: Zwar besitzt Martinsa mehr als 170.000 Wohnungen und fast 29 Millionen Quadratmeter an Bauland im Wert von insgesamt 11 Milliarden Euro - aber dafür wird sich angesichts der Wirtschaftskrise in Spanien so schnell kein Käufer finden. Möglicherweise, deutet Industrieminister Miguel Sebastián an, könnte die Regierung eingreifen: "Man kann ja sehen, dass viele Länder intervenieren, um die Folgen so gering wie möglich zu halten."
Keine zweite Chance für Martinsa-Fadesa

Und logischerweise könnte Spanien das auch tun. Bisher allerdings hatte es niemand für notwendig gehalten, die Notbremse bei Martinsa zu ziehen: Ganz offensichtlich hatte sich das Unternehmen völlig übernommen, als es 2007 in einem hochriskanten Geschäft den Konkurrenten Fadesa gekauft hatte, während sich die Krise auf dem Bausektor schon deutlich abzeichnete. Danach hatte die neue Unternehmensgruppe fast 80 Prozent ihres Börsenwertes verloren. Und vor zwei Monaten hing die Zukunft von Martinsa-Fadesa schon einmal am seidenen Faden. Damals haben 45 Banken die drohende Pleite abgewendet. Jetzt haben sie auf die Bitten um Zahlungsaufschub nicht einmal mehr geantwortet.
Depothalbierer:

oh nee, ne? soplötzlich auf einmal?

 
15.07.08 17:04
bekannte von mir lassen sich von denen gerade ein ferienhaus bauen...
Röckefäller:

Tja, da haben wohl Einige zu viel EM geschaut ;)

 
15.07.08 18:56
Cu
Röckefäller
Röckefäller:

Man kann halt nicht immer Alles haben...

 
15.07.08 19:00
Titel und solvente Unternehmen ;)
Cu
Röckefäller
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