Sommer ist nie schuld

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Arbeiter:

Sommer ist nie schuld

 
15.08.01 23:17

Sommer ist nie schuld


Von Tim Bartz, Frankfurt

Die Deutsche Telekom kann sich derzeit vor Kaufempfehlungen kaum retten. Erst legt die Deutsche Bank den Anlegern ein Investment in die T-Aktie ans Herz und setzt 31 Euro als Kursmarke.

Dann folgt Goldman Sachs mit einem Zielwert von 30 Euro. Auch Credit Suisse First Boston prognostiziert 30 Euro. Und wie reagiert das Volkspapier? Es sinkt und sinkt und sinkt...

Völlig unverständlich findet das Ganze Telekom-Chef Ron Sommer. Er verweist auf seinen angeblichen Erfolgskurs und schiebt die Schuld für den Absturz der T-Aktie auf das Umfeld, die Banken, das Wetter oder was auch immer. Dass die Gewinnsteigerung im ersten Halbjahr ohne Firmenwertabschreibungen, Voicestream-Kauf und UMTS-Ausgaben zu verstehen ist, steht nur im kleingedruckten Teil der ganzseitigen Anzeige, die Sommer am Mittwoch schalten ließ. Dabei handelt es sich um einen gewaltigen Kostenblock, der die Telekom auch in den nächsten Jahren noch belasten wird.

Die larmoyante Art des smarten Managers, der auf der Hauptversammlung 2000 noch Autogramme geben musste, stößt übel auf. Sicherlich war der Blockverkauf von T-Aktien durch die Deutsche Bank fragwürdig und ungeschickt. Aber was erwartet Sommer von den mit T-Aktien abgefundenen Ex-Viocestream-Aktionären wie Sonera und Hutchison Whampoa? Nibelungentreue bis zum Kursziel 0 Euro? Die verschuldete Telekombranche macht derzeit nun mal alles flüssig.

Die Kaufempfehlungen der Banken sind wohl als Wettlauf um die Gunst der Telekom als Auftraggeber für die nächsten Kapitalmarkttransaktionen zu verstehen. Kein Wunder, dass ihnen nicht in jedem Fall geglaubt wird. Jetzt Kaufempfehlungen abzugeben ist billig, da nach oben immer mehr Luft ist als nach unten. Die Anleger sollten nichts drauf geben. Wenn Ende August und Ende November die Haltefristen für Sonera, Hutchison und Konsorten ablaufen, wird es T-Aktien im Dutzend billiger geben.

quelle ftd.
Arbeiter:

Telekom bot Großbanken Pakt an

 
15.08.01 23:58

Telekom bot Großbanken Pakt an


Von Juliana Ranter, London, und Betrand Benoit, Frankfurt

Die Deutsche Telekom hat sechs Investmentbanken Aufträge versprochen, wenn diese auf den Verkauf von Aktienpaketen im Auftrag von Großaktionären verzichten.

Zwar habe die Telekom nicht zugesagt, dass die Investmenthäuser an bestimmten Transaktionen beteiligt würde, hieß es bei Banken in Frankfurt. Doch sie habe klar gemacht, dass die Banken die bevorzugten Partner bei der Ausgabe von Aktien und Anleihen würden.

Diese Vorkommnisse belegen erneut, wie nervös der Konzern ist, weil er die Überflutung des Aktienmarktes mit Telekom-Papieren und damit Kursverluste befürchtet. Seit dem Kauf der US-Mobilfunkanbieter Voicestream und Powertel zum großen Teil im Tausch gegen Aktien, gibt es weltweit mehrere Großaktionäre der Telekom, die ihre Aktien losschlagen könnten. Erst vergangene Woche hatte die Deutsche Bank im Auftrag eines solchen Aktionärs 44 Millionen Aktien auf den Markt gebracht und damit einen drastischen Kurssturz der T-Aktie ausgelöst. Die Telekom hat in weniger als einer Woche ein Fünftel oder rund 20 Mrd. Euro ihres Börsenwerts verloren.


Guter Kunde


Der Konzern sei mit Abstand der am besten zahlende Kunde bei Investment-Transaktionen in Deutschland, hieß es bei einer Bank: "Also gibt es die Regel, dass man sie nicht verärgert, wenn es sich vermeiden lässt."

Zu den wichtigsten Großaktionären der Telekom seit dem Voicestream-Kauf gehören die Hongkonger Hutchison Whampoa, Telephooe & Data System aus den USA, die Investmenbank Goldman Sachs und der finnische Telekommunikationskonzern Sonera. Sie halten zusammen rund 520 Millionen oder gut zehn Prozent aller T-Aktien.

Das Abkommen zwischen der Telekom und den Banken ist der Grund, weshalb der Bonner Konzern der Deutschen Bank mit dem Entzug von Aufträgen gedroht hat, nachdem er das große Aktienpaket platziert hatte.

Die von der deutschen Großbank verkauften Aktien sollen zum großen Teil von Hutchison stammen. Der Hongkonger-Konzern soll mit der Weitergabe der Aktien an eine verbundene Firma ein Halteabkommen für die Aktien umgangen haben.


Rumtricksen


Ein Telekom-Insider sagte zu möglichen Abkommen mit Banken: "Diese Dinge laufen nicht automatisch ab. Aber wenn man einen guten Partner hat, wird man dazu tendieren, an diesen Aufträge zu vergeben. Auf der anderen Seite kann man mit uns rumtricksen, aber man sollte dann nicht mehr mit Aufträgen von uns rechnen."

Die sechs Banken sind neben der Deutschen Bank die Dresdner Kleinwort Wasserstein, Goldman Sachs, Merrill Lynch, Credit Suisse First Boston und Schroder Salomon Smith Barney. Bei Banken wird das Abkommen mit der Telekom als nicht bindend beschrieben. Telekom-Insider sagten, es gebe keine formelle Vereinbarung. Doch es herrsche Einverständnis, dass die Banken den Telekom-Kurs nicht vor dem erwarteten Rückfluss von Aktien aus der Voicestream-Transaktion unter Druck bringen.

Den Banken seien implizit zusätzliche Aufträge angeboten worden, wenn sie keine großen Aktienpakete der früheren Voicestream-Aktionäre verkauften, sagte ein Banker, der die Telekom-Offerte kennt. "Wenn die eine Bitte aussprechen, hört man zu", sagte er.

Telekom-Chef Ron Sommer versuchte am Mittwoch in Zeitungsanzeigen, vor allem Kleinaktionäre vom Wert des Unternehmens zu überzeugen. Die Telekom bedauere den drastischen Kursverlust der vergangenen Woche, schrieb Sommer. "Wir sehen die aktuelle Kursentwicklung in krassem Widerspruch zur operativen Performance und zur strategischen Positionierung des Unternehmens." Bereits zu Wochenanfang hatte er in einem Interview die Deutsche Bank wegen des Aktienverkaufs in der vergangenen Woche ungewöhnlich scharf angegriffen. Der Verkauf sei unprofessionell verlaufen.

quelle ftd.
Arbeiter:

Deutsche Telekom

 
16.08.01 11:08

Deutsche Telekom leiden unter Ron Sommers Aktionismus

 
Die Aktien der Deutschen Telekom haben am Donnerstag erneut herbe Verluste erlitten. So sank der Kurs der Aktien bis 10.00 Uhr um 4,55 Prozent auf 18,26 Euro. Gleichzeitig gab auch Standard-Index DAX um 1,47 Prozent auf 5.375,29 Prozent nach. Händlern zufolge, würden insbesondere die Versuche der Telekom zur Stützung ihres Aktienkurses "dem Markt wirklich übel aufstoßen". So habe das Unternehmen verschiedenen Investmentbanken angeboten, sie zukünftig bei Finanz-Transaktionen zu bevorzugen, wenn sie dafür im Gegenzug von Telekom-Verkäufen im Auftrag von Großaktionären absehen würden. Dies berichtete die "Financial Times Deutschland" unter Berufung auf Bankenkreise und Brancheninsider in ihrer Ausgabe von Donnerstag. Weiter heißt es, dass die Telekom bei Investment-Transaktionen mit Abstand die höchsten Provisionen zahle. Ein solches Gebaren, dass "nichts anderes als der Versuch einer Bestechung" sei, ist "doch in der Regel das letzte Mittel, wenn gar nichts mehr geht", so der Händler. Ron Sommer scheine "offenbar für das eigene Unternehmen jede Hoffnung aufgegeben zu haben". Am Vortag hat die amerikanische Telekom-Tochter VoiceStream tiefrote Halbjahreszahlen vorgelegt. Die Nettoverluste der neuen Tochterfirma verdoppelten sich gegenüber der Vorjahresperiode auf 1,3 Mrd. US-Dollar (rund 3 Mrd. DM). Und das, obwohl VoiceStream seinen Umsatz in den ersten sechs Monaten um 116 Prozent auf knapp 1,6 Mrd. USD erhöhen konnte. Die Telekom hatte Ende Mai mit VoiceStream ihren bislang größten Zukauf abgeschlossen und damit den Einstieg in den US-Markt geschafft. Nach Angaben eines Telekom-Analysten sei auch eine unter Börsen-Profis vielbeachtete Kolumne ("The Lex Column") in der "Financial Times" zur Telekom für den Druck auf die Aktie verantwortlich. Positiv könnte sich auf den Telekom-Kurs hingegen der Verkauf von weiteren Teilen des deutschen TV-Kabelnetzes auswirken. Aller Wahrscheinlichkeit nach werde bereits nächste Woche die US-Medienholding Liberty einen Kaufvertrag für 6 deutsche Regionalkabelnetze unterzeichnen. Branchenkenner gehen von einem Verkaufserlös in Höhe von 5 Mrd. Euro aus.
quelle dpa.

blindfish:

Ron Sommer ist einfach nur peinlich....!

 
16.08.01 11:11
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