IT-Flaute bremst Software AG im ersten Quartal
Deutlicher Nachfragerückgang bei Softwarelizenzen
Wartungserlöse leicht gestiegen
Projektgeschäft etwas schwächer als im Vorjahr
Goodwill-Abschreibung führt zu Verlustausweis
Programm zur Ergebnisverbesserung gestartet
Gesamtjahresumsatz wird 10 Prozent unter Vorjahr erwartet
Darmstadt, 24. April 2002.
Nachdem die Software AG im Geschäftsjahr 2001 mit dem Ausbau des Amerikageschäftes bei Umsatz und Ertrag deutlich zulegen konnte und sich damit von der allgemeinen Schwäche im IT-Markt lange Zeit unbeeindruckt zeigte, war ein Abkoppeln von den konjunkturellen Entwicklungen in 2002 nicht mehr möglich. Mit Vorlage der endgültigen Geschäftszahlen für das erste Quartal 2002 (Geschäftsjahr gleich Kalenderjahr) bestätigte Europas größter Hersteller von Systemsoftware die bereits Anfang April 2002 mitgeteilte Abschwächung bei Umsatz und Ertrag. Der Gesamtumsatz erreichte 116,4 Millionen Euro (Vj. 128,4 Mio. Euro). Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen beträgt 3,6 Millionen Euro (Vj. 1,3 Mio. Euro). Das Nettoergebnis wurde durch planmäßige Firmenwertabschreibungen belastet und weist einen Verlust von 2,4 Millionen Euro (Vj. Verlust 1,5 Mio. Euro) aus.
Der Umsatzrückgang von neun Prozent gegenüber dem ersten Quartal 2001 ist im Wesentlichen auf geringere Lizenzeinnahmen zurückzuführen. Sie betrugen im ersten Quartal 2002 lediglich 24,6 Millionen Euro. Im Vergleichsquartal des Vorjahres wurden noch 42,6 Millionen Euro umgesetzt; darin enthalten waren 4,1 Millionen Euro Einmalerlöse aus Technologieverkäufen. Ursache für die unter den Erwartungen liegende Umsatzentwicklung ist die im IT-Markt von vielen Softwareunternehmen verspürte ungewöhnlich starke Kaufzurückhaltung. Während im zweiten Halbjahr 2001 davon nur die Software für Electronic Business betroffen war, macht sich der Sparzwang vieler Branchen jetzt auch bei Investitionen zum Ausbau der klassischen Rechnersysteme bemerkbar. Die Software AG wurde mit einer massiven Verschiebung von Projekten aller Größenordnungen, in allen Regionen und Produktsegmenten konfrontiert. „Eine Reihe größerer Geschäftsabschlüsse, die für März 2002 fest eingeplant waren, wurden selbst von Stammkunden im letzten Moment auf später verschoben “, erklärt dazu der Vertriebsvorstand Andreas Zeitler. „Ein Phänomen, das wir in diesem Ausmaß erstmals und völlig überrascht zur Kenntnis nehmen mussten.“
Kunden verschieben Projekte auf später
Die klassischen Produkte Adabas und Natural trugen 14,7 Millionen Euro (Vj. 25,7 Mio. Euro) zum Lizenzumsatz bei. Hierbei handelt es sich überwiegend um Umsätze im Bereich Großrechner bei langjährigen Kunden. Das Unternehmen geht deshalb davon aus, dass ein erheblicher Teil der verschobenen Investitionen bei besseren Konjunkturaussichten nachgeholt werden kann. Ein Verdrängungswettbewerb sei hier nicht festzustellen. Der Lizenzverkauf von Electronic Business Software erzielte 6,2 Millionen Euro (Vj. 13,3 Mio. Euro, davon 4,1 Mio. Euro Einmalerlöse). Hier zeigte sich eine schwache Nachfrage für Integrationstechnik, sie führte zu geringeren Erlösen bei EntireX von 3,6 Millionen Euro (Vj. 6,9 Mio. Euro).
Besser war die Entwicklung bei Tamino. Der Server für das Management von Daten im XML Standard (Extensible Markup Language) kam im Januar in einer neuen Version auf den Markt und hat mit 2,6 Millionen Euro die Umsatzzahlen des Vorjahres (2,3 Mio. Euro) leicht übertroffen. In wieweit das Lizenzgeschäft insgesamt durch die neue Vertriebsorganisation beeinflusst worden ist, lasse sich nach Aussagen von Vertriebsvorstand Andreas Zeitler noch nicht mit Sicherheit sagen. Die Software AG hatte zu Jahresbeginn ihren Vertrieb stärker auf die Akquisition von Neukunden und den Verkauf von Electronic Business Software ausgerichtet.
Stabiles Servicegeschäft
Der Umsatzbeitrag aus dem Wartungsgeschäft liegt mit 51,5 Millionen Euro über dem Vorjahreswert (41,9 Mio. Euro). Der Zuwachs wird getragen von der US-Tochter Software AG, Inc., bei der in 2002 erstmals die vollen Quartalsumsätze konsolidiert werden. In den anderen Regionen zeigte sich das Wartungsgeschäft wie erwartet mit leichtem Wachstum.
Der Bereich Professional Services hat Dienstleistungen in Höhe von circa 40,0 Millionen Euro (Vj. 43,4 Mio. Euro) abgerechnet und liegt damit im Rahmen der Erwartungen. Dem zunehmenden Preisdruck durch Überkapazitäten im Markt begegnet das Unternehmen mit einem erweiterten Serviceangebot und der verstärkten Ausrichtung auf umfassende Branchenlösungen, die gemeinsam mit Partnern angeboten werden.
Positives operatives Ergebnis
Da die starke Verschiebung der Lizenzverkäufe erst sehr spät zum Ende des Quartals bekannt wurde, war ein Gegensteuern bei den Kosten kaum möglich und der Umsatzrückgang im Lizenzgeschäft schlug weitgehend auf das Ergebnis durch. Im ersten Quartal 2002 weist die Software AG deshalb ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) in Höhe von 3,6 Millionen Euro aus (Vj. 1,3 Mio. Euro). Die planmäßige Firmenwertabschreibung der US-Gesellschaft belastete das Ergebnis mit 5,4 Millionen Euro; hinzu kam ein negatives außerordentliches Ergebnis von 2,0 Millionen Euro. Im Gesamtergebnis führte dies zu einem Verlustausweis in Höhe von 2,4 Millionen Euro nach Steuern (Vj. Verlust 1,5 Mio. Euro).
Das Unternehmen hat bereits Maßnahmen zur Ergebnisverbesserung eingeleitet. Das Kostensenkungsprogramm umfasst Einsparungen in Höhe von ca. 50 Millionen Euro für das laufende Jahr gegenüber der ursprünglichen Planung. Neben Einsparungen bei Ausgaben für Marketing und Sachkosten wird ein Stellenabbau notwendig, der auch über natürliche Fluktuation erreicht werden soll. Derzeit beschäftigt die Software AG 3.253 Mitarbeiter, per Ende 2002 sollen es knapp 3.100 sein. Für dabei zu erwartende Sonderaufwendungen wurde bereits Vorsorge getroffen.
Die Bilanz per 31. März 2002 ist frei von Bankverbindlichkeiten und weist liquide Mittel in Höhe von 41,1 Millionen Euro (Vj. 38,7 Mio. Euro) aus. Die Eigenkapitalquote beträgt 41 Prozent (Vj. 28 %).
Partnervertrieb weiter ausgebaut
Der Ausbau des Vertriebspartnernetzes wurde weiter vorangetrieben und lieferte im ersten Quartal circa 15 Prozent des Lizenzumsatzes. Die größte Gruppe der inzwischen über 300 Partner bilden Softwarehäuser, die mit Produkten der Software AG branchenspezifische Lösungen entwickeln und vertreiben. Einige dieser Lösungen übernimmt die Software AG auch in den eigenen Vertrieb. Beispiele dafür sind die XML-basierten Lösungen von Tridion (NL), Stellent (USA) und Carels (B) sowie der Ixos AG. Der gemeinsame Marktauftritt hat sich auch auf der diesjährigen CeBIT bewährt, die nochmals deutlich mehr Fachbesucher auf den Stand der Software AG zog als in den Jahren zuvor.
Ausblick
Trotz der aktuellen Kaufzurückhaltung, die fast alle IT-Anbieter spüren, bleibt Software eines der attraktivsten Segmente der zyklischen Branche und sollte sich mittelfristig wieder überproportional entwickeln. Die XML-Technologie wird sich weiter ausbreiten und die Integration von bestehenden Rechnersystemen mit neuartigen Anwendungen über das Internet und mobilen Endgeräten ist eine der Hauptaufgaben der kommenden Jahre. Die Software AG sieht sich hierfür gut aufgestellt und wird ihre derzeitige Strategie konsequent fortsetzen. Der zyklischen Marktschwäche begegnet der Vorstand mit einem Stabilitätsprogramm, das ergebnisverbessernde und umsatzsteigernde Maßnahmen umfasst. Dazu gehört neben dem aktiven Kostenmanagement auch die Erweiterung des Serviceportfolios und der Vertrieb von Partnerlösungen. Funktionserweiterungen der klassischen Produkte Adabas und Natural zielen auf zusätzliche Umsätze im etablierten Kundenstamm.
Derzeit sei noch völlig unklar, ob die häufig angekündigte Konjunkturbelebung im zweiten Halbjahr 2002 eintritt und welche Auswirkungen dies gegebenenfalls auf die IT-Industrie haben wird. Vorsichtige Experten erwarten eine Markterholung erst im Jahr 2003. Die Software AG rechnet auf Basis der derzeitigen Vertriebsprognosen deshalb für das Geschäftsjahr 2002 mit einem Lizenzumsatz deutlich unter Vorjahr und mit stabilen Erlösen aus dem Servicegeschäft (Wartung und Projektdienstleistungen). Insgesamt wird ein Rückgang des Umsatzes von circa 10 Prozent gegenüber dem Rekordjahr 2001 erwartet. Auf diesem Niveau rechnet die Software AG unter Berücksichtigung des eingeleiteten Kostensenkungsprogramms mit einem positiven Jahresergebnis in zweistelliger Millionenhöhe.
Software AG wird heute um 11:00 Uhr (MESZ) eine Telefonkonferenz in englischer Sprache abhalten. Die Einwahlnummer lautet +49 (0) 69 56 60 80 00. Ab circa 13:00 Uhr kann der Mitschnitt unter der Telefonnummer +49 (0) 60 74 86 48 88 abgehört werden.
Deutlicher Nachfragerückgang bei Softwarelizenzen
Wartungserlöse leicht gestiegen
Projektgeschäft etwas schwächer als im Vorjahr
Goodwill-Abschreibung führt zu Verlustausweis
Programm zur Ergebnisverbesserung gestartet
Gesamtjahresumsatz wird 10 Prozent unter Vorjahr erwartet
Darmstadt, 24. April 2002.
Nachdem die Software AG im Geschäftsjahr 2001 mit dem Ausbau des Amerikageschäftes bei Umsatz und Ertrag deutlich zulegen konnte und sich damit von der allgemeinen Schwäche im IT-Markt lange Zeit unbeeindruckt zeigte, war ein Abkoppeln von den konjunkturellen Entwicklungen in 2002 nicht mehr möglich. Mit Vorlage der endgültigen Geschäftszahlen für das erste Quartal 2002 (Geschäftsjahr gleich Kalenderjahr) bestätigte Europas größter Hersteller von Systemsoftware die bereits Anfang April 2002 mitgeteilte Abschwächung bei Umsatz und Ertrag. Der Gesamtumsatz erreichte 116,4 Millionen Euro (Vj. 128,4 Mio. Euro). Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen beträgt 3,6 Millionen Euro (Vj. 1,3 Mio. Euro). Das Nettoergebnis wurde durch planmäßige Firmenwertabschreibungen belastet und weist einen Verlust von 2,4 Millionen Euro (Vj. Verlust 1,5 Mio. Euro) aus.
Der Umsatzrückgang von neun Prozent gegenüber dem ersten Quartal 2001 ist im Wesentlichen auf geringere Lizenzeinnahmen zurückzuführen. Sie betrugen im ersten Quartal 2002 lediglich 24,6 Millionen Euro. Im Vergleichsquartal des Vorjahres wurden noch 42,6 Millionen Euro umgesetzt; darin enthalten waren 4,1 Millionen Euro Einmalerlöse aus Technologieverkäufen. Ursache für die unter den Erwartungen liegende Umsatzentwicklung ist die im IT-Markt von vielen Softwareunternehmen verspürte ungewöhnlich starke Kaufzurückhaltung. Während im zweiten Halbjahr 2001 davon nur die Software für Electronic Business betroffen war, macht sich der Sparzwang vieler Branchen jetzt auch bei Investitionen zum Ausbau der klassischen Rechnersysteme bemerkbar. Die Software AG wurde mit einer massiven Verschiebung von Projekten aller Größenordnungen, in allen Regionen und Produktsegmenten konfrontiert. „Eine Reihe größerer Geschäftsabschlüsse, die für März 2002 fest eingeplant waren, wurden selbst von Stammkunden im letzten Moment auf später verschoben “, erklärt dazu der Vertriebsvorstand Andreas Zeitler. „Ein Phänomen, das wir in diesem Ausmaß erstmals und völlig überrascht zur Kenntnis nehmen mussten.“
Kunden verschieben Projekte auf später
Die klassischen Produkte Adabas und Natural trugen 14,7 Millionen Euro (Vj. 25,7 Mio. Euro) zum Lizenzumsatz bei. Hierbei handelt es sich überwiegend um Umsätze im Bereich Großrechner bei langjährigen Kunden. Das Unternehmen geht deshalb davon aus, dass ein erheblicher Teil der verschobenen Investitionen bei besseren Konjunkturaussichten nachgeholt werden kann. Ein Verdrängungswettbewerb sei hier nicht festzustellen. Der Lizenzverkauf von Electronic Business Software erzielte 6,2 Millionen Euro (Vj. 13,3 Mio. Euro, davon 4,1 Mio. Euro Einmalerlöse). Hier zeigte sich eine schwache Nachfrage für Integrationstechnik, sie führte zu geringeren Erlösen bei EntireX von 3,6 Millionen Euro (Vj. 6,9 Mio. Euro).
Besser war die Entwicklung bei Tamino. Der Server für das Management von Daten im XML Standard (Extensible Markup Language) kam im Januar in einer neuen Version auf den Markt und hat mit 2,6 Millionen Euro die Umsatzzahlen des Vorjahres (2,3 Mio. Euro) leicht übertroffen. In wieweit das Lizenzgeschäft insgesamt durch die neue Vertriebsorganisation beeinflusst worden ist, lasse sich nach Aussagen von Vertriebsvorstand Andreas Zeitler noch nicht mit Sicherheit sagen. Die Software AG hatte zu Jahresbeginn ihren Vertrieb stärker auf die Akquisition von Neukunden und den Verkauf von Electronic Business Software ausgerichtet.
Stabiles Servicegeschäft
Der Umsatzbeitrag aus dem Wartungsgeschäft liegt mit 51,5 Millionen Euro über dem Vorjahreswert (41,9 Mio. Euro). Der Zuwachs wird getragen von der US-Tochter Software AG, Inc., bei der in 2002 erstmals die vollen Quartalsumsätze konsolidiert werden. In den anderen Regionen zeigte sich das Wartungsgeschäft wie erwartet mit leichtem Wachstum.
Der Bereich Professional Services hat Dienstleistungen in Höhe von circa 40,0 Millionen Euro (Vj. 43,4 Mio. Euro) abgerechnet und liegt damit im Rahmen der Erwartungen. Dem zunehmenden Preisdruck durch Überkapazitäten im Markt begegnet das Unternehmen mit einem erweiterten Serviceangebot und der verstärkten Ausrichtung auf umfassende Branchenlösungen, die gemeinsam mit Partnern angeboten werden.
Positives operatives Ergebnis
Da die starke Verschiebung der Lizenzverkäufe erst sehr spät zum Ende des Quartals bekannt wurde, war ein Gegensteuern bei den Kosten kaum möglich und der Umsatzrückgang im Lizenzgeschäft schlug weitgehend auf das Ergebnis durch. Im ersten Quartal 2002 weist die Software AG deshalb ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) in Höhe von 3,6 Millionen Euro aus (Vj. 1,3 Mio. Euro). Die planmäßige Firmenwertabschreibung der US-Gesellschaft belastete das Ergebnis mit 5,4 Millionen Euro; hinzu kam ein negatives außerordentliches Ergebnis von 2,0 Millionen Euro. Im Gesamtergebnis führte dies zu einem Verlustausweis in Höhe von 2,4 Millionen Euro nach Steuern (Vj. Verlust 1,5 Mio. Euro).
Das Unternehmen hat bereits Maßnahmen zur Ergebnisverbesserung eingeleitet. Das Kostensenkungsprogramm umfasst Einsparungen in Höhe von ca. 50 Millionen Euro für das laufende Jahr gegenüber der ursprünglichen Planung. Neben Einsparungen bei Ausgaben für Marketing und Sachkosten wird ein Stellenabbau notwendig, der auch über natürliche Fluktuation erreicht werden soll. Derzeit beschäftigt die Software AG 3.253 Mitarbeiter, per Ende 2002 sollen es knapp 3.100 sein. Für dabei zu erwartende Sonderaufwendungen wurde bereits Vorsorge getroffen.
Die Bilanz per 31. März 2002 ist frei von Bankverbindlichkeiten und weist liquide Mittel in Höhe von 41,1 Millionen Euro (Vj. 38,7 Mio. Euro) aus. Die Eigenkapitalquote beträgt 41 Prozent (Vj. 28 %).
Partnervertrieb weiter ausgebaut
Der Ausbau des Vertriebspartnernetzes wurde weiter vorangetrieben und lieferte im ersten Quartal circa 15 Prozent des Lizenzumsatzes. Die größte Gruppe der inzwischen über 300 Partner bilden Softwarehäuser, die mit Produkten der Software AG branchenspezifische Lösungen entwickeln und vertreiben. Einige dieser Lösungen übernimmt die Software AG auch in den eigenen Vertrieb. Beispiele dafür sind die XML-basierten Lösungen von Tridion (NL), Stellent (USA) und Carels (B) sowie der Ixos AG. Der gemeinsame Marktauftritt hat sich auch auf der diesjährigen CeBIT bewährt, die nochmals deutlich mehr Fachbesucher auf den Stand der Software AG zog als in den Jahren zuvor.
Ausblick
Trotz der aktuellen Kaufzurückhaltung, die fast alle IT-Anbieter spüren, bleibt Software eines der attraktivsten Segmente der zyklischen Branche und sollte sich mittelfristig wieder überproportional entwickeln. Die XML-Technologie wird sich weiter ausbreiten und die Integration von bestehenden Rechnersystemen mit neuartigen Anwendungen über das Internet und mobilen Endgeräten ist eine der Hauptaufgaben der kommenden Jahre. Die Software AG sieht sich hierfür gut aufgestellt und wird ihre derzeitige Strategie konsequent fortsetzen. Der zyklischen Marktschwäche begegnet der Vorstand mit einem Stabilitätsprogramm, das ergebnisverbessernde und umsatzsteigernde Maßnahmen umfasst. Dazu gehört neben dem aktiven Kostenmanagement auch die Erweiterung des Serviceportfolios und der Vertrieb von Partnerlösungen. Funktionserweiterungen der klassischen Produkte Adabas und Natural zielen auf zusätzliche Umsätze im etablierten Kundenstamm.
Derzeit sei noch völlig unklar, ob die häufig angekündigte Konjunkturbelebung im zweiten Halbjahr 2002 eintritt und welche Auswirkungen dies gegebenenfalls auf die IT-Industrie haben wird. Vorsichtige Experten erwarten eine Markterholung erst im Jahr 2003. Die Software AG rechnet auf Basis der derzeitigen Vertriebsprognosen deshalb für das Geschäftsjahr 2002 mit einem Lizenzumsatz deutlich unter Vorjahr und mit stabilen Erlösen aus dem Servicegeschäft (Wartung und Projektdienstleistungen). Insgesamt wird ein Rückgang des Umsatzes von circa 10 Prozent gegenüber dem Rekordjahr 2001 erwartet. Auf diesem Niveau rechnet die Software AG unter Berücksichtigung des eingeleiteten Kostensenkungsprogramms mit einem positiven Jahresergebnis in zweistelliger Millionenhöhe.
Software AG wird heute um 11:00 Uhr (MESZ) eine Telefonkonferenz in englischer Sprache abhalten. Die Einwahlnummer lautet +49 (0) 69 56 60 80 00. Ab circa 13:00 Uhr kann der Mitschnitt unter der Telefonnummer +49 (0) 60 74 86 48 88 abgehört werden.