Smileys für den Aufschwung

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Happy End:

Smileys für den Aufschwung

 
11.01.02 13:46
Mit der Werbekampagne "Deutschlands packt's an" versuchen Medienmacher und Konzernchefs, den Konjunkturaufschwung herbeizureden.

Smileys für den Aufschwung 535916

Wann immer die Argumente versagen, wenn Ratlosigkeit regiert - dann ist es Zeit die Nationalflaggen herauszuholen und mächtig zu schwenken. Als die Amerikaner noch nicht begriffen hatten, was ihnen am 11. September wiederfahren war, da wurden in den Fabriken für Sternenbanner schon Sonderschichten gefahren. Weil konservative Briten nicht mehr wissen, wie sie den Euro mit sachlichen Gründen stoppen sollen, kleben sie Sticker mit dem Union Jack an die Wände ihrer Pubs. Und wenn die Deutschen im Wahljahr nicht verstehen, wohin ihre Wirtschaft steuert, wie der Arbeitslosigkeit beizukommen ist und warum der Rest Europas schneller wächst - dann kann vielleicht die patriotische Pille die Krankheit heilen?
Seit einigen Wochen sind es Ron Sommer, Rolf Breuer, Sabine Christiansen und andere, die den Abschwung mit schwarz-rot-goldender Medizin kurieren wollen. Auf Plakaten, in TV-Spots und in Zeitungsanzeigen mit kleinen Flaggen-Signets sind die Konzernlenker und Promis zu sehen, und sie rufen uns zu: Seid patriotisch, Deutsche! Seid endlich fröhlich! Wenn ihr aufhört, euch in Selbstmitleid und Depression zu aalen, wenn die Nation aus dem Stimmungstief herauskommt - dann ist auch die Wirtschaftskrise Geschichte. Schlechte Laune, so die Botschaft, ist Deutschlands gravierendster Standortnachteil.

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Die Kampagne "Deutschland packt's an" ist schlicht gestrickt, und sie steht dazu. Gerade so, als wären Genialität und Einfachheit stets ein und dasselbe. "Kann man gegen den Abschwung etwas tun? Etwas tun!", steht in den schwarz-weißen Anzeigen, unentgeltlich ersonnen von Springer & Jacoby. Oder: "Was kann man in der Rezession schon groß anfangen? Groß anfangen!" "Schwarz-rot-schmollt?" fragt ein anderes Plakat - um abermals einzuhämmern: "Deutschland packt's an."

Karl-Ulrich Kuhlo, Schöpfer der Kampagne und Aufsichtsratschef von n-tv, hat sich offenbar in den Kopf gesetzt, den ökonomischen Aufschwung aus schönen Worten zu erschaffen. Er hat Abend-Plauderer und Jenoptik-Chef Lothar Späth gewonnen und neben BDI-Chef Michael Rogowski auch den Altbundespräsidenten Roman Herzog. Den schmerzt scheinbar immer noch, dass trotz seiner Adlon-Rede kein "Ruck" durch die Nation ging.

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Telekom-Chef Sommer: "Wir müssen Deutschland attraktiv machen für Investitionen und Innovationen. Und dazu gehören auch entsprechende Rahmenbedingungen für einen liberalen Wettbewerb."

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Jenoptik-Chef Späth: "Rezession beginnt in den Köpfen. Und genau dort müssen wir sie verändern."

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TV-Talkerin Christiansen: "Stillstand schadet - wir müssen Entscheidungen treffen, Verantwortung übernehmen, Engagement zeigen und motivieren."  

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Rolf-E. Breuer: "Das ist jetzt die Gelegenheit, die ins Stocken geratenen oder auch nur halbherzig angetriebenen Reformen beherzt anzupacken und sie weiterzuführen."

spiegel.de
vega2000:

Gute Frage: Worauf warten wir ?

 
11.01.02 13:51
Ja worauf eigentlich ?
vega2000:

Münchhausen

 
11.01.02 14:05

Lernen von Münchhausen
Warum bei den Briten die Konjunktur viel besser läuft


Münchhausen hat es vorexerziert, und ein ganzes Land tut es ihm gleich: Großbritannien „reißt sich selbst am Haarzopfe aus dem Moraste“. Während weltweit überall von Rezession, wachsender Arbeitslosigkeit und Angstsparen die Rede ist, kaufen die Briten einfach. Wenn das Geld dafür nicht reicht, pumpen sie es sich, und damit halten sie die Konjunktur am Laufen. Geschäftseinbruch im Tourismus wegen der Maul- und Klauenseuche sowie wegen des Attentats vom 11. September, Entlassungen bei den Investmentbanken und 110000 gestrichene Stellen in der Industrie – die weltweit viertgrößte Wirtschaftsmacht steckt es weg, als seien es Petitessen. Im dritten Quartal legte das Sozialprodukt mit einer Jahresrate von 2,1 Prozent zu und damit doppelt so stark wie der Durchschnitt der OECD-Länder.

Die Zahlen für das vierte Quartal könnten sogar noch besser ausfallen, denn das Weihnachtsgeschäft lief, abgesehen vom Absatzeinbruch bei Handys, hervorragend. Selfridges in der Oxford Street etwa, ein Flaggschiff unter den Londoner Kaufhäusern, verzeichnete ein Plus von sechs Prozent. In den Virgin Megastores rissen sich die Kunden so um die neuen DVDs, dass der Weihnachtsumsatz um zwölf Prozent zulegte. Bei den Autos schnellten die Neuzulassungen im Dezember um 17 Prozent nach oben, und für das Gesamtjahr verzeichnet die Branche mit einem Zuwachs von 10,7 Prozent einen Rekordabsatz von 2,5 Millionen Wagen.

So ungestüm wird sich der Konsumboom sicher nicht fortsetzen. Zentralbank-Chef Eddie George hat schon angedeutet, dass in einigen Monaten die geldpolitischen Zügel vielleicht straffer gezogen werden müssen, das Finanzministerium erwartet mittlerweile bereits wieder ein Wachstum von 2,5 Prozent für 2002. Nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds werden die Briten in diesem Jahr deutlich besser abschneiden als jede andere der sieben führenden Industrienationen (G7).

Wie optimistisch die Bevölkerung die wirtschaftliche Lage einschätzt, zeigt sich am unangenehmsten daran, dass erstmals seit vielen Jahren wieder Streiks in fühlbarem Umfang aufflackern, und sie könnten kurzfristig das größte Risiko für die Konjunktur bilden. Nach Arbeitskämpfen bei der Londoner U-Bahn und der Eisenbahngesellschaft SWT kommt es gerade zu Ausständen bei drei weiteren Eisenbahn-Unternehmen, und bei der Post hat die Gewerkschaft 150000 Beschäftigte zur Urabstimmung gerufen.

Der Schlüssel für die robuste Konjunktur auf der Insel ist das ungebrochene Konsumentenvertrauen, das sich beispielsweise in einem Plus von 13 Prozent bei den Konsumentenkrediten widerspiegelt. Trotz Kurseinbruchs bei den Aktien, Eisenbahn-Misere oder etwa langen Wartezeiten im Gesundheitswesen vermittelt „New Labour“ den Briten auch in ihrem fünften Regierungsjahr noch das Gefühl, „es geht bergauf“. Hinzu kommt, dass nach sieben Zinssenkungen Kredite so billig sind wie seit 37 Jahren nicht mehr. Bemerkbar macht sich auch, dass die Öffentliche Hand ihre Finger etwas öffnet. Spielraum hat Finanzminister Brown reichlich, denn in den Vorjahren hat er die Verschuldung auf das mit Abstand niedrigste Niveau unter den G7-Staaten heruntergeschraubt.

Vor allem aber sitzt den Briten die Geldbörse locker, weil die Immobilienpreise in den letzten Jahren stark gestiegen sind. Allein von November auf Dezember zogen sie um 2,9 Prozent an und liegen jetzt um 15 Prozent über dem Vorjahresniveau. In einem Land, in dem 75 Prozent der Familien in den eigenen vier Wänden wohnen und jedermann den Wert seines Häuschens recht präzise kennt, beeinflussen die Immobilienpreise die gesamtwirtschaftliche Nachfrage sichtlich stärker als die Investitionsentscheidungen oder etwa die Aktienkurse. Derzeit glaubt jeder, dass die Preise trotzdem noch nicht spekulativ überhöht sind und die Eigenheimbesitzer nicht auf einer Blase sitzen.

Aber in London etwa sind Wohnungen inzwischen unerschwinglich; sie kosten 60 Prozent mehr als noch vor drei Jahren. Und niemand weiß so recht, wie eigentlich jemand, der nicht schon vor Jahren gekauft hat, dort noch leben kann.
 
Happy End:

Auf geht´s!

 
11.01.02 14:06
Happy End:

Auf geht´s!

 
11.01.02 14:06
Grinch:

HE du alter Anpeitscher!!! ;-)) o.T.

 
11.01.02 14:08
Linus:

happy hat die Puts verkloppt, hihi o.T.

 
11.01.02 14:10
MOTORMAN:

Worauf viele warten? Auf DSL!!! *g*

 
11.01.02 14:12
Grinch:

Also ich warte auf Enthaarungscreme mit

 
11.01.02 14:13
Minzgeschmack!!! Jawoll Ja!!!
Happy End:

Jetzt wird wieder in die Hände gespuckt!

 
11.01.02 14:17
Es muss rucken!
Grinch:

Ja bei mir regt sich schon was!!! o.T.

 
11.01.02 14:18
vega2000:

Ich warte auf den Feierabend, hehehehehe o.T.

 
11.01.02 14:24
Happy End:

Ruck durch Deutschland

 
11.01.02 14:28
Die Sonne bricht durch den Nebel. Die Fensterläden werden nach oben gezogen, Köpfe aus offenen Fenstern gestreckt. Die Menschen atmen befreit durch.

Das Baby schreit nicht mehr. Er gibt ihr einen Kuß zum Abschied. Die Kupplung geht wieder. Die Autos halten sich an die »Zone 30«. Kinder und Jugendliche stecken ihre 45er weg und spielend lachend Stadt-Land-Fluss.

Taxifahrer schimpfen nicht mehr über die Asylanten. Die griechische Gemüsehändlerin wirft die extraweiche Feige weg und gibt eine frische. Die Busfahrer lächeln und erkären freundlich den Weg.

Die Frau am Kiosk hat Wechselgeld. Der Bankomat ist nicht defekt. Der Kontoauszugdrucker rattert fröhlicher als sonst. Meine Einkommensteuer ist wie im Nu durch - der Sachbearbeiter pfeift ein Liedchen. Das Einwohnermeldeamt macht Überstunden.

Schulmädchenfilme fliegen aus dem Programm von Sat1. Kündigungen werden verschämt zusammengeknüllt und verschwindengelassen. Chefs sprechen Lob aus. Mitarbeiter bringen die Kulis und Leuchtstifte und Heftklammern wieder ins Büro zurück. Telefonsex-Hotlines gehen pleite, aber die Frauen finden neue Jobs im Hitech-Bereich.

Die Weltmärkte stabilisieren sich. Investitionen werden getätigt. Aufträge brechen über uns herein. Die Jugend schmeißt ihre Ecxtasy-Pillen in den Sondermüll und ruft unisono:

»Ja, heute mache ich mich selbständig! Ich gründe ein Unternehmen! Es geht aufwärts!«
Grinch:

GRAUENHAFTE VORSTELLUNG!!!

 
11.01.02 14:31
Da müsste man sich ja wieder schämen wenn man einen ordentlichen Rausch hat und grölend nach hause schwankt...
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