Skepsis...

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calexa:

Skepsis...

 
11.06.03 14:55
Es bleibt dabei: Die Stimmung an den Börsen ist derzeit weiter äußerst robust. Innerhalb der zuvor vorhandenen Befürchtungen wirkten dabei die Zahlen von Nokia sogar stützend, wurde doch zumindest die Ergebnisprognose trotz gesenkter Umsatzprognose beibehalten. Die Begründung für die revidierten Umsätze wie schon am Vortag bei Motorola: SARS.

Innerhalb der derzeit vorherrschenden Hochstimmung unter Ausblendung negativer Nachrichten, wundert es wenig dass dieser Ball dankbar vom Markt aufgenommen wurde und die Schwäche bei Nokia und Motorola als nur temporär und auf Asien lokal begrenzt abgetan wurde. Nach US- Börsenschluss stößt auch Texas Instrument in das SARS- Horn und senkt unter Verweis auf Asien die Umsatz- und Ergebnisprognose. Mit positiven Nachrichten wartete hingegen Micron auf, das die Investitionen der Computerhersteller über den bisherigen Erwartungen sieht. Schließlich beamte mit dem "Blue Chip Economic Indicator" eine eher zweitrangige Veröffentlichung die US- Börsen zum Handelsschluss nochmals auf neue Taghochs. Die in dieser Umfrage befragten US-Ökonomen erwarten eine geringfügig höhere US-Wachstumsrate, was die Börsianer erneut zu eifrigen Käufen anstachelte. Der weiter unsicheren Lage wird damit vor allem ein in den letzten 2 Jahren nicht mehr zu beobachtender Optimismus entgegengehalten, der innerhalb der derzeit üppigen Liquidität gepaart mit der Angst nicht dabei zu sein, die Kurse in Nähe bzw. auf Jahreshochs hält. Die Renten stehen dabei den Aktien in nichts nach und hangeln sich von Alltime- Hoch zu Alltime- Hoch. In einer Mischung aus Deflationssorge, Zinssenkungserwartung und Blick auf die längst nicht überwundene Konjunkturschwäche, strömt auch hier die vorhandene Liquidität auf den Markt.

Weiter wetteifern dabei Alan Greenspan und Wim Duisenberg darum, deutlich zu machen, dass weitere Zinsschritte noch möglich sind. All diese Faktoren ändern in unseren Augen allerdings weiter nichts daran, dass die Märkte unter Betrachtung vor allem der in den USA erreichten Bewertungsniveaus, längst über das Ziel einer ggf. einsetzenden moderaten Wirtschaftserholung im zweiten Halbjahr hinausgeschossen sind. Maßgebender Faktor für weiter steigende Aktien trotz diese Befundes scheint uns, das seit der Überwindung des Bereiches 965- 970 bzw. des Abwärtstrends seit dem 22.05.01 (aktuell um 959) im S&P marktübergreifend sehr positive technische Umfeld zu sein. Gepaart mit der seit diesem Zeitpunkt auch bei Dow und Dax gestiegenen Trenddynamik geben diese Fakten auch weiter Hoffnung. In Zugzwang erscheint uns aber nun der Dow, der zum Erhalt der Hochstimmung zügig die 9100 überwinden sollte. Gelingt ihm dies nicht, steht zunächst Korrekturbedarf zu befürchten. Mit Blick auf die am Freitag im Dow ausgebildete Candle überwiegt dabei zunächst noch die Skepsis, ob eines neuerlichen technischen "Big Points". Übergeordnet sehen wir daher bis zur Überwindung der Marke um 9100 auf Tagesschlussbasis eine überwiegende Wahrscheinlichkeit einer Korrektur, die in unseren Augen beim Dax bis um 2950, im S&P an den alten Abwärtstrend (aktuell um 959 s.o.) und beim Dow bis 8870 führen sollte. Von der Nachrichtenseite erwarten wir heute die deutsche Industrieproduktion um 12.00 Uhr, die Hauptversammlung der Münchener Rück, sowie um 20.00 das US- Beige Book.


------------------- Markttechnik -------------------

Über das oben angeführte hinaus, ist auf den nach wie vor nicht erfolgten Break des Bereiches 3146- 3166 im Dax hinzuweisen. Erst mit Überwinden dieses Bereiches sehen wir weiteres Anstiegspotential bis zunächst 3235. Bis zu einem aus Intermarketsicht wichtigen Sieg des Dows über 9100 Punkte, erwarten wir allerdings keinen Bruch dieser Marke. Da dürfte selbst der erfreuliche Fakt einer weiter steigenden Trenddynamik kurzfristig nichts helfen (ADX: 20,83). Zunehmend sollten allerdings die Oszillatoren mit Vorsicht genossen werden. Weiter auffällig die aus oben genannten Gründen weiter nicht vorhandene negative Korrelation zwischen Renten und Aktien. Aus Intermarketsicht bullish interessant der gestrige starke Rückgang beim Gold.

------------------- Prognose -------------------

Wir erwarten zu Handelsbeginn leicht steigende Kurse bis um 3157 Punkte. Im Anschluss sehen wir abwartende Notierungen im Bereich 3140- 3160 Punkten. Neben kurzfristigen Reaktionen auf die deutsche Industrieproduktion (12.00 Uhr) und nicht zu erwartenden Neuigkeiten im Rahmen der Hauptversammlung bei der Münchener Rück, erwarten wir den entscheidenden Impuls erst mit aussagekräftigen US- Futures ab 14.30 Uhr bzw. der US- Handelseröffnung. Hier sehen wir im Tagesverlauf eine überwiegende Wahrscheinlichkeit für abgebende Notierungen, wobei die entscheidenden Schlachten am heutigen Tag im Bereich 8980- 9000 (Dow Jones) auf der Unterseite bzw. bei 9080- 9100 (Dow Jones) auf der Oberseite geführt werden. Mit nachhaltigem Überwinden dieser Marken sehen wir jeweils Potential für ausgreifende Anschlussnotierungen in Bruchrichtung. Innerhalb dieser Pole gibt der Bruch der Marke 9057 im Dow jeweils den Startschuss zum Test der Unter- bzw. Oberseite. Innerhalb einer aus der genannten Entscheidung abwartenden Grundhaltung, vermuten wir einen Schlusskurs im Dax um 3100 Punkte. Hinzuweisen ist für die USA auf die Veröffentlichung des Beige Book um 20.00 Uhr.

Quelle: wallstreet-online.de

So long,
Calexa
www.investorweb.de
Geselle:

Ich sehe calexa, w:o ist auch für Dich eine

 
11.06.03 15:10
interessante Quelle. Finde das haben die Jungs und Mädels von w:o ganz gut organisiert und dargestellt (das mit den Gastkommentaren).
Hab schon lange nichts mehr von der Nabil-Truppe gehört. Auf denen ihrer homepage fondex.de gibts auch schon länger keine neuen News mehr. Hast Du evtl. von denen was neues gehört?
Beste Grüße vom Gesellen
calexa:

Nein habe ich nicht. o. T.

 
11.06.03 15:12
Geselle:

Besonders gut gefällt mir z.Zt. Wellenreiter

 
11.06.03 15:15
Wellenreiter: Positionierung für Verfallswoche  
 
Dienstag, den 10. Juni 2003

Guten Morgen!

Werden sich die Hedge-Fonds und Fonds das bisher so erfolgreiche 2. Quartal noch nehmen lassen? Das ist fraglich. Sie werden versuchen, den Aktienmarkt bis zum Ende dieses Monats so weit wie möglich oben zu halten. Es kann gelingen, wird aber auf Grund der Indikatorenlage immer schwieriger.

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Am kommenden Donnerstag und Freitag findet die Positionierung für die bevorstehende Verfallswoche statt. Sollte die Verfallswoche als positives Ereignis von Wall Street vermarktet werden, so könnten wir fallende Kurse bis Donnerstag sehen, um Luft für steigende Kurse bis zum 20. Juni (Verfallstag) zu erhalten. Der 19. Juni ist zudem bedeutsamer Zeitprojektionstag, was natürlich nichts heissen muss, aber durchaus kann.

Das Alternativszenario bestünde in steigenden Kursen bis Donnerstag/ Freitag. Anschliessend wäre der Aktienmarkt bis zum 20. Juni rückläufig, nur um zum Monatsende hin wieder zu steigen.

Die Erwartung für den Rest des Juni ist die einer Topbildung mit in der Summe etwa gleichbleibenden Indizes. Topbildung braucht Zeit. Es gibt viele junge Bullen, die gewillt sind, bei jedem Pullback auf den Zug aufzuspringen.

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Die sog. „Commercials“ haben sich in den vergangenen Wochen mit Gold-Shorts eingedeckt. Die Position beträgt 160.000 Kontrakte. Als Ende Januar eine ähnlich grosse Zahl erreicht wurde, begann der Goldpreis zu fallen. Aktuell hält sich Gold mit Mühe bei 360 Dollar. Es wäre vermessen zu erwarten, dass der Goldpreis gegen die hohe Short-Position der Commercials steigen könnte.

Die Gold-Aktien entwickelten sich in den letzten Wochen deutlich stärker als das Metall. Dennoch ist anzunehmen, dass Goldaktien der Schwerkraft von Gold nicht entkommen können. Ein Pullback von HUI und XAU ist deshalb wahrscheinlich. Dies ändert nichts an meinem grundsätzlich bullischen Blickwinkel für Gold und Goldaktien.

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Über Pfingsten haben wir Erfurt und Weimar besichtigt. Beide Städte sind nur wenig mehr als 20km voneinander entfernt. Ich kann nicht behaupten, ein glühender Verehrer oder gar Kenner von Goethe oder Schiller zu sein. Aber dieser Besuch war so faszinierend und die deutsche Geschichte speziell in Weimar so lebendig, dass ich nicht umhin konnte, das Buch, welches den Weltruhm Goethes begründete, nochmals in die Hand zu nehmen und aktuell mit Begeisterung zu lesen: „Die Leiden des jungen Werthers“. Fahren Sie über’s Wochenende hin und lassen Sie beide Städte auf sich wirken. Es lohnt sich.

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Zu den Märkten.

1,3 Mrd. Aktien wechselten gestern an der NYSE den Besitzer. Nichts im Vergleich zur Vorwoche. Das Aufwärtsvolumen betrug 228 Mio., das Abwärtsvolumen 1,06 Mrd. gehandelte Aktien. Das Abwärtsvolumen erreichte 82% vom Gesamtvolumen. Verkaufsdruck ja, aber bei geringem Volumen.

Der Dow schloss mit 8980,00 Punkten um 83 Zähler niedriger als am Freitag. Hat der Trendwind gedreht? Gegen Schluss wurde gekauft.

Der S&P 500 fiel um 11 auf 975,93 Punkte. Die Nasdaq schloss mit 1603,97 Punkten 1,4% niedriger. Die Halbleiter endeten 2,4% im Minus.

Der Transport-Index fiel um 1,4% auf 2447,48 Punkte.

Grösste Gewinner:-------; Grösste Verlierer: Biotech, Hausbauer

Der T-Bond Future endete bei 121,13 Punkten, was einer Rendite von 4,34% entspricht.

Crude Öl notierte gegen 22:00h in New York bei 31,31 Dollar. Öl ist mehr Last als Lust im Hinblick auf die angebliche US-Erholung.

Der Dollar Index stieg auf 93,80 Punkte. Der Euro scheint zu schwächeln, dafür wird der Yen stärker. Letzteres gilt es genau zu beobachten. Steigt der Yen, sind die US-Bonds gefährdert, wie ich letzten Freitag erläuterte.

Der Goldpreis notiert aktuell bei 362,50 Dollar/Unze; Silber notiert zum gleichen Zeitpunkt bei 4,53 Dollar.

Der Gold Bugs Index HUI fiel um 0,4% auf 145,88 Punkte. Der Gold/Silber Index XAU verlor 0,5%; er endete bei 76,72 Punkten. Newmont Mining gewann 36 Cents und endete bei 32,65 Dollar.

Zeitprojektionstage 19./20. Juni

Dow Jones Zeitprojektionschart

Skepsis... 1058839www.wallstreet-online.de/img/news/010/93/89" style="max-width:560px" >

Die Indikatoren? Der Volatilitätsindex (VIX) stieg um 1,2% auf 23,71 Punkte. Der VXN stieg um 3,6% auf 37,43 Zähler und befindet sich deutlich über seinem Tiefststand. Das Put/Call-Verhältnis endete bei 0,84 Punkten. Der bullische Prozentsatz des Nasdaq 100 schloß bei ungewöhnlichen 91%. Dieser Wert wurde in den letzten 6 Jahren nur 1 Mal erreicht. Der McClellan Oszillator endete bei plus 1,30 Punkten.

Absacker

James Grant in „Forbes“ über die „Geld-Drucker“. Niedrige Zinsen in Zeiten ohne Goldstandard erscheinen sehr ungewöhnlich. www.forbes.com/markets/free_forbes/2003/0609/158.html

Bis morgen

Ihr Robert Rethfeld

rrethfeld@wellenreiter-invest.de

www.wellenreiter-invest.de

Rethfeld Autor: Robert Rethfeld, 07:37 10.06.03    



Beste Grüße vom Gesellen
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