Siemens, HypoVereinsbank, Puma und mehr

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Siemens, HypoVereinsbank, Puma und mehr

 
26.07.02 10:45

Analystenpool


Siemens
- Ausblick enttäuscht

Am Mittwoch legte Siemens seine Ergebnisse für das dritte Quartal vor. Insgesamt lag der Umsatz leicht unter den Erwartungen, EBIT und Nettogewinn dafür aber deutlich darüber. Ein Grund für die besser als erwartet ausgefallenen Zahlen sind nach Angaben der Berenberg Bank die geringeren Umstrukturierungskosten, die bei nur 45 Millionen Euro lagen. Berenberg hatte mit 200 Millionen gerechnet. Der vom Konzern abgegebene Ausblick enttäuschte die Analysten jedoch. Demnach soll das vierte Quartal schwächer als Q3 ausfallen, auch ohne Berücksichtigung der Kosten für Umstrukturierungen, die im letzten Quartal ohnehin deutlich höher sein werden.

"Zusammen mit einem rückläufigen Auftragseingang und einem schwachen Ausblick für die Energieerzeugung trübt dies die Erwartungen für die Geschäftsentwicklung deutlich ein" hieß es bei Berenberg. Die Analysten erwarten für 2002 einen Gewinn je Aktie von 3,37 Euro (zuvor: 2,93), für 2003 von 3,61 Euro (zuvor: 4,35 Euro). Das Bewertungsmodell der Bank ergibt auch nach den revidierten Annahmen eine Unterbewertung. Berenberg bestätigt seine Kaufempfehlung bei einem Kurzsiel von 64 Euro (zuvor: 83).


HypoVereinsbank

- nicht so schlimm wie befürchtet

Zwar lag das operative Ergebnis von -89 Millionen Euro im zweiten Quartal bei der HypoVereinsbank unter den Schätzungen der WestLB Panmure, doch haben sich Gerüchte über einen doppelt so hohen operativen Verlust, die den Kurs der Bank einbrechen ließen, nicht bewahrheitet. Hauptgrund für die Abweichungen von der Schätzung der WestLB liegt in dem stark rückgängigen Zinsüberschuss. Auch Abwertungs- und Dekonsolidierungseffekte spielen hier ein Rolle.

Ein Großteil des Einbruchs dürfte nach Ansicht der Analysten nachhaltig sein, so dass mit einer Zurücknahme der Gewinnschätzungen zu rechnen sei. Eine gewisse Kompensation sollte sich aber durch die niedrigen Kosten ergeben. Wegen des niedrigen Kurses behalten die Analysten ihre Kaufempfehlung zunächst bei und gehen nicht davon aus, dass sich ihr Kursziel von 38 Euro vermindert.


Puma
- auf der richtigen Fährte

Der Sportartikelhersteller Puma hat nach Ansicht von Dresdner Kleinwort Wasserstein (DKW) im zweiten Quartal überdurchschnittlich gute Ergebnisse vorgelegt. Der Umsatz konnte durch Margenverbesserung um ganze 59 Prozent auf 205,9 Millionen Euro gesteigert werden. Der Gewinn je Aktie stieg um 260 Prozent auf 1,04 Euro. Noch wichtiger aber sei die Verbesserung der Auftragslage, so die Analysten. Orders konnten um 65 Prozent im Jahresvergleich und 62 Prozent im Quartalsvergleich gesteigert werden. Dies sei eine deutliche Antwort auf die Frage, ob Puma noch intakt sei, hieß es bei DKW.

Seit Anfang dieses Monats ist die Aktie unter Druck geraten. Grund: Sorge um das mögliche Anhalten des positiven Trends und leicht rückgängige Verkäufe. DKW hat den Wert aufgrund der positiven Quartalszahlen von "Halten" auf "Kaufen" hochgestuft. Kursziel ist, auch in einem angespannten Branchenumfeld, 65 Euro.


Deutsche Telekom
- neues Management allein nicht genug

Obwohl die Veränderungen in der Unternehmensführung der Deutschen Telekom nach Ansicht der Investmentbank JP Morgan ein erster Schritt zu Verbesserungen sind, genügen diese allein nicht. Nach Ansicht der Banker muss die Telekom weitere radikale Restrukturierungen vornehmen, um die derzeitige Bewertung zu rechtfertigen. "Wir gehen aber davon aus, dass die Unternehmensspitze sich endlich der ernsten finanziellen Lage bewusst ist" hieß es bei JP Morgan. Bereits bei einer Bewertung von 10,50 Euro je Aktie sieht die Bank einen Verkauf von VoiceStream für acht Milliarden Euro eingepreist.

Über einen VoiceStream-Verkauf hinaus, muss die Telekom nach Ansicht von JP Morgan Kosten und Dividenden kürzen, das Ausmaß seiner globalen Strategie deutlich einschränken und Umsatzverbesserungen erreichen. Erst wenn das Unternehmen diese Maßnahmen einleitet, gewinne die Bewertung wieder an Attraktivität. Sollte die Telekom jedoch beim VoiceStream-Verkauf und den anderen von JP Morgan geforderten Maßnahmen scheitern, könne das Unternehmen nur noch bei acht Euro je Aktie als fair bewertet gelten.


Volkswagen
- attraktiv bewertet, trotz möglicher Gewinnwarnung

Am kommenden Dienstag veröffentlicht Volkswagen seine Finanzzahlen für das zweite Quartal und das erste Halbjahr 2002. Die Berenberg Bank geht davon aus, dass der Wolfsburger Autokonzern das vergleichsweise hohe Umsatz- und Ergebnisniveau des Vorjahres aufgrund der gegenwärtigen Konjunkturlage nicht erreichen wird. Die Analysten erwarten für das zweite Quartal einen Umsatz von 22,74 Milliarden Euro (minus 1,9 Prozent im Jahresvergleich) und ein Ergebnis vor Steuern von 1,08 Milliarden Euro (minus 3,2 Prozent).

Die zweite Jahreshälfte werde voraussichtlich eine Verbesserung beim Absatzvolumen und den Ergebnissen bringen, da die Autonachfrage im für VW wichtigen Inlandsmarkt wieder steigen dürfte. Dennoch halten die Analysten Volkswagens Vorgabe, 2002 ein Vorsteuerergebnis auf Höhe des Vorjahres zu erzielen, für sehr ambitioniert. Berenberg hält es nicht für ausgeschlossen, dass der Konzern diese Vorgabe noch im Laufe des Jahres nach unten revidieren korrigieren muss. Dennoch bestätigen die Analysten ihre Kaufempfehlung: Der Autotitel sei zur Zeit mit einem KGV von 5,3 auf Basis der Ergebnis-Schätzungen für 2003 sehr niedrig bewertet und eigne sich dadurch besonders für langfristig orientierte Anleger.


Linde
- von Morgan Stanley
auf "Übergewichten" heraufgestuft

Nach Ansicht von Morgan Stanley bietet Linde unter allen Titeln im europäischen Gassektor die beste Bewertung und die vielversprechendsten Wachstumsaussichten. Die Investmentbanker heben hervor, dass der Industrie- und Gaskonzern aus Wiesbaden über eine sehr starke Marktpositionierung in Geschäftsbereichen mit attraktiven Margen verfügt. Während der Markt für medizinische Gase besonders starke Wachstumschancen bietet, werden die guten Aussichten für Linde noch durch den erwarteten positiven Newsflow mit dem Amtsantritt des designierten CEO Wolfgang Reitzle und das nach wie vor vorhandene Kostensenkungspotenzial erhöht.

Morgan Stanley rechnet damit, dass Lindes Umsatz- und Ergebniswachstum im laufenden Jahr ziemlich bescheiden ausfallen wird. Dafür dürfte aber die lang erwartete konjunkturelle Erholung und ein erneutes Wachstum im Gasbereich zu beachtlichen Gewinnsprüngen in den Folgejahren führen. Die Analysten prognostizieren ein EBITDA-Wachstum von 12 Prozent für 2003 und neun Prozent für 2004. Vor diesem Hintergrund stuft Morgan Stanley Linde erneut mit "Übergewichten" ein. Das Kursziel erhöhen die Analysten von 60 auf 63 Euro.
multexinvestor

 
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