cherer Hafen verzweifelt gesucht Zahlungsausfälle erwartet
Von Sönke Knop
Auf nicht weniger als 30 Prozent hat sich inzwischen der Zins für argentinische Staatsanleihen hochgeschaukelt. Ein Aufschlag gegenüber den als sicher geltenden US-Anleihen von weit über 20 Prozent. Doch der Anstieg hat bekanntlich handfeste Gründe. Die Märkte befürchten die Zahlungsunfähigkeit der Südamerikaner. In diesem Fall würden satte Zahlungsausfälle sämtliche Renditeträume der Anleger in Luft auflösen.
Dabei konnte das Land noch Anfang der 90er Jahre durchaus positiv von sich reden machen. So setzte die Bindung des Peso an den US-Dollar, von manchem Währungsexperten mit Beifall versehen, der Hyperinflation ein Ende. Allerdings um den Preis einer schwindenden Wettbewerbsfähigkeit.
Die Folge ist eine seit Jahren grassierende Rezession, die das Land schwer gebeutelt hat. Mit flehenden Augen wird der Blick nun Richtung Internationalen Währungsfonds (IWF) gerichtet. Ein klares Signal aus dieser Ecke soll das Vertrauen an die Märkte zurückbringen.
Weitere Länder bedroht
Doch die Risiken bleiben erheblich. Nicht zu unterschätzen ist die Gefahr, dass weitere Länder in einen möglichen Abwärtsstrudel gezogen werden. Auch wenn Länder wie Brasilien inzwischen stabiler als noch vor einigen Jahren gelten, die drohenden Zahlungsprobleme eines international nicht unbedeutenden Emittenten wie Argentinien treffen die Finanzwelt in einem ausgesprochen ungünstigen Zeitpunkt.
Praktisch sämtliche Wirtschaftszentren der Welt, Amerika, Japan und Europa haben mit erheblichen Wachstumsproblemen oder deutlicher gesagt, rezessiven Entwicklungen, zu kämpfen. Der massiv von der Notenbank nach unten getriebene Leitzins der USA konnte bisher noch keine rechte Wirkung an den Märkten entfalten.
Zudem halten viele die asiatische Region, die in kürzester Zeit nach der Asienkrise scheinbar wieder zu Stärke zurückgefunden hatte, für ausgesprochen anfällig. Wurden doch dringend notwendige Reformprogramme oftmals nur halbherzig umgesetzt.
Sicherer Hafen verzweifelt gesucht
Die sicheren Häfen müssen ran
Damit aber scheint bei den Ländern Trumpf zu sein, was an den Aktienmärkten in diesem Jahr schon so manchen Stich einheimsen konnte: Die Fokussierung auf vermeintlich sichere Häfen. Erste Wahl dürfte dabei der US-Dollar-Raum und die Euro-Bastion sein.
Aber während vom alten Kontinent angesichts der nach wie vor als verkrustet geltenden Strukturen ohnehin kaum Impulse für einen Wirtschaftsaufschwung erwartet werden, ruhen die Wachstumshoffnungen einzig auf den USA. Und hier sitzt der Schock nach den Anschlägen im September, die das wichtige Verbrauchervertrauen schwer erschüttert haben, ausgesprochen tief.
Doch der Glaube an die Selbstheilungskräfte des Marktes scheint unerschütterlich zu sein, zudem soll die "moderne" Volkswirtschaftslehre größeren Schaden abwenden können. Noch stehen die Chancen für eine baldige Rückkehr auf den Wachstumspfad gut - aber die Risiken steigen von Tag zu Tag.
Bei der Auswahl am Aktienmarkt sollte denn nach dem Anstieg der letzten Wochen in den Finanzzentren nur ein Augenmerk auf ausgesprochen gesund finanzierte Unternehmen geworfen werden, die zudem nicht zu den Cash-Burnern gehören. Nur wer als Firma einen langen Atem mitbringt, kann der Entwicklung der nächsten Monate entspannt entgegensehen.
Sönke Knop ist Director der Haubrok Investor Relations GmbH in Frankfurt und freier Journalist.
Von Sönke Knop
Auf nicht weniger als 30 Prozent hat sich inzwischen der Zins für argentinische Staatsanleihen hochgeschaukelt. Ein Aufschlag gegenüber den als sicher geltenden US-Anleihen von weit über 20 Prozent. Doch der Anstieg hat bekanntlich handfeste Gründe. Die Märkte befürchten die Zahlungsunfähigkeit der Südamerikaner. In diesem Fall würden satte Zahlungsausfälle sämtliche Renditeträume der Anleger in Luft auflösen.
Dabei konnte das Land noch Anfang der 90er Jahre durchaus positiv von sich reden machen. So setzte die Bindung des Peso an den US-Dollar, von manchem Währungsexperten mit Beifall versehen, der Hyperinflation ein Ende. Allerdings um den Preis einer schwindenden Wettbewerbsfähigkeit.
Die Folge ist eine seit Jahren grassierende Rezession, die das Land schwer gebeutelt hat. Mit flehenden Augen wird der Blick nun Richtung Internationalen Währungsfonds (IWF) gerichtet. Ein klares Signal aus dieser Ecke soll das Vertrauen an die Märkte zurückbringen.
Weitere Länder bedroht
Doch die Risiken bleiben erheblich. Nicht zu unterschätzen ist die Gefahr, dass weitere Länder in einen möglichen Abwärtsstrudel gezogen werden. Auch wenn Länder wie Brasilien inzwischen stabiler als noch vor einigen Jahren gelten, die drohenden Zahlungsprobleme eines international nicht unbedeutenden Emittenten wie Argentinien treffen die Finanzwelt in einem ausgesprochen ungünstigen Zeitpunkt.
Praktisch sämtliche Wirtschaftszentren der Welt, Amerika, Japan und Europa haben mit erheblichen Wachstumsproblemen oder deutlicher gesagt, rezessiven Entwicklungen, zu kämpfen. Der massiv von der Notenbank nach unten getriebene Leitzins der USA konnte bisher noch keine rechte Wirkung an den Märkten entfalten.
Zudem halten viele die asiatische Region, die in kürzester Zeit nach der Asienkrise scheinbar wieder zu Stärke zurückgefunden hatte, für ausgesprochen anfällig. Wurden doch dringend notwendige Reformprogramme oftmals nur halbherzig umgesetzt.
Sicherer Hafen verzweifelt gesucht
Die sicheren Häfen müssen ran
Damit aber scheint bei den Ländern Trumpf zu sein, was an den Aktienmärkten in diesem Jahr schon so manchen Stich einheimsen konnte: Die Fokussierung auf vermeintlich sichere Häfen. Erste Wahl dürfte dabei der US-Dollar-Raum und die Euro-Bastion sein.
Aber während vom alten Kontinent angesichts der nach wie vor als verkrustet geltenden Strukturen ohnehin kaum Impulse für einen Wirtschaftsaufschwung erwartet werden, ruhen die Wachstumshoffnungen einzig auf den USA. Und hier sitzt der Schock nach den Anschlägen im September, die das wichtige Verbrauchervertrauen schwer erschüttert haben, ausgesprochen tief.
Doch der Glaube an die Selbstheilungskräfte des Marktes scheint unerschütterlich zu sein, zudem soll die "moderne" Volkswirtschaftslehre größeren Schaden abwenden können. Noch stehen die Chancen für eine baldige Rückkehr auf den Wachstumspfad gut - aber die Risiken steigen von Tag zu Tag.
Bei der Auswahl am Aktienmarkt sollte denn nach dem Anstieg der letzten Wochen in den Finanzzentren nur ein Augenmerk auf ausgesprochen gesund finanzierte Unternehmen geworfen werden, die zudem nicht zu den Cash-Burnern gehören. Nur wer als Firma einen langen Atem mitbringt, kann der Entwicklung der nächsten Monate entspannt entgegensehen.
Sönke Knop ist Director der Haubrok Investor Relations GmbH in Frankfurt und freier Journalist.