Sexy Story - lustlose Anleger:
"Rien ne va plus". Am Neuen Markt bleiben die letzten Worte des Croupiers, gesprochen im Juli 2001 nach dem Börsengang der Init AG, nach wie vor gültig. Der Porno-Anbieter Private Media hat seinen für Montag geplanten Börsengang in letzter Minute abgesagt und damit alle Hoffnungen vernichtet, dass die seit über einem halben Jahr anhaltende Emissionsflaute am Wachstumssegment der Deutschen Börse endlich vorbei ist.
Ein gelungener Börsengang von Private Media wäre viel mehr gewesen als die Notiz von Unternehmen Nummer 322 am Neuen Markt. Mit dem Zweitlisting der an der Nasdaq notierten Gesellschaft wäre ein Härtetest bestanden worden, von dem die Botschaft ausgegangen wäre: Sehet her, es ist wieder möglich, Investoren zu begeistern, wenn nur die Story stimmt!
Die Story von Private Media hat gestimmt, und damit waren die Rahmendaten für das Secondary Placement eigentlich günstig. Zwar wurde das Papier des Hardcore-Porno-Produzenten - ziemlich unreflektiert - mitunter als "Schmuddelaktie" bezeichnet, doch die Equity-Story war in der Tat sexy, und das nicht nur im übertragenen Sinne: Tiefschwarze Zahlen gepaart mit atemberaubenden Wachstumsaussichten durch die neuen Medien, ein erfahrenes Management und last but not least Produkte, deren Sinn und Zweck sich dem Anleger nicht erst nach stundenlangen Powerpoint-Präsentationen erschließt. All das hat nicht gereicht, um am Neuen Markt schlappe 50 Millionen Euro einsammeln zu können. Es ist keine zwei Jahre her, da hatten die Investoren ohne mit der Wimper zu zucken das Doppelte und Dreifache in Software-Firmen gesteckt, die völlig unbekannt waren, tiefrote Zahlen schrieben und mit Produkten auf den Markt drängten, von deren Qualität auch Fachleute keinen blassen Schimmer hatten. Und nun will ein Unternehmen, das mit einer operativen Umsatzrendite von fast 30% sogar mit Neuer-Markt -Musterknaben wie Singulus oder Aixtron konkurrieren könnte, einen bescheidenen Betrag einsammeln und blitzt ab! Wenn ein Unternehmen wie Private Media keine Investoren mehr lockt, wer dann? Sex sells, aber auch diese alte Kaufmannsweisheit scheint am Neuen Markt außer Kraft gesetzt.
Wer soll dann noch glauben, dass nach zwei schlechten Börsenjahren nicht auch noch ein drittes (alte Börsenregel) kommen kann
"Rien ne va plus". Am Neuen Markt bleiben die letzten Worte des Croupiers, gesprochen im Juli 2001 nach dem Börsengang der Init AG, nach wie vor gültig. Der Porno-Anbieter Private Media hat seinen für Montag geplanten Börsengang in letzter Minute abgesagt und damit alle Hoffnungen vernichtet, dass die seit über einem halben Jahr anhaltende Emissionsflaute am Wachstumssegment der Deutschen Börse endlich vorbei ist.
Ein gelungener Börsengang von Private Media wäre viel mehr gewesen als die Notiz von Unternehmen Nummer 322 am Neuen Markt. Mit dem Zweitlisting der an der Nasdaq notierten Gesellschaft wäre ein Härtetest bestanden worden, von dem die Botschaft ausgegangen wäre: Sehet her, es ist wieder möglich, Investoren zu begeistern, wenn nur die Story stimmt!
Die Story von Private Media hat gestimmt, und damit waren die Rahmendaten für das Secondary Placement eigentlich günstig. Zwar wurde das Papier des Hardcore-Porno-Produzenten - ziemlich unreflektiert - mitunter als "Schmuddelaktie" bezeichnet, doch die Equity-Story war in der Tat sexy, und das nicht nur im übertragenen Sinne: Tiefschwarze Zahlen gepaart mit atemberaubenden Wachstumsaussichten durch die neuen Medien, ein erfahrenes Management und last but not least Produkte, deren Sinn und Zweck sich dem Anleger nicht erst nach stundenlangen Powerpoint-Präsentationen erschließt. All das hat nicht gereicht, um am Neuen Markt schlappe 50 Millionen Euro einsammeln zu können. Es ist keine zwei Jahre her, da hatten die Investoren ohne mit der Wimper zu zucken das Doppelte und Dreifache in Software-Firmen gesteckt, die völlig unbekannt waren, tiefrote Zahlen schrieben und mit Produkten auf den Markt drängten, von deren Qualität auch Fachleute keinen blassen Schimmer hatten. Und nun will ein Unternehmen, das mit einer operativen Umsatzrendite von fast 30% sogar mit Neuer-Markt -Musterknaben wie Singulus oder Aixtron konkurrieren könnte, einen bescheidenen Betrag einsammeln und blitzt ab! Wenn ein Unternehmen wie Private Media keine Investoren mehr lockt, wer dann? Sex sells, aber auch diese alte Kaufmannsweisheit scheint am Neuen Markt außer Kraft gesetzt.
Wer soll dann noch glauben, dass nach zwei schlechten Börsenjahren nicht auch noch ein drittes (alte Börsenregel) kommen kann