[31.08.01, 16:49]
Zur Person:
Hanno Huth wurde 1953 in Essen geboren. Seine Karriere in der Medienbranche begann er 1977 im Berliner Büro von United Artists. Seit 1983 ist er bei Senator Film, seit 1991 Mitglied des Vorstandes. In diesem Jahr trat er auch als Produzent von "Manta – Der Film" auf. Seit 1998 ist Huth Vorstandsvorsitzender von Senator.
boerse-online.de:
Ihre kurzfristigen Bankschulden sind auf 91 Millionen Euro angewachsen, um US-Filme zu finanzieren. Droht Ihnen ein finanzieller Engpass, wenn einer dieser Filme floppt?
Hanno Huth:
Wir haben 70 Prozent der Produktionskosten über Vorverkäufe finanziert. 30 Prozent des Geldes haben wir bei US-Banken geliehen. Selbst wenn es zu Ausfällen kommt, haben die Banken kein Zugriffsrecht auf die Vermögenswerte von Senator, sondern nur auf die der Produktionsgesellschaft des einzelnen Films.
boerse-online.de:
Wie ist Ihre Prognose für das zweite Halbjahr?
Huth:
Ich rechne mit 0,63 Euro pro Aktie im Gesamtjahr. Wir haben Filme im Programm, die in den USA sehr gut laufen, etwa „America´s Sweethearts“, der 90 Millionen Dollar eingespielt hat. Außerdem ist die Restrukturierung bei CinemaXx abgeschlossen, so dass der Verlust hier geringer ausfallen wird.
boerse-online.de:
In den Medien war von „Scheingeschäften“ zu lesen. Warum nennen Sie nicht den Kunden, der Ihnen Ende 2000 für 54,6 Millionen Euro TV-Lizenzen abgenommen hat?
Huth:
Weil wir in diesen Verträgen Vertraulichkeit vereinbart haben. Das Geld fließt aber. Ein zweistelliger DM-Millionenbetrag ist im ersten Quartal eingegangen, der Rest wird bis zum 30. September beglichen. Im zweiten Quartal ist keine Zahlung eingegangen. Das war aber auch nicht vorgesehen.
boerse-online.de:
Wie erklären Sie sich Ihren Kurssturz an der Börse?
Huth:
Die Stimmung ist eben sehr sehr schlecht. Wir haben aber hervorragende Filme. Unsere jüngsten Einkäufe konnten sich alle unter den ersten fünf der US-Kinocharts platzieren. Wenn wir diese Dinge verstärkt in die Öffentlichkeit tragen, wird das Unternehmen auch wieder einen ganz anderen Stellenwert haben.
boerse-online.de:
Ein Thema belastet Ihren Kurs: Die 25-Prozent-Beteiligung an CinemaXx steht mit einem deutlich höheren Betrag in Ihren Büchern, als sie derzeit an der Börse wert ist. Droht hier eine Sonderabschreibung?
Huth:
Nein, denn CinemaXx ist für uns mehr wert als die derzeitige Börsenbewertung. Wir können aus dem operativen Bereich Synergien generieren zwischen Senator und CinemaXx. Die Bewertung des „Value in Use“ wurde entsprechend vorgenommen und geprüft.
boerse-online.de:
Können Sie CinemaXx veranlassen, Senator-Filme zu spielen, auch wenn deren Management andere Filme für aussichtsreicher hält?
Huth:
Der Entscheidungsprozess verläuft ganz partnerschaftlich. Es gibt immer Filme, die gleichwertig erscheinen. Dann entscheidet man sich im Zweifel für den Senator-Film. Wichtig ist für uns auch, dass wir in den CinemaXx-Kinos unsere Trailer hervorragend platzieren können. Trailer sind das beste Werbemedium für einen Film. „Chocolat“ ist weltweit am besten in Deutschland gelaufen. Das führen wir auch auf die enge Zusammenarbeit zurück.
boerse-online.de:
Aber über den Erfolg eines Filmes entscheiden doch die Zuschauer.
Huth:
In der Hochsaison von August bis April gibt es mehr Filme, als die Kinos spielen können. In der strategisch guten Position zu sein, immer über die geeigneten Kinokapazitäten für unsere Filme zu verfügen ist sehr viel wert.
boerse-online.de:
Sie haben einen Output-Deal mit dem US-Produzenten Joe Roth. Sie erhalten die deutschsprachigen Rechte seiner Filme. Welchen Anteil am Produktionsbudget bezahlen Sie?
Huth:
Viele Leute wollen das wissen, aber das sage ich nicht. Nur theoretisch gesprochen: Ich zahle lieber zwölf Prozent für einen Film, der ein Riesenerfolg ist, als neun Prozent für einen Film, der floppt.
Zum Unternehmen:
Senator hat am Freitag mit guten Halbjahreszahlen überrascht. Mit 83 Millionen Euro Umsatz und 0,19 Euro Gewinn pro Aktie hat die Filmfirma die Erwartungen deutlich übertroffen. Seit Mai hat die Aktie mehr als 60 Prozent an Wert verloren. Grund waren Presseberichte über angeblich unsaubere Geschäfte und Bilanzierungen, die das Unternehmen zurückweist. Aktueller Film in den Kinos ist „Lammbock“ mit Moritz Bleibtreu.
boerse-online.de hebt für das laufende Geschäftsjahr die Gewinnschätzung je Aktie auf 0,50 Euro und für das kommende Geschäftsjahr auf 0,45 Euro an. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von sechs ist die Aktie – wegen des negativen Marktumfeldes spekulativ - ein KAUF.
charts.wirtschaftsblatt.at/fcgi-bin/...ol1=red&lcol2=blue&x=0" style="max-width:560px" >
Tja momentan nicht uninteressant
aber trotzdem,ich warte mal ab.
jo.
Zur Person:
Hanno Huth wurde 1953 in Essen geboren. Seine Karriere in der Medienbranche begann er 1977 im Berliner Büro von United Artists. Seit 1983 ist er bei Senator Film, seit 1991 Mitglied des Vorstandes. In diesem Jahr trat er auch als Produzent von "Manta – Der Film" auf. Seit 1998 ist Huth Vorstandsvorsitzender von Senator.
boerse-online.de:
Ihre kurzfristigen Bankschulden sind auf 91 Millionen Euro angewachsen, um US-Filme zu finanzieren. Droht Ihnen ein finanzieller Engpass, wenn einer dieser Filme floppt?
Hanno Huth:
Wir haben 70 Prozent der Produktionskosten über Vorverkäufe finanziert. 30 Prozent des Geldes haben wir bei US-Banken geliehen. Selbst wenn es zu Ausfällen kommt, haben die Banken kein Zugriffsrecht auf die Vermögenswerte von Senator, sondern nur auf die der Produktionsgesellschaft des einzelnen Films.
boerse-online.de:
Wie ist Ihre Prognose für das zweite Halbjahr?
Huth:
Ich rechne mit 0,63 Euro pro Aktie im Gesamtjahr. Wir haben Filme im Programm, die in den USA sehr gut laufen, etwa „America´s Sweethearts“, der 90 Millionen Dollar eingespielt hat. Außerdem ist die Restrukturierung bei CinemaXx abgeschlossen, so dass der Verlust hier geringer ausfallen wird.
boerse-online.de:
In den Medien war von „Scheingeschäften“ zu lesen. Warum nennen Sie nicht den Kunden, der Ihnen Ende 2000 für 54,6 Millionen Euro TV-Lizenzen abgenommen hat?
Huth:
Weil wir in diesen Verträgen Vertraulichkeit vereinbart haben. Das Geld fließt aber. Ein zweistelliger DM-Millionenbetrag ist im ersten Quartal eingegangen, der Rest wird bis zum 30. September beglichen. Im zweiten Quartal ist keine Zahlung eingegangen. Das war aber auch nicht vorgesehen.
boerse-online.de:
Wie erklären Sie sich Ihren Kurssturz an der Börse?
Huth:
Die Stimmung ist eben sehr sehr schlecht. Wir haben aber hervorragende Filme. Unsere jüngsten Einkäufe konnten sich alle unter den ersten fünf der US-Kinocharts platzieren. Wenn wir diese Dinge verstärkt in die Öffentlichkeit tragen, wird das Unternehmen auch wieder einen ganz anderen Stellenwert haben.
boerse-online.de:
Ein Thema belastet Ihren Kurs: Die 25-Prozent-Beteiligung an CinemaXx steht mit einem deutlich höheren Betrag in Ihren Büchern, als sie derzeit an der Börse wert ist. Droht hier eine Sonderabschreibung?
Huth:
Nein, denn CinemaXx ist für uns mehr wert als die derzeitige Börsenbewertung. Wir können aus dem operativen Bereich Synergien generieren zwischen Senator und CinemaXx. Die Bewertung des „Value in Use“ wurde entsprechend vorgenommen und geprüft.
boerse-online.de:
Können Sie CinemaXx veranlassen, Senator-Filme zu spielen, auch wenn deren Management andere Filme für aussichtsreicher hält?
Huth:
Der Entscheidungsprozess verläuft ganz partnerschaftlich. Es gibt immer Filme, die gleichwertig erscheinen. Dann entscheidet man sich im Zweifel für den Senator-Film. Wichtig ist für uns auch, dass wir in den CinemaXx-Kinos unsere Trailer hervorragend platzieren können. Trailer sind das beste Werbemedium für einen Film. „Chocolat“ ist weltweit am besten in Deutschland gelaufen. Das führen wir auch auf die enge Zusammenarbeit zurück.
boerse-online.de:
Aber über den Erfolg eines Filmes entscheiden doch die Zuschauer.
Huth:
In der Hochsaison von August bis April gibt es mehr Filme, als die Kinos spielen können. In der strategisch guten Position zu sein, immer über die geeigneten Kinokapazitäten für unsere Filme zu verfügen ist sehr viel wert.
boerse-online.de:
Sie haben einen Output-Deal mit dem US-Produzenten Joe Roth. Sie erhalten die deutschsprachigen Rechte seiner Filme. Welchen Anteil am Produktionsbudget bezahlen Sie?
Huth:
Viele Leute wollen das wissen, aber das sage ich nicht. Nur theoretisch gesprochen: Ich zahle lieber zwölf Prozent für einen Film, der ein Riesenerfolg ist, als neun Prozent für einen Film, der floppt.
Zum Unternehmen:
Senator hat am Freitag mit guten Halbjahreszahlen überrascht. Mit 83 Millionen Euro Umsatz und 0,19 Euro Gewinn pro Aktie hat die Filmfirma die Erwartungen deutlich übertroffen. Seit Mai hat die Aktie mehr als 60 Prozent an Wert verloren. Grund waren Presseberichte über angeblich unsaubere Geschäfte und Bilanzierungen, die das Unternehmen zurückweist. Aktueller Film in den Kinos ist „Lammbock“ mit Moritz Bleibtreu.
boerse-online.de hebt für das laufende Geschäftsjahr die Gewinnschätzung je Aktie auf 0,50 Euro und für das kommende Geschäftsjahr auf 0,45 Euro an. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von sechs ist die Aktie – wegen des negativen Marktumfeldes spekulativ - ein KAUF.
charts.wirtschaftsblatt.at/fcgi-bin/...ol1=red&lcol2=blue&x=0" style="max-width:560px" >
Tja momentan nicht uninteressant
aber trotzdem,ich warte mal ab.
jo.