20.03.2001
Senator Entertainment kaufen
Report21
Die Berliner Senator Entertainment AG (WKN
722440) ist wohl eines der bekanntesten deutschen Medienunternehmen, berichten die Analysten von „Report21“.
Das Unternehmen sei vor allem auf die Produktion von Spielfilmen und die Vermarktung von Filmrechten spezialisiert. Mit der Gründung einer Produktionsgesellschaft, zusammen mit dem ehemaligen Columbia-TriStar-Vorsitzenden Marc Canton in Los Angeles, solle die Erschließung internationaler Märkte vorangetrieben werden. Doch sei der Aufbau einer eigenen Filmbibliothek , betrachte man die durchschnittlichen Entstehungskosten von 7 bis 12 Mio. DM pro –Film, sehr zeitaufwendig und kostspielig.
Besonders hier würden hohe Risiken liegen, da in Zeiten von DVD, Heimkinos und High-Speed Internet die Kinobesucher eher stagnieren würden und sich somit das Kinogeschäft als erstes Vermarktungsglied, mit außerdem hoher Bedeutung für die weitere Vermarktung über TV und Video, etwas eingetrübt habe. Folglich erhöhe sich natürlich der zusätzliche Kapitalbedarf, was kleinere Produktionsunternehmen schnell zu Übernahmekandidaten werden lasse. Die finanzstarke Senator Entertainment dürfte dabei jedoch eher auf der Käuferseite stehen.
Das Berliner Unternehmen habe schon im letzten Jahr 25% an der Cinemaxx AG erworben. Jedoch habe der Wert von Cinemaxx aufgrund des, aus heutiger Sicht betrachtet zu hohen Kaufpreises, schon nach unten korrigiert werden müssen und somit das Ergebnis 2000 belastet.
Insgesamt seien in 2000 rund 104 Mio. Euro umgesetzt worden, was im Vergleich zu 1999 eine Steigerung von 66% bedeutet habe. Das EPS, das durch die Cinemaxx-Verluste belastet worden sei, habe 0,06 Euro betragen. Der Konzern strebe für 2001 einen Umsatz von 165 Mio. Euro an. Dies ergebe bei der aktuellen Marktkapitalisierung von 192 Mio. Euro ein KUV von 1,16. Auch das EPS solle in 2001 auf 0,65 Euro ansteigen, woraus sich ein KGV (2001E) von knapp 9 errechne.
Wie auch bei zahlreichen anderen gut positionierten Medientiteln habe auch bei Senator der Markt stark nach unten übertrieben. Trotz der Risiken des Filmgeschäfts hätten wohl eine derart starke Marktstellung, sowie Umsatz- und Gewinndynamik, eine höhere Bewertung verdient, als ein Stahlkonzern.
Insbesondere mittel- und langfristig orientierten Anlegern würden die Analysten empfehlen die Aktie bei derzeit 5,60 Euro zu kaufen. Auf Jahresfrist sollte eine Kursverdoppelung durchaus möglich sein und wäre auch fundamental gerechtfertigt.