Sechs klare Käufe

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Sechs klare Käufe

 
11.04.02 06:53
Die Wende in der Wirtschaft ist so gut wie sicher. Die letzten Konjunkturdaten aus den USA deuten fast ausnahmslos auf eine Rückkehr auf den Wachstumspfad. Europa wird mit einer Verzögerung folgen. Allerdings werden nicht alle Aktien in gleichem Maße von den verbesserten Aussichten profitieren.

Nachdem die DAX-Unternehmen die Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr präsentiert und einen Ausblick auf die kommenden Monate gegeben haben, lässt sich ein Urteil darüber fällen, welche der deutschen Blue Chips gute und welche weniger gute Kurschancen haben.

Stock-World hat anhand der Unternehmenszahlen, der Geschäftsperspektiven, der Unternehmensstory, dem Chart und dem Preis, sprich Aktienkurs, sämtliche 30 DAX-Titel eingestuft. Für das Gesamturteil ist eine Mischung aus den Komponenten verantwortlich, wobei in bestimmten Fällen auch einzelne Faktoren den Hauptausschlag gegeben haben.

Die Bewertungen

Bei adidas-Salomon ist beispielsweise die besondere Unternehmensstory an ein - zumindest vorläufiges - Ende gelangt. Die Geschichte ging so: Nahezu unbemerkt von den Investoren schaffte der Sportartikelhersteller im Jahr 2001 den Turnaround und erfüllte die Erwartungen der Analysten. Die neue Unternehmensführung hielt ihre Versprechen und die Zukäufe entwickelten sich gut. Für drei aufeinanderfolgende Jahre wurden Wachstumsraten beim Ergebnis von 15 Prozent versprochen.

Die Aktie profitierte zunächst gar nicht und wer frühzeitig reagierte, konnte das Papier monatelang zu Kursen um 65 Euro erwerben. Erst Mitte 2001 zog der Kurs an. Jetzt steht adidas-Salomon bei 82,90 Euro, die Unternehmensstory liest sich seit Veröffentlichung des jüngsten Geschäftsausblicks aber anders. Die Herzogenauracher rechnen nur noch mit einem Zuwachs von fünf Prozent beim Umsatz und fünf bis zehn Prozent beim Gewinn in 2002. Mit einem KGV von fast 20 ist der Titel gut bewertet und nicht mehr als eine Halteposition.

Bei der Allianz stimmen Preis und Wachstum. Die Integration der Dresdner Bank dürfte noch eine Zeit lang belasten, trotzdem will der Versicherer in 2002 den Gewinn kräftig steigern und das Katastrophenjahr 2001 vergessen machen. Die Allianz-Aktie ist historisch günstig bewertet und könnte zudem von einem Verkauf von Beteiligungen profitieren.

Die Bayer-Aktie erscheint ebenfalls günstig, vor allem der große Abstand zu BASF fällt auf. Dennoch raten wir von einem Engagement ab, die Folgen des Lipobay-Skandals sind noch nicht zuverlässig einzuschätzen. So lange die Unsicherheit in Zusammenhang mit Schadenersatzklagen anhält, ist ein Investment mit zu großen Risiken behaftet.

Sichere Sache

Wer in den vergangenen Jahren BMW-Aktien gekauft hat, lag auf lange Sicht immer richtig. Das Papier befindet sich in einem stabilen langfristigen Aufwärtstrend. Wir stufen BMW mit "Outperformer" ein. Kurzfristig belasten Berichte um einen relativ schwachen Verkauf des neuen 7er. Wie Stock-World aus Branchenkreisen erfahren hat, gibt es bei deutschen BMW-Händlern tatsächlich Probleme, das neue Modell an den Mann zu bringen. Insgesamt stimmt die Geschäftsentwicklung des Autobauers jedoch.

E.ON hat sich in der Baisse ausgezeichnet entwickelt. Bei dem bevorstehenden Wirtschaftsaufschwung ist aber eine unterdurchschnittliche Performance des defensiven Wertes zu befürchten, auch wenn fundamental alles in Ordnung ist. Defensive Aktien verlieren in der Hausse ihren Reiz, die Anleger favorisieren dann Zykliker und spekulative Titel.

Als Basisinvestment stufen wir die Aktie der Münchener Rück ein. Aus dem Gewinneinbruch in 2001 hat das Unternehmen Konsequenzen gezogen und die Beitragseinnahmen deutlich erhöht. Im laufenden Geschäftsjahr will die Münchener Rück nach eigenen Angaben das sehr gute Ergebnis aus dem Jahr 2000 übertreffen. Damals verdiente die Gesellschaft 1,5 Milliarden Euro. Einen wesentlichen Teil zum Gewinn beitragen dürfte die Sparte Erstversicherungen. Hier ist die Münchener Rück mit ihrer Tochter Ergo bestens positioniert.

Bessere Zeiten in Sicht

Die MAN AG hat ein besonders schwieriges Jahr hinter sich. Auch 2002 dürfte nicht einfach werden für den Konzern. Hoffnung macht aber die positive Entwicklung im Bereich Nutzfahrzeuge. Hier erwartet der Konzern einen operativen Gewinn von knapp 100 Millionen Euro nach rund 64 Millionen Euro in 2001. Positiv ist auch die zuletzt durchgeführte Umtauschaktion von MAN. Durch die Wandlung von Vorzugs- in Stammaktien haben sich die Chancen auf einen DAX-Verbleib erhöht, da als Kriterium bei der Zusammensetzung nur der Freefloat der Stämme zählt.

Nur etwas für spekulative Anleger ist die Aktie von Infineon. Nachdem zuletzt die DRAM-Preise angezogen haben, hat sich das Unternehmen etwas der Gewinnschwelle genähert. Positiv für Infineon ist die zu erwartende Konsolidierung des Halbleitermarktes. In den nächsten Monaten ist mit einigen Fusionen und Übernahmen zu rechnen, da viele Unternehmen allein ernsthafte Schwierigkeiten bekommen dürften. Durch die Marktbereinigung werden die Lagerbestände schneller abgebaut und die Chippreise sollten weiter steigen.

Vor einem erneut schwierigen Jahr steht die Lufthansa. Die Fluggesellschaft leidet mit am stärksten unter dem hohen Ölpreis. Experten halten es für nicht unwahrscheinlich, dass die Eskalation im Nahen Osten den Preis für das schwarze Gold weiter steigen lässt. Zudem hat die Lufthansa mit dem Billigfluganbieter Ryan Air ernsthafte Konkurrenz bekommen. Auch charttechnisch sieht es für die Lufthansa-Aktie nicht gut aus. Der seit September bestehende Aufwärtstrend wurde vor kurzem gebrochen.

Auch für die Deutsche Bank wird 2002 kein Zuckerschlecken. Das Unternehmen erwartet keine merkliche Verbesserung der Konjunktur, sieht sich allerdings für die Fortsetzung der Durststrecke bestens positioniert. Besonders positiv ist bei Deutschlands Privatbank Nummer 1 die Fokussierung auf die Bereiche Vermögensverwaltung und Privatkunden. Dadurch werden die Frankfurter unabhängiger von der Entwicklung der Finanzmärkte.

Einzelbewertung aller 30 DAX-Titel

Unternehmen / Urteil / Kommentar
adidas-Salomon Halten die Story ist vorläufig vorbei
Allianz Kaufen gute Story zu günstigem Preis
BASF Halten charttechnischer Widerstand bei 50 Euro
Bayer Underperformer Unsicherheit wegen Lipobay-Skandal
BMW  Outperformer sehr stabiler Aufwärtstrend
Commerzbank Outperformer Übernahmefantasie wegen niedrigem Kurs
DaimlerChrysler Kaufen Chart und fundamentale Entwicklung vielversprechend
Degussa Halten Konjunkturerholung und Umstrukturierung eingepreist
Deutsche Bank Halten 2002 bleibt das Umfeld noch schwierig
Deutsche Post Halten Kaum Kursfantasie
Deutsche Telekom Halten Chancen und Risiken halten sich die Waage
E.ON Underperformer Defensive Titel sind derzeit zweite Wahl
Epcos Outperformer mehrere zukunftsträchtige Geschäftsfelder
FMC Outperformer Gerichtsstreit ist endgültig beigelegt
Henkel Halten Flaute gut überstanden, aber Fantasie fehlt
HypoVereinsbank Outperformer Gut aufgestellt, vor allem in Osteuropa
Infineon Halten Chippreise ziehen an
Linde Kaufen Clevere Strategie wird sich auszahlen
Lufthansa Verkaufen Viele Unsicherheiten belasten den Kurs
MAN Halten Hat das Schlimmste hinter sich
MLP Halten Goldene Zeiten sind vorbei
Metro Underperformer Schwache Konsumnachfrage in Deutschland belastet
Münchener Rück Kaufen Bestens positioniert
Preussag Outperformer Hohe Schuldenlast, aber Reiselust nimmt wieder zu
RWE Halten Teure Übernahme in Großbritannien muss sich rentieren
SAP Outperformer Trotz Problemen Liebling vieler Kleinanleger und Fonds
Schering Kaufen Top-Unternehmen mit sehr guten Wachstumsaussichten
Siemens Kaufen Sollte bald an alte glorreiche Zeiten anknüpfen
ThyssenKrupp Underperformer Stahlmarkt birgt viele Risiken
Volkswagen Halten Charttechnischer Widerstand bei 60 Euro

stock-world.de

Gruß
Happy End
Happy End:

Deutsche Bank im Kreuzfeuer

 
11.04.02 09:13
Die Terminbörse Eurex fährt schwerste Geschütze gegen die Deutsche Bank auf. Der Vorwurf: Das Kreditinstitut soll seine Konkurrenten über den Tisch gezogen haben.

Frankfurt am Main - Dabei sollen Händler der Deutschen Bank im März 2001 an der Terminbörse Eurex einen drastischen Engpass an Bundesanleihen (den so genannten "Bobl Squeeze") erzeugt haben. Nach einem Bericht der Wochenzeitung "Die Zeit" geht es den Frankfurtern nun an den Kragen: Das Gremium der Terminbörse, das den genauen Sachverhalt ermittelt, tritt demnach am 27. Mai zusammen. Die Deutsche Bank hatte sich im März vergangenen Jahres rechtzeitig zum Stichtag Bundesanleihen gesichert. Die anderen Banken, die auf Grund der fälligen Bobl-Kontrakte dringend Papiere benötigt hatten, mussten schließlich hohe Preise an die Deutsche Bank zahlen. Der Gewinn des Kreditinstituts aus diesem Geschäft wird in Marktkreisen auf mindestens 50 Millionen Euro geschätzt.
Der Bobl-Kontrakt ist ein Optionsgeschäft mit Schuldverschreibungen des Bundes mit 4,5- bis 5,5-jähriger Laufzeit. Wer am Fälligkeitstermin keine Bundesanleihen liefern kann, muss sich entweder ein teureres Papier beschaffen oder Strafe an die Eurex zahlen. Einige Banken versuchen deshalb, sich untereinander die Anleihen auf Termin zu sichern.

Der Sanktionsausschuss wird nur in äußerst seltenen und gravierenden Fällen angerufen. Deshalb gilt es unter Börsianern bereits als Höchststrafe, vor dieses Gremium zitiert zu werden. Der Katalog des Ausschusses reicht von Freispruch über Verweis und Geldstrafen bis hin zu einem Ausschluss vom Handel für maximal 30 Tage.

spiegel.de
Wikinger:

und du ?

 
11.04.02 09:24
kaufst du alle sechs?
einen oder keinen?

die meinen bestimmt langfristig, 5jahre
oder


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Mützenmacher:

Stock-world: Da ist doch der I-net-Guru von denen

 
11.04.02 09:27
Pleite gegangen. Weiß den Namen nicht mehr. So ein großer blonder und schlanker
Typ. Der Rest war auch nicht besser.
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