WOLFRATSHAUSEN (GoingPublic.de) - Die US-amerikanische Börsenaufsicht SEC greift zu ungewöhnlichen Maßnahmen, um vor den Gefahren von Online-Investments zu warnen. Das Resultat: Die Anleger haben offenbar nicht viel dazugelernt.
Die Geschichte klingt eigentlich zu abenteuerlich, um wahr zu sein. Die US-Börsenaufsicht Securities and Exchange Commission (SEC) rief ein völlig fingiertes Unternehmen inklusive Internetauftritt mit allem drum und dran ins Leben, um zu prüfen, wie viele Investoren sich für ein Engagement auf Pre-IPO-Basis zusammentrommeln lassen. Zu diesem Zweck wurde der bald bevorstehende Börsengang für den 30. Januar angekündigt.
McWhortle Enterprises, Inc. werde am 30. Januar an die Börse gehen, so das Statement, das die SEC über PRNewswire, eine bekannte Finanzseite, verbreiten ließ. Auf der komplett frei erfundenen Internetseite von McWorthle ist zu erfahren, dass das Unternehmen Detektoren für Biogefahrenstoffe entwickelt habe, die Sporen schon in einer Entfernung von bis zu 20 Meter erkennen könne.
Wer sich an dieser technischen Unerklärlichkeit nicht stört, erfährt weiterhin, dass die erste Phase vorbörslicher Beteiligungen über 200 % überzeichnet war. Investoren der nächsten Runde - die jetzt gesucht würden - hätten schon eine Performance von 217 % verpasst, da man nun die Aktien natürlich leider etwas teurer anbieten müsse. Wer einsteigen wolle, müsse seinen Zeichnungswunsch via eMail mit Angabe der Kreditkartennummer einreichen. Und natürlich fehlte auch nicht der obligatorische Verweis, dass die Zeit dränge.
Wie viele unbedarfte Investoren sich tatsächlich gemeldet haben, wurde noch nicht veröffentlicht, die Aktion läuft ja noch. Aber es sollen dem Vernehmen nach einige sein.
Dieses harsche Vorgehen der US-Börsenaufsicht erfolgte, nachdem sich die Behörde äußerst beunruhigt darüber gezeigt hatte, dass sie in den letzten Monaten gleich gegen vier Unternehmen in Aktion treten musste, die mit Anti-Terror-Technologien warben. Nach Ansicht der SEC allerdings nur zu vordergründigen Werbezwecken.
Einigen dürfte noch der 18 Monate zurückliegende Vorfall um Emulex in Erinnerung sein. Der Student Mark Jakob hatte damals eine fingierte Pressemeldung in Umlauf gebracht, was den Börsenkurs des US-Unternehmens ins Bodenlose abstürzen ließ.
Wie sich zeigt, hat sich die Leichtgläubigkeit von Anlegern nicht grundlegend geändert. Die Nachrichtenhörigkeit ist nach wie vor bedenklich hoch. Vor diesem Hintergrund leistet die SEC eine Sisyphus-Arbeit, deren Erziehungserfolg kaum absehbar erscheint. Eine entsprechende Aufklärungskampagne hätte man sich auch hier in Deutschland gewünscht. Und zwar bevor zahlreiche Unternehmen des Neuen Marktes als Luftschlösser geoutet wurden.
Die Geschichte klingt eigentlich zu abenteuerlich, um wahr zu sein. Die US-Börsenaufsicht Securities and Exchange Commission (SEC) rief ein völlig fingiertes Unternehmen inklusive Internetauftritt mit allem drum und dran ins Leben, um zu prüfen, wie viele Investoren sich für ein Engagement auf Pre-IPO-Basis zusammentrommeln lassen. Zu diesem Zweck wurde der bald bevorstehende Börsengang für den 30. Januar angekündigt.
McWhortle Enterprises, Inc. werde am 30. Januar an die Börse gehen, so das Statement, das die SEC über PRNewswire, eine bekannte Finanzseite, verbreiten ließ. Auf der komplett frei erfundenen Internetseite von McWorthle ist zu erfahren, dass das Unternehmen Detektoren für Biogefahrenstoffe entwickelt habe, die Sporen schon in einer Entfernung von bis zu 20 Meter erkennen könne.
Wer sich an dieser technischen Unerklärlichkeit nicht stört, erfährt weiterhin, dass die erste Phase vorbörslicher Beteiligungen über 200 % überzeichnet war. Investoren der nächsten Runde - die jetzt gesucht würden - hätten schon eine Performance von 217 % verpasst, da man nun die Aktien natürlich leider etwas teurer anbieten müsse. Wer einsteigen wolle, müsse seinen Zeichnungswunsch via eMail mit Angabe der Kreditkartennummer einreichen. Und natürlich fehlte auch nicht der obligatorische Verweis, dass die Zeit dränge.
Wie viele unbedarfte Investoren sich tatsächlich gemeldet haben, wurde noch nicht veröffentlicht, die Aktion läuft ja noch. Aber es sollen dem Vernehmen nach einige sein.
Dieses harsche Vorgehen der US-Börsenaufsicht erfolgte, nachdem sich die Behörde äußerst beunruhigt darüber gezeigt hatte, dass sie in den letzten Monaten gleich gegen vier Unternehmen in Aktion treten musste, die mit Anti-Terror-Technologien warben. Nach Ansicht der SEC allerdings nur zu vordergründigen Werbezwecken.
Einigen dürfte noch der 18 Monate zurückliegende Vorfall um Emulex in Erinnerung sein. Der Student Mark Jakob hatte damals eine fingierte Pressemeldung in Umlauf gebracht, was den Börsenkurs des US-Unternehmens ins Bodenlose abstürzen ließ.
Wie sich zeigt, hat sich die Leichtgläubigkeit von Anlegern nicht grundlegend geändert. Die Nachrichtenhörigkeit ist nach wie vor bedenklich hoch. Vor diesem Hintergrund leistet die SEC eine Sisyphus-Arbeit, deren Erziehungserfolg kaum absehbar erscheint. Eine entsprechende Aufklärungskampagne hätte man sich auch hier in Deutschland gewünscht. Und zwar bevor zahlreiche Unternehmen des Neuen Marktes als Luftschlösser geoutet wurden.