US-Einzelhändler erwarten schwieriges Weihnachtsgeschäft
FRANKFURT (dpa-AFX) - Entgegen der Hoffnung vieler Marktteilnehmer haben die wichtigsten US-Einzelhändler einen verhaltenen Ausblick auf dasäußerst wichtige Weihnachtsgeschäft gegeben. Sowohl der weltgrößte Einzelhändler Wal-Martals auch der zweitgrößte amerikanische Discount-Einzelhändler Targetprognostizierten bei ihren Quartals-Präsentationen am Vortag für Weihnachten ein schwieriges Geschäft und harte Preiskämpfe in einigen Bereichen wie Digitalkameras oder Videospielen.
HOFFNUNGEN AUF STARK STEIGENDE KAUFLUST ENTTÄUSCHT
Die Aussagen der Marktführer schockierten viele Marktanalysten. Sie hatten auf eine kräftig steigende Kauflust der amerikanischen Verbraucher angesichts der sich wieder erholende US-Wirtschaft gesetzt.
Wie Target ankündigte, dürfte das Unternehmen im laufenden vierten Quartal möglicherweise die Prognosen von Analysten verfehlen. Wal-Mart zufolge wird das Weihnachtsgeschäft zwar besser verlaufen als im Vorjahr - dies aber nur, weil das von Konjunkturkrise und Konsumflaute geprägte Vorjahr fast nicht zu unterbieten sei.
"Auch wenn die Umsätze auf den ersten Blick derzeit steigen, muss man berücksichtigen, dass dies eben auch an den schwachen Vergleichswerten des Vorjahres liegt", schreiben die Analysten von CIBC World Markets. Die Analysten der Deutschen Bank senkten wegen der nun"vorsichtigeren Einschätzung des Umfeldes"ihre Prognose für das Wal-Mart-Ergebnis je Aktie (EPS) im vierten Quartal von 0,66 auf 0,63 Dollar. Analysten verschiedener Research-Häuser betonten, dass zahlreiche Amerikaner für einen starken Konsumaufschwung noch nicht ausreichend Geld zur Verfügung hätten.
BILLIGE ANGEBOTE WEITER GEFRAGT
Viele Konsumenten würden wohl weiterhin hauptsächlich die billigsten Angebote kaufen, sagte US-Medien zufolge Wal-Mart-Chef Lee Scott. Allerdings ist die Gewinnspanne bei Billigprodukten wesentlich niedriger als bei Premiumprodukten, bei denen die Kunden für Qualität oder einen bekannten Markennamen einen Aufpreis zahlen. Die Steigerung bei den Konsumentenausgaben werde deshalb wohl nicht so kräftig ausfallen wie von vielen Analysten erwartet, sagte Scott.
Der vorsichtige Ausblick auf Weihnachten spiegelte sich auch in den Verlusten an der Börse wider. Wal-Mart-Aktien gingen am Vortag mit einem Minus von 4,21 Prozent auf 55,52 Dollar aus dem Handel, Aktien von Target sanken 2,33 Prozent auf 39,00 Dollar.
Ein weiteres Zeichen für die nur langsam steigende Shopping-Bereitschaft vieler Amerikaner lieferte am Donnerstag auch der Jeans- und Bekleidungsanbieter Levi Strauss. Der Konzern verzeichnete im Oktober enttäuschende Geschäfte und senkte seine Prognosen für 2003. Die erhoffte Geschäftserholung sei ausgeblieben, die Umsätze würden nun wohl im Gesamtjahr um 6 bis 7 Prozent zurückgehen. Noch vor kurzem hatte der Jeanskonzern eine Umsatzstagnation erwartet./sit/fn/ari
--- Von Simon Thiel, dpa-AFX ---
Web.de
FRANKFURT (dpa-AFX) - Entgegen der Hoffnung vieler Marktteilnehmer haben die wichtigsten US-Einzelhändler einen verhaltenen Ausblick auf dasäußerst wichtige Weihnachtsgeschäft gegeben. Sowohl der weltgrößte Einzelhändler Wal-Martals auch der zweitgrößte amerikanische Discount-Einzelhändler Targetprognostizierten bei ihren Quartals-Präsentationen am Vortag für Weihnachten ein schwieriges Geschäft und harte Preiskämpfe in einigen Bereichen wie Digitalkameras oder Videospielen.
HOFFNUNGEN AUF STARK STEIGENDE KAUFLUST ENTTÄUSCHT
Die Aussagen der Marktführer schockierten viele Marktanalysten. Sie hatten auf eine kräftig steigende Kauflust der amerikanischen Verbraucher angesichts der sich wieder erholende US-Wirtschaft gesetzt.
Wie Target ankündigte, dürfte das Unternehmen im laufenden vierten Quartal möglicherweise die Prognosen von Analysten verfehlen. Wal-Mart zufolge wird das Weihnachtsgeschäft zwar besser verlaufen als im Vorjahr - dies aber nur, weil das von Konjunkturkrise und Konsumflaute geprägte Vorjahr fast nicht zu unterbieten sei.
"Auch wenn die Umsätze auf den ersten Blick derzeit steigen, muss man berücksichtigen, dass dies eben auch an den schwachen Vergleichswerten des Vorjahres liegt", schreiben die Analysten von CIBC World Markets. Die Analysten der Deutschen Bank senkten wegen der nun"vorsichtigeren Einschätzung des Umfeldes"ihre Prognose für das Wal-Mart-Ergebnis je Aktie (EPS) im vierten Quartal von 0,66 auf 0,63 Dollar. Analysten verschiedener Research-Häuser betonten, dass zahlreiche Amerikaner für einen starken Konsumaufschwung noch nicht ausreichend Geld zur Verfügung hätten.
BILLIGE ANGEBOTE WEITER GEFRAGT
Viele Konsumenten würden wohl weiterhin hauptsächlich die billigsten Angebote kaufen, sagte US-Medien zufolge Wal-Mart-Chef Lee Scott. Allerdings ist die Gewinnspanne bei Billigprodukten wesentlich niedriger als bei Premiumprodukten, bei denen die Kunden für Qualität oder einen bekannten Markennamen einen Aufpreis zahlen. Die Steigerung bei den Konsumentenausgaben werde deshalb wohl nicht so kräftig ausfallen wie von vielen Analysten erwartet, sagte Scott.
Der vorsichtige Ausblick auf Weihnachten spiegelte sich auch in den Verlusten an der Börse wider. Wal-Mart-Aktien gingen am Vortag mit einem Minus von 4,21 Prozent auf 55,52 Dollar aus dem Handel, Aktien von Target sanken 2,33 Prozent auf 39,00 Dollar.
Ein weiteres Zeichen für die nur langsam steigende Shopping-Bereitschaft vieler Amerikaner lieferte am Donnerstag auch der Jeans- und Bekleidungsanbieter Levi Strauss. Der Konzern verzeichnete im Oktober enttäuschende Geschäfte und senkte seine Prognosen für 2003. Die erhoffte Geschäftserholung sei ausgeblieben, die Umsätze würden nun wohl im Gesamtjahr um 6 bis 7 Prozent zurückgehen. Noch vor kurzem hatte der Jeanskonzern eine Umsatzstagnation erwartet./sit/fn/ari
--- Von Simon Thiel, dpa-AFX ---
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