Nach dem Ausstieg mehrerer Mobilfunkunternehmen im Laufe der vergangenen Woche ist die Schweizer UMTS-Auktion am Montag wegen der Fusion zweier Teilnehmer ausgesetzt worden. Am Starttag blieben nur noch vier Bieter für vier Lizenzen übrig.
BIEL. Ein Sprecher des Bewerbers Sunrise teilte am Morgen mit, das Unternehmen werde mit dem Konkurrenten Diax unter dem Dach der Tele Danmark fusionieren. Diax gehört zu 40 Prozent der US-Gesellschaft SBC Communications, die wiederum mit 42 Prozent an Tele Danmark beteiligt ist. An Sunrise hielt Tele Danmark bislang 44 Prozent und British Telecom 34 Prozent. Diax und Sunrise wollten eigentlich getrennt voneinander an der Auktion teilnehmen.
Mit der Fusion hätte es nur noch vier Bieter um die vier Lizenzen für multimedia- und internetfähige Mobilfunknetze gegeben. Dies wären außer dem nunmehr fusionierten Unternehmen Diax-Sunrise der Marktführer Swisscom, die France-Télécom-Tochter Orange und die spanische Telefónica gewesen. Das zuständige Schweizer Bundesamt für Kommunikation (BAKOM) setzte die Auktion daraufhin aus. Noch hat das Amt nicht entschieden, wie es die Lizenzen vergeben soll. Die Auktion könnte doch noch starten, teilte ein Bakom-Sprecher mit. Eine Versteigerung könne auch mit nur vier Bewerbern Sinn machen, hieß es, da die einzelnen Konzessionen auf Grund der unterschiedlichen Frequenzen für die Bewerber einen unterschiedlichen Wert haben könnten. Eine andere Möglichkeit sei eine Zuteilung der Lizenzen.
Desaster bereits befürchtet
Marc Furrer, Direktor der BAKOM, hatte bereits am Freitag befürchtet, dass bei Beginn der Versteigerung am Montag nur noch vier Bewerber an den Start gingen. Im Vorfeld der Auktion hieß es, wenn nur noch vier Bieter verblieben, würden alle vier zum Mindestgebot von je 50 Millionen Schweizer Franken - das sind knapp 64,2 Millionen Mark - eine Lizenz erhalten. Ursprünglich hatte man mit Einnahmen in Höhe von rund einer Milliarde Franken pro Lizenz gerechnet.
T-Online schon am Freitag abgesagt
Die Deutsche Telekom hatte bereits am Freitag erklärt, mit seiner Tochter T-Online nicht mitbieten zu wollen. Ein späterer Einstieg der Telekom auf dem Schweizer Markt sei aber nicht ausgeschlossen, sagte T-Mobile-Sprecher Stephan Althoff am Freitag. (nz/dpa)