Schweizer Banker rügt EU

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sir charles:

Schweizer Banker rügt EU

 
11.04.02 13:50
Schweizer Banker rügt EU

Abschottungstendenzen auf den Finanzmärkten ortet Raymond Bär.



WIEN (dom). Herbe Kritik an der EU übt Raymond Bär vom Schweizer Bankhaus Julius Bär. Es gebe in den einzelnen Ländern immer stärkere Abschottungstendenzen zugunsten der heimischen Unternehmen. Als Beispiele im Finanzbereich nannte er die österreichische Sicherungssteuer auf ausländische Investmentfonds und die Probleme beim Vertrieb von in Luxemburg zugelassenen Hedge Fonds in anderen EU-Ländern.


Besonders krassen "Heimatschutz" betreibe Italien, sagte der Vizepräsident der Julius Bär-Konzernleitung vor Journalisten in Wien. Insgesamt würden von der Liberalisierung der EU-Märkte nur die großen Firmen profitieren.


Für die Bär-Fonds ist Österreich nach Deutschland und Italien der drittwichtigste Auslandsmarkt. Das Fondsgeschäft von Julis Bär hatte Ende 2001 ein Volumen von 27 Mrd. Franken, wovon 19 Mrd. Franken über Vertriebspartner abgesetzt wurden. Der Österreich-Anteil macht davon sieben Prozent aus, Bär hält am heimischen Fondsmarkt einen Anteil von rund einem Prozent. Wichtige Vertriebspartner sind Erste Bank, BKS, BTV und Hypo Tirol. Zuletzt wurden zwei Bär-Fonds nach österreichischem Recht aufgelegt.


Bär meint, daß eine Abstimmung in der Schweiz derzeit massiv gegen einen EU-Beitritt ausgehen würde. Als Alternative kann er sich für die Schweiz einen Beitritt zur nordamerikanischen Freihandelszone Nafta vorstellen.


Der Kurs des Schweizer Franken ist nach Einschätzung des Bankers zu hoch, was vor allem den Export belaste. Weil die EU derzeit aber "ein negatives Bild" bietet, sei nicht mit einer Frankenabschwächung zu rechnen.


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