Schwätzer-Start von Deutscher-Bank-Chefs-Vol kswirt

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Libuda:

Schwätzer-Start von Deutscher-Bank-Chefs-Volkswirt

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06.12.09 20:31
wirtschaft.t-online.de/...-prozent-inflation/id_20794814/index

Meines Erachtens ist es dreist, mit derartigen unbewiesenen Vermutung zu starten. Oder will Euch die Deutsche Bank ein Produkt verkaufen, das zur Begleitmusik vom Mayer passt? Das passt dann eigentlich auch - aber nicht für Euch, sondern für die deutsche Bank.
Libuda:

Sehen wir uns die möglichen Inflationsursachen an

 
06.12.09 20:51
und beginnen einmal bei den den Nachfragesteigerungen. Richtig ist sicher, dass Nachfragesteigerungen (Konsumgüter-, Investitionsgüter-, Staats-, Auslandsnachfrage) bei nicht völlig elastischem Angebot zu Preiserhöhungen führen. Aber der Mayer übersieht, dass bei Unterauslastung der Kapazitäten (elastisches bzw. relativ elastisches Angebot) eine Nachfragesteigerung ohne bzw. mit niedrigen Preiserhöhungen möglich ist, während die Preissteigerungstendenzen erst mit vermehrter Kapazitätsauslastung (= sinkende Elastizität des Angebots) zunehmen. Geht er wirklich davon aus, dass weltweit alle Kapazitäten randvoll ausgelastet sind - auch in China, Indien und anderen Märkten? Wir können momentan überall lesen, dass in China gigantische Kapazitäten aufgebaut werden und fast jeder DAX-Konzern berichtet momentan vom Aufbau neuer Kapazitäten in den USA. Okay, in China, Indien und anderen Märkten entsteht auch durch die steigenden Einkommen mehr Nachfrage, aber das würde mich nie zu derart waghalsigen Aussagen verleiten wie den Mayer, dem offensichtlich die Produktentwickler der Deutschen Bank gleich am Anfang in den Hintern getreten haben, offensichtlich kommen da jetzt bald Produkte auf den Markt, mit dem man der Inflation angeblich ausweichen kann - und dabei vermutlich gigantisch an Rendite verliert.
Libuda:

Das meine Postings nicht jedem Hausmeister und

 
06.12.09 21:24
Pförtner der Deutschen Bank gefallen, habe ich einkalkuliert.
nopanic:

mayer hat sich in seinem ersten interview

 
06.12.09 22:11
schon als büttel von ackermann und gute laune onkel geoutet.den mann kann man schon jetzt abschreiben.
Libuda:

Beim Mayer kommt jetzt seine "gute"

 
06.12.09 22:54
ideologische Schulung in monetaristischen deutschen Kaderschmieden wieder durch - und dabei wollte ich ihn schon loben, dass der nicht so ein Dummschwätzer wie sein Vorgänger und nicht mehr so ideologisch wie früher sei.

Aber gleich in seinem ersten öffentlichen Auftritt zeigt sich, dass er trotz längeren Wirkens in London ein echter germanischer Monetaristenkrieger geblieben ist: Er hat nichts vergessen und in London nichts dazugelernt.
Libuda:

Neben den Einflüssen von der Nachfrageseite her

 
07.12.09 09:56
kann eine Inflation angebotsinduziert (gewinninduziert, kosteninduziert) sein. Eine ge¬winninduzierte Inflation liegt vor, wenn die Marktmacht der Unternehmen Preissteigerungen erlaubt. Eine kosteninduzierte Inflation ergibt sich, wenn gestiegene Kosten, zum Beispiel für Löhne oder Rohstoffe, Preisniveausteigerungen verursachen.

Die Marktmacht wird durch die weltweite Konkurrenz begrenzt.  Rasante Lohnerhöhungen sind vermutlich auch kein Thema, da wir weltweite Konkurrenz haben - und dort wo sie wie z.B. in China hoch sind, steigt die Produktivität noch schneller. Bleiben die Rohstoffe, die aber nur einen winzigen Anteil am BIP haben und die zumindest, was Energie anbetrifft, durch Alternativen im Preisanstieg gebremst werden. Hinzu kommen auf diesen Sektor einsparende Prozesseveränderungen, die erst jetzt zu greifen beginnen.

Vergesst also die Spinnereien vom Mayer. Vermutlich müsste er sich etwas zusammenlügen, damit der Ackermann-Sepp Lieschen Müller seine teuren angeblich dem Inflationsschutz dienen Produkte unterjubeln kann.
Libuda:

Der Mayer sucht unter den Kieselsteinen

 
07.12.09 14:11
Das Thema nachfrage- und angebotsorientierte Inflation können wir wohl abhaken. Wenn die zusätzliche geschaffene staatliche Nachfrage auf knappe Kapazitäten treffen sollte, kann man problemlos aufhören. Kosteninduzierte Inflation über höhere Lohne sind nicht in Sicht und die Globalisierung verhindert noch auf Jahre gewinninduzierte Inflation.
rightwing:

hallo, Libuda

 
07.12.09 14:23
... die db hält sich einen kleinen zirkel diplomierter vollblut-dippl - das beste beispiel hier:
www.competence-site.de/Norbert-Walter

ich handle an der börse rel. exakt nach der maxime, dass das exakte gegenteil von dem richtig ist, was der herr sagt. ob das böser wille ist (mal eben schlechte news verbreiten, da die db sich billig einkaufen möchte) oder ob es blanke inkompetenz ist, ist letztlich egal.

g v rw
Libuda:

Geldmengeninduzierte Inflation überschätzt

 
07.12.09 16:55
Natürlich können monetäre Impulse eine Inflationswirkung hervorrufen können (geldmengeninduzierte Inflation). In diesem Zusammenhang wird von montaristichen Brüdergemeinde auf Vorstellungen verwiesen werden, die sich in der Fisherschen Verkehrsgleichung des Geldes dahingehend manifestieren, dass die Inflationsrate von der Wachstumsrate der Geldmenge und der Veränderung der Gütermenge beeinflusst werde –  das ist sicher richtig, aber schon beim vierten Beispiel der Fisherschen Verkehrsgleichung übt sich monetartische Brüdergemeinde schon in Abstinenz: eine Einbeziehung der Umlaufgeschwindigkeit, wie sie in der Fisherschen Verkehrgleichung gefordert wird kommt bei ihnen nicht vor.

Dass die Abgrenzung dessen, was Geldmenge ist, problematisch ist, will ich hier nicht weiter thematisieren, aber die Unterstellung einer konstanten Umlaufgeschwindigkeit auch durch Krisen hindurch, ist aus der Sicht von angeblichen Wissenschaftler kriminell, weil sie so tun, als ob sie Wissenschaftlicher wären, aber schlimme Ideologen sind. Auch der Unfähigste in der monetaristische Brüdergemeinde müsste erkennen, dass momentan alle Wirtschaftssubjekte extrem Liquidität vorhalten, wie wir es in den letzten 100 Jahren nicht gesehen haben, was die Umlaufgeschwindigkeit dramatisch sinken lässt.
Libuda:

Wenn die Ökonomie strategisch in Irre führt

 
07.12.09 18:53
heißt heute ein Malik-Kommentar im Handelsblatt.

www.handelsblatt.com/meinung/...sch-in-die-irre-fuehrt;2495174

Bei der montaristischen Brüdergemeinde ist aber noch viel schlimmer, die handeln nicht unbewusst falsch (in dem Sinne, wie es Malik wohl meint), sondern bescheissen und lügen absichtlich, um ihre Ideologie zu verteidigen. Denn ich halte keinen von denen für so blöd, dass er nicht weiß, dass sich z.B. die Umlaufgeschwindigkeit des Geld in der letzten Krise dramatisch reduzierte hat - trotzdem unterstellen sie es einfach.
Libuda:

Vielleicht müssen sich der Polleit, der Meyer und

 
07.12.09 18:57
andere auch einfach nur einmal ein Facebook-Kurs verschreiben lassen. In ihrem Alter bekommt man den vermutlich sogar auf Rezept.

blog.handelsblatt.com/global-reporting/...rt-gegen-berlusconi/
Libuda:

Wie verbohrt die monetaristiche Brüdergemeinde

 
07.12.09 23:42
ist und wie falsch sie liegt, indem sie einfach alle neuen empirischen Forschungsergebnisse seit Jahren ignoriert, zeigt der folgende Artikel von heute im Handelsblatt:

www.handelsblatt.com/politik/wissenswert/...unnelblick;2495309

Klickt - nachdem Ihr die Seite 1 gelesen habt - unbedingt auch noch auf die Seite 2.
Libuda:

Diesen Quatsch erzählt der Ackermann-Sepp

 
08.12.09 10:12
noch immer und die ihm bezahlten müssen den Quatsch in ihren Aussagen unterbringen:  

"Inspiriert war diese Sicht unter anderem durch die Ökonomen Franco Modigliani und Merton Miller. Sie hatten 1958 in einem theoretischen Modell gezeigt: Unter bestimmten, sehr restriktiven Annahmen ist es vollkommen egal, ob sich ein Unternehmen mit Eigen- oder mit Fremdkapital finanziert. Daher machten sich die tonangebenden Makroökonomen jahrzehntelang nicht die Mühe, den Finanzsektor in ihren Modellen überhaupt abzubilden." (siehe das letzte Posting)

Und er glaubt immer noch, dass man mit deren mathematischen Modellen arbeiten könne, statt sich mit ausreichend Eigenkapital abzusichern. Bezeichnenderweise legten ja die obigen Nobelbpreisträger die erste große Hedge-Funds-Pleite hin. Eigentlich hätte damals die Konsequenz sein müssen, dass die Eigenkapitalunterlegung von Kreditinstitute an eine Black Box wie z.B. einen Hedge-Fund im Finanzbereich massiv erhöht werden muss. Heute muss noch ein zusätzliche Forderung dazukommen, nämlich dass Kreditbeziehungen innerhalb des Finanzbereichs mit einem Zuschlag an Eigenkaptialunterlegung versehen werden müssen, da es hier über die Einzelrisiken hinaus systemische Risiken durch das Zusammenwirken aller Kreditinstitute gibt.
Libuda:

An einer Stelle muss es im letzten

 
08.12.09 10:13
Posting "Kredite an Kreditinstitute" heißen.
Libuda:

Und hier kommen wir jetzt zum entscheidenden

 
08.12.09 12:30
Knackpunkt, warum die monetarischen Brüder von der monetaristischen Brüdergemeinde wie der Meyer oder der Polleit sich schämen solllen, das sie zu faul waren, sich mit der neuesten Forschung vertraut zu machen und daher auf dem Stand von vor 40 Jahren stehengeblieben sind.

"Ein deutsch-amerikanisches Forscherteam gibt der Kritik an der bisherigen Mehrheitsmeinung neue Nahrung. Moritz Schularick von der Freien Universität Berlin und Alan Taylor von der University of California, Davis zeigen in einer jüngst veröffentlichten wirtschaftshistorischen Mammutuntersuchung für zwölf Industrieländer und die Jahre von 1870 bis 2008: Notenbanken, die sich nur auf die Inflation und Konjunktur konzentrieren, übersehen Entscheidendes und laufen Gefahr, Finanzkrisen heraufzubeschwören.

Auf welche Größen aber sollen die Notenbanken konkret schauen? Monetaristisch geprägte Ökonomen, die in der Tradition Milton Friedmans stehen, pochen stets auf die Geldmenge. Diese habe eine übergeordnete Bedeutung für die Stabilität von Finanzsystem und Gesamtwirtschaft. Wenn zu viel Geld im Umlauf sei, führe dies entweder zu einer Inflation der Verbraucher- oder der Vermögenspreise, was die Wirtschaft destabilisiere. Eine berühmte Arbeit von Milton Friedman und Anna Schwartz aus dem Jahr 1968 lieferte am Beispiel der US-Wirtschaft seit 1867 empirische Belege für diese These.

Schularick und Taylor kommen zu einem anderen Ergebnis. Letztlich seien Friedman und Schwartz auf der falschen Fährte gewesen – nicht die Geldmenge, sondern das Kreditvolumen sei entscheidend für die ökonomische Stabilität. Das aber habe man 1968 noch nicht erkennen können, weil sich in den Jahrzehnten zuvor Geldmenge und Kreditvolumen stets im Gleichtakt und in einem mehr oder weniger festem Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt entwickelt haben. Bis zum zweiten Weltkrieg habe man daher die Geldmenge quasi als Platzhalter für die Entwicklung des Kreditvolumens verwenden können."

(zitiert aus der Quelle in meinem Posting 11)

Das heisst nichs anderes, als dass die Inflationsgefahren sehr viel geringer sind, als uns der Inflationsproduktverkäufer Meyer erzählen will - er soll sich seine inflationsindexierten Anleihen, Goldzeritikate oder Rohstofffonds wer-weiss-wohin jubeln.
Libuda:

Schllimm finde ich es, wenn Bankchefsvolkswirte

 
09.12.09 11:19
wie der Polleit nicht zwischen der Geldmenge und dem Kreditvolumen unterscheiden können, denn gerade diese Punkte ist momentan im Mittelpunkt der Diskussion.

" Das aber habe man 1968 noch nicht erkennen können, weil sich in den Jahrzehnten zuvor Geldmenge und Kreditvolumen stets im Gleichtakt und in einem mehr oder weniger festem Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt entwickelt haben. Bis zum zweiten Weltkrieg habe man daher die Geldmenge quasi als Platzhalter für die Entwicklung des Kreditvolumens verwenden können."

Nämlich die Kreditinstiute nutzen großen Teile der Geldmenge nicht mehr in dem Umfang für Kreditvergaben, wie sie das noch vor zwei Jahren getan haben. Vorwürfe an die Banken halten ich in diesem Punkt für Quatsch, denn aufgrund der Krise hat sich ihre Liquiditätsbedürftnis dramatisch verändert und war zeitweilig den sensationellen Wert des Mehrhundertfachen größer als vor der Krise. Und daher war es auch absolut richtig, was der Bernanke getan hat, der glücklicherweise nicht wie der Meyer oder der Polleit auf dem Stand von vor 40 Jahren stehen geblieben ist: Er hat das Liquiditätsbedürfnis der Banken über eine höhere Geldmenge erfüllt, die sonst ihre Kreditvergabe noch mehr eingeschränkt hätte - den sie hätten die Verwirklichung ihrer Liquiditätsziele an die erste Stelle gesetzt:

Fazit: Wer so faul ist wie der Polleit und der Meyer und seinen Stand von vor 35 Jahren beibehält, sollte sein Maul halten.
Libuda:

Da sich die Liquiditätsbedürfnisse von Banken

 
12.12.09 14:02
nicht abrupt änderen, sondern nur sehr langsam, wird es den Notenbank weltweit relativ leicht möglich sein, Geldmengen den geänderten Bedürftnissen anzupassen und die optimale Zielinflationsrate von 2% bis 2,5% wieder anzusteuern, ohne über dieses angesteuerte Ziel hinauszuschießen.
Libuda:

Eine Zielinflationsrate von 2% bzw. 2,5%

 
12.12.09 14:15
die auch für die Zukunkt als einhaltbar gilt, korrrespondiert bei sich normalisierender Konjunktur mit einem Kapitalmarktzins von 4%. Bei 10-jährigen Anleihen läuft das in 2010 auf Kursverluste von ca. 8% hinaus, die Verzinsung der nächsten zwei bis drei Jahre auffressen wird. Für Aktien sind Kapitalmarktzinsen von 4% und steigende Gewinne bei ansteigender Konjunktur geradezu ideal: Bis Ende 2010 wird der DAX über 9000 gehen, vielleicht sogar 10.000 erreichen.
Libuda:

Die Konsequenz kann nur lauten:

 
12.12.09 16:33
Massiv raus aus allen Anleihen, denn Kursverluste drohen - auch wenn sie nicht ganz so hoch sein werden, wie es das Geschwätz vom Deutsch-Bank-Meyer nahelegt.
Libuda:

Die Begründung für mein letztes Posting

 
13.12.09 20:57
Eine Zielinflationsrate von 2% bzw. 2,5%, die auch für die Zukunkt als einhaltbar gilt, korrrespondiert bei sich normalisierender Konjunktur mit einem Kapitalmarktzins von 4%. Bei 10-jährigen Anleihen läuft das in 2010 auf Kursverluste von ca. 8% hinaus, die Verzinsung der nächsten zwei bis drei Jahre auffressen wird. Für Aktien sind Kapitalmarktzinsen von 4% und steigende Gewinne bei ansteigender Konjunktur geradezu ideal: Bis Ende 2010 wird der DAX über 9000 gehen, vielleicht sogar 10.000 erreichen.
Libuda:

Ich sehe nur eine Bewegung zur Zielinflationsrate

 
14.12.09 22:53
hin:

finance.yahoo.com/banking-budgeting/...=banking-debtmanagement

Und die Märkte sehen das ungefähr so wie ich.
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