Briefmarken aus dem "Schurkenstaat" Nordkorea schüren Spekulationsfantasie
Börsencall aus Tokio
Die Lust auf Aktien ist japanischen Anlegern fast gänzlich vergangen: Schon wieder schloss der asthmatische Nikkei-Index auf einem 19- Jahres-Tief - das achte in kurzer Folge. Bei der Ausschau nach anderen Wertpapieren können die verschreckten Anleger Nippons am Freitag fündig werden: Im Tokioter Stadtteil Toshima werden neue Briefmarken ausgegeben. Das Philatelie-Museum verkauft ungewöhnliche Exemplare aus dem "Schurkenstaat" Nordkorea. Das abgeschottete kommunistische Land nutzt die kleinsten Quellen, um an harte Devisen zu kommen. Relativ schnell und flexibel hat die marode Planwirtschaft auf jüngste Ereignisse reagiert: Zwei Marken wurden zum Gedenken an das Treffen zwischen dem japanischen Premierminister Junichiro Koizumi und dem nordkoreanischen Diktator Kim Jong Il am 17. September gedruckt. Bei den Gesprächen in Pjöngjang gestand Kim ein, dass japanische Staatsbürger von nordkoreanischen Agenten entführt und verschleppt wurden, mindestens acht starben. Japan war geschockt. Der 120-Won-Wert zeigt die beiden Staatsmänner bei der Unterzeichnung einer gemeinsamen Erklärung, die 150-Won-Marke spiegelt einen Händedruck wider. Im Doppel-Set werden die Briefmarken in Tokio für 550 Yen (4,55 Euro) verkauft. Normalerweise wären 270 nordkoreanische Won in Tokio keinen Yen wert, doch der japanische Philatelisten-Verband, der 10 000 Sets für immerhin 20 000 harte amerikanische Dollar eingekauft hatte, kann der Nachfrage kaum noch Herr werden. Schon zu ihrer japanischen Emission werden diese kleinen Wertpapiere eine Wertsteigerung von fast 130 Prozent haben - das gibt es in diesen schweren Investment-Zeiten nicht alle Tage.
Jan v. Nelle
Börsencall aus Tokio
Die Lust auf Aktien ist japanischen Anlegern fast gänzlich vergangen: Schon wieder schloss der asthmatische Nikkei-Index auf einem 19- Jahres-Tief - das achte in kurzer Folge. Bei der Ausschau nach anderen Wertpapieren können die verschreckten Anleger Nippons am Freitag fündig werden: Im Tokioter Stadtteil Toshima werden neue Briefmarken ausgegeben. Das Philatelie-Museum verkauft ungewöhnliche Exemplare aus dem "Schurkenstaat" Nordkorea. Das abgeschottete kommunistische Land nutzt die kleinsten Quellen, um an harte Devisen zu kommen. Relativ schnell und flexibel hat die marode Planwirtschaft auf jüngste Ereignisse reagiert: Zwei Marken wurden zum Gedenken an das Treffen zwischen dem japanischen Premierminister Junichiro Koizumi und dem nordkoreanischen Diktator Kim Jong Il am 17. September gedruckt. Bei den Gesprächen in Pjöngjang gestand Kim ein, dass japanische Staatsbürger von nordkoreanischen Agenten entführt und verschleppt wurden, mindestens acht starben. Japan war geschockt. Der 120-Won-Wert zeigt die beiden Staatsmänner bei der Unterzeichnung einer gemeinsamen Erklärung, die 150-Won-Marke spiegelt einen Händedruck wider. Im Doppel-Set werden die Briefmarken in Tokio für 550 Yen (4,55 Euro) verkauft. Normalerweise wären 270 nordkoreanische Won in Tokio keinen Yen wert, doch der japanische Philatelisten-Verband, der 10 000 Sets für immerhin 20 000 harte amerikanische Dollar eingekauft hatte, kann der Nachfrage kaum noch Herr werden. Schon zu ihrer japanischen Emission werden diese kleinen Wertpapiere eine Wertsteigerung von fast 130 Prozent haben - das gibt es in diesen schweren Investment-Zeiten nicht alle Tage.
Jan v. Nelle