Er ist der Kanzler, der sich am Rückgang der Arbeitslosigkeit messen lassen will. Nun ist Gerhard Schröder auch der Kanzler, der sagt, dass sein eigenes Ziel von 3,5 Millionen möglicherweise nicht erreicht werde.
Berlin - "Der Abbau der Arbeitslosigkeit auf unter 3,5 Millionen ist und bleibt für mich das Ziel", sagte der Schröder in einem am Samstag vorab veröffentlichen Interview der "Bild am Sonntag". "Wenn es nicht gelingt, werden wir uns fragen müssen, woran es gelegen hat." Damit räumte der Kanzler erstmals die Möglichkeit ein, seine selbst gesteckten Arbeitsmarktziele zu verfehlen. Es wäre aus seiner Sicht jedoch falsch, so Schröder, deshalb das Ziel aufzugeben.
Appell an Unternehmen
Die Bundesregierung habe zentrale Forderungen der Wirtschaft wie etwa im Steuerrecht erfüllt, sagte der Kanzler. "Jetzt erwarte ich von den Unternehmen, dass sie ihren Beitrag zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit leisten." Die Zahl der geleisteten Überstunden sei weiterhin zu hoch. Hier habe die Wirtschaft zugesagt, einen Teil der Mehrarbeit umzuwandeln: "Aber da ist bislang wenig passiert."
Die Tarifpartner warnte Schröder davor, die Diskussion über die nächsten Tarifverhandlungen im kommenden Jahr frühzeitig mit aufgeregten Forderungen aufzuheizen. In der letzten Lohnrunde hätten sich Arbeitgeber und Gewerkschafter sehr verantwortungsvoll gezeigt. "Ich setze auch im nächsten Jahr auf die gesamtwirtschaftliche Vernunft der Tarifparteien."
Arbeitsplatz-Modelle wie das angestrebte Einheitslohn-Modell bei der Volkswagen AG oder Lohnkürzungen bei der deutschen Tochter des Computerherstellers Hewlett Packard halte er im Einzelfall für sinnvoll, sagte Schröder. Es sei gute Tradition in Deutschland, dass Betriebsräte bereit seien, auf flexible Lösungen einzugehen, wenn sich ein Unternehmen in Schwierigkeiten befinde. "Es darf aber kein Patentrezept sein."
Im Juni lag die Zahl der Arbeitslosen unbereinigt bei rund 3,85 Millionen. Arbeitsmarkt-Experten wie etwa die stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes, Ursula Engelen-Kefer, halten ein Absinken des Werts auf 3,5 Millionen im kommenden Jahr kaum mehr für möglich.
Berlin - "Der Abbau der Arbeitslosigkeit auf unter 3,5 Millionen ist und bleibt für mich das Ziel", sagte der Schröder in einem am Samstag vorab veröffentlichen Interview der "Bild am Sonntag". "Wenn es nicht gelingt, werden wir uns fragen müssen, woran es gelegen hat." Damit räumte der Kanzler erstmals die Möglichkeit ein, seine selbst gesteckten Arbeitsmarktziele zu verfehlen. Es wäre aus seiner Sicht jedoch falsch, so Schröder, deshalb das Ziel aufzugeben.
Appell an Unternehmen
Die Bundesregierung habe zentrale Forderungen der Wirtschaft wie etwa im Steuerrecht erfüllt, sagte der Kanzler. "Jetzt erwarte ich von den Unternehmen, dass sie ihren Beitrag zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit leisten." Die Zahl der geleisteten Überstunden sei weiterhin zu hoch. Hier habe die Wirtschaft zugesagt, einen Teil der Mehrarbeit umzuwandeln: "Aber da ist bislang wenig passiert."
Die Tarifpartner warnte Schröder davor, die Diskussion über die nächsten Tarifverhandlungen im kommenden Jahr frühzeitig mit aufgeregten Forderungen aufzuheizen. In der letzten Lohnrunde hätten sich Arbeitgeber und Gewerkschafter sehr verantwortungsvoll gezeigt. "Ich setze auch im nächsten Jahr auf die gesamtwirtschaftliche Vernunft der Tarifparteien."
Arbeitsplatz-Modelle wie das angestrebte Einheitslohn-Modell bei der Volkswagen AG oder Lohnkürzungen bei der deutschen Tochter des Computerherstellers Hewlett Packard halte er im Einzelfall für sinnvoll, sagte Schröder. Es sei gute Tradition in Deutschland, dass Betriebsräte bereit seien, auf flexible Lösungen einzugehen, wenn sich ein Unternehmen in Schwierigkeiten befinde. "Es darf aber kein Patentrezept sein."
Im Juni lag die Zahl der Arbeitslosen unbereinigt bei rund 3,85 Millionen. Arbeitsmarkt-Experten wie etwa die stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes, Ursula Engelen-Kefer, halten ein Absinken des Werts auf 3,5 Millionen im kommenden Jahr kaum mehr für möglich.