FBI-Direktor Robert Mueller und US-Justizminister John Ashcroft finden Wegwerf-Handys, die Santa Claus noch heuer den Amerikanern bescheren soll, gar nicht lustig
Mit einiger Regelmäßigkeit taucht seit Jahresbeginn das sogenannte Wegwerf-Handy in den Medien auf. Superbillig soll es sein und nach Gebrauch landet es einfach auf dem Müll. Nur überwachen kann man es wohl schwer - und diese Vorstellung bereitet den amerikanischen Sicherheitsbehörden einiges Kopfzerbrechen. Der Los Angeles Times zufolge wittern FBI-Direktor Robert Mueller und Justizminister John Ashcroft höchstpersönlich Sicherheitsrisiken ungeahnten Ausmaßes.
Wahrlich nichts Böses im Sinn hatte die US-Firma Hop-On-Wireless, als sie angekündigte, noch im Oktober dieses Jahres ein sogenanntes "disposable cell phone" für gerade mal 30 Dollar auf den Markt bringen zu wollen. Der Zeitpunkt war - wenngleich auch völlig unverschuldet - denkbar schlecht gewählt. Denn seit den Terroranschlägen vom 11. September zeigen sich die US-Sicherheitsbehörden in höchstem Maße sensibilisiert.
Insbesondere alle Kommunikationsformen, die nicht überwachungstauglich respektive nicht personalisierungsfähig sind, erscheinen besonders verdächtig. Dummerweise würden sich gerade die geplanten Wegwerf-Handys dem behördlichen Zugriff entziehen. Weder die geltenden rechtlichen Bestimmungen noch die zusätzlich erlassenen Anti-Terrorgesetze würden hier greifen. Das Handy kann anonym erworben werden.
Wahrscheinlich war das der Grund, weshalb Sicherheitsexperten über Firmen wie Hop-On-Wireless zu jammern begannen. Jedenfalls fühlte sich das Unternehmen bereits am 28. September dieses Jahres genötigt, einem diesbezüglichen Bericht des "Wall Street Journals" entschieden entgegen zu treten. Als Zielgruppe hätte man Personen im Auge, die keine Langzeitverträge und Monatsgebühren eingehen möchten, aber dennoch über ein mobiles Kommunikationsmittel verfügen wollen. Für viele sei es als Notfall-Handy gedacht, führte das Unternehmen aus. Da es außerdem nur in den USA funktionieren würde, wäre es für terroristische Aktivitäten ungeeignet.
Nichts desto trotz griff vor wenigen Tagen die Los Angeles Times die Sache nochmals auf. Immerhin hatte sich ja FBI-Direktor Robert Mueller zu Wort gemeldet. Er tat dies offensichtlich in einer Art und Weise, dass sich der Redakteur der LA-Times ein Schmunzeln nicht verkneifen konnte. So schlimm wird es dann offensichtlich doch nicht werden. Wie der Hersteller selbst verwies auch die LA-Times auf Kommunikationswege, die nicht überwachbar sind. Telefonwertkarten für öffentliche Telefonzellen sind ebenfalls anonym käuflich und somit Gespräche schwer einer Person zuzuordnen, so eines der vorgebrachten Gegenargumente. Das Hop-On Handy würde zudem über die gängigsten Ortungssysteme verfüge, betonte das Unternehmen.
Das Wegwerf-Handy selbst scheint bis dato noch nicht den Weg in den Markt gefunden zu haben. Angesichts des Umstands, dass es noch nicht einmal am Markt ist, hat es aber bereits erheblichen Wirbel verursacht. Sicher schon vergleichbar mit dem sogenannten Papier-Wegwerf-Handy, das im Frühjahr dieses Jahres für lautes Rauschen im Blätterwalde gesorgt hat. Die Prepaid-Idee und den günstigen Preis haben sowohl das Konzept von Randice Altschul's Papp-Handy als auch die Hop-On-Variante gemeinsam. Altschul's Verständigungszelle wurde allerdings bald als Flop enttarnt. Und ob ein 30 Dollar-Handy alla Hop-On-Wireless mit gerade mal einer Stunde Gesprächsguthaben ein Kassenschlager wird, bliebe auch erst einmal abzuwarten.
Doch offensichtlich hat die amerikanischen Sicherheitsbehörden nach dem 11. September eine gewisse Manie befallen, die selbst vor den höheren Rängen nicht halt macht. Wie sonst könnte man erklären, dass FBI-Direktor Robert Mueller ob eines ungelegten Eies namens Wegwerf-Handy so laut zu gackern beginnt.
Wer wird denn gleich in die Luft gehen?
humidor
Quelle: www.heise.de
Mit einiger Regelmäßigkeit taucht seit Jahresbeginn das sogenannte Wegwerf-Handy in den Medien auf. Superbillig soll es sein und nach Gebrauch landet es einfach auf dem Müll. Nur überwachen kann man es wohl schwer - und diese Vorstellung bereitet den amerikanischen Sicherheitsbehörden einiges Kopfzerbrechen. Der Los Angeles Times zufolge wittern FBI-Direktor Robert Mueller und Justizminister John Ashcroft höchstpersönlich Sicherheitsrisiken ungeahnten Ausmaßes.
Wahrlich nichts Böses im Sinn hatte die US-Firma Hop-On-Wireless, als sie angekündigte, noch im Oktober dieses Jahres ein sogenanntes "disposable cell phone" für gerade mal 30 Dollar auf den Markt bringen zu wollen. Der Zeitpunkt war - wenngleich auch völlig unverschuldet - denkbar schlecht gewählt. Denn seit den Terroranschlägen vom 11. September zeigen sich die US-Sicherheitsbehörden in höchstem Maße sensibilisiert.
Insbesondere alle Kommunikationsformen, die nicht überwachungstauglich respektive nicht personalisierungsfähig sind, erscheinen besonders verdächtig. Dummerweise würden sich gerade die geplanten Wegwerf-Handys dem behördlichen Zugriff entziehen. Weder die geltenden rechtlichen Bestimmungen noch die zusätzlich erlassenen Anti-Terrorgesetze würden hier greifen. Das Handy kann anonym erworben werden.
Wahrscheinlich war das der Grund, weshalb Sicherheitsexperten über Firmen wie Hop-On-Wireless zu jammern begannen. Jedenfalls fühlte sich das Unternehmen bereits am 28. September dieses Jahres genötigt, einem diesbezüglichen Bericht des "Wall Street Journals" entschieden entgegen zu treten. Als Zielgruppe hätte man Personen im Auge, die keine Langzeitverträge und Monatsgebühren eingehen möchten, aber dennoch über ein mobiles Kommunikationsmittel verfügen wollen. Für viele sei es als Notfall-Handy gedacht, führte das Unternehmen aus. Da es außerdem nur in den USA funktionieren würde, wäre es für terroristische Aktivitäten ungeeignet.
Nichts desto trotz griff vor wenigen Tagen die Los Angeles Times die Sache nochmals auf. Immerhin hatte sich ja FBI-Direktor Robert Mueller zu Wort gemeldet. Er tat dies offensichtlich in einer Art und Weise, dass sich der Redakteur der LA-Times ein Schmunzeln nicht verkneifen konnte. So schlimm wird es dann offensichtlich doch nicht werden. Wie der Hersteller selbst verwies auch die LA-Times auf Kommunikationswege, die nicht überwachbar sind. Telefonwertkarten für öffentliche Telefonzellen sind ebenfalls anonym käuflich und somit Gespräche schwer einer Person zuzuordnen, so eines der vorgebrachten Gegenargumente. Das Hop-On Handy würde zudem über die gängigsten Ortungssysteme verfüge, betonte das Unternehmen.
Das Wegwerf-Handy selbst scheint bis dato noch nicht den Weg in den Markt gefunden zu haben. Angesichts des Umstands, dass es noch nicht einmal am Markt ist, hat es aber bereits erheblichen Wirbel verursacht. Sicher schon vergleichbar mit dem sogenannten Papier-Wegwerf-Handy, das im Frühjahr dieses Jahres für lautes Rauschen im Blätterwalde gesorgt hat. Die Prepaid-Idee und den günstigen Preis haben sowohl das Konzept von Randice Altschul's Papp-Handy als auch die Hop-On-Variante gemeinsam. Altschul's Verständigungszelle wurde allerdings bald als Flop enttarnt. Und ob ein 30 Dollar-Handy alla Hop-On-Wireless mit gerade mal einer Stunde Gesprächsguthaben ein Kassenschlager wird, bliebe auch erst einmal abzuwarten.
Doch offensichtlich hat die amerikanischen Sicherheitsbehörden nach dem 11. September eine gewisse Manie befallen, die selbst vor den höheren Rängen nicht halt macht. Wie sonst könnte man erklären, dass FBI-Direktor Robert Mueller ob eines ungelegten Eies namens Wegwerf-Handy so laut zu gackern beginnt.
Wer wird denn gleich in die Luft gehen?
humidor
Quelle: www.heise.de