Schnorrer, was meinst Du dazu? Mittelständische Bi

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Mittelständische Bilanzprüfer fordern Reform der Branchenregeln

Den fünf großen Wirtschaftsprüfungsgesellschaften ("Big Five") wird nicht nur vorgeworfen, in Betrugs- oder Pleitefällen wie Comroad versagt zu haben
Frankfurt/Main - Ihnen wird von mittelständischen Konkurrenten auch Blockade bei der notwendigen Reform des Prüfungswesens nachgesagt. Stellvertretend für die Vielzahl kleinerer Prüfungsgesellschaften hat Bernd Rödl, Gründer und Geschäftsführer der siebtgrößten deutschen Gesellschaft Rödl & Partner, Vorschläge zur Reform der Branchenregeln vorgelegt.

Rotation des Abschlussprüfers. Nach Auffassung Rödls müsse die Praxis durchbrochen werden, dass sich Konzerne jahrzehntelang immer nur von demselben Wirtschaftsprüfer in die Bücher schauen lassen. "Eine zwingende Rotation des Wirtschaftsprüfers nach fünf bis zehn Jahren könnte erheblich zur Minderung der Abhängigkeit des Prüfers vom Mandat führen", schlägt Rödl vor. "Zweitens können beim Wechsel des Prüfers Fehler, die oft über Jahre verschleppt werden, aufgedeckt werden." Ideal sei nach französischem Vorbild eine Bestellung für sechs Jahre: Dieser Zeitraum sei lang genug, um die Position des Prüfers gegenüber dem Vorsand zu stärken, "da ein unangenehmer Kontrolleur nicht einfach abserviert werden kann", so Rödl.

Offenlegung des Management Letters. Nach bisheriger Praxis wird der so genannte Management Letter - ein interner Bericht des Prüfers über alle Probleme und Defizite während der Buchprüfung - nicht im Jahresabschluss veröffentlicht und nur dem Unternehmensvorstand ausgehändigt. Dieser Bericht werde jedoch vom Vorstand oft nur in abgeschwächter Form an den Aufsichtsrat weitergereicht oder diesem sogar ganz vorenthalten. Künftig, so fordert Rödl, müsse der Arbeitsbericht direkt an den Aufsichtsrat gehen, "ohne dass der Vorstand den Inhalt filtern kann."

Unabhängiger Supervisor. In Deutschland fehlt nach Auffassung von Rödl "eine unabhängige, öffentliche Instanz, die mit der Kompetenz ausgestattet ist, Sanktionen gegen Prüfungsgesellschaften durchzusetzen." Daher müsse die Einrichtung eines "Financial Reporting Review Panel", nach britischem Vorbild geprüft werden. Das Gremium müsste in der Öffentlichkeit auftauchenden Zweifel an einzelnen Unternehmen eigenständig nachgehen können.

Wirtschaftsprüfer auf die Hauptversammlung. Es würde Transparenz und Vertrauen erhöhen, wenn der Prüfer auf der Hauptversammlung auftreten und dort, auch im Auftrag des Aufsichtsrates, den Aktionären Rede und Antwort stehen könnte. "Der Prüfer muss ein Gesicht haben", fordert Rödl.

Joint Audit. "Das älteste Prinzip der Kontrolle ist das Vier-Augen-Prinzip." Nach Auffassung von Rödl, sollen wie in Frankreich künftig immer zwei unabhängige Gesellschaften mit der Buchprüfung beauftragt werden. Damit werde die Unabhängigkeit des Prüfers von Vorstand und Aufsichtsrat gestärkt. Zudem werde die Kontrolle der Prüfer selbst in die operativen Prozesse hineinverlagert, was im Gegensatz zum rein rückblickenden Peer Review einen präventiven Effekt habe. Zudem werde durch die aus Kapazitätsgründen notwendige Einbeziehung auch kleinerer Prüfungsgesellschaften der bedenkliche Konzentrationsprozess in der Branche durchbrochen. dgw
welt.de/daten/2002/04/12/0412un325592.htx




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