US-Investor Guy Wyser-Pratte steigt bei Babcock Borsig AG ein. Der Amerikaner hievte 2001 die Rheinmetall-Aktie nach oben. Kurzfrist-Investoren hoffen auf eine Wiederholung bei Babcock.
Am Montag (07.01.2002) gab der US-Investor Guy Wyser-Pratte eine 5prozentige Beteilung am Oberhausener Maschinen- und Anlagebauer Babcock Borsig AG bekannt. Nach eigenen Angaben ist der Amerikaner an weiteren Zukäufen der unterbewerteten M-Dax-Aktie interessiert. Fraglich ist, ob der Einstieg von Wyser-Pratte den Aktienkurs von Babcock Borsig, ähnlich wie nach dem Einstieg von Wyser-Pratte beim Düsseldorfer Rheinmetall im letzten Jahr, beflügeln wird.
Die Babcock Borsig AG wurde Ende des 19. Jahrhunderts als Maschinen- und Anlagebauer unter dem damaligen Namen Babcock & Wilcox Dampfkessel-Werke Aktien-Gesellschaft gegründet. Heute liegt das Kerngeschäft des Unternehmen in der Energietechnik und dem Schiffbau. Obwohl sich der Oberhausener Konzern in den letzten Jahren von mehreren defizitären Beteiligungen trennte, fand Babcock Borsig noch nicht zur früheren wirtschaftlichen Stärke zurück.
Gerade diese Situation machte Babcock Borsig wohl interessant für den US-Investor Guy Wyser-Pratte der in dem Oberhausener Konzern eine Art Rohdiamant mit hohem Potential sieht. Wyser-Pratte sieht sich selbst als eine Art Schatzsucher. Weltweit hält er Ausschau nach Unternehmen, die seiner Meinung nach an der Börse unterbewertet sind, ein schlechtes Management oder verborgene Schätze in der Bilanz haben. Wenn Wyser-Pratte ein solches Unternehmen entdeckt hat, kauft er größere Mengen an Aktien. Danach verhält es sich jedoch nicht wie jeder normale Aktionär und wartet brav auf seine Dividenden, sondern Wyser-Pratte versucht aktiv den Aktienkurs des Unternehmens zu steigern. Dieses Verhalten brachte ihm den Spitznamen Rambo der Kapitalmärkte ein. Ein aktives Eingreifen in die Geschäftstätigkeiten von Wyser-Pratte bei Babcock Borsig ist nun auch zu erwarten.
Bislang hat Wyser-Pratte noch nicht den Grund seiner Investition bei Babcock Borsig preisgegeben, es ist aber zu vermuten, dass die Beteiligung von Babcock an der Kieler Howaldtswerke-Deutsche Werft AG (HDW) einer der Hauptgründe ist. Babcock hält zurzeit 50 Prozent plus 1 Aktie der HDW und besitzt somit die Mehrheit der Aktien, für den November diesen Jahres wurde die gesamte Übernahmen aller HDW-Aktien angekündigt. Mit einem Auftragsbestand von 5,2 Milliarden und einem zu erwartendem Ertrag von 520 Millionen ist die Schiffbausparte von Babcock Borsig hoch profitabel.
Eine weiterer Grund für die Investition von Wyser-Pratte ist wohl die Tatsache, dass es bei Babcock Borsig kein mehrheitlicher Alleinaktionär existiert. Die Preussag mit ca. 19,7 Prozent und Crédit Agricole Lazard Products Bank und der West LB (je 8,5 Prozent) sind vor Wyser-Pratte mit 5,01 Prozent die einzigen Großaktionäre. Der restlichen Aktien von fast 60 Prozent befinden sich in Streubesitz. Wyser-Pratte spekuliert darauf, die Beteiligungen eines dieser Großaktionäre zu übernehmen. Potentieller Kandidat dafür ist die Preussag, die bereits im Rahmen ihrer Spezialisierung zum reinen Touristikkonzern ihre Beitellugung vor einiger Zeit von einem Drittel auf 19,7 Prozent zurückgefahren hat.
Die Tatsache, dass Wyser-Pratte bei seiner Beteiligung bei Düsseldorfer Rheinmetall in letzten Jahr scheiterte, ist auf die fehlende Kooperationsbereitschaft der Großaktionäre zurück zu führen. Wyser-Pratte wollte den Mischkonzern Rheinmetall komplett umgestalten und auf das Rüstungsgeschäft konzentrieren. Dies Vorhaben scheiterte jedoch und führte letztendlich zum Ausstieg von Wyser-Pratte bei Rheinmetall. Doch der Amerikaner ging nicht mit leeren Händen trotz seinen radikalen Verhaltens konnte Wyser-Pratte eine Aktienkursverdopplung bei Rheinmetall bewirken.
Ähnliche Kurswunder versprechen sich nun auch viele Aktionäre durch den Einstieg von Wyser-Pratte bei Babcock Borsig. Gegenüber dem Schlusskurs von Freitag stieg der Aktienkurs von Babcock Borsig bis Mittwochmittag um mehr als 28 Prozent auf rund 12,30 . Eine Investition sollte man sich aber trotzdem lieber zwei Mal überlegen, denn auch eine Investition von Wyser-Pratte ist kein Erfolgsversprechen.
Den bisherigen enormen Anstieg verdankt die Aktie den vielen Tradern, die nach der Bekanntgabe von Wyser-Pratte vor allem einen schnellen Gewinn mit Babcock Borsig machen wollen.
So long,
Calexa
Am Montag (07.01.2002) gab der US-Investor Guy Wyser-Pratte eine 5prozentige Beteilung am Oberhausener Maschinen- und Anlagebauer Babcock Borsig AG bekannt. Nach eigenen Angaben ist der Amerikaner an weiteren Zukäufen der unterbewerteten M-Dax-Aktie interessiert. Fraglich ist, ob der Einstieg von Wyser-Pratte den Aktienkurs von Babcock Borsig, ähnlich wie nach dem Einstieg von Wyser-Pratte beim Düsseldorfer Rheinmetall im letzten Jahr, beflügeln wird.
Die Babcock Borsig AG wurde Ende des 19. Jahrhunderts als Maschinen- und Anlagebauer unter dem damaligen Namen Babcock & Wilcox Dampfkessel-Werke Aktien-Gesellschaft gegründet. Heute liegt das Kerngeschäft des Unternehmen in der Energietechnik und dem Schiffbau. Obwohl sich der Oberhausener Konzern in den letzten Jahren von mehreren defizitären Beteiligungen trennte, fand Babcock Borsig noch nicht zur früheren wirtschaftlichen Stärke zurück.
Gerade diese Situation machte Babcock Borsig wohl interessant für den US-Investor Guy Wyser-Pratte der in dem Oberhausener Konzern eine Art Rohdiamant mit hohem Potential sieht. Wyser-Pratte sieht sich selbst als eine Art Schatzsucher. Weltweit hält er Ausschau nach Unternehmen, die seiner Meinung nach an der Börse unterbewertet sind, ein schlechtes Management oder verborgene Schätze in der Bilanz haben. Wenn Wyser-Pratte ein solches Unternehmen entdeckt hat, kauft er größere Mengen an Aktien. Danach verhält es sich jedoch nicht wie jeder normale Aktionär und wartet brav auf seine Dividenden, sondern Wyser-Pratte versucht aktiv den Aktienkurs des Unternehmens zu steigern. Dieses Verhalten brachte ihm den Spitznamen Rambo der Kapitalmärkte ein. Ein aktives Eingreifen in die Geschäftstätigkeiten von Wyser-Pratte bei Babcock Borsig ist nun auch zu erwarten.
Bislang hat Wyser-Pratte noch nicht den Grund seiner Investition bei Babcock Borsig preisgegeben, es ist aber zu vermuten, dass die Beteiligung von Babcock an der Kieler Howaldtswerke-Deutsche Werft AG (HDW) einer der Hauptgründe ist. Babcock hält zurzeit 50 Prozent plus 1 Aktie der HDW und besitzt somit die Mehrheit der Aktien, für den November diesen Jahres wurde die gesamte Übernahmen aller HDW-Aktien angekündigt. Mit einem Auftragsbestand von 5,2 Milliarden und einem zu erwartendem Ertrag von 520 Millionen ist die Schiffbausparte von Babcock Borsig hoch profitabel.
Eine weiterer Grund für die Investition von Wyser-Pratte ist wohl die Tatsache, dass es bei Babcock Borsig kein mehrheitlicher Alleinaktionär existiert. Die Preussag mit ca. 19,7 Prozent und Crédit Agricole Lazard Products Bank und der West LB (je 8,5 Prozent) sind vor Wyser-Pratte mit 5,01 Prozent die einzigen Großaktionäre. Der restlichen Aktien von fast 60 Prozent befinden sich in Streubesitz. Wyser-Pratte spekuliert darauf, die Beteiligungen eines dieser Großaktionäre zu übernehmen. Potentieller Kandidat dafür ist die Preussag, die bereits im Rahmen ihrer Spezialisierung zum reinen Touristikkonzern ihre Beitellugung vor einiger Zeit von einem Drittel auf 19,7 Prozent zurückgefahren hat.
Die Tatsache, dass Wyser-Pratte bei seiner Beteiligung bei Düsseldorfer Rheinmetall in letzten Jahr scheiterte, ist auf die fehlende Kooperationsbereitschaft der Großaktionäre zurück zu führen. Wyser-Pratte wollte den Mischkonzern Rheinmetall komplett umgestalten und auf das Rüstungsgeschäft konzentrieren. Dies Vorhaben scheiterte jedoch und führte letztendlich zum Ausstieg von Wyser-Pratte bei Rheinmetall. Doch der Amerikaner ging nicht mit leeren Händen trotz seinen radikalen Verhaltens konnte Wyser-Pratte eine Aktienkursverdopplung bei Rheinmetall bewirken.
Ähnliche Kurswunder versprechen sich nun auch viele Aktionäre durch den Einstieg von Wyser-Pratte bei Babcock Borsig. Gegenüber dem Schlusskurs von Freitag stieg der Aktienkurs von Babcock Borsig bis Mittwochmittag um mehr als 28 Prozent auf rund 12,30 . Eine Investition sollte man sich aber trotzdem lieber zwei Mal überlegen, denn auch eine Investition von Wyser-Pratte ist kein Erfolgsversprechen.
Den bisherigen enormen Anstieg verdankt die Aktie den vielen Tradern, die nach der Bekanntgabe von Wyser-Pratte vor allem einen schnellen Gewinn mit Babcock Borsig machen wollen.
So long,
Calexa