"Aktien soll man kaufen, wenn sie billig sind", lautet eine alte Börsenweisheit. Und wenn noch eine knackige Dividendenrendite hinzukommt, ist es noch besser.
Ein Blick an die Börse zeigt, dass viele Gesellschaften nach den heftigen Kurseinbrüchen gleich beide Kriterien erfüllen: "Substanz und Ertragskraft lautet die Devise", sagt Gertrud Traud, Chefstrategin bei der Bankgesellschaft Berlin.
Besonders in der zweiten Börsenliga, dem MDax, machen Unternehmen auf sich aufmerksam. Hier notieren nach einer WELT-Analyse gleich 17 Werte unterhalb ihres Buchwertes. Das heißt, wenn das Unternehmen mit all seinen Vermögenswerten heute aufgelöst würde, bekämen die Aktionäre mehr als den aktuellen Börsenwert heraus. Besonders krass ist die Differenz bei Celanese. Die Aktien sind zu einem Drittel des Substanzwertes zu haben. Doch damit nicht genug. Zusätzlich locken viele Unternehmen wie Salzgitter und Jungheinrich mit einer hohen Dividendenrendite. Bei gleich elf der 17 MDax-Mitglieder liegen die Ausschüttungen an die Aktionäre über der Rendite einer zehnjährigen Bundesanleihe von derzeit 4,65 Prozent. Investoren bekommen mehr als am Rentenmarkt und erhalten zudem noch einen günstig bewerteten Substanzwert. "Das sind klassische Zeichen für eine Unterbewertung", ist sich Traud sicher.
Auch beim Dax springen viele Unternehmen ins Auge. Derzeit notieren mit Thyssen-Krupp, Commerzbank, Hypo-Vereinsbank, Deutsche Bank, Daimler-Chrysler, Lufthansa und Degussa gleich sieben Unternehmen unter Buchwert. Auch die Ausschüttungen können sich sehen lassen. Beim Stahlkonzern Thyssen-Krupp erhält der Anleger die Dax-Rekordrendite von 6,4 Prozent, bei Daimler-Chrysler sind es immerhin noch 5,1 Prozent.
Doch die guten Kennzahlen sollten Anleger nicht zu einem Kaufrausch verführen. Denn so manches vermeintliche Schnäppchen könnte sich auch als teurer Fehlkauf entpuppen. "Sowohl Buchwert als auch Dividendenrendite hängen vom Unternehmenserfolg ab", sagt Klaus Lüpertz, Stratege bei HSBC Trinkaus & Burkhardt. In schlechten Zeiten können Ausschüttungen ausfallen, und die Substanz bei roten Zahlen kann dahinschwinden. Als Beispiel dient vielen Experten die gebeutelte Lufthansa. Trotz einer günstigen Bewertung und einer ansehnlichen Rendite empfehlen gleich 27 Fachleute die Aktie zum "Halten" beziehungsweise "Verkaufen". Grund: mögliche Einbrüche im Flugverkehr nach den US-Terroranschlägen. Wer beim MDax-Titel der Bankgesellschaft Berlin zugriffen hätte, wäre schlecht gefahren. Obwohl die Aktie eine Dividendenrendite von vier Prozent versprach und gleichzeitig unter Buchwert notierte, löste ein Milliardenloch in der Bilanz einen dramatischen Kurssturz aus. "Buchwert und Ausschüttung können nur erste Anhaltspunkte für einen Kauf sein", so Matthias Jörss von Sal. Oppenheim. Anleger sollten sich zudem an den Geschäftsaussichten, der Qualität des Managements und dem Branchensentiment orientieren.
Viele Analysten raten zu klassischen Industriewerten. "Hier sind die Erwartungen so niedrig, dass weitere negative Überraschungen fast ausgeschlossen sind", sagt Jörss. Tatsächlich könnte etwa der Baukonzern Dyckerhoff zwölf Euro pro Aktie - das sind eine halbe Milliarde DM - an Unternehmenswerten zerstören und würde dann immer noch auf Buchwert notieren.
Zusätzliche Fantasie für die Industrietitel wecken mögliche Übernahmen. Nicht erst seit der Schlacht um FAG Kugelfischer oder Buderus wird deutlich, dass auch für finanzkräftige Aufkäufer die Schnäppchenjagd eröffnet ist. Dies hat dazu zugeführt, dass FAG nach einem 50-prozentigen Anstieg wieder über dem Buchwert von 8,70 Euro notiert. Favorit der Analysten - wenn auch hinter vorgehaltener Hand - ist die Aktie des Finanzdienstleisters IKB. Neben der relativ sicheren Rendite von 6,2 Prozent seien hier Übernahmefantasien im Spiel. Bei den Dax-Mitgliedern zählen ebenfalls Finanzwerte - Deutsche Bank und Hypo-Vereinsbank - zu den Empfehlungen. Hier kommt neben dem Substanz- und Dividendenkriterium eine andere Börsenweisheit zum Tragen: "Banken muss man kaufen, wenn die Zinsen sinken."
Ein Blick an die Börse zeigt, dass viele Gesellschaften nach den heftigen Kurseinbrüchen gleich beide Kriterien erfüllen: "Substanz und Ertragskraft lautet die Devise", sagt Gertrud Traud, Chefstrategin bei der Bankgesellschaft Berlin.
Besonders in der zweiten Börsenliga, dem MDax, machen Unternehmen auf sich aufmerksam. Hier notieren nach einer WELT-Analyse gleich 17 Werte unterhalb ihres Buchwertes. Das heißt, wenn das Unternehmen mit all seinen Vermögenswerten heute aufgelöst würde, bekämen die Aktionäre mehr als den aktuellen Börsenwert heraus. Besonders krass ist die Differenz bei Celanese. Die Aktien sind zu einem Drittel des Substanzwertes zu haben. Doch damit nicht genug. Zusätzlich locken viele Unternehmen wie Salzgitter und Jungheinrich mit einer hohen Dividendenrendite. Bei gleich elf der 17 MDax-Mitglieder liegen die Ausschüttungen an die Aktionäre über der Rendite einer zehnjährigen Bundesanleihe von derzeit 4,65 Prozent. Investoren bekommen mehr als am Rentenmarkt und erhalten zudem noch einen günstig bewerteten Substanzwert. "Das sind klassische Zeichen für eine Unterbewertung", ist sich Traud sicher.
Auch beim Dax springen viele Unternehmen ins Auge. Derzeit notieren mit Thyssen-Krupp, Commerzbank, Hypo-Vereinsbank, Deutsche Bank, Daimler-Chrysler, Lufthansa und Degussa gleich sieben Unternehmen unter Buchwert. Auch die Ausschüttungen können sich sehen lassen. Beim Stahlkonzern Thyssen-Krupp erhält der Anleger die Dax-Rekordrendite von 6,4 Prozent, bei Daimler-Chrysler sind es immerhin noch 5,1 Prozent.
Doch die guten Kennzahlen sollten Anleger nicht zu einem Kaufrausch verführen. Denn so manches vermeintliche Schnäppchen könnte sich auch als teurer Fehlkauf entpuppen. "Sowohl Buchwert als auch Dividendenrendite hängen vom Unternehmenserfolg ab", sagt Klaus Lüpertz, Stratege bei HSBC Trinkaus & Burkhardt. In schlechten Zeiten können Ausschüttungen ausfallen, und die Substanz bei roten Zahlen kann dahinschwinden. Als Beispiel dient vielen Experten die gebeutelte Lufthansa. Trotz einer günstigen Bewertung und einer ansehnlichen Rendite empfehlen gleich 27 Fachleute die Aktie zum "Halten" beziehungsweise "Verkaufen". Grund: mögliche Einbrüche im Flugverkehr nach den US-Terroranschlägen. Wer beim MDax-Titel der Bankgesellschaft Berlin zugriffen hätte, wäre schlecht gefahren. Obwohl die Aktie eine Dividendenrendite von vier Prozent versprach und gleichzeitig unter Buchwert notierte, löste ein Milliardenloch in der Bilanz einen dramatischen Kurssturz aus. "Buchwert und Ausschüttung können nur erste Anhaltspunkte für einen Kauf sein", so Matthias Jörss von Sal. Oppenheim. Anleger sollten sich zudem an den Geschäftsaussichten, der Qualität des Managements und dem Branchensentiment orientieren.
Viele Analysten raten zu klassischen Industriewerten. "Hier sind die Erwartungen so niedrig, dass weitere negative Überraschungen fast ausgeschlossen sind", sagt Jörss. Tatsächlich könnte etwa der Baukonzern Dyckerhoff zwölf Euro pro Aktie - das sind eine halbe Milliarde DM - an Unternehmenswerten zerstören und würde dann immer noch auf Buchwert notieren.
Zusätzliche Fantasie für die Industrietitel wecken mögliche Übernahmen. Nicht erst seit der Schlacht um FAG Kugelfischer oder Buderus wird deutlich, dass auch für finanzkräftige Aufkäufer die Schnäppchenjagd eröffnet ist. Dies hat dazu zugeführt, dass FAG nach einem 50-prozentigen Anstieg wieder über dem Buchwert von 8,70 Euro notiert. Favorit der Analysten - wenn auch hinter vorgehaltener Hand - ist die Aktie des Finanzdienstleisters IKB. Neben der relativ sicheren Rendite von 6,2 Prozent seien hier Übernahmefantasien im Spiel. Bei den Dax-Mitgliedern zählen ebenfalls Finanzwerte - Deutsche Bank und Hypo-Vereinsbank - zu den Empfehlungen. Hier kommt neben dem Substanz- und Dividendenkriterium eine andere Börsenweisheit zum Tragen: "Banken muss man kaufen, wenn die Zinsen sinken."