Deutsche Technologiewerte brechen erneut ein
Frankfurt/Main, 11. April (AFP) - Am deutschen Aktienmarkt sind die Technologiewerte am Dienstag zum wiederholten Male eingebrochen. Der für Wachstumswerte reservierte Neue Markt der Frankfurter Börse gab in den ersten Handelsstunden um rund acht Prozent nach, aber auch im Deutschen Aktienindex (DAX) aus den 30 wichtigsten Standardtiteln verloren Technologieaktien wie EPCOS, Siemens, SAP oder die Deutsche Telekom. Händler verwiesen auf schlechte Vorgaben aus den USA. Dort hatte die elektronische Börse Nasdaq, wo überwiegend Internet-Firmen und andere Technologieunternehmen notiert sind, am Montag um fast sechs Prozent nachgegeben. Die NEMAX 50 als Leitindex des Neuen Marktes gab am Dienstagmorgen zwischenzeitlich mehr als 600 Punkte nach und pendelte sich nach zehn Uhr knapp unterhalb 7000 Zählern bei einem Minus von 6,55 Prozent ein. Der DAX lag am Vormittag mit knapp eineinhalb Prozent im Minus. Die stärksten Verluste wies die Siemens-Tochter EPCOS mit mehr als sieben Prozent auf, gefolgt von der Deutschen Telekom mit einem Minus von fast sechs Prozent. SAP lag nach zehn Uhr um fast fünf Prozent in der Verlustzone. Auch an der Pariser Börse brachen die wichtigsten Technologiewerte am Dienstagmorgen ein; der Standardindex CAC 40 startete mit einem Minus von 1,7 Prozent in den Handel. In London verlor der Leitindex FTSE im Morgenhandel mehr als ein Prozent.© AFP111021 Apr 00
Talfahrt des Neuen Marktes
Nach dem Einbruch an der US-Technologiebörse Nasdaq haben die am Frankfurter Neuen Markt notierten Wachstumswerte am Dienstag unter deutlichem Abgabedruck gestanden. Der alle Werte des Wachstumssegments umfassende NEMAX-All-Share-Index verlor im Handelsverlauf gut 5,5 Prozent und schloss mit 5921.14 Punkten und rutschte damit unter die psychologisch wichtige Marke von 6000 Zählern. Von dem am 10. März gesehenen Allzeithoch bei 8546 Punkten hat sich das Kursbarometer damit deutlich entfernt. Der Blue-Chip-Index NEMAX50 fiel um 4,72 Prozent auf 6545,90 Zähler. Der NEMAX50 hatte ebenfals am 10. März mit 9665 Stellen sein Allzeithoch erreicht. Der Deutsche Aktienindex DAX verbesserte sich um 93,58 Zähler oder 1,26 Prozent auf 7522,80 Zähler. Der M-DAX verlor 58,13 Zähler oder 1,32 Prozent auf 4338,73 Zähler.
Die New Yorker Aktienbörse startete am Dienstag uneinheitlich in den Handel. Während der Dow-Jones-Index für 30 führende Industriewerte zunächst um 1,22 Prozent auf 11.358 Punkte zulegte, gab der technologielastige Nasdaq-Index weiter nach und verlor 2,53 Prozent auf 4117 Zähler. Die Nasdaq hatte am Montag mit 349,15 Punkten oder 7,64 Prozent den nach Punkten größten Verlust in ihrer annähernd 30-jährigen Geschichte hinnehmen müssen. Damit hat die Nasdaq fast 1000 Punkte seit ihrem Jahreshoch von 5132,52 Punkten abgegeben.
Das Microsoft-Gerichtsurteil spielte Händlern zufolge nur eine untergeordnete Rolle am deutschen Wachstumssegment. Am Vortag sei bereits in Erwartung des Gerichtsentscheids viel vorweggenommen worden, hieß es. Ein US-Gericht hatte den Konzern für schuldig befunden, gegen die Wettbewerbsgesetze verstoßen zu haben. Die Abwärtsbewegung am Neuen Markt sei eher eine Reaktion auf die deutlichen Gewinne seit Oktober 1999 und nicht so sehr auf den Fall der Microsoft-Aktie (Kurs/Chart) zurückzuführen, die am Montag um 15-3/8 auf 90-7/8 Dollar eingebrochen war. Der größte Software-Hersteller der Welt war am Vortag vom Gericht für schuldig befunden worden, seine Monopolstellung bei Betriebssystemen für Personal-Computer missbraucht und damit das US-Kartellrecht verletzt zu haben.
Börsianer führten die Verluste am Neuen Markt zudem auf übertriebene Verkäufe und eine technische Reaktion zurück. So habe der NEMAX zwei Unterstützungslinien nach unten durchbrochen. Die nächsten Unterstützungen liegen nun bei 5700 und bei 5500 Zählern. Allerdings sei das Schlimmste nun überstanden, gab sich ein Händler zuversichtlich. Er rechnete mit einer baldigen Gegenbewegung. Sobald der Börsengang von T-Online verdaut sei, könne es am Neuen Markt wieder nach oben gehen. Positive Signale sehe er darin, dass die Investoren bereits wieder Börsenneulinge "einsammelten".
Dazu zählten TV Loonland (Kurs/Chart) mit einem Plus von 9,4 Prozent auf 105. Der Ausgabepreis hatte zum Börsenstart am 22. März 25 Euro betragen. Auch Openshop (Kurs/Chart), die am 21. März debütiert hatten und zu 54 Euro ausgegeben worden waren, verteuerten sich gut vier Prozent auf 77,50 Euro.
Grenkeleasing (Kurs/Chart) notierten an ihrem ersten Handelstag unverändert zum Ausgabepreis mit 19 Euro. Ixos Software (Kurs/Chart) erholten sich von ihren schweren Vortagsverlusten und kletterten knapp 14 Prozent auf 37,60 Euro. MobilCom (Kurs/Chart) führten die Gewinner an und legten um 24 Prozent auf 130 Euro zu. Das Unternehmen kann nach eigenen Angaben bis zu 24 Milliarden Mark in die Ersteigerung einer UMTS-Mobilfunk-Lizenz und den Aufbau des entsprechenden Netzes investieren.
Consors (Kurs/Chart) brachen dagegen nach Vorlage ihrer Zahlen um neun Prozent auf 127 Euro ein. Im Sog von Consors verbilligten sich Entrium um knapp 15 Prozent auf 34,50 Euro. AOL 4.4.2000
Lustloser Handel am Aktienmarkt - Überwiegend Verluste
Frankfurt/Main (dpa) - Der deutsche Aktienmarkt hat am Montagmittag bei lustlosem Handel Verluste hinnehmen müssen. Nach anfänglich fester Tendenz gaben auch die Technologiewerte ihre Gewinne ab.
Der DAX sank um 71,84 Zähler oder 0,99 Prozent auf 7 524,22 Stellen. Die stärksten Verluste verbuchte der Konsumwert Henkel, der um 2,33 Euro oder 3,88 Prozent auf 57,67 Euro nachgab. Die Aktie der Deutschen Telekom fiel um 2,70 Euro oder 3,21 Prozent auf 81,30 Euro. Händler machten die unerwartet niedrige Preisspanne für die Konzerntochter T-Online für die Entwicklung verantwortlich.
Der M-DAX gab um 6,31 Zähler oder 0,14 Prozent auf 4 461,97 Zähler nach. Gerresheimer Glas kletterten auf Grund von Übernahmegerüchten um 9,82 Prozent oder 1,40 Euro auf 15,65 Euro.
Der NEMAX-50 Performance-Index behauptete sich gut und stieg um 1,85 Zähler oder 0,02 Prozent auf 7 417,32 Zähler. Das Tageshoch des Indizes lag am Morgen bei 7 566,03 Zählern. Star des Tages am Neuen Markt war die Aktie von Brain Force, die von einer Übernahme eines Technologieunternehmens profitierte. Die Aktie stieg um 7,40 Euro oder 34,10 Prozent auf 29,10 Euro.
Die Vorgaben für die deutsche Börse von den US-Märkten waren gemischt: Der High-Tech-Index NASDAQ hatte am Freitag 114,94 Punkte oder 2,58 Prozent auf 4 572,83 Zähler zugelegt. Der Dow Jones hatte am Freitag 0,53 Prozent oder 58,33 Punkte auf 10 921,92 Zähler verloren.
Ein Euro kostete am Morgen 0,9519 Dollar, damit war die US-Devise 2,054 D-Mark wert. Der Bund-Future gab um sieben Stellen auf 105,34 Zähler nach, der REX verlor zwei Stellen auf 110,75 Punkte ©dpa 031139 Apr 00
Schwerer Kurseinbruch am Markt für Technologie-Aktien
Hamburg - Die deutschen Hochtechnologie-Aktien haben gestern schwere Kursverluste erlitten. Die Aktien der 50 größften Unternehmen dieses Börsenbereiches brachen im Sog der US-Technologiebörse Nasdaq regelrecht ein. Bis zum Nachmittag hatte der Aktienindex Nemax-50 schon fast zehn Prozent verloren. Das war der höchste Kursverlust in der Geschichte dieses Börsensegmentes. Der Nemax-50 schloss gestern mit 7499,07 Punkten. Noch am 10. März hatte der Index sein Rekordhoch von 9665,81 Punkten erreicht. Damit hat der Neue Markt in nur drei Wochen rund ein Viertel seines Wertes verloren. Der alle Werte der Wachstumsbörse umfassende Index Nemax fiel gestern um 7,28 Prozent auf 6707,05 Punkte.
Vom Abendblatt befragte Händler waren sich gestern in der Bewertung der Kursrückgänge nicht einig: Einige sprachen von einem "Crash" am Neuen Markt. Andere wie Stefan Kirchner, Experte für Wachstumswerte der Berenberg Bank, sehen in den Kursrückgängen eher eine Korrektur der vorangegangenen Übertreibungsphase. Trotz der Verluste herrsche noch keine Panik. Zwar hätten nicht nur Privatanleger gestern zu den Verkäufern gehört, sondern auch einige große Fonds. Doch seien die Umsätze noch relativ gering gewesen.
Ausgelöst wurde der Kurseinbruch nach Angaben der meisten Händler durch Ankündigungen einiger bedeutender amerikanischer Fondsmanager, dass insbesondere die Internet-Aktien inzwischen überteuert und zu viele ahnungslose Anleger auf den Zug aufgesprungen seien.
Das bestätigt dem Abendblatt Andreas Pläsier, Analyst der Hamburgischen Landesbank: "Einige Privatanleger haben doch fast unbesehen jeden neuen Wert an der Börse gekauft, ohne über das Unternehmen richtig Bescheid zu wissen. Wenn die jetzt kalte Füßfe kriegen . . . " Auch Klaus Wehrt von der Vereins- und Westbank ist vorsichtig, was die künftige Entwicklung anbelangt. "Es hat ordentlich reingeschlagen." Es könne noch "ein wenig weiter hinuntergehen, aber bitte nicht bei steigenden Umsätzen", so Wehrt. "Da bekommt bestimmt so mancher inzwischen kalten Angstschweiß", meint ein anderer Analyst.
Und genau das ist wohl auch die Befürchtung einer der großen Stimmungsmacher am Weltmarkt. Das US-Investmenthaus Goldman Sachs jedenfalls hat angekündigt, den Anteil von Technologiewerten in seinen Beständen zu verringern.
Sorge bereitet den Analysten vor allem die hohe Kreditfinanzierung von Aktienkäufen in Amerika. "Gefährlich", meint Pläsier. "Schwer zu sagen, wo da der kritische Punkt liegt." Die Anleger sollten jetzt bei jeder neuen Technologie-Aktie genau darauf achten, wie das jeweilige Unternehmen aufgestellt ist. Pläsier: "Ich wäre vorsichtig. Der Markt ist angeschlagen." (H.WI.)
Deutsche Aktien schwächer - Kursrutsch bei SAP setzt sich fort
Frankfurt/Main (dpa) - Der deutsche Aktienmarkt ist am Freitag mit Verlusten in den frühen Handel gegangen. Der DAX sank in den ersten Minuten um 22,48 Zähler oder 0,29 Prozent auf 7 623,09 Zähler. Der NEMAX-50 verlor 2,92 Prozent oder 218,99 Punkte auf 7 280,08 Zähler. Der MDAX behauptete sich gut und verbuchte ein Plus von 0,66 Punkten oder 0,01 Prozent auf 4 438,29 Zähler.
Die Vorgaben aus den USA waren negativ: Der Dow Jones gab seine im Nachmittagshandel erreichten Gewinne wieder ab und schloss bei 10 980,25 Zählern, ein Minus von 38,47 Zählern oder 0,35 Prozent.
Die SAP-Aktie verlor erneut kräftig und rutschte um 30,09 Euro oder 5,05 Prozent auf 735,01 Euro. Auf dem Parkett kursierten Gerüchte über eine in Kürze bevor stehende Herabstufung durch Goldman Sachs. KarstadtQuelle behaupteten sich mit einem Zuwachs von 65 Cent oder 2,06 Prozent auf 32,15 Euro.dpa310916 Mrz 00
Aktienmarkt weitet Verluste aus - SAP größter Verlierer
Frankfurt/Main (dpa) - Der Deutsche Aktienmarkt hat am Donnerstag im Mittagshandel seine Verluste ausgeweitet. Der Deutsche Aktienindex DAX sank um 2,01 Prozent oder 158,09 Punkte auf 7 706,67 Zähler. Der NEMAX-50 fiel um 5,73 Prozent oder 468,22 Punkte auf 7 700,39 Zähler. Der MDAX verschlechterte sich um 0,99 Prozent oder 44,68 Punkte auf 4 447,41 Zähler.
Am meisten gefragt waren Preussag mit einem Plus von 1,90 Prozent oder 90 Cent auf 48,25 Euro. Die höchsten Verluste verzeichnete die Aktie der SAP AG mit einem Minus von 8,27 Prozent oder 70,25 Euro auf 778,75 Euro. Neben einer misslungenen Analystenkonferenz Anfang der Woche in den USA wirkten sich auch Probleme beim Aufbau der Internet- Plattform für die amerikanische Automobil-Industrie aus.
Auch Deutsche Telekom notierten leichter. Das Papier fiel um 5,14 Prozent oder 4,60 Euro auf 84,90 Euro. Experten machten den Kursrutsch an der amerikanischen Hightech-Börse NASDAQ für die schwache Tendenz der deutschen Wachstumswerte verantwortlich.
Der Bund-Future kletterte sieben Stellen auf 104,71 Punkte, während der REX um einen Punkt auf 110,34 Zähler zulegte. Der Euro war 0,9564 US-Dollar wert. Ein US-Dollar kostet damit 2,0450 DM.
Deutsche Börse im Minus - Technologiewerte verlieren - SAP schwach
Frankfurt/Main (dpa) - Die Aktien an der deutschen Börse haben sich am Donnerstagvormittag in der Verlustzone bewegt. Vor allem die Technologietitel gerieten angesichts der Vorgaben von der Wall Street unter Druck. Der DAX verlor bis 10.30 Uhr um 106,62 Zähler oder 1,31 Prozent auf 7 761,41 Zähler. Der NEMAX-50 sank 3,75 Prozent oder 306,35 Zähler auf 7 862,26 Punkte. Der MDAX verlor 14,85 Zähler oder 0,33 Prozent auf 4 477,34 Zähler.
Am stärksten unter Druck gerieten die Aktien der SAP AG, sie gaben um 7,17 Prozent oder 60,90 Euro auf 788,10 Euro nach. Nach Aussagen von Händlern litt die Aktie unter einer negativ verlaufenen Analystenkonferenz zu Anfang der Woche in den USA. adidas-Salomon hielten sich an der Spitze des DAX, der Titel stieg um 3,17 Prozent oder 1,80 Euro auf 58,50 Euro.
Der Euro wurde bei 0,9540 Dollar umgesetzt, damit war ein Dollar 2,05 DM wert. Dpa 301029 Mrz 00
Biotech-Werte ziehen Wall Street tief nach unten
Neu: Entwicklung Biotechnologie - New York, 14. März (Reuters) - Kräftige Kurseinbußen vor allem bei Aktien aus der Biotechnologie haben die New Yorker Börse am Dienstag schwer belastet. Während die Standardwerte rund 1,3 Prozent nachgaben, verzeichnete die Nasdaq den nach Punkten zweitgrößten Verlust ihrer Geschichte. Der Dow Jones Index 30 führender Industriewerte schloss 135,89 Punkte oder 1,37 Prozent schwächer auf 9811,24 Zählern. Der breiter gefasste S&P-500-Index gab 1,76 Prozent auf 1359,20 Punkte nach. Der technologielastige Nasdaq Composite Index verlor 4,08 Prozent auf 4707,05 Zählern. Der Nasdaq Biotech Index, der der Nasdaq in den Vergangenheit auf Rekordhöhen verholfen hatte, brach am Dienstag um mehr als 12,5 Prozent ein.
Der Nasdaq-Einbruch war nach Punkten der zweitgrößte in der nahezu 30-jährigen Geschichte des Börsenbarometers. Allerdings waren sind auf Grund des inzwischen hohen Punktestandes des Index acht der zehn größten Kursrückgänge in der Nasdaq-Geschichte allein in diesem Jahr verzeichnet worden.
Begründet wurde der Einbruch der Biotech-Werte mit Äußerungen von US-Präsident Bill Clinton und dem britischen Premierminister Toni Blair. Beide hatten sich am Dienstag für den weltweit freien Zugang der Wissenschaft zu menschlichen Gen-Karten ausgesprochen, damit das volle Potenzial der Genforschung ausgeschöpft werden könne. "Das Nasdaq-Minus ist voll auf die Biotech-Werte zurückzuführen", sagte ein Händler. So gaben Werte wie Human Genome Sciences knapp zwanzig Prozent und Incyte Pharmaceuticals 27 Prozent nach.
Technolgiewerte legten indes zum Teil zu. So stiegen Dell und Broadvision um jeweils zwei Prozent. Die deutsche Infineon gewann gar 8-13/16 Dollar auf 76-13/16 Dollar.
Händler führten die Kursabschläge allerdings auch auf die Vorsicht von Investoren im Vorfeld anstehender Konjunkturdaten zurück. Dabei wurde auf die für Donnerstag anstehenden Großhandelspreise und die US-Einzelhandelspreise am Freitag verwiesen. Von den Zahlen erhofft sich der Markt Aufschluss über die Inflationsentwicklung in den USA. Im Vorfeld des für den 23. März angesetzen Treffens des Offenmarktausschusses der US-Notenbank Fed komme den Zahlen eine besondere Bedeutung zu, sagten Händler. Marktteilnehmer erwarten, dass das Fed bei diesem Treffen die Leitzinsen um 25 Basispunkte anheben wird.
Der Herstelller von Datenbanksoftware Oracle gab 1-5/8 Dollar auf 77-1/8 Dollar nach. Das Unternehmen hatte bekannt gegeben, dass Oracle mit Cable & Wireless HKT eine elektronische Börse für China entwickeln will. Nach Sitzungsschluss wird Oracle seine Quartalszahlen bekannt geben.
American Express legten dagegen 1-13/16 Dollar auf 128-3/8 Dollar zu. Das Unternehmen teilte mit, dass es einen elektronischen Zahlungsservice für den von Dell und der E-Commerce-Firma Ariba geplanten virtuellen Marktplatz für US-Unternehmen bereitstellen wird.
Bei Umsätzen von rund 1,09 Milliarden Aktien notierten 1287 Titel höher, 1695 niedriger und 481 unverändert.
Die vor der Börseneröffnung bekannt gegebenen US-Einzelhandelsumsätze wiesen einen Anstieg von 1,1 Prozent aus. US- Volkswirte hatten mit 1,0 Prozent gerechnet. Die Zahlen hätten die Furcht der Anleger beruhigt, das Fed könnte bei seinem kommenden Treffen die Zinsen markant anheben, sagten Marktteilnehmer.
Am US-Rentenmarkt notierten die richtungweisenden 30-jährigen Bonds zuletzt um 1-3/32 fester auf 102-6/32 und brachten eine Rendite von 6,09 Prozent. Die Entwicklung am Rentenmarkt sei zurzeit schwer voraussehbar, und dies werde wohl auch noch eine Zeit so bleiben, sagte ein Händler. "Paris im April, das ist der Ort, wo man sein sollte. Geh hin, verliebe dich, und vergess die Börse", sagte ein Händler.
Einbruch an Tokios Börse nach schlechten Konjunkturdaten
Tokio (dpa) - Der japanische Aktienmarkt ist am Montag nach der Bekanntgabe unerwartet schlechter Konjunkturdaten eingebrochen. Der Nikkei-Index für 225 führende Aktienwerte musste mit einem Minus von 560,47 Punkten oder 2,8 Prozent den schwersten Verlust in diesem Jahr hinnehmen. Das Börsenbarometer ging beim Stand von 19 189,93 Punkten aus dem Markt. Zwischenzeitlich hatte die Börse fast 700 Punkte abgegeben. Zuvor hatte die Regierung mitgeteilt, dass die japanische Wirtschaft im Schlussquartal 1999 um real 1,4 Prozent geschrumpft ist. Das ist der bisher drittgrößte Wirtschaftsrückgang.
Experten hatten mit einem Minus von lediglich rund einem Prozent gerechnet. Hintergrund für das Quartalsminus ist ein starker Rückgang der Verbraucherausgaben, nachdem die Japaner krasse Einschnitte bei den Bonusbezügen hinnehmen mussten. Der Privatverbrauch trägt zu 60 Prozent zur Wirtschaftsleistung Japans bei. Der Chef des Wirtschaftsplanungsamtes Epa, Taichi Sakaiya, wollte dennoch nicht von einer Rezession sprechen, obgleich Japans Bruttoinlandsprodukt bereits im dritten Quartal um real ein Prozent nachgegeben hatte. Für das laufende Quartal Januar bis März wird wieder eine günstigere Konjunkturentwicklung erwartet. Der Kurs des Dollars notierte unterdessen um 15.00 Uhr Ortszeit schwächer mit 105,83-86 Yen nach 106,34-37 Yen am Freitag zur gleichen Zeit.
Der Euro notierte um 15.00 Uhr Ortszeit mit 0,945-52 Dollar nach 0,96660-70 Dollar am Freitag um 15.00 Uhr Ortszeit. ©dpa 130720 Mrz 00
"The Observer": Internet-Boom wird mit Tränen enden
London (dpa) - Die liberale britische Sonntagszeitung "The Observer" kommentiert die Kursexplosion bei Interent-Aktien.
"In der vergangenen Woche ist die Welt der Investoren endgültig durchgeknallt. Während sich der Ölpreis mehr als verdreifacht hat - ein Vorbote von schwierigen wirtschaftlichen Zeiten - hat die Lust an den Dotcom-Firmen neue Höhepunkte erreicht. (...) Erstmals erlebt unsere Generation eine wirklich unaufhaltsame spekulative Überhitzung, die mit Tränen enden muss und wird. Die Preise, die für Internet-Aktien gezahlt werden, sind nicht zu rechtfertigen, aber wir leben in einer Zeit des kollektiven Wahnsinn. Wir können den wilden Enthusiasmus beim Investieren nicht verhindern, aber wir können weniger leichtgläubig sein, was die Vollkommenheit der Märkte angeht und einige widerstandsfähige Brandmauern zwischen den Dotcoms und der wirklichen Wirtschaft zur Korrektur der Übertreibungen einziehen." ©dpa120924 Mrz 00
Dow-Jones-Index verliert 3,7 Prozent - P&G belastet
Neu: Details zu Verlusten, Analystenstimmen - New York, 7. März (Reuters) - Der Dow-Jones-Index in New York hat am Dienstag nach einer Gewinnwarnung des Konsumgüterherstellers Procter & Gamble den nach Punkten viertgrößten Verlust seiner Geschichte hinnehmen müssen. Der Index für die 30 führenden Industriewerte fiel um 374,47 Punkte oder 3,68 Prozent auf 9796,03 Zähler. Der technologielastige Nasdaq Composite Index ließ sich Händlern zufolge von der Nervosität am Markt anstecken und verlor 1,16 Prozent auf 4847,80 Zähler. Zu Handelsbeginn war der Index noch erstmals seit seinem Bestehen auf die Marke von über 5000 Punkten gestiegen. Händler sagten, neben der Gewinnwarnung hätten die Aussagen von US-Notenbankpräsident Alan Greenspan vom Vortag nachgewirkt. Greenspan hatte eine Zinserhöhung angedeutet.
Die Gewinnwarnung bei Procter & Gamble ließ deren Kurs um rund 31 Prozent auf 60 Dollar absacken. Die Aktie trug damit 135 Punkte zum Indexverlust des Dow-Jones bei. Der Konzern hatte zuvor seine Gewinnprognose für das dritte Quartal und das Geschäftsjahr 1999/2000 gesenkt und dies unter anderem mit höher als erwarteten Kosten für Rohmaterialien wie Papier und Öl begründet. In Folge der Gewinnwarnung hatte die Investmentbank Merrill Lynch ihre Empfehlung für die gesamte Kosmetik- und Konsumgüterbranche in den USA gesenkt. Daraufhin gaben zahlreiche Konsumgüterwerte nach, obwohl diese zum Teil bekräftigt hatten, ihre Prognosen erreichen zu können. Dennoch verbilligten sich etwa Colgate Palmolive um mehr als zehn Prozent. Andere Standardwerte wie etwa General Electric und 3M gaben rund fünf Prozent nach.
"Das ist die Unsicherheit über Greenspan. Wie weit wird die Fed gehen? Und Procter & Gamble zeigen zudem, dass die "Old Economy" nicht mehr so wertbeständig wie einst ist", sagte Charles Payne, Chefanalyst bei Wall Street Strategies. Der Dow-Jones-Index ist mit den Verlusten vom Dienstag nun noch tiefer in die Korrekturzone gerutscht, die normalerweise bei zehn Prozent besteht. Inzwischen ist der Index aber mehr als 16 Prozent unter seinen Höchststand gerutscht, den er am 14. Januar mit 11.722 Zählern erreicht hatte.
Frühe Kursgewinne beim Indexschwergewicht Microsoft verhalfen der Nasdaq in der ersten Sitzungshälfte zu Gewinnen, die dann aber im spätenb Handel noch abgegeben wurden. Microsoft schlossen am Ende 2,25 Dollar fester auf 92-7/8 Dollar. Ein Analyst sagte, die gegensätzliche Entwicklung bei Procter & Gamble und Microsoft zeige, dass Zinssorgen die Standardwerte stärker belasteten als die Technologiewerte, die ihren Aufschwung weiter fortsetzen würden.
Die vor Sitzungsbeginn bekannt gegebenen Zahlen des US-Arbeitsministeriums seien bei Handelseröffnung vom Markt gut aufgenommen worden, sagten Händler weiter. Das Ministerium hatte berichtet, nach revidierten Berechnungen sei die Produktivität der US-Wirtschaft ohne Agrarsektor im vierten Quartal 1999 saisonbereinigt um 6,4 gestiegen. Von Reuters befragte Volkswirte hatten mit einem Anstieg um 6,3 Prozent gerechnet. "Wenn sie fragen, weshalb die Technolgieaktien weiterhin so gut abschneiden: Die Antwort liegt in eben diesen Zahlen", sagte Hugh Johnson von der First Albany Corp. "Der Return of Investment bei der Technologie ist so hoch, dass steigende Zinsen oder Sorgen über die Verfassung der Wirtschaft den Unternehmen nichts anhaben kann." Bei lebhaften Umsätzen von rund 1,3 Milliarden Aktien notierten am Ende 968 Werte höher, 2077 niedriger und 445 unverändert.
Am US-Rentenmarkt notierten die richtungweisenden 30-jährigen Bonds zuletzt um 1/32 tiefer und brachten eine Rendite von 6,15 Prozent.
Aktienkurse in Jakarta schwach - Minus 3,7 Prozent
Jakarta (dpa) - Der am Finanzmarkt in Jakarta seit zwei Wochen andauernde Abwärtstrend hat am Donnerstag den Aktienindex rasant um 3,7 Prozent oder 19,52 Punkte auf 545,96 Zähler gedrückt. Händler nannten als Ursachen die anhaltend ungewisse politische Lage in Indonesien und eine von Investoren erwartete weitere Anhebung der US- Zinsen. Ein Händler meinte, ausländische Anleger konzentrierten sich derzeit auf andere Finanzmärkte in Asien. ©dpa 020936 Mrz 00
Börsenkurse in Manila stürzen ab - Minus 4,6 Prozent
Manila (dpa) - Die Börsenkurse in Manila sind im freien Fall. Der PSE-Index sackte am Dienstag um 78,71 Punkte oder 4,6 Prozent auf 1 641,94 Punkte. Analysten machen den Rückzug ausländischen Kapitals aufgrund mangelnden Vertrauens in die Wirtschaft des Landes für den tiefsten Stand des Aktienbarometers seit 16 Monaten verantwortlich. Bereits am Montag waren die Kurse um 4,13 Prozent eingebrochen. Als kritische Marke gilt der Stand von 1 620 Punkten.
Ausländische Investoren hätten "wie verrückt" ihre Aktienpakete verkauft, seit vergangenen Monat Gerüchte über Marktmanipulationen durch einen engen Freund von Präsident Joseph Estrada laut wurden, sagte ein Händler. "Es fehlt einfach an Vertrauen." Zugleich geriet die Landeswährung Peso unter Druck. Während ein Dollar am Montag noch 40,84 Pesos kostete, waren es am Dienstag schon 40,98 Pesos. ©dpa 90631 Feb 00
Börsenboom, größftes Risiko der Weltwirtschaft
Deutsche im Aktienrausch. Hamburger Banken von Aufträgen überrollt. Doch in Amerika tickt eine Zeitbombe.
Von HANNO WIEDENHAUS und IRMINTRAUD JOST
Hamburg/New York - Jochen Intelmann ist Profi. Und normalerweise gibt er sich auch so. Sachlich, informiert, nüchtern. Gestern nicht. Gar nicht. "Alles außer Rand und Band", brummt Intelmann ins Telefon. "Völlig irre, gigantisch", entgleitet es ihm. "Die Märkte machen einen verrückt", stöhnt er, und meint damit die Aktienmärkte. Denn Intelmann ist Börsenprofi, genauer gesagt Analyst bei der Haspa. Die wird als größfte Sparkasse der Republik mit Kaufaufträgen ihrer Kunden überschüttet wie nie zuvor. "Was neu auf den Markt kommt, wird unbesehen gekauft."
Wie Intelmann und seiner Haspa geht es zurzeit allen deutschen Banken. "Was hier passiert", sagt Konrad Kentmann, Chefvolkswirt der Hamburgischen Landesbank, "setzt alle klassischen Bewertungsmaßstäbe außer Kraft." Gemeint ist die Kursexplosion der Aktien junger Technologie- und Internetfirmen.
Allein der für den 13. März geplante Börsengang der Siemens-Tochter Infineon hat eine selbst beim Aktienstart der Telekom nicht erlebte Euphorie in Deutschland ausgelöst. Haspa-Kunden hätten inzwischen Kinder, Ehegatten und Bekannte eingeschaltet, nur um bei der Zuteilung der Aktien des Chipherstellers wenigstens noch teilweise berücksichtigt zu werden. "Kein Wunder", sagt Intelmann. Am grauen Markt würden bereits Preise von 83 Euro gehandelt. Der Ausgabepreis wird aber höchstens 35 Euro betragen. "Börse", sagt Intelmann, "ist zum neuen Gesellschaftsspiel der Deutschen geworden."
Genau das aber bereitet den Experten zunehmend Sorge. Selbst die Deutsche Bundesbank sieht in den hohen Aktienkursen das zurzeit größfte Risiko für die Weltkonjunktur. "Insbesondere in den USA hätte ein markanter Kurseinbruch angesichts der starken Vermögensabhängigkeit der privaten Konsumnachfrage erhebliche negative Auswirkungen auf die gesamtwirtschaftliche Entwicklung", erklärten die Währungshüter gestern. "Eine nicht ganz unbegründete Sorge", wie Bundesbankpräsident Ernst Welteke im Abendblatt-Gespräch erläutert. Immerhin hätten sich Millionen amerikanischer Haushalte in der vermeintlichen Sicherheit anhaltender Aktiengewinne hoch verschuldet, um ihrem Konsum frönen zu können. Ein Crash an den Börsen könnte die Euphorie ins Gegenteil umschlagen lassen.
Tatsächlich befinden sich die US-Bürger in einem regelrechten Kaufrausch. Häuser, Autos, teure Reisen, Kleidung: Die Ausgaben der Amerikaner stiegen in 1999 im Vergleich zum Vorjahr nochmal um 6,9 Prozent, der größfte Anstieg seit zehn Jahren. Der Aktienboom und der starke Arbeitsmarkt haben das Vertrauen der Konsumenten auf den höchsten Stand seit 50 Jahren katapultiert.
Auch zu Beginn des neuen Jahres scheint die Kauflust ungebrochen. Selbst für Experten unerwartet, kletterte die Anzahl der ersten Spatenstiche für Eigenheime im Januar noch einmal um 1,5 Prozent und die Baugenehmigungen auf den höchsten Stand innerhalb der vergangenen zwölf Monate. Bereits 1999 hatten die Statistiker die meisten Neubauten seit 1986 verzeichnet.
Dass die US-Notenbank Fed seit Juni vier Mal die Zinsen angehoben hat und die Hypothekenzinsen mit 8,25 Prozent den höchsten Stand seit 1996 erreicht haben, scheint die privaten Bauherren nicht abzuschrecken. Gleiches gilt für die Absatzzahlen von Pkw und Kleinlastern. Nach einem Rekordjahr 1999 mit 16,9 Millionen verkauften Autos, steigen sie im Januar noch einmal um zehn Prozent.
Gleichzeitig aber sinkt die Sparquote immer stärker. Nur 1,9 Prozent des verfügbaren Einkommens legten die Amerikaner im vierten Quartal 1999 auf die hohe Kante. So wenig wie nie, seit die Statistiker 1959 mit der Buchführung begannen. "Die Erwartungen der Verbraucher sind hoch. Sie gehen davon aus, dass sie im nächsten Jahr sogar noch mehr verdienen werden und dass sie sich leisten können, was auch immer sie wollen", sagt die Wirtschaftswissenschaftlerin Catherine Mann dem Abendblatt. Die anhaltenden Aktienkurssteigerungen sind zum gefährlichen Ruhekissen geworden. "Die Amerikaner sind bereit, mehr Schulden aufzunehmen, da sie überzeugt sind, sie leicht wieder zurückzahlen zu können", so Mann, Senior Fellow am Institute für International Economics.
Nach Unterlagen der Federal Reserve Bank schulden die US-Bürger Kreditkartenunternehmen, Autofirmen oder anderen Kreditgebern inzwischen 1,39 Billionen Dollar - Hypotheken nicht eingerechnet. Allein im Dezember belasteten die Verbraucher ihre Kreditkarten mit zusätzlichen 4,2 Milliarden Dollar, ein Anstieg im Vergleich zum Vormonat um 8,4 Prozent.
Dass trotz der hohen Schulden der Durchschnittsbesitz der amerikanischen Haushalte um 15 Prozent angewachsen ist, ist allein auf den Boom am Aktienmarkt zurückzuführen. Dort aber stehen die Kursgewinne nur auf dem Papier. Ein heftiger Rückschlag an den Börsen könnte die Kreditmärkte und dann die gesamte Wirtschaft gefährden, sorgt sich nicht nur Notenbankchef Alan Greenspan. "Amerikaner denken nicht an ein Sicherheitsnetz", so Catherine Mann. "Wir haben dieses falsche Gefühl der Unbesiegbarkeit", sagt sie. Doch einen "Aktienboom ohne Ende" gibt es nicht, weiß Haspa-Profi Jochen Intelmann.
Bundesbank: Aktiencrash kann Weltkonjunktur gefährden
Frankfurt/Main (dpa) - Ein Aktiencrash an den internationalen Börsen ist nach Einschätzung der Deutschen Bundesbank eine ernst zu nehmende Gefahr für die Weltkonjunktur. Vieles deute darauf hin, dass die Weltwirtschaft 2000 stärker als 3,5 Prozent wachsen könne. "Gleichzeitig existiert allerdings eine Reihe von Risiken", mahnt die Deutsche Bundesbank in ihrem Februar-Bericht.
An erster Stelle nennen die Bundesbank-Volkswirte die sehr hohen Aktienkurse in den Industrieländern. "Insbesondere in den USA hätte ein markanter Kurseinbruch angesichts der relativ starken Vermögensabhängigkeit der privaten Inlandsnachfrage erhebliche negative Auswirkungen auf die gesamtwirtschaftliche Entwicklung." Eine Verschlechterung der US-Leistungsbilanz könnte zudem über einen nachgebenden Dollar zu einem verstärkten Preisauftrieb in den USA führen.
Ein weiteres Risiko sieht die Bundesbank in der "nach wie vor hohen Störanfälligkeit der japanischen Wirtschaft". Außerhalb der Industrieländer sei der Aufschwung in manchen Regionen noch fragil. Insbesondere in den ostasiatischen Schwellenländern dürfe die deutlich verbesserte Konjunkturlage nicht von den weiterhin bestehenden Problemen im Banken- und Unternehmenssektor ablenken. "Trotz dieser Risiken, die im Auge behalten werden müssen, überwiegen die Chancen für eine Fortsetzung und sogar Beschleunigung der weltweiten wirtschaftlichen Auftriebstendenzen." Neben dem ungebrochenen Konjunkturboom in den USA wird vor allem hervorgehoben, dass sich die meisten ostasiatischen Schwellenländer wieder auf Expansionskurs befänden. Dies gelte insbesondere für Südkorea mit einem 99er Wachstum von zehn Prozent nach minus sechs Prozent ein Jahr zuvor. Für 2000 rechnet die koreanische Zentralbank wieder mit einem realen Zuwachs um sieben Prozent. Auch Singapur und Taiwan, die vom weltweiten Boom in der Elektronik besonders profitierten, wiesen wieder ein kräftiges Wachstum auf.
Die Preishausse an den internationalen Rohstoffmärkten hätten auch "die Perspektiven in Lateinamerika insgesamt wieder merklich aufgehellt", schreibt die Bundesbank. Der Anstieg der Rohstoffpreise habe zudem maßgeblich dazu beigetragen, dass sich die russische Wirtschaft überraschend schnell von den Folgen der Finanzkrise im Sommer 1998 erholt habe. An den Strukturproblemen wie der andauernden Kapitalflucht, weit verbreiteter Korruption und mangelhafter rechtlicher Rahmenbedingungen habe sich jedoch wenig geändert.dpa 230800 Feb 00
Indonesiens Aktienindex stürzte weiter um 4,1 Prozent ab
Jakarta (dpa) - Die anhaltende politische Ungewissheit in Indonesien hat am Donnerstag Jakartas Finanzamarkt erneut erschüttert: Nach einem Einbruch von 2,4 Prozent am Vortag stürzte der Aktienindex steil um weitere 4,1 Prozent oder 24,60 Zeiger auf zunächst 597,29 Punkte ab. Auch die indonesische Landeswährung gab gegenüber der stabilen US-Währung leicht auf 7 365 Rupiah pro Dollar nach.
Die neue Unsicherheit an den Finanzmärkten in Jakarta setzte nach der unerwarteten Entscheidung von Präsident Abdurrahman Wahid ein, den wegen der im September 1999 von pro-indonesischen Gruppen in Ost- Timor verübten Gräueltaten beschuldigten Ex-Armeechef Wiranto doch als Sicherheitsminister zu "suspendieren".©dpa170900 Feb 00
"Nice Matin": Skepsis über den fortdauernden Börsen-Boom
Paris (dpa) - Die französische Regionalzeitung "Nice Matin" (Nizza) kommentiert am Dienstag die fortdauernde Börsen-Hausse: "Hat der Boom der Börse, den wir seit Monaten beobachten, nicht irgendwann einmal ein Ende? Alle Kontrollgremien oder Autoritäten der Finanzwelt hören nicht auf, ihre Warnungen zu vermehren. Sie sprechen deutlich von den Gefahren, denen die finanzielle Seifenblase ausgesetzt ist. 'Ein Kursrückgang von 30 Prozent in New York würde uns nicht überraschen', sagt uns vertraulich ein Geldpolitiker.
Darauf antworten Optimisten:'Wenn Wall Street ein Drittel seines Wertes verliert, ist das ein ausgezeichnetes Kaufsignal!' In der Tat wartet viel Geld auf einen Krach, um die Maschine wieder zu füttern. Und da alle Welt die Existenz dieser Reserven kennt, geht der Höhenflug weiter. Endet er denn nie? Man könnte meinen, dass sich alle warnenden Stimmen irren. Aber sie versuchen weiterhin, das erhitzte Spiel zu beruhigen".©dpa080850 Feb 00
Überschäumendes Wachstum in den USA. Inflationsgefahr. Angst vor steigenden Zinsen. Die Aktionäre werden unruhig. Der DAX bricht ein.
Börsenboom am Ende?
Aktien und Anleihen im Vergleich (Grafik)
Hamburg - Der Tip fiel vorsichtig aus. "Wir raten, oberhalb von 7000 Punkten zumindest Teilgewinnmitnahmen zu erwägen", formulierte die DG Bank in ihrem Börsenbrief Ende der vergangenen Woche. Zu vorsichtig, wie sich jetzt zeigt. Möglicherweise erreicht das Börsenbarometer Deutscher Aktienindex (DAX) nicht so schnell wieder das empfohlene Verkaufsniveau von über 7000 Punkten. Gestern schloss der DAX um 3,2 Prozent niedriger bei 6835,60 Zählern.
Über den Aktienmärkten ziehen dunkle Wolken auf. Dabei haben sich die Warnsignale schon seit längerer Zeit abgezeichnet: steigende Zinsen. Die Erfahrung lehrt, das ist Gift für die Aktien. Denn wenn die Zinsen steigen, sinken die Aktien. Den Investoren bieten sich dann am Kapitalmarkt mit festverzinslichen Anleihen wieder attraktive und risikoarme Anlagemöglichkeiten. Im Gegensatz dazu werden sinkende Zinsen von einem Kursaufschwung bei den Aktien begleitet. Bis auf wenige Ausnahmesituationen hat sich diese Regel in den vergangenen 20 Jahren durchgesetzt, wie die Grafik zeigt.
"Doch das wurde bisher ignoriert", sagt der bankenunabhängige Aktienanalyst Bruno Hidding vom Verlag Hoppenstedt. "Stattdessen wurde immer wieder frisches Geld in den Aktienmarkt gepumpt und die Überbewertung der Aktien angeheizt." Doch auch in dieser Phase ging der Börse schon allmählich die Puste aus. "Der DAX wurde nur von Telekom, Mannesmann, Siemens und SAP hochgetrieben", sagt Jochen Intelmann von der Haspa.
Jetzt werden die Gefahren steigender Zinsen deutlicher gesehen. "Wir befinden uns in einem Zinsaufwärtstrend", sagt Matthias Radden von der Norddeutschen Landesbank. Inzwischen rechnen fast alle Experten mit einer Zinserhöhung der US-Notenbank, und auch in Europa wird über eine Zinserhöhung der Europäischen Zentralbank spekuliert. Die US-Konjunktur befindet sich mittlerweile im 107. Monat in Folge auf ungebrochenem Expansionskurs. Die Gefahr dieses wirtschaftlichen Booms besteht in einer Überhitzung der Konjunktur, die zu steigenden Lohnforderungen und Inflationsdruck führen könnte. Folglich muss die US-Notenbank gegensteuern, nicht nur an diesem Dienstag, sondern in mehreren Schritten. Damit besteht die Gefahr, dass die Konjunktur schließlich abgewürgt wird. Wolfgang Pflüger von der Berenberg Bank hat schon erste Anzeichen für eine Rezession in den USA ausgemacht. Zweijährige Anleihen bringen dort eine höhere Rendite als 30-jährige. "Solche Verwerfungen in der Zinsstruktur haben nach sechs bis neun Monaten in der Rezession geendet", gibt er zu bedenken.
Doch in Europa hat der Aufschwung gerade erst begonnen. Damit steigen die Chancen, sich von der Entwicklung in den USA abkoppeln zu können. "Da wird auch die Steuerreform in Deutschland helfen", erwartet Pflüger. Außerdem ist der Anlagebedarf in Aktien in Europa noch viel höher als in den USA, wo fast jeder Aktien besitzt. "In Europa wird es zu weiteren Vermögensumschichtungen zu Gunsten der Aktie kommen", sagt Radden.
Zunächst ist aber mit weiteren Korrekturen am deutschen Aktienmarkt zu rechnen. Pflüger erwartet Rückschläge beim DAX bis auf 6200 Punkte. "Vor allem die hoch bewerteten Technologieaktien wird es treffen", sagt Radden. Denn diese Aktien reagieren besonders empfindlich auf Zinserhöhungen, da die erst in ferner Zukunft erwirtschafteten Gewinne bei höheren Renditen heute weniger wert sind. Radden rechnet deshalb mit einer Umschichtung in niedrig bewertete Aktien, also hohe Dividendenrendite und niedriges Kurs/Gewinn-Verhältnis. "Da gibt es wahre Perlen wie Klöckner, Kali und Salz, Iwka, die bisher völlig vernachlässigt wurden."
Die Inflation im Visier
Mit der Geldpolitik können die Notenbanken das Geldvolumen und die Zinssätze einer Volkswirtschaft beeinflussen. Steigen die Preise, weil sich Rohstoffe verteuern oder die Nachfrage von Gütern das Angebot übersteigt, kann mit einer Erhöhung der Leitzinsen gegengesteuert werden. Der höhere Preis für das Geld dämpft Nachfrage und Investitionen und soll damit die Inflation im Zaum halten.
Bisher ist es der US-Notenbank gelungen, mit kleinen Zinsschritten die Inflation zu bekämpfen, ohne das Wachstum abzuwürgen. Für diese Woche rechnen die Experten mit einer Anhebung des Zielsatzes für Tagesgeld um 0,25 Prozentpunkte auf 5,75 Prozent.
Von der Preisentwicklung her gibt es in Europa noch keinen Grund für eine Leitzinserhöhung durch die Europäische Zentralbank. Angesichts des schwachen Euro wird dennoch darüber spekuliert. (stp)
Heftige Verluste an der Börse - Mannesmann einziger DAX-Gewinner Frankfurt/Main (dpa) - Die deutsche Börse hat am Montag mit heftigen Verlusten auf den Kursrutsch der US-Börse reagiert. Der Deutsche Aktienindex DAX gab nach einem zunächst moderaten Minus im frühen Geschäft bis 10.30 Uhr um 135,64 Zähler oder 1,79 Prozent auf 6 939,88 Punkte nach. Der NEMAX-50 brach um 249,51 Zähler und somit 4,16 Prozent auf 6 055,93 Punkte ein. Der MDAX sank um 25,59 Zähler oder 0,59 Prozent auf 4 182,81 Stellen.
Mit einer Ausnahme hielten sich sämtliche DAX-Werte zum Wochenbeginn in der Verlustzone. Gegen den Trend kletterten Mannesmann um 3,01 Euro oder 1,42 Prozent auf 272,00 Euro. Nach dem Schulterschluss von Vivendi und Vodafone AirTouch hielten die Akteure am Frankfurter Börsenplatz eine Übernahme des Düsseldorfer Konzerns durch das britische Unternehmen zunehmend für wahrscheinlich.
Die Vorgaben waren überwiegend negativ: Am Freitag brach die Wall Street in Erwartung einer deutlichen Zinserhöhung durch die US- Notenbank stark ein. Die Börse in Tokio schloss mit einem leichten Plus.
Der Euro hielt sich zum Dollar weiter nahe seiner Rekordtiefs bei 0,9809 Dollar; ein Dollar war somit 1,9947 D-Mark wert. Der Referenzkurs für den Euro lag am Freitag bei 0,9848 Dollar.
Der Rentenmarkt gab ebenfalls nach: Der Bund-Future rutschte um zehn Stellen oder 0,1 Prozent auf 102,78 Zähler. Der REX stieg um 0,3 Prozent auf 109,45 Punkte.
©dpa
311037 Jan 00
Euro setzt Talfahrt fort - Weitere Kurseinbußen erwartet
Frankfurt/Main (dpa) - Der Euro hat zu Wochenbeginn im frühen europäischen Handel seine Talfahrt fortgesetzt. Für die europäische Währung zahlten die Händler 0,9796 US-Dollar. Dementsprechend kostete ein Dollar 1,9966 D-Mark. Am Freitag hatte die Europäische Zentralbank (EZB) den Euro-Referenzkurs mit 0,9848 US-Dollar angegeben.
Nach Händlerangaben wird der Euro noch weiter absacken, sofern die US-Notenbank an diesem Dienstag ihre Leitzinsen wie erwartet um 50 Basispunkte heraufsetzt. Statt auf einen möglichen Abwärtstrend an den US-amerikanischen Aktienmärkten konzentrierten sich die Anleger auf den Zinsunterschied zwischen den USA und dem Euroraum.
"Die EZB wird wahrscheinlich am Donnerstag nicht mit einer Zinserhöhung folgen. Dafür sind in vielen Ländern des Euroraums die konjunkturellen Daten einfach zu schwach", sagte ein Händler. Was dem Euro momentan helfen könnte, sei ein deutlicher Fall des Dow Jones unter die Marke von 10 000 Punkten.
Der Dollar kletterte im Vergleich zum Yen klar nach oben und wurde mit 106,74 (Freitag: 104,85) Yen gehandelt. Der Euro zeigte sich gegenüber der japanischen Währung auf gut behauptetem Niveau bei 104,62 (103,63) Yen. Im Vergleich zu anderen europäischen Währungen tendierte der Euro uneinheitlich: Er wurde für 0,6046 (0,6050) britische Pfund und 1,6126 (1,6123) Schweizer Franken gehandelt.
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310851 Jan 00
"Financial Times": Das Rätsel der Euro-Schwäche
London (dpa) - Mit der Schwäche der Euro-Währung befasst sich am Samstag die "Financial Times" (London) in einem Leitartikel: "Die Euro-Schwäche gibt vielen Wirtschaftsexperten ein Rätsel auf. Die Euro-Zone tritt in eine Periode starken Wachstums ein, die Arbeitslosensituation verbessert sich, Zinserhöhungen sind zu erwarten. All das sind gute Zeichen für eine starke Währung. Also, warum hat der Euro seinen bisherigen Tiefpunkt erreicht?
Ein Teil des Rätsels kann durch die Kapitalbewegungen in und aus der Euro-Zone geklärt werden. Der gegenwärtige Zahlungsbilanz- Überschuss wird von dem Umfang der Kapitalabflüsse in den Schatten gestellt. In den ersten zehn Monaten des Jahres 1999 betrug der Netto-Abfluss an Direktinvestitionen 98 Milliarden Euro.
Europa zieht einfach nicht genug Investoren an. Um sie in die Euro-Zone zu locken, bedarf es einer Periode nachhaltigen, inflations-freien Wachstums. Um das zu erreichen, ist eine Strukturreform auf den Arbeitsmärkten der Euro-Zone erforderlich. Auch muss den Investoren das Gefühl gegeben werden, dass das politische Klima in Europa für Geldanlagen günstig ist.
Sorgen über die politischen Entwicklungen in Frankreich und Deutschland und mögliche Interventionen in grenzüberschreitende Vereinbarungen vergraulen die Investoren. Dies könnte sich ändern, wenn die Mannesmann-Übernahme durch Vodafone erfolgreich abgeschlossen wird."
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291010 Jan 00
Wallstreet im Keller
New York - Sorgen vor einer weiteren US-Leitzinserhöhung Anfang Februar und Gewinnmitnahmen vorsichtiger Investoren haben der Wall Street am Dienstag drastische Kursverluste beschert.
Der Dow-Jones brach um 359,58 Zähler oder 3,17 Prozent auf 10.997,93 Punkte ein. Der breiter gefasste Standard & Poor's-500-Index sackte um 55,80 Punkte oder rund 3,83 Prozent auf 1.399,42 Punkte ab. Der mit Internet- und sonstigen Technologiewerten gespickte NASDAQ-Sammelindex stürzte sogar um 229,46 Zähler oder 5,55 Prozent auf 3.901,69 Punkte ab. Das war der stärkste Punktverlust, den dieses wichtige US-Börsenbarometer je hinnehmen musste.
Da half auch die erneute Nominierung von US-Notenbankchef Alan Greenspan nicht. US-Präsident Bill Clinton konnte ihn zu einer vierten Amtszeit überreden. Die unabhängige amerikanische Zentralbank wird bei dem Treffen ihres Offenmarktausschusses unter der Führung von Greenspan Anfang Februar wahrscheinlich die Leitzinsen zum vierten Mal seit Juni 1999 erhöhen, glaubt die Wall Street.
Hohe Zinsen sind Gift für die Börsen, da sie die Mittelbeschaffungskosten für Unternehmen erhöhen. Sie bremsen auch die Ausgabenlust der Verbraucher, da sie Einkäufe auf Pump verteuern.
Die amerikanische Konjunktur läuft weiter auf Hochtouren. Die bisherigen geldpolitischen Bremsmaßnahmen der amerikanischen Währungshüter haben nicht gefruchtet. Die Notenbank blickt auch mit Sorge auf den engen US-Arbeitsmarkt. Die amerikanische Arbeitslosenrate liegt bei nur 4,1 Prozent.
Der Euro festigte sich weiter auf 1,0300 Dollar gegenüber 1,0245 Dollar am Vortag. Daraus ergab sich ein Dollarkurs von 1,8990 Mark gegenüber 1,9095 Mark am Montag. (AOL/dpa)
Einbruch an Tokios Aktienbörse - Warnung vor weiterem Verkaufsdruck
Von Lars Nicolaysen, dpa =
Tokio (dpa) - Die asiatische Leitbörse in Tokio ist am Mittwoch nach dem Kursrückgang an der New Yorker Wall Street eingebrochen. Der Nikkei-Index für 225 führende Aktienwerte sackte um 460,31 Punkte oder 2,4 Prozent auf 18 542,55 Punkte. Zwischenzeitlich hatte das Börsenbarometer sogar mehr als vier Prozent eingebüßt, konnte im weiteren Tagesverlauf aber wieder Boden gut machen. Am Vortag hatte der Nikkei-Index zum Auftakt des Handelsjahres erstmals seit fast zweieinhalb Jahren über der Marke von 19 000 Punkten geschlossen. Der Kursrutsch sei nur eine Korrektur des rapiden Anstiegs bei Hightech- und Telekomaktien Ende letzten Jahres gewesen, meinte ein Analyst.
Andere hingegen warnten, Japans Aktienbörse könne auch in den nächsten Monaten weiter unter Verkaufsdruck geraten. Ein Risikofaktor sei eine mögliche Korrektur am US-Aktienmarkt, die mit großer Sicherheit auch Japans Aktien herunterziehen würde, wie Shoji Hirakawa vom Wertpapierhaus Kokusai Securities am Mittwoch in der Finanzzeitung "Nikkei" meinte. Anlass zu dieser Befürchtung seien die Inflationsängste in den USA und die Möglichkeit, dass die US- Zentralbank die kurzfristigen Zinsen anhebe. Eine andere Gefahr drohe Japan durch die - entgegen früherer Ankündigungen - geplante Verlängerung des staatlich garantierten Schutzes aller Bankeinlagen.
Die Entscheidung der japanischen Regierungspolitiker könne der Markt als Verzögerung der Strukturreformen auffassen. Es sei nun möglich, dass ausländische Investoren Geld aus dem japanischen Markt zögen, meinte Hirakawa. Der seit 1996 garantierte Schutz aller Bankeinlagen durch den Staat sollte eigentlich am 31. März 2001 auslaufen und durch eine Obergrenze von zehn Millionen Yen (185 000 DM) je Anleger ersetzt werden. Hirakawa sieht den Nikkei bis Ende März in einer Spanne zwischen 16 000 und 20 000 Punkten.
Tokios Aktienmarkt werde im ersten Quartal 2000 in Folge der Auflösung von Überkreuzbeteiligungen durch japanische Banken unter zunehmenden Verkaufsdruck geraten, meinte Toshio Tahara vom Finanzhaus Sumisei Global Investment Trust Management am Mittwoch in der "Nikkei". Mit Blick auf den nahenden Bilanzstichtag für das Fiskaljahr 1999/2000 am 31. März würden Banken und andere Unternehmen in Japan ihre Portfolios bereinigen. Zum Teil geschehe dies vor dem Hintergrund der Einführung neuer Bilanzregeln auf Marktwertbasis.
Da zudem die japanische Wirtschaft zu Jahresanfang stagnieren werde, würden sich Investoren voraussichtlich von Aktienkäufen zurückhalten, meinte Tahara. Die von der Regierung Ende vergangenen Jahres auf den Weg gebrachten Stimulierungsmaßnahmen würden frühestens im April greifen. Tahara erwartet für die Börse, dass der sich Nikkei-Index bis Ende März zwischen 17 000 und 19 500 Punkten bewegen wird. Sei Sugimoto von Mitsui Life sieht den Nikkei hingegen bis Ende des Jahres auf 22 000 Punkte steigen. In Japan zeichne sich eine selbsttragende Erholung ab, und die Unternehmensgewinne würden in diesem Jahr zu steigen beginnen, meinte Sugimoto.
Entgegen der Vorhersage vieler Experten werde sich in Japan der Motor für Wirtschaftswachstum von öffentlichen Investitionen auf die private Nachfrage verlagern. Vom Sommer an würden die Kapitalausgaben der Unternehmen wahrscheinlich anziehen, angeführt von Firmen des Informations- und Kommunikationssektors. Deflationsdruck werde zwar weiterhin die Erträge belasten. Dennoch sollten Nippons Unternehmen, ausgenommen der Finanzsektor, in der Lage sein, ihre Vorsteuergewinne um rund 15 Prozent zu steigern, meinte der Chief Investment Officer. Der größte Risikofaktor für Tokios Aktienbörse sei die Wall Street.
©dpa
050848 Jan 00
Schwere Einbrüche an Asiens Börsen - Minus 7,8 Prozent in Hongkong
Singapur (dpa) - Nach der Leitbörse in Tokio haben sich am Mittwoch auch an den anderen asiatischen Aktienmärkten schwere Einbrüche abgezeichnet. Bis zum Mittag (Ortszeit) musste das Kursbarometer in Hongkong ein drastisches Minus von 7,8 Prozent auf 15 739,05 Zähler verbuchen. Panikverkäufe und Gewinnmitnahmen führten auch in Singapur und Seoul zu einem Aderlass von mehr als sechs Prozent. Händler sahen die Einbrüche auch als Korrektur der Hausse während der ersten Handelstage nach der Jahrtausendwende.
In Tokio notierte der Nikkei-Index wegen des Kursrückgangs an der New Yorker Wall Street zur Handelmitte ein Minus von 771,79 Punkten oder 4,1 Prozent bei 18 231,07 Punkten. Am Vortag hatte das Börsenbarometer zum Auftakt des Geschäftsjahres erstmals seit fast zweieinhalb Jahren über der Marke von 19 000 Punkten geschlossen. (Folgt Zusammenfassung)
©dpa
050632 Jan 00
Aktien-Höhenflug schon zu Ende?
Nach dem Rekord kam der Schock
DAX nur kurz über 7000 - Experten uneins
Frankfurt - Die Frankfurter Börse ist mit einer wilden Berg- und-Talfahrt in das Jahr 2000 gestartet. Nach starken Kursgewinnen bereits vor Neujahr legte der Deutsche Aktienindex (DAX) gestern Morgen noch einmal gewaltig zu und stieg auf ein neues Allzeithoch von 7159,33 Zählern. Hauptgrund nach Händlerangaben: Erleichterung über das Ausbleiben von Computerproblemen zum Jahrtausendwechsel. Privatanleger hätten "nahezu blind" Kaufaufträge gegeben. Im Laufe des Tages sackten die Kurse dann wieder ab, weil Anleger offenbar in starkem Maße Gewinne mitnahmen. Nach Eröffnung der New Yorker Börse am späten Nachmittag stürzte der DAX dann regelrecht ab: Er fiel auf ein Tagestief von 6745,89 Zählern und beendete den Handel schließlich mit 6750,76 Zählern.
An der New Yorker Börse hatte es einen Kursrutsch gegeben, nachdem die Rendite für 30-jährige Staatsanleihen auf über 6,5 Prozent gestiegen war.
Börsianer bezeichneten den Markt auf Grund der starken Kursgewinne der vergangenen Wochen als "überhitzt" und "nervös". Einigkeit herrschte jedoch darüber, dass die Vorgaben grundsätzlich gut sind. Die Wirtschaft in Euroland erhole sich, und damit dürfte auch Vertrauen in den Euro zurückkehren mit der Folge zunehmender Geldanlagen in dieser Währung. Der Euro-Kurs stieg gestern leicht von 1,0028 auf 1,0084 US-Dollar. Für weiteren Kapitalzufluss speziell an die deutsche Börse sprechen nach Analystenmeinung auch die neuesten Pläne der Bundesregierung, nach denen Spekulationsgewinne, also innerhalb von zwölf Monaten realisierte Kursgewinne, von 2001 an nur noch zur Hälfte versteuert werden müssen. "Das wird die Geldanlage in Aktien noch attraktiver machen", sagte ein Händler dem Hamburger Abendblatt. "Das ist Manna für die Börse." Der Bundesverband deutscher Banken und das Deutsche Aktieninstitut (DAI) begrüßften gestern das Vorhaben der Regierung.
Bereits vor Weihnachten hatten die Pläne des Bundesfinanzministeriums, Unternehmensgewinne aus Beteiligungsverkäufen steuerfrei zu stellen, die Kurse deutscher Aktien kräftig in die Höhe getrieben. Besonders die Papiere von Banken und Versicherungen kletterten.
Über den Kursverlauf in nächster Zukunft sind sich die Experten uneins. Während einige in Kürze einen Rückschlag auf 6500 Punkte im DAX erwarten, nannten andere Börsianer 7500 Punkte als Nahziel. Ein Händler des Bankhauses Metzler hielt den Kurssturz von gestern Nachmittag für nicht sehr bedeutsam: Gewinnmitnahmen seien nach den hohen Kurszuwächsen "nichts Besonderes", sagte er. Andere wiesen darauf hin, dass die Umsätze gestern dünn gewesen seien und die Anregungen schwach. Das Gesamtbild sei insofern verzerrt.
Klaus Wehrt, Leiter Anlagestrategien bei der Vereins- und Westbank, sieht das Börsengeschehen in den nächsten Wochen von Gewinnmitnahmen und andererseits Neuengagements geprägt: "Gerade institutionelle Anleger wie Banken und Versicherungen merken, dass sie zu wenig Geld in Aktien halten. Sie haben Nachholbedarf und werden jetzt Kursrückschläge nutzen, um ihre Bestände aufzustocken", sagte Wehrt dem Abendblatt. An der Frankfurter Börse beobachteten Händler bereits gestern, dass institutionelle Anleger festverzinsliche Papiere, die im letzten Jahr wenig Ertrag brachten, in Aktien umschichteten. Nils Holger Ziemer von der Hamburger Berenberg Bank sieht ebenfalls vorerst grünes Licht für den Aktienmarkt. Erst im Frühjahr seien ernsthafte Rückschläge zu erwarten. Dann nämlich könnten "Zinsängste auf das Parkett zurückkehren".
Die deutschen Investmentfondsgesellschaften sind grundsätzlich zuversichtlich für die Aktienmärkte gestimmt. "Die interessantesten Märkte sind für uns zurzeit Europa und Asien", sagte der Sprecher von Union Investment, Jürgen Drees, dem Abendblatt. Nach Angaben des Bundesverbandes der Deutschen Investmentgesellschaften waren von Januar bis Ende November 365,8 Milliarden Mark in Investmentfonds in Deutschland investiert, gut 20 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Das anteilige Volumen von Aktienfonds stieg dabei von 85 Milliarden auf 149 Milliarden Mark. (baa)
Aktien setzen Talfahrt fort - Alle Marktsegmente klar im Minus
Frankfurt/Main (dpa) - Nach dem Rutsch zum Jahresauftakt haben die deutschen Aktien ihre Talfahrt am Dienstag fortgesetzt. In der ersten Handelsstunde in Frankfurt verlor der Deutsche Aktienindex 110 Punkte oder 1,6 Prozent auf 6 640 Zähler. In den Abwärtssog gerieten auch der Neue Markt und die Nebenwerte, die sich am Vortag noch behauptet hatten. Der M-DAX verlor 0,5 Prozent auf 4 104 Zähler, der Nemax 50 für die größten Wachstumstitel 1,9 Prozent auf 5 036 Punkte.
Für Nervosität sorgten vor allem neue Zinsängste in den USA. Am deutschen Rentenmarkt verloren der Bund-Future 0,5 Prozent auf 102,76, der Index REX 0,1 Prozent auf 109,8380. Entsprechend verloren Banktitel. Sie litten nach den jüngsten Gewinnen zudem unter Gewinnmitnahmen und Zweifeln, ob die Bundesregierung ihre Pläne zur Steuerbefreiung beim Verkauf von Beteiligungen umsetzen kann. Schwächster Banktitel waren Deutsche Bank mit minus 2,4 Prozent auf 77,65 Euro. Größter Verlierer im DAX waren allerdings Thyssen-Krupp mit minus 4,2 Prozent auf 30,03 Euro. Die Aktie musste starke Gewinne des Vortages abgeben.
Auf der Gewinnerseite stand Preussag, die nach positiven Einschätzungen durch Analysten 3,3 Prozent auf 53,99 Euro zulegten.
Burkhardt Götz, Analyst bei der Schmidt Bank, hielt im Gespräch mit dpa-AFX ein DAX-Niveau unter 6 000 Zählern für möglich: "Wir sehen das Marktgeschehen tendenziell etwas pessimistisch. Der Markt neigt zu Übertreibungen." Der Euro legte zum US-Dollar weiter zu und stand am Vormittag bei 1,0229 Dollar. Dies entsprach einem Dollarkurs von 1,9123 Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Vortag auf 1,0090 Dollar festgelegt.
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041052 Jan 00
Weltweite Aktienhausse zum Jahresende
Hamburg (dpa) - Die internationalen Aktienbörsen haben einen fulminanten Endspurt hingelegt. An vielen Märkten wurden zum Abschluss des Börsenjahres 1999, gestützt durch optimistische Prognosen zur Entwicklung der Weltwirtschaft, historische Höchststände erreicht. An der Wall Street stieg der Dow-Jones-Index am verkürzten Handelstag zu Sylvester um weitere 44,26 Punkte und schloss mit der Rekordmarke von 11 497,12 Zählern. Seit Anfang des Jahres hat er damit um 25,6 Prozent zugelegt.
Am Frankfurter Aktienmarkt hatte sich der Deutsche Aktien-Index Dax am Donnerstag, dem letzten Handelstag des Jahres, der Marke von 7 000 genähert und mit 6 958,14 Punkten auf einem historischen Hoch geschlossen. Damit hat das Börsenbarometer im Laufe des Jahres um 39,10 Prozent zugelegt. Zuvor hatte bereits der Nikkei-Index in Tokio mit einem Schlussstand von 18 934,34 Punkten ein neues Jahreshoch erklommen. Seit Jahresbeginn legten hier die Kurse im Schnitt um 36 Prozent zu.
Der positive Trend setzte sich auch an den anderen europäischen Börsen fort. So übersprang in London der Financial Times Index 100 erstmals die Schwelle von 6 900 Punkten und schloss mit 6 930,2 Zählern. Das ist ein Plus im Vergleich zu Ende 1998 von 17,8 Prozent.
Auch die Pariser Börse konnte das Jahr mit einer Steigerung von 51,12 Prozent im Vergleich zum Vorjahr abschließen. Der CAC-40 lag zum Schluss bei 5 958,32 Zählern. Die Mailänder Börse verzeichnete ebenfalls ein historisches Hoch. Der Mibtel-Index schloss mit 28 976 Punkten und lag damit im Jahresvergleich um 22,29 Prozent höher.
An der Madrider Börse stieg der Generalindex im Jahresvergleich um 16,2 Prozent. Damit konnte man dort nicht an das gute Vorjahr mit einer Steigerung von 37,1 Prozent anknüpfen, als man in Europa noch zu den Spitzenreitern zählte. Schlusslicht bildete die Wiener Börse, wo der ATX-Index mit 1 197,82 Zählern lediglich um 6,87 Prozent höher lag als vor einem Jahr.
Auch an den Börsen der sich langsam von der Wirtschaftskrise erholenden asiatischen Länder kam es im Jahresverlauf zu deutlichen Kurssteigerungen. Nach einem Bericht der indonesischen Behörde für die Überwachung des Kapitalmarktes legte der Aktienindex im Jahresverlauf um 70,06 Prozent zu. Lediglich die Börsen in Südkorea und Singapur schnitten besser ab. So stieg der Aktienindex in Seoul im Jahresvergleich um 82,78 Prozent, in Singapur gab es ein Plus von 78,83 Prozent.
Auch die lateinamerikanischen Börsen legten im zurückliegenden Jahr kräftig zu. In Mexiko stiegen beispielsweise die Kurse im Durchschnitt um 80 Prozent. Die Hausse in Mexiko war in den vergangenen Wochen vom Wachstum des Bruttoinlandsprodukts genährt, das mit 3,5 Prozent höher ausfiel als erwartet.
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021251 Jan 00
Rekordausgabe von Aktien in Europa - Neuer Rekord 2000 erwartet
London (dpa) - Die Privatisierung von Staatsbetrieben und die Umstrukturierung ganzer Branchen nach der Schaffung eines gemeinsamen Euro-Raumes hat den Wert der Börsengänge in Westeuropa in diesem Jahr auf den Rekordbetrag von 178 Milliarden Dollar (175 Mrd Euro) getrieben. Im kommenden Jahr dürfte dieser Wert noch überboten werden, berichtete die Wirtschaftsnachrichtenagentur Bloomberg am Montag unter Berufung auf Investmentbanker und Analysten. 1998 seien Aktien für 134 Milliarden Dollar neu auf den europäischen Markt gekommen.
Ein treibender Faktor sind die Telekommunikationsunternehmen. Der europäische Marktführer Deutsche Telekom AG will nach seinem erfolgreichen zweiten Börsengang unter anderem T-Online an die Börse bringen. Parallel dazu wollen Swisscom und Telecom Italia ihre Internetdienst-Anbieter Blue Window und TIN.it im ersten Halbjahr 2000 an die Börse bringen.
Der deutsche Staat dürfte dem Bericht zufolge zudem im kommenden Jahr für 35 Milliarden Euro Anteile an der Telekom AG abgeben. Österreich werde nach Einschätzung von Analysten für drei Milliarden Euro ein Viertel der Anteile an der Telekom Austria AG auf den Markt bringen. Das werde der größte Börsengang in Österreich sein.
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271120 Dez 99
Bilanzfälschung nicht erkannt: Ernst & Young zahlt 335 Millionen
New York (dpa) - Die US-Rechnungsprüfungsfirma Ernst & Young zahlt den Rekordbetrag von 335 Millionen Dollar (643 Mio DM/328 Mio Euro) an die Aktionäre des Mischkonzerns Cendant. Die Rechnungsprüfer hatten jahrelang nicht erkannt, dass die Gewinne der Firma CUC, die mittlerweile in Cendant aufgegangen ist, betrügerisch aufgebläht waren. Die Sammelklage der Cendant-Aktionäre sei mit der Zahlung außergerichtlich beigelegt worden, teilten die Anwaltsfirmen Barrack, Rodos & Bacine sowie Bernstein Litowitz Berger & Grossmann LLP am Freitag mit.
Cendant betreibt unter anderem die Ramada-Hotelkette und andere Hotels, die Autovermietung Avis sowie eine Immobilienmaklerkette. Das Unternehmen war 1997 aus der Fusion der HFS International mit der CUC International entstanden.
Die Zahlung von Ernst & Young ist die größte, die jemals ein Rechnungsprüfungsunternehmen für die Beilegung einer Wertpapier- Sammelklage gezahlt hat. Einige Tage zuvor hatte bereits Cendant die Zahlung von 2,83 Milliarden Dollar zur Beilegung von Sammelklagen der Aktionäre wegen der gefälschten Buchführung zugesagt. Auch dies war ein Rekordbetrag gewesen.
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191157 Dez 99
Wall Street zwischen Euphorie und Technologie
von Philip Herlyn, dpa =
New York (dpa) - An der Schwelle zum nächsten Jahrtausend boomen die US-Aktienmärkte wie nie zuvor. An der elektronischen NASDAQ-Börse jagt ein Rekord den anderen. Seit Jahresanfang hat sie um etwa 68 Prozent zugelegt. Der Dow-Jones-Index für die stärksten 30 US-Werte stand Anfang Januar bei 9 184 Punkten. Er nähert sich jetzt seinem Rekord von 11 326,04 Punkten. Mit 22 Prozent Wertzuwachs steht der Dow jedoch deutlich im Schatten der NASDAQ.
Starke Kurseinbrüche im August sahen die Investoren nur als günstige Kaufgelegenheit. So verzeichneten beispielsweise America- Online-Aktien im Spätsommer einen Wertverlust von 55 Prozent. Gegen Jahresschluss konnte der weltgrößte Online-Anbieter jedoch wieder mit einem stolzen Kurszuwachs von über 230 Prozent aufwarten.
Kaum ein Anleger wollte den Express-Zug an der Börse verpassen. Online-Makler wie ETrade und Charles Schwab bieten inzwischen jedem Investor die Möglichkeit, sich selbst aktiv am Börsengeschehen zu beteiligen. An der New Yorker Börse entfallen mittlerweile bereits 30 Prozent des gesamten Handelsvolumen auf individuelle Investoren. 1989 waren es unter 15 Prozent gewesen. Der Rest entfällt auf Großanleger. Vom Nachbarn nebenan über den Barmann in der Stammkneipe, jeder hat seine persönlichen Börsenfavoriten und Erfolgstories.
Trotz der Wall-Street-Euphorie wies ein Großteil aller US-Aktien Minuszeichen auf. Denn das Anlegerinteresse konzentrierte sich nur auf einige Dutzend Großunternehmen sowie eine Hand voll spekulativer Internet- und Technologiewerte. Die meisten Unternehmen aus diesem Bereich müssten allerdings jährliche Gewinnzuwächse von mehreren hundert Prozent erzielen, um der traditionellen Börsenbewertung ihrer Aktien gerecht zu werden.
Deshalb mehren sich kritische Stimmen. "Anleger können letztendlich nichts anderes von ihren Unternehmen erwarten als deren Gewinne", schrieb der bekannte Milliardär und legendäre Erfolgsinvestor Warren Buffet kürzlich im US-Wirtschaftsmagazin "Fortune". Er hält es für unmöglich, dass der Dow weiterhin jährlich um über 20 Prozent steigt.
Auch Goldman Sachs-Analystin Abby Cohen glaubt an eine Beruhigung: "Die Aktien haben ihren fairen Wert erreicht. Von nun an zählen Unternehmensprofite", erklärte sie dem "Wall Street Journal". Dies bedeutet, dass sich das Wachstum des Dow auf etwa sieben Prozent im Jahr verlangsamen könnte. Aber auch damit würde der Dow bis 2010 auf 25 000 Punkte steigen. Der New Yorker Fondsmanager Heiko Thieme prognostiziert allerdings bis Ende 2000 einen Anstieg des bekanntesten US-Börsenbarometers auf 12 500 bis 13 000 Punkte.
Angesichts der gewaltigen Menge von Aktiengängen bei Internet- Unternehmen warnte Buffet: "Autos und Flugzeuge hatten Amerika ebenfalls vor langer Zeit grundlegend verändert." Laut Buffet sind von ehemals 2 000 Automobilfirmen ganze drei übrig geblieben. Es überlebten auch nur wenige Flugzeugbauer, obwohl beide Technologien enorme Auswirkungen auf des Alltag der Amerikaner hatten. Die Investoren gingen jedoch mit Aktien dieser Unternehmen weitgehend leer aus.
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171019 Dez 99
Euro in Fernost auf Rekodrtief zum Yen
Tokio, 06. Dez (Reuters) - Der Euro ist am Montag an den Märkten des Fernen Ostens auf neue Tiefs zum Yen abgerutscht. Händlern zufolge erreichte die Währung unter dem Eindruck von Verkäufen japanischer Exporteure gegen 06.20 Uhr MEZ mit 102,08 Yen den bislang niedrigsten Stand gegenüber der japanischen Valuta, nachdem sie am Freitag mit 102,90 Yen in New York aus dem Markt gegangen sei. Zur US-Währung wurde der Euro erneut unter Pari mit 0,0995/05 Dollar gehandelt nach einem New Yorker Schlusskurs am Freitag von 1,0021/25 Dollar. Der Dollar habe aufgrund des Rückgangs des japanischen Bruttoinlandsprodukts (BIP) im dritten Quartal gegenüber dem zweiten Jahresviertel um ein Prozent zunächst ein Hoch von 103,20 Yen erreicht, sei dann aber auf Kurse um 102,12/20 gegenüber 102,66/74 Yen am Freitag in New York zurückgefallen.
Gold präsentierte sich am Montag in Hongkong leichter. Im frühen Geschäft wurde die Feinunze des Edelmetalls mit 279,20/70 Dollar bewertet. In New York war Gold am Freitag zuletzt mit 279,60/280,60 Dollar notiert worden.
Euro unter einem Dollar
Händler erwarten weitere Kursverluste - Kapital fließt in die USA
Hamburg - Erstmals seit seinem Start zu Jahresbeginn ist der Euro auf ein Niveau von einem Dollar und vorübergehend sogar darunter gestürzt. Damit hat die Gemeinschaftswährung im Jahresverlauf rund 16 Prozent an Wert verloren. Nachdem diese Entwicklung bisher noc