Chip-Preisanstieg bleibt ein kurzes Zwischenspiel
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24. Nov. 2001 Der Preisanstieg für Mikrochips ist nur von vorübergehender Natur. Laut dem Analystenteam für Asien von Standard & Poor's (S&P) basiert der Höhenflug entweder auf den Auswirkungen des Vorweihnachtsgeschäfts oder wurde künstlich und daher nicht nachhaltig durch die Hersteller erzeugt.
Damit bleiben die Überkapazitäten des Chipsektors weiterhin bestehen, so dass Firmen wie Samsung Electronics ihre Investitionsausgaben kürzen. Der Spotmarkt-Preis für die gängigste Speicherart 128MB-SDRAM stieg von seinem Tiefpunkt bei 0,93 Dollar, der am 6. November erreicht wurde, stark an und schloss am 14. November bei 1,68 Dollar, fast 81 Prozent höher. Auch die Spotmarkt-Preise für Chips anderer Speicherarten profitierten von dem selben kräftigen Aufwärtstrend.
Sektor leidet nach wie vor unter schwacher Endnachfrage
Der plötzliche Anstieg könnte auf zwei Gründe zurückzuführen sein: 1. Die DRAM-Händler haben in Erwartung einer Nachfragesteigerung durch das Weihnachtsgeschäft ihre Preise erhöht. 2. Die großen DRAM-Hersteller in Korea und in den USA haben den Verkauf gedrosselt, um das Angebot einzuschränken und die Preise weiter in die Höhe zu treiben.
Das Analystenteam von S&P für Asien (S&P Asia Market Insight, kurz S&P AMI) ist der Meinung, dass der Anstieg der DRAM-Preise keinen Bestand haben kann, da sich die Dynamik von Angebot und Nachfrage im DRAM-Sektor im Verlauf des letzten Monats nicht geändert hat. Der Sektor leidet nach wie vor unter schwacher Endnachfrage und Kapazitätsüberschüssen.
Der japanische DRAM-Hersteller Elpida Memory soll erklärt haben, dass der Anstieg der Spotmarkt-Preise nicht durch eine höhere Nachfrage verursacht wurde. Auch Samsung Electronics vertritt die Meinung, dass die Stärke der DRAM-Preise „angesichts des globalen Angebotsüberhangs und keinerlei Anzeichen für ein baldiges Ende des Überangebots“ nicht aufrecht erhalten werden könne. Angeblich plant der weltgrößte DRAM-Hersteller eine Kürzung der Investitionsausgaben von 4,6 Billionen koreanischen Won im Geschäftsjahr 2001 auf 3,1 Billionen koreanische Won 2002.
Chinesischer PC-Markt bringt keine Erleichterung
Allerorten mehren sich die Anzeichen für ein Abflauen des PC-Geschäfts. Via Technologies, der weltweit zweitgrößte Anbieter von Chipsätzen, reduzierte seine Gewinnprognose für das Geschäftsjahr 2001 um 40 Prozent und begründete die Korrekturen damit, dass der PC-Markt schwächer sei als erwartet.
Selbst der einst so überhitzte chinesische Markt weist Anzeichen einer Abkühlung auf. David So, Technologie- und Telekomanalyst bei S&P AMI, setzte seine Bewertung für Legend Holdings kürzlich von Akkumulieren auf Reduzieren herab. Das Wachstum des chinesischen PC-Marktes ging - gemessen in ausgelieferten Einheiten - von 48 Prozent im ersten Quartal und 28 Prozent im zweiten Quartal auf 13 Prozent im dritten Quartal zurück. Laut David So ist in den nächsten neun bis zwölf Monaten nicht mit einer Umkehr des Abwärtstrends zu rechnen.
Infineon-Umsatz geht zurück
Auch die Neuigkeiten aus Europa bestärken diese Meinung. Infineon Technologies, der viertgrößte DRAM-Hersteller der Welt, verzeichnete in seinem vierten Quartal, das im September zu Ende ging, einen Rückgang der Umsätze mit Speicherprodukten um 27 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Die Geschäftsleitung von Infineon rechnet angesichts der herrschenden Kapazitätsüberschüsse mit einem anhaltenden Preisverfall bei DRAM-Chips und geht davon aus, dass die Aussichten auf dem globalen Halbleitermarkt in den nächsten sechs Monaten weiterhin unsicher bleiben.
Dementsprechend hat Infineon seine Investitionsausgaben für das Geschäftsjahr 2002 auf 900 Millionen Euro - gerade mal ein Drittel der ursprünglichen Schätzung von 2,8 Milliarden Euro - gekürzt.
Die Performance der Chip-Hersteller entwickelt sich analog zu den Chip-Preisen. Tatsächlich erreichte der Spotmarkt-Preis für 128MB-SDRAM Mitte letzter Woche seinen Höhepunkt und ist seither auf 1,59 Dollar abgerutscht. S&P AMI rechnet damit, dass die Spotmarkt-Preise weiter nachgeben. Die Aktienkurse der DRAM-Produzenten folgten offenbar dem volatilen Muster der Spotmarkt-Preise. Die Kurse nahezu aller DRAM-Hersteller in Asien schossen zuerst in die Höhe, bevor sie dann Mitte letzter Woche die Kraft verließ.
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24. Nov. 2001 Der Preisanstieg für Mikrochips ist nur von vorübergehender Natur. Laut dem Analystenteam für Asien von Standard & Poor's (S&P) basiert der Höhenflug entweder auf den Auswirkungen des Vorweihnachtsgeschäfts oder wurde künstlich und daher nicht nachhaltig durch die Hersteller erzeugt.
Damit bleiben die Überkapazitäten des Chipsektors weiterhin bestehen, so dass Firmen wie Samsung Electronics ihre Investitionsausgaben kürzen. Der Spotmarkt-Preis für die gängigste Speicherart 128MB-SDRAM stieg von seinem Tiefpunkt bei 0,93 Dollar, der am 6. November erreicht wurde, stark an und schloss am 14. November bei 1,68 Dollar, fast 81 Prozent höher. Auch die Spotmarkt-Preise für Chips anderer Speicherarten profitierten von dem selben kräftigen Aufwärtstrend.
Sektor leidet nach wie vor unter schwacher Endnachfrage
Der plötzliche Anstieg könnte auf zwei Gründe zurückzuführen sein: 1. Die DRAM-Händler haben in Erwartung einer Nachfragesteigerung durch das Weihnachtsgeschäft ihre Preise erhöht. 2. Die großen DRAM-Hersteller in Korea und in den USA haben den Verkauf gedrosselt, um das Angebot einzuschränken und die Preise weiter in die Höhe zu treiben.
Das Analystenteam von S&P für Asien (S&P Asia Market Insight, kurz S&P AMI) ist der Meinung, dass der Anstieg der DRAM-Preise keinen Bestand haben kann, da sich die Dynamik von Angebot und Nachfrage im DRAM-Sektor im Verlauf des letzten Monats nicht geändert hat. Der Sektor leidet nach wie vor unter schwacher Endnachfrage und Kapazitätsüberschüssen.
Der japanische DRAM-Hersteller Elpida Memory soll erklärt haben, dass der Anstieg der Spotmarkt-Preise nicht durch eine höhere Nachfrage verursacht wurde. Auch Samsung Electronics vertritt die Meinung, dass die Stärke der DRAM-Preise „angesichts des globalen Angebotsüberhangs und keinerlei Anzeichen für ein baldiges Ende des Überangebots“ nicht aufrecht erhalten werden könne. Angeblich plant der weltgrößte DRAM-Hersteller eine Kürzung der Investitionsausgaben von 4,6 Billionen koreanischen Won im Geschäftsjahr 2001 auf 3,1 Billionen koreanische Won 2002.
Chinesischer PC-Markt bringt keine Erleichterung
Allerorten mehren sich die Anzeichen für ein Abflauen des PC-Geschäfts. Via Technologies, der weltweit zweitgrößte Anbieter von Chipsätzen, reduzierte seine Gewinnprognose für das Geschäftsjahr 2001 um 40 Prozent und begründete die Korrekturen damit, dass der PC-Markt schwächer sei als erwartet.
Selbst der einst so überhitzte chinesische Markt weist Anzeichen einer Abkühlung auf. David So, Technologie- und Telekomanalyst bei S&P AMI, setzte seine Bewertung für Legend Holdings kürzlich von Akkumulieren auf Reduzieren herab. Das Wachstum des chinesischen PC-Marktes ging - gemessen in ausgelieferten Einheiten - von 48 Prozent im ersten Quartal und 28 Prozent im zweiten Quartal auf 13 Prozent im dritten Quartal zurück. Laut David So ist in den nächsten neun bis zwölf Monaten nicht mit einer Umkehr des Abwärtstrends zu rechnen.
Infineon-Umsatz geht zurück
Auch die Neuigkeiten aus Europa bestärken diese Meinung. Infineon Technologies, der viertgrößte DRAM-Hersteller der Welt, verzeichnete in seinem vierten Quartal, das im September zu Ende ging, einen Rückgang der Umsätze mit Speicherprodukten um 27 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Die Geschäftsleitung von Infineon rechnet angesichts der herrschenden Kapazitätsüberschüsse mit einem anhaltenden Preisverfall bei DRAM-Chips und geht davon aus, dass die Aussichten auf dem globalen Halbleitermarkt in den nächsten sechs Monaten weiterhin unsicher bleiben.
Dementsprechend hat Infineon seine Investitionsausgaben für das Geschäftsjahr 2002 auf 900 Millionen Euro - gerade mal ein Drittel der ursprünglichen Schätzung von 2,8 Milliarden Euro - gekürzt.
Die Performance der Chip-Hersteller entwickelt sich analog zu den Chip-Preisen. Tatsächlich erreichte der Spotmarkt-Preis für 128MB-SDRAM Mitte letzter Woche seinen Höhepunkt und ist seither auf 1,59 Dollar abgerutscht. S&P AMI rechnet damit, dass die Spotmarkt-Preise weiter nachgeben. Die Aktienkurse der DRAM-Produzenten folgten offenbar dem volatilen Muster der Spotmarkt-Preise. Die Kurse nahezu aller DRAM-Hersteller in Asien schossen zuerst in die Höhe, bevor sie dann Mitte letzter Woche die Kraft verließ.