Ölexporte sollen
wieder steigen
Als Reaktion auf den jüngsten Anstieg der Erdölpreise hat Russland die mit der OPEC vereinbarte Drosselung seiner Ölexporte aufgekündigt. In den nächsten zwei Monaten werde Russland schrittweise die Ölausfuhr um 150.000 Barrel pro Tag erhöhen, sagte Regierungschef Michail Kasjanow am Freitag in Moskau. Das wäre eine Steigerung um etwa zwei Prozent.
17.05.2002
Die Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) fürchtet den Aussteig weiterer Erdöl- Exporteure aus den Vereinbarungen.
Weltmarkt reagiert gelassen
Der Weltmarkt reagierte am Freitag zunächst gelassen auf die Entscheidung Moskaus. Der Preis für einen Barrel (159 Liter) Öl der Marke Brent verringerte sich an der Londoner Börse nach Bekanntgabe des Beschlusses um fünf Cents auf 26,33 Dollar. Moskau hält einen Preis von unter 25 Dollar pro Barrel (je 159 Liter) für akzeptabel.
Nach Einschätzung von Analysten dürfte der Ölpreis infolge der Krise im Nahen Osten vorerst auf verhältnismäßig hohem Niveau bleiben. Die OPEC befürchtet dagegen einen Verfall der Ölpreise bereits in diesem Sommer, wenn auch andere vom Kartell unabhängige Ölproduzenten ihre Exporte ausweiten. Zuvor hatte bereits Norwegen seinen Ausstieg aus der Vereinbarung mit dem Kartell angekündigt.
Zweitgrößter Öllieferant
Russland, der weltweit zweitgrößte Öllieferant nach Saudi-Arabien und der größte Exporteur außerhalb der OPEC, hatte Ende 2001 dem Druck des Kartells nachgegeben und seine Ölexporte für das erste Quartal 2002 um 150.000 Barrel pro Tag gedrosselt. Auf Drängen der OPEC hatte Russland ursprünglich auch für das zweite Quartal eingelenkt.
Die OPEC reduzierte die Gesamtausfuhr ab Januar dieses Jahres um 1,5 Millionen Barrel pro Tag. Die unabhängigen Ölproduzenten Russland, Norwegen, Mexiko, Oman und Angola drosselten ihre Ölexporte um 462.500 Barrel pro Tag.
Mit Material von dpa
Gruß Pichel