Rückkehr der Privatanleger beflügelt Online-Broker

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Rückkehr der Privatanleger beflügelt Online-Broker

 
26.07.03 17:36
Börsen
Die Rückkehr der Privatanleger beflügelt Online-Broker
 
23. Juli 2003 Das wegen steigender Börsenkurse wieder erwachte Interesse der Privatanleger am Aktienmarkt sorgt für steigende Umsätze bei den Online-Brokern in Amerika und auch in Deutschland. "Ich glaube, die beste Sache im vergangenen Quartal war die Rückkehr der Privatanleger", resümierte Jarrett Lilien, der beim amerikanischen Online-Wertpapierhaus E-Trade für das Tagesgeschäft zuständig ist. Die Rückkehr der Privatanleger ist eine gute Nachricht, weil die Gewinne der Online-Broker von den Kommissionen für Wertpapiergeschäfte und von Wertpapierkrediten an ihre Kunden abhängen. Während der Baisse der vergangenen Jahre war dieses Geschäft wegen der verunsicherten Anleger deutlich zurückgegangen. Die Branche konsolidierte und Unternehmen versuchten mit Kosteneinsparungen zu überleben.

Jetzt deutet sich eine Trendwende an. Im Mai begann das Volumen der Wertpapiertransaktionen bei den amerikanischen Online-Brokern zu steigen - gut anderthalb Monate nach dem Beginn der jüngsten Kurserholung an der Wall Street. Die Zahl der Kundenaufträge ist bei den führenden Unternehmen im vergangenen Quartal um einen zweistelligen Prozentsatz gewachsen. Das war einer der Gründe, warum der Broker Ameritrade seinen Nettogewinn mehr als vervierfachte. Die Kosteneinsparungen waren offensichtlich so gravierend, daß sich der steigende Umsatz sofort auf die Gewinnentwicklung auswirkte. Mit dem ausgewiesenen Überschuß von 49,9 Millionen Dollar übertraf Ameritrade die optimistischen Prognosen. Der Umsatz stieg um 88 Prozent auf 193,5 Millionen Dollar, da sich die Gebühren für Kommission und Abwicklung mehr als verdoppelten. Die durchschnittliche Zahl der Transaktionen je Tag war gegenüber dem Vorquartal um 33 Prozent auf 154 294 gestiegen. Ameritrade hat zudem die Gewinnschätzungen für das laufende Quartal angehoben, was in deutlichen Kursgewinnen resultierte. "Die Rückkehr des Investors ist für rund die Hälfte unseres Ergebnisses verantwortlich", hieß es. Die andere Hälfte resultierte aus Synergien in Zusammenhang mit der Übernahme des Konkurrenten Datek im September vergangenen Jahres.

E-Trade verdoppelt Gewinnerwartungen

Anleger honorierten auch die verbesserten Aussichten für E-Trade. Bei der Vorstellung der Quartalsergebnisse vor einer Woche verdoppelte E-Trade seine bis dato geltenden Gewinnerwartungen für das laufende Quartal. Der Nettogewinn des vergangenenen Quartals war allerdings wegen Sonderbelastungen beispielsweise für Umstrukturierungen zurückgegangen. Der Umsatz stieg jedoch um 20 Prozent auf 381 Millionen Dollar und übertraf die Erwartungen der Analysten. Das Unternehmen will die Kosten weiter senken und sich stärker auf seinen Heimatmarkt konzentrieren. So will E-Trade in diesem Monat das Bank-Geschäft in Dänemark schließen.

Der führende amerikanische Online-Broker Charles Schwab hat seinen Gewinn im Rahmen der Erwartungen um knapp 30 Prozent auf 126 Millionen Dollar gesteigert. Schwab zufolge sind viele Investoren aber immer noch zurückhaltend. Deswegen sei nicht garantiert, ob der positive Ergebnistrend andauern werde.

Auch deutsche Online-Broker im Aufwärtstrend

Für das laufende Quartal rechnen Analysten wegen des traditionell schwächeren Sommergeschäfts mit einem Rückgang des Transaktionsvolumens. Aber die Aktienkurse der Online-Broker sind trotzdem weiter stabil geblieben. "Diese Aktien sind widerstandsfähiger als ich erwartet habe", sagt Analyst Richard Repetto vom Wertpapierhaus Putnam Lovell.

Auch in Deutschland haben die Online-Broker die Wende zum Positiven geschafft. Nach kräftigen Verlusten 2001 und teilweise auch noch 2002 greifen mittlerweile die Kostensenkungen der Unternehmen. Nach deutlichem Personalabbau und der Aufgabe eines Großteils des Auslandsgeschäfts sind die Online-Broker auf dem Weg zurück in die Gewinnzone. Von den beiden börsennotierten Gesellschaften ist dabei die Comdirect, Tochtergesellschaft der Commerzbank und Marktführer in Deutschland, weiter als die DAB Bank, die zum Konzern der Hypo-Vereinsbank gehört. Die Comdirect hat schon im Jahr 2002 zumindest beim operativen Ergebnis wieder schwarze Zahlen geschrieben und will 2003 auch nach Steuern positiv abschließen. Im ersten Quartal erwirtschaftete sie im Konzern einen Nachsteuergewinn von 2,4 Millionen Euro. Die DAB Bank ist nach Steuern noch in der Verlustzone, will aber bis zum Jahresende ein zumindest ausgeglichenes Ergebnis vorlegen. Alle Online-Broker, auch die nicht börsennotierten wie Consors, Maxblue oder Entrium, berichten von leicht steigenden Transaktionszahlen. Die Zeit der rasant wachsenden Kundenzahlen wie in den Boomjahren bis zum Jahr 2000 ist aber vorbei.

Text: nks./dys., Frankfurter Allgemeine Zeitung, 24.07.2003, Nr. 169 / Seite 19
Bildmaterial: F.A.Z.

zombi17:

Ohoh , wenn erst jetzt

 
26.07.03 18:02
die wilden Horden kommen , dann hat es mit den Puts noch ein wenig Zeit. Und kommt mir jetzt nicht mit Charttechnik, die Leute die jetzt erst einsteigen haben da nämlich keinen Schimmer von. Auf jedem Fall ist das die letzte Phase , bevor es bergab geht.
Es kann nätürlich auch ganz anders kommen :-)
Gruß Zombi
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