Rück- und Ausblick
Die Gewinne sprudeln
Am Dienstag legt der US-Aluminiumhersteller Alcoa als erster namhafter Konzern seine Bilanz für 2006 vor. Grund genug, einen Rück- und Ausblick zu wagen. Und da fällt das Ergebnis eindeutig aus: Die großen amerikanischen und europäischen Unternehmen stehen vor ihrem vierten Gewinn-Rekordjahr in Folge. Besonders für die Deutschen sieht es gut aus.
NEW YORK/DÜSSELDORF. Deutsche Firmen konnten in 2006 ihre Nettogewinne kräftiger steigern als die Konzerne in den USA und im übrigen Europa. Dies zeichnet sich nach Berechnungen der Informationsdienstleister Thomson Financial und Factset/JFC zum Auftakt der Bilanzsaison ab.
Nach 13,6 Prozent Gewinnwachstum 2006 dürften die Dax-Unternehmen nach Factset/JFC-Berechnungen mit 10,6 Prozent in diesem Jahr erneut zweistellig zulegen. Für Gesamteuropa erwarten die Experten nur halb so viel. Angesichts guter Unternehmensausblicke und Konjunkturaussichten haben sie die Schätzungen für Deutschland in den letzten Monaten angehoben. „Die Erwartungen sind realistisch und sollten eher übertroffen als unterschritten werden“, sagt Deutsche-Bank-Stratege Bernd Meyer. Einer moderaten Abkühlung der Weltwirtschaft stehen eine anspringende Binnennachfrage und kaufkräftige Finanzinvestoren gegenüber. Sie drängen die Firmen, ihre Margen weiter zu steigern. Hier hinken deutsche Firmen internationalem Standard immer noch hinterher. Pro 100 Euro Umsatz dürften bei den Dax-Firmen 2006 durchschnittlich 5,5 Euro Nettogewinn hängen bleiben. Das ist zwar so viel wie im Rekordjahr 2000, aber nur halb so gut wie international üblich.
Gewinnwachstum verlangsamt sich
Amerikanische und europäische Unternehmen müssen im neuen Jahr Abstriche beim Gewinnwachstum einkalkulieren. Die Firmen in Europa dürften nach Berechnungen von Factset/JCF auf einen Zuwachs von 5,8 Prozent kommen. Für US-Konzerne sagt Thomson Financial ein Plus von 9,2 Prozent voraus.
„Die Bäume wachsen eben nicht in den Himmel“, meint Jan Hatzius, Chefökonom der Investmentbank Goldman Sachs in New York. Im vergangenen Jahr lag der Anteil der Firmengewinne am Bruttoinlandsprodukt (BIP) in den USA mit rund 10 Prozent auf dem höchsten Stand seit 40 Jahren. Strikte Kostendisziplin, niedrige Zinsen und hohe Produktivitätsraten sorgten für einen regelrechten Geldregen. So stiegen die Profite der großen Firmen noch im drittel Quartal 2006 um fast 20 Prozent. Im neuen Jahr schlägt das Pendel leicht zurück: Das Wirtschaftswachstum schwächt sich nach Voraussage vieler Ökonomen auf weniger als drei Prozent ab, die Löhne steigen, und die Unternehmen verlieren ihre Preismacht. Positiv auf die Erträge wirkt dagegen der schwache Dollar. Die großen US-Konzerne verdienen rund 40 Prozent ihrer Gewinne im Ausland. Die Umrechnung dieser Erträge in einen schwachen Greenback füllt die Konzernkassen.
Nach Meinung von Hatzius können die Firmengewinne jedoch dauerhaft nicht stärker steigen als das nominale BIP. Rechnet man die kleineren Firmen hinzu, liegt das Gewinnwachstum in den USA normalerweise zwischen sechs und sieben Prozent. In den vergangenen vier Jahren sind die Profite vor Steuern aller Unternehmen jedoch außergewöhnlich schnell mit einer Rate von zwölf Prozent gewachsen. Das bedeutet, dass sich der Anteil der Profite am BIP spürbar erhöht hat. Historisch gesehen sei der Anteil von Löhnen und Profiten am Volkseinkommen allerdings recht stabil, sagt der Goldman-Ökonom. Er geht deshalb davon aus, dass das Pendel jetzt zurückschlägt und die Profite mittelfristig wieder entlang ihrem historischen Trend wachsen.
Auf ein mageres Jahr auf hohem Niveau stellt sich Europa ein. Ursache sind sinkende Ölpreise. Sie fielen seit dem Hoch im Sommer um ein Drittel. Dies dürfte es den Öl- und Gasproduzenten schwer machen, ihre Rekordergebnisse aus dem Vorjahr zu wiederholen.
Gute Stimmung in Deutschland
Ansonsten überwiegt Optimismus. Positiv wirken viele europäische Regierungen, die ihren Standort durch Steuersenkungen attraktiver machen. „Dieser Prozess ist noch längst nicht beendet“, glaubt Bernd Meyer von der Deutschen Bank. In Deutschland sinken in diesem Jahr die Lohnnebenkosten wegen niedrigerer Beiträge zur Arbeitslosenversicherung. 2008 gibt es für die Firmen weitere Entlastung durch die Unternehmensteuerreform. Entsprechend positiv sind die Aussichten für Deutschland.
„Durch Übernahmen kaufen die Unternehmen Wachstum günstig ein“, ist M.M.-Warburg-Spezialist Carsten Klude überzeugt und geht davon aus, dass die Analystenschätzungen von einem im Schnitt mehr als zehnprozentigem Gewinnwachstum „locker erfüllt“ werden. Steigerten die Firmen in den vergangenen Jahren ihre Gewinne auf Grund intensiver Kostensenkungen, so profitieren sie jetzt von Übernahmen. Diese erhöhen die Umsätze und meistens auch die Nettogewinne. Angesichts gesunder Firmenbilanzen, viel Liquidität und einer niedrigen Börsenbewertung bleibt das Umfeld für weitere Fusionen günstig.
Skeptische Stimmen sind selten. So erwartet die WestLB nur ein „Gewinnwachstum auf Sparflamme“. Für die Dax-Konzerne sagt das Institut ein Plus von sechs und für die größten Europäer von drei Prozent voraus, also halb so viel wie die Durchschnittsschätzungen. Grund dafür seien „spätzyklische Phänomene“ im derzeitigen Aufschwung, also Anzeichen für ein nahendes Ende. Dazu gehörten ein langsameres Wachstum der Weltwirtschaft, ein stärkerer Euro, der Exporte in den Dollar-Raum verteuert, und Lohndruck. Ihn könnten die Unternehmen nicht mehr durch Produktivitätsfortschritte ausgleichen.
Technologie-Unternehmen trauen Experten in Europa und den USA ein hohes Gewinnwachstum zu. In Europa dürfen auch Industrie- und Automobilfirmen auf satte Erträge hoffen. Einbußen drohen hingegen den erfolgsverwöhnten Energiekonzernen. Zudem weist die Chemiebranche – als Frühindikator für die konjunkturelle Entwicklung – Anzeichen für ein Ende des Aufschwungs auf.
Bevor Alcoa am Dienstag und zwei Tage später die französische Einzelhandelskette Carrefour die Berichtssaison einläutet, sind Schwächen auf beiden Kontinenten nicht zu übersehen. Erst am Freitag warnte der US-Mobilfunkriese Motorola vor schwächeren Umsätzen und Gewinnen.
Auf schwächere Zeiten richten sich auch europäische Chemiekonzerne ein: Nachdem die Gewinne 2005 um 43 und im Folgejahr um 21 Prozent stiegen, rechnet der Datenspezialist Factset 2007 nur mit sieben Prozent. Der Verband der Chemischen Industrie in Frankfurt erwartet, dass sich Produktion und Umsatz etwa halbieren. „Das ist nicht das Szenario für eine Rezession, sondern für Wachstumsraten, die unter denen der vergangenen beiden Jahre liegen“, sagte unlängst Verbandschef Werner Wenning.
Die Entwicklung in der Chemie ist wichtig, weil die Branche mit ihren Vorprodukten viele Zweige beliefert und so frühzeitig Schwächen spürt. Die leichte Abkühlung in den USA und der Aufbau hoher Kapazitäten in Asien sprechen für schwierigere Zeiten. Allerdings hatte der Chemieverband bereits Ende 2005 ein ähnliches Szenario vorhergesagt, war dann aber selbst vom starken Folgejahr überrascht worden.
Ansonsten rechnen die Analysten aber fast durchweg mit Zuwächsen. Mit mehr als 15 Prozent dürften Industrie-, Technologie-, Automobil- und Touristikunternehmen ihre Gewinne am stärksten steigern. Den Branchen kommen die robuste Weltwirtschaft und die anziehende Binnennachfrage in Europa (Maschinenbau, Stahl, Hightech und Reise) sowie erfolgreiche Restrukturierungen wie bei VV und Daimler-Chrysler zu Gute.
Gemischt ist auch das Bild der US-Wirtschaft. So hat sich im Handel das Klima eingetrübt. Für viele Einzelhändler ist das wichtige Weihnachtsgeschäft enttäuschend verlaufen. Die Geschäfte konnten ihre Läger zum Teil nur mit massiven Preisabschlägen räumen, was sich im Quartalsbericht in niedrigeren Gewinnmargen bemerkbar machen dürfte.
Auf erhebliche Gewinnrückgänge müssen sich Energiekonzerne, Versorger und Rohstoffhersteller gefasst machen. Der sinkende Ölpreis ist nur ein Indikator dafür, dass auf vielen Rohstoffmärkten vorerst der Höhepunkt überschritten ist. Allerdings bleibt die Nachfrage nach Metallen, Plastik und Chemikalien auf Grund des großen Bedarfs der aufstrebenden Volkswirtschaften in Asien hoch.
Für die Technologiebranche erwarten die Fachleute beiderseits des Atlantiks im Laufe des Jahres hingegen deutlich steigende Erträge. Dank starker Gewinne in den Vorjahren investieren viele Unternehmen in neue Soft- und Hardware. Der Netzwerkspezialist Cisco Systems spürt dies seit mehreren Quartalen mit deutlich steigenden Aufträgen. Im vergangenen Quartal hatte Cisco die Umsatz- und Gewinnprognosen der Analysten geschlagen und zugleich seine Prognosen erhöht.
Quelle: HANDELSBLATT, Montag, 8. Januar 2007, 15:02 Uhr
Euer
Einsamer Samariter
Die Gewinne sprudeln
Am Dienstag legt der US-Aluminiumhersteller Alcoa als erster namhafter Konzern seine Bilanz für 2006 vor. Grund genug, einen Rück- und Ausblick zu wagen. Und da fällt das Ergebnis eindeutig aus: Die großen amerikanischen und europäischen Unternehmen stehen vor ihrem vierten Gewinn-Rekordjahr in Folge. Besonders für die Deutschen sieht es gut aus.
NEW YORK/DÜSSELDORF. Deutsche Firmen konnten in 2006 ihre Nettogewinne kräftiger steigern als die Konzerne in den USA und im übrigen Europa. Dies zeichnet sich nach Berechnungen der Informationsdienstleister Thomson Financial und Factset/JFC zum Auftakt der Bilanzsaison ab.
Nach 13,6 Prozent Gewinnwachstum 2006 dürften die Dax-Unternehmen nach Factset/JFC-Berechnungen mit 10,6 Prozent in diesem Jahr erneut zweistellig zulegen. Für Gesamteuropa erwarten die Experten nur halb so viel. Angesichts guter Unternehmensausblicke und Konjunkturaussichten haben sie die Schätzungen für Deutschland in den letzten Monaten angehoben. „Die Erwartungen sind realistisch und sollten eher übertroffen als unterschritten werden“, sagt Deutsche-Bank-Stratege Bernd Meyer. Einer moderaten Abkühlung der Weltwirtschaft stehen eine anspringende Binnennachfrage und kaufkräftige Finanzinvestoren gegenüber. Sie drängen die Firmen, ihre Margen weiter zu steigern. Hier hinken deutsche Firmen internationalem Standard immer noch hinterher. Pro 100 Euro Umsatz dürften bei den Dax-Firmen 2006 durchschnittlich 5,5 Euro Nettogewinn hängen bleiben. Das ist zwar so viel wie im Rekordjahr 2000, aber nur halb so gut wie international üblich.
Gewinnwachstum verlangsamt sich
Amerikanische und europäische Unternehmen müssen im neuen Jahr Abstriche beim Gewinnwachstum einkalkulieren. Die Firmen in Europa dürften nach Berechnungen von Factset/JCF auf einen Zuwachs von 5,8 Prozent kommen. Für US-Konzerne sagt Thomson Financial ein Plus von 9,2 Prozent voraus.
„Die Bäume wachsen eben nicht in den Himmel“, meint Jan Hatzius, Chefökonom der Investmentbank Goldman Sachs in New York. Im vergangenen Jahr lag der Anteil der Firmengewinne am Bruttoinlandsprodukt (BIP) in den USA mit rund 10 Prozent auf dem höchsten Stand seit 40 Jahren. Strikte Kostendisziplin, niedrige Zinsen und hohe Produktivitätsraten sorgten für einen regelrechten Geldregen. So stiegen die Profite der großen Firmen noch im drittel Quartal 2006 um fast 20 Prozent. Im neuen Jahr schlägt das Pendel leicht zurück: Das Wirtschaftswachstum schwächt sich nach Voraussage vieler Ökonomen auf weniger als drei Prozent ab, die Löhne steigen, und die Unternehmen verlieren ihre Preismacht. Positiv auf die Erträge wirkt dagegen der schwache Dollar. Die großen US-Konzerne verdienen rund 40 Prozent ihrer Gewinne im Ausland. Die Umrechnung dieser Erträge in einen schwachen Greenback füllt die Konzernkassen.
Nach Meinung von Hatzius können die Firmengewinne jedoch dauerhaft nicht stärker steigen als das nominale BIP. Rechnet man die kleineren Firmen hinzu, liegt das Gewinnwachstum in den USA normalerweise zwischen sechs und sieben Prozent. In den vergangenen vier Jahren sind die Profite vor Steuern aller Unternehmen jedoch außergewöhnlich schnell mit einer Rate von zwölf Prozent gewachsen. Das bedeutet, dass sich der Anteil der Profite am BIP spürbar erhöht hat. Historisch gesehen sei der Anteil von Löhnen und Profiten am Volkseinkommen allerdings recht stabil, sagt der Goldman-Ökonom. Er geht deshalb davon aus, dass das Pendel jetzt zurückschlägt und die Profite mittelfristig wieder entlang ihrem historischen Trend wachsen.
Auf ein mageres Jahr auf hohem Niveau stellt sich Europa ein. Ursache sind sinkende Ölpreise. Sie fielen seit dem Hoch im Sommer um ein Drittel. Dies dürfte es den Öl- und Gasproduzenten schwer machen, ihre Rekordergebnisse aus dem Vorjahr zu wiederholen.
Gute Stimmung in Deutschland
Ansonsten überwiegt Optimismus. Positiv wirken viele europäische Regierungen, die ihren Standort durch Steuersenkungen attraktiver machen. „Dieser Prozess ist noch längst nicht beendet“, glaubt Bernd Meyer von der Deutschen Bank. In Deutschland sinken in diesem Jahr die Lohnnebenkosten wegen niedrigerer Beiträge zur Arbeitslosenversicherung. 2008 gibt es für die Firmen weitere Entlastung durch die Unternehmensteuerreform. Entsprechend positiv sind die Aussichten für Deutschland.
„Durch Übernahmen kaufen die Unternehmen Wachstum günstig ein“, ist M.M.-Warburg-Spezialist Carsten Klude überzeugt und geht davon aus, dass die Analystenschätzungen von einem im Schnitt mehr als zehnprozentigem Gewinnwachstum „locker erfüllt“ werden. Steigerten die Firmen in den vergangenen Jahren ihre Gewinne auf Grund intensiver Kostensenkungen, so profitieren sie jetzt von Übernahmen. Diese erhöhen die Umsätze und meistens auch die Nettogewinne. Angesichts gesunder Firmenbilanzen, viel Liquidität und einer niedrigen Börsenbewertung bleibt das Umfeld für weitere Fusionen günstig.
Skeptische Stimmen sind selten. So erwartet die WestLB nur ein „Gewinnwachstum auf Sparflamme“. Für die Dax-Konzerne sagt das Institut ein Plus von sechs und für die größten Europäer von drei Prozent voraus, also halb so viel wie die Durchschnittsschätzungen. Grund dafür seien „spätzyklische Phänomene“ im derzeitigen Aufschwung, also Anzeichen für ein nahendes Ende. Dazu gehörten ein langsameres Wachstum der Weltwirtschaft, ein stärkerer Euro, der Exporte in den Dollar-Raum verteuert, und Lohndruck. Ihn könnten die Unternehmen nicht mehr durch Produktivitätsfortschritte ausgleichen.
Technologie-Unternehmen trauen Experten in Europa und den USA ein hohes Gewinnwachstum zu. In Europa dürfen auch Industrie- und Automobilfirmen auf satte Erträge hoffen. Einbußen drohen hingegen den erfolgsverwöhnten Energiekonzernen. Zudem weist die Chemiebranche – als Frühindikator für die konjunkturelle Entwicklung – Anzeichen für ein Ende des Aufschwungs auf.
Bevor Alcoa am Dienstag und zwei Tage später die französische Einzelhandelskette Carrefour die Berichtssaison einläutet, sind Schwächen auf beiden Kontinenten nicht zu übersehen. Erst am Freitag warnte der US-Mobilfunkriese Motorola vor schwächeren Umsätzen und Gewinnen.
Auf schwächere Zeiten richten sich auch europäische Chemiekonzerne ein: Nachdem die Gewinne 2005 um 43 und im Folgejahr um 21 Prozent stiegen, rechnet der Datenspezialist Factset 2007 nur mit sieben Prozent. Der Verband der Chemischen Industrie in Frankfurt erwartet, dass sich Produktion und Umsatz etwa halbieren. „Das ist nicht das Szenario für eine Rezession, sondern für Wachstumsraten, die unter denen der vergangenen beiden Jahre liegen“, sagte unlängst Verbandschef Werner Wenning.
Die Entwicklung in der Chemie ist wichtig, weil die Branche mit ihren Vorprodukten viele Zweige beliefert und so frühzeitig Schwächen spürt. Die leichte Abkühlung in den USA und der Aufbau hoher Kapazitäten in Asien sprechen für schwierigere Zeiten. Allerdings hatte der Chemieverband bereits Ende 2005 ein ähnliches Szenario vorhergesagt, war dann aber selbst vom starken Folgejahr überrascht worden.
Ansonsten rechnen die Analysten aber fast durchweg mit Zuwächsen. Mit mehr als 15 Prozent dürften Industrie-, Technologie-, Automobil- und Touristikunternehmen ihre Gewinne am stärksten steigern. Den Branchen kommen die robuste Weltwirtschaft und die anziehende Binnennachfrage in Europa (Maschinenbau, Stahl, Hightech und Reise) sowie erfolgreiche Restrukturierungen wie bei VV und Daimler-Chrysler zu Gute.
Gemischt ist auch das Bild der US-Wirtschaft. So hat sich im Handel das Klima eingetrübt. Für viele Einzelhändler ist das wichtige Weihnachtsgeschäft enttäuschend verlaufen. Die Geschäfte konnten ihre Läger zum Teil nur mit massiven Preisabschlägen räumen, was sich im Quartalsbericht in niedrigeren Gewinnmargen bemerkbar machen dürfte.
Auf erhebliche Gewinnrückgänge müssen sich Energiekonzerne, Versorger und Rohstoffhersteller gefasst machen. Der sinkende Ölpreis ist nur ein Indikator dafür, dass auf vielen Rohstoffmärkten vorerst der Höhepunkt überschritten ist. Allerdings bleibt die Nachfrage nach Metallen, Plastik und Chemikalien auf Grund des großen Bedarfs der aufstrebenden Volkswirtschaften in Asien hoch.
Für die Technologiebranche erwarten die Fachleute beiderseits des Atlantiks im Laufe des Jahres hingegen deutlich steigende Erträge. Dank starker Gewinne in den Vorjahren investieren viele Unternehmen in neue Soft- und Hardware. Der Netzwerkspezialist Cisco Systems spürt dies seit mehreren Quartalen mit deutlich steigenden Aufträgen. Im vergangenen Quartal hatte Cisco die Umsatz- und Gewinnprognosen der Analysten geschlagen und zugleich seine Prognosen erhöht.
Quelle: HANDELSBLATT, Montag, 8. Januar 2007, 15:02 Uhr
Euer
Einsamer Samariter