Rückläufige Nachfrage und höheres Angebot erwartet
Rohstoffpreisen droht 2006 ein Rückschlag
Nach den starken Kursgewinnen bei den Rohstoffen in den zurückliegenden Monaten gibt es erste Anzeichen für eine Wende an den Rohstoffmärkten. Die Abkühlung der Weltwirtschaft und eine Erweiterung des Angebots wird 2006 und 2007 die Preise für die Industriemetalle und Öl fallen lassen.
LONDON. Zu diesem Fazit gelangten etwa die Experten der Londoner Marktforschungsfirma Economist Intelligence Unit, EIU, in ihrer vierteljährlichen Analyse der industriellen Rohstoffe.
Ingrid Sternby von Barclays Capital hat daneben an den Terminmärkten eine wachsende Minderheit ausgemacht, die auf sinkende Preise setzt. Die Basismetalle wie Kupfer, Blei, Nickel und Zink hätten seit ihrem zyklischen Hoch im Juni bereits fünf bis zehn Prozent eingebüßt, so Sternby. Für einige Spekulanten sei zudem der Anstieg des Dollars gegenüber dem Euro ein Grund, bei den Metallen Kasse zu machen.
Für das laufende Jahr erwartet Kona Haque von der EIU aber noch, dass die Preise für die Industriemetalle „wegen der niedrigen Vorräte und angespannten Versorgungslage“ im Jahresdurchschnitt nochmals um etwa zehn Prozent zulegen. Öl werde sogar 31,6 Prozent (nach 34,2 Prozent 2004) steigen. Ab 2006 sei der Trend dann aber klar rückläufig. Grund dafür sei, dass der Bedarf Chinas an Rohstoffen nicht mehr so stürmisch wachse wie bisher. Überdies werde sich das Wachstum der Weltwirtschaft und damit der Nachfrage verlangsamen, während die Rohstoffproduzenten mit einem höheren Angebot – vor allem an Metallen - an den Markt kämen. 2006 werden die Preise für Industriemetalle laut EIU daher über zehn Prozent fallen und 2007 um weitere 14 Prozent.
Selbst der Ölpreis werde sich zurückbilden: 2006 um acht und 2007 um 16 Prozent. Nordseeöl werde dann nur noch etwa 39 Dollar je Barrel kosten gegenüber aktuell etwa 57 Dollar. Doch Haque räumt ein, dass gerade diese Prognose mit „großen Unsicherheiten behaftet ist“. Die geringen frei verfügbaren Kapazitäten bei der Rohölförderung und im Raffineriesektor machten den Markt „störanfällig“.
Schon jetzt sorgten sich Marktteilnehmer über Versorgungsengpässe im Herbst, so Michael Lewis von der Deutschen Bank in London. Das sei die Zeit, wenn sich die Verbraucher und Verarbeiter mit größeren Beständen für den Winter einzudecken begännen. Die Buchungen von Tankerraum im Herbst seien bereits deutlich gestiegen.
Quelle: HANDELSBLATT
...be invested
Der Einsame Samariter
Rohstoffpreisen droht 2006 ein Rückschlag
Nach den starken Kursgewinnen bei den Rohstoffen in den zurückliegenden Monaten gibt es erste Anzeichen für eine Wende an den Rohstoffmärkten. Die Abkühlung der Weltwirtschaft und eine Erweiterung des Angebots wird 2006 und 2007 die Preise für die Industriemetalle und Öl fallen lassen.
LONDON. Zu diesem Fazit gelangten etwa die Experten der Londoner Marktforschungsfirma Economist Intelligence Unit, EIU, in ihrer vierteljährlichen Analyse der industriellen Rohstoffe.
Ingrid Sternby von Barclays Capital hat daneben an den Terminmärkten eine wachsende Minderheit ausgemacht, die auf sinkende Preise setzt. Die Basismetalle wie Kupfer, Blei, Nickel und Zink hätten seit ihrem zyklischen Hoch im Juni bereits fünf bis zehn Prozent eingebüßt, so Sternby. Für einige Spekulanten sei zudem der Anstieg des Dollars gegenüber dem Euro ein Grund, bei den Metallen Kasse zu machen.
Für das laufende Jahr erwartet Kona Haque von der EIU aber noch, dass die Preise für die Industriemetalle „wegen der niedrigen Vorräte und angespannten Versorgungslage“ im Jahresdurchschnitt nochmals um etwa zehn Prozent zulegen. Öl werde sogar 31,6 Prozent (nach 34,2 Prozent 2004) steigen. Ab 2006 sei der Trend dann aber klar rückläufig. Grund dafür sei, dass der Bedarf Chinas an Rohstoffen nicht mehr so stürmisch wachse wie bisher. Überdies werde sich das Wachstum der Weltwirtschaft und damit der Nachfrage verlangsamen, während die Rohstoffproduzenten mit einem höheren Angebot – vor allem an Metallen - an den Markt kämen. 2006 werden die Preise für Industriemetalle laut EIU daher über zehn Prozent fallen und 2007 um weitere 14 Prozent.
Selbst der Ölpreis werde sich zurückbilden: 2006 um acht und 2007 um 16 Prozent. Nordseeöl werde dann nur noch etwa 39 Dollar je Barrel kosten gegenüber aktuell etwa 57 Dollar. Doch Haque räumt ein, dass gerade diese Prognose mit „großen Unsicherheiten behaftet ist“. Die geringen frei verfügbaren Kapazitäten bei der Rohölförderung und im Raffineriesektor machten den Markt „störanfällig“.
Schon jetzt sorgten sich Marktteilnehmer über Versorgungsengpässe im Herbst, so Michael Lewis von der Deutschen Bank in London. Das sei die Zeit, wenn sich die Verbraucher und Verarbeiter mit größeren Beständen für den Winter einzudecken begännen. Die Buchungen von Tankerraum im Herbst seien bereits deutlich gestiegen.
Quelle: HANDELSBLATT
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