Rohstoffe, gefährlicher Boom

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Rohstoffe, gefährlicher Boom

 
07.10.06 12:34
HANDELSBLATT, Samstag, 7. Oktober 2006, 07:00 Uhr
Rohstoffe

Gefährlicher Boom

Von Ingo Narat und Udo Rettberg

Der Aufschwung der Wachstumszentren in China und Indien hat einen Run auf Rohstoffe ausgelöst. Das Angebot kann diese Nachfrage nicht mehr decken. Folge: Die Preise steigen. Die steigenden Notierungen bedrohen so Wachstum, Preisstabilität und Börsenkurse zugleich. Darüber hinaus ist die Angebotssituation ist sehr labil.


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Rohstoffe, gefährlicher Boom 2833293Ölschraube: Die sprunghaft angezogene Nachfrage nach dem endlichen Rohstoff treibt den Preis. Foto: AP

FRANKFURT. Die Preishausse im Energiesektor und bei Basismetallen läuft nun schon seit 1999. „Sollten die Notierungen hoch bleiben, müsste man mit den klassischen Risiken rechnen, das heißt steigender Inflation, sinkendem Wirtschaftswachstum, steigender Arbeitslosigkeit“, sagt Daniel Yergin, Chairman von Cambridge Energy Research Associates, Washington.

Seit dem Hoch der Rohstoffpreise im Mai geht es jedoch abwärts, fielen die Notierungen für Öl der Marke WTI von 80 auf 60 Dollar je Barrel (159 Liter). Gestern reagierte die Organisation Erdöl exportierender Staaten und kündigte die erste Förderkürzung seit zwei Jahren an. Heftig wie selten prallen jetzt die Prognosen der Analysten aufeinander. „Im besten Fall geht der Ölpreis noch auf 40 Dollar zurück“, sagt Yergin, der in der Ölbranche eine „große Erleichterung über die aktuellen Entwicklungen spürt“. Davon lassen sich Vertreter der so genannten Superzyklus-Theorie nicht beirren. Sie erwarten wie Jim Rogers, der zusammen mit George Soros den Quantum Fund gründete und Ende der neunziger Jahre als einer der Ersten die Rohstoffanlage propagierte, einen lang anhaltenden Aufschwung.

Höchste Aufmerksamkeit genießt das Öl, weil es als unverzichtbarer Schmierstoff jeder wirtschaftlichen Entwicklung gilt. Wie stark die Nachfrage in den vergangenen 15 Jahren zulegte, illustriert Matthew Simmons, einer der angesehensten Kenner der Ölbranche: „In dieser Zeit stieg der weltweite Ölverbrauch um 21 Millionen Barrel pro Tag, weil der Konsum in den USA wuchs und die Nachfrage aus China spürbar ist.“ Das Plus entspricht dem jetzigen gesamten Jahresverbrauch der USA.

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Das aufstrebende China mit seinen 1,3 Mrd. Menschen ist für viele Analysten ein bisher unterschätzter Faktor. Nach Angaben von BCA Research verbraucht der Durchschnitts-Amerikaner heute jährlich rund 25 Barrel, der Durchschnitts-Chinese dagegen erst rund zwei Barrel (siehe „Preise sind gestiegen – Verbrauch wird wachsen“). Marktbeobachter erwarten in China eine ähnliche Industrialisierung wie in Japan in den fünfziger und sechziger Jahren oder wie in Südkorea in der Zeit bis Ende der neunziger Jahre. Beide Länder steigerten damals ihren Jahresverbrauch pro Kopf auf über 15 Barrel. „Damit rechne ich auch für China – hier geht es allerdings um 1,3 Milliarden Menschen“, sagt der bekannte Vermögensverwalter Marc Faber. Das müsste die Preise langfristig nach oben treiben.

Die absehbar steigende Nachfrage trifft auf Engpässe beim Angebot. Neue Lagerstätten können nicht ad hoc gefunden, erschlossen werden und in Produktion gehen. Diese Prozesse haben lange Vorlaufzeiten. Da in der Rohstoffbaisse der achtziger und neunziger Jahre nicht investiert wurde, „werden wir frühestens ab 2010 Erleichterung spüren“, sagt Edward Morse, Chefökonom für Energie bei Lehman Brothers, New York. Simmons erkennt in diesem Zusammenhang ein wachsendes Defizit bei Fachleuten: „In den kommenden fünf Jahren wird sich die Hälfte der erfahrenen Mitarbeiter in der Ölbranche aus Altersgründen zurückziehen.“ Die Branche leidet bereits jetzt unter einem Mangel an Experten wie beispielsweise Geologen.

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Lesen Sie weiter auf Seite 2: Warum die Angebotssituation zusätzlich so angespannt ist.

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Rohstoffe, gefährlicher Boom 2833293Entwicklung von Preis und Verbrauch von Rohstoffen. Grafik: Handelsblatt

Generell ist die Angebotssituation auch aus anderen Gründen labil. Raffinerien und Pipelines sind alt und anfällig, was der jüngste korrosionsbedingte Ausfall einer wichtigen Pipeline in Alaska belegt. Auch politisch ist die Versorgungslage kritisch. Das Gros der Exporte stammt aus den unsicheren Region am Persischen Golf. In anderen Förderländer wie Nigeria gibt es innenpolitische Konflikte. Venezuelas Staatspräsident Hugo Chavez ist für seine anti-amerikanische Haltung bekannt. „Wenn eines dieser Förderländer weg bricht, müsste der Markt mit einem spontanen Preisschub reagieren“, sagt Morse. Vertreter des Hedge-Fonds Hermitage wagten eine Kalkulation: ein Bürgerkrieg in Nigeria bringt danach den Ölpreis auf 98 Dollar je Barrel, ein Embargo durch Venezuela auf 111 Dollar, ein Fall der Monarchie im wichtigsten Förderland Saudi–Arabien sogar einen Sprung auf 262 Dollar.

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Verfechter einer harten Engpass-Theorie verwenden das „Peak-Oil“-Argument. Dahinter verbirgt sich die These des US-Geologen Ron Hubbard, der bereits in den fünfziger Jahren die Wende zu einer unausweichlich sinkenden Ölförderung vorhersagte – weil die Vorräte begrenzt sind. Die Theorie ist umstritten. „Wir glauben nicht daran“, sagt Yergin, der unter anderem auf Substitutionseffekte bei steigenden Ölpreisen setzt.

Bereits spürbar sind derzeit die Anstrengungen zur Erschließung von Ölsandquellen in Kanada oder Tiefsee-Lagerstätten. Zudem wird Benzin verstärkt durch Bio-Treibstoff ersetzt, der aus Agrar-Rohstoffen wie Mais, Zucker oder Pflanzenöl hergestellt wird. Die Preise dieser Stoffe haben bereits zu einem Aufschwung angesetzt – nachdem sie seit Jahrzehnten gefallen waren und sich der allgemeinen Rohstoffhausse seit 1999 entzogen hatten.



>>> Lesen Sie auch ein Exklusiv-Interview mit "Rohstoff-Guru" James Rogers zum Thema
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Das ist nur eine Korrektur

 
07.10.06 12:35
HANDELSBLATT, Samstag, 7. Oktober 2006, 07:00 Uhr
Im Gespräch mit "Rohstoff-Guru" James Rogers

„Das ist nur eine Korrektur“

Die Fragen stellte Ingo Narat

James Rogers war Pionier bei Rohstoffanlagen und hat einen eigenen Rohstoffindex aufgelegt. Mit dem Handelsblatt sprach er über die steigenden Rohstoffpreise und die soe bedingende Faktoren.


Herr Rogers, die Rohstoffpreise fallen seit einigen Monaten drastisch. Stephen Roach, der bekannte Ökonom von Morgan Stanley, hat schon das Ende der Hausse ausgerufen. Wie sehen Sie die Situation?

Manche Ökonomen konnten vor einigen Jahren das Wort Rohstoffe noch nicht einmal buchstabieren. Deshalb haben sie die Hausse verschlafen. Was soll man von solchen Prognostikern halten? Diese Frage mag jeder selbst beantworten. Natürlich bewegen sich Commodities nicht in einer Einbahnstraße nach oben. Das gilt für alle Kapitalmärkte. Wir erleben eine gesunde Korrektur.

Wäre Absturz nicht das bessere Wort, wenn viele Rohstoffpreise seit dem Frühjahr um ein Viertel gefallen sind?

Das ist doch kein Absturz! Der Goldpreis versiebenfachte sich in den 70er Jahren, fiel dann um 50 Prozent, um sich anschließend fast zu verzehnfachen – es ist alles im grünen Bereich. In den letzten 200 Jahren gab es mehrere große Aufschwünge, die zwischen 15 und 23 Jahren dauerten. Selbst von den 15 Jahren haben wir noch nicht einmal die Hälfte der Strecke hinter uns. Von einer Blase, wie das die Herren Roach und Co glauben, kann also wirklich keine Rede sein. Ich habe noch keine Blase erlebt die geplatzt ist zu einem Zeitpunkt, als die Preise noch 90 Prozent unter ihrem All-Time-High lagen – inflationsbereinigt. Genau da befinden wir uns jetzt bei Commodities. Selbst zu nominalen Werten liegen Agrarprodukte wie Zucker, Baumwolle, Mais 50 bis 70 Prozent unter ihren historischen Höchstständen.

Es gibt noch ein Bärenargument: Die Flut an neuen Rohstoff-Anlageprodukten. Ist das nicht ein prozyklisches Signal?

Von einer Flut kann keine Rede sein. Es kamen weit mehr neue Aktien oder auch börsengehandelte Indexfonds an den Markt als Rohstoffanlageprodukte. Das Gros dieser Art von Produkten wird erst noch kommen.

Wer soll die alle kaufen?

Vor 35 Jahren wussten viele Verbraucher – gerade in Deutschland – nichts von Investmentfonds oder von Aktien. Wie wir alle wissen, hat sich das mit der Wertpapierhausse über zwei Dekaden langsam geändert hat. Das gleiche werden wir bei den Rohstoffen erleben. Rohstoffe bewegen sich meist entgegengesetzt zu Wertpapieren. Das haben wir in den achtziger und neunziger Jahren des vorigen Jahrhunderts wieder erlebt. Heute haben die Anleihemärkte ein langfristiges Top ausgebildet. Bonds werden tendenziell fallen. Aktien in den westlichen Industrieländern sind in jeder Hinsicht teuer, egal ob man Kurs-Gewinn-Verhältnisse, Dividendenrenditen oder andere Bewertungszahlen betrachtet. Sie werden sich höchstens seitwärts bewegen, ähnlich wie in den sechziger und siebziger Jahren.

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Lesen Sie weiter auf Seite 2: Rogers über die Ära der Rohstoffe und ihre Wirkung

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Sie hatten mit George Soros den bekannten Quantum Fund gegründet, kennen also die Hedge-Fonds-Szene genau. Was halten Sie vom Amaranth-Fall?

Einige Hedge-Fonds haben schon immer in Rohstoffen investiert. Andere wurden von der Hausse angezogen. Aber wie immer können Engagements auch schief gehen. Im Fall Amaranth waren es die Gaspreise, die sich von ihren Spitzennotierungen aus etwa gedrittelt haben.

Manche Analysten zeichnen ein Schreckensszenario. Könnten der Menschheit wirklich die Rohstoffe ausgehen?

Ja, durchaus, wenn wir nicht schnell neue Ölfelder finden. Auch bei Kupfer wird es verdammt eng. Generell gibt es auf der Angebotsseite große Probleme. Zu lange ist zu wenig in neue Minen investiert worden. Viele Kupferminen beispielsweise sind schon seit mehr als einem halben Jahrhundert in Betrieb.

Wie wird diese Ära der Rohstoffe global wirken?

Rohstoffreiche Länder erleben einen Aufschwung. Das sehen wir in ersten Ansätzen. Diese Länder und Gesellschaften starten in eine ganz neue Ära, ähnlich wie Saudi-Arabien in den siebziger Jahren. Damals sprangen die Einnahmen aus den Ölverkäufen wegen der explodierenden Ölpreise rasant nach oben. Auf der anderen Seite werden rohstoffarme Länder natürlich auf der Verliererseite sein.


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Gold, silver prices still up; buyers go for purity

 
09.10.06 08:17

Gold price

 

Gold, silver prices still up; buyers go for purity

By Lola Nayar, New Delhi, Oct 8: Gold and silver prices continue to be steep but there has been a marked preference among buyers for hallmarked products that guarantee purity.

Sanjiv Batra, chairman and managing director of MMTC Ltd, said that the high prices of the two metals had led to some incidences of impurities being found. The state-run company has carved a niche for itself with hallmarking of silver and gold.

The MMTC, which handles the melting of silver articles, had found that several of the silver offerings made by devotees at the Vaishno Devi shrine in Jammu contained impurities.

Batra told IANS: "Since the prices of gold and silver continue to remain at higher levels than last year, there is more incentive for impurities (in silver articles) as recent sample checks by the Bureau of Indian Standards (BIS) have found.

"Adulteration is not restricted to gold articles but also silverware. We found that silver offerings at the Vaisho Devi shrine contain 50-55 percent impurity.

"The steep price of gold has seen a 50-60 percent rise in demand for our value added hallmarked products."


The MMTC hopes to see huge sales at its annual week-long Festival of Gold here beginning Monday given the fall in gold prices by around 16 percent - to Rs.8,800 in mid-September from a high of Rs.10,140 per 10 gm in May.

Having forecast a further rise in gold prices coupled with the attraction of MMTC's wide array of traditional and modern designs from all over India, the industry is expected to give a fillip to investors.

MMTC, the largest international trading company of India, is a major bullion trader handling 20-25 percent of the country's annual gold imports.

Of the 193 tonnes of gold imported by India in April-September or the first half of 2006-07 fiscal, MMTC's share was 36.7 tonnes. The global trade of gold was 780 tonnes during the same period.

MMTC has in recent years been trying to create a niche for itself through value-added hallmarked gold medallions and jewellery and 'Sanchi' silverware.

Precious metals trade contributes over 50 percent of MMTC's turnover, which is set to witness a sizeable growth this year.

"The turnover for the first half of the year from April-September has crossed Rs.112 billion as against Rs.80 billion during the corresponding period last year - a growth of over 35 percent," said Batra.

MMTC's turnover during 2005-06 fiscal was Rs.163 billion.

"Our medium term growth strategy includes joining hands with banks and franchisees to sell bullion through our network and opening more retail outlets in major cities using MMTC's brand name," said Batra.

Three more retail outlets are planned in 2006-07 -- at Ahmedabad, Bangalore and Hyderabad.

"We share the view that gold and silver hallmarking should be made mandatory. But that may not be possible as setting up one hallmarking centre costs around Rs.15 million. We plan to open shortly two more hallmarking centers, in Kolkata and Ahmedabad. These will also be retail outlets for hallmarked products," said Batra.

By 2010, MMTC hopes to have 16 hallmarking centres to cater to industry and consumers. Also in the offing are plans to raise the number of MMTC delivery centres from 19 to 25 to ensure that bullion traders, jewellers and others are able to get stocks at convenient locations.

--- IANS

permanent:

High nickel prices

 
09.10.06 11:02
High nickel prices sustainable: Norilsk
Rohstoffe, gefährlicher Boom 2835044
 
Norilsk Nickel, the world's largest nickel producer, expects nickel prices to remain where they currently are over the medium term, as market fundamentals remain the same over the next year or so.

Speaking on an interim results conference call, management said the supply of the metal would not go up materially until 2008, when projects being built by Inco and BHP Billiton (BIL) come on stream.

On the demand side no slow down is predicted, according to the company.

Nickel is currently trading at $30,700/t, 129% up since the year's starting price of $13,380/t.

Norilsk made an after tax profit of US$2.37 billion for the half year to end-June, compared to $974 million a year earlier. The company made US$4.2 billion in interim revenues, compared to US$3.3 billion the year before.

The company produced 117,000 tonnes of nickel, 187,000 tonnes of copper, 1.5 million ounces of palladium and 336,000 ounces of platinum in the half year.

South African platinum producers extract small amounts of nickel in the mining process.

For example, Implats (IMP) the second largest platinum miner, sold 14,800 tons of nickel in the financial year to end-June for $15,343/t. Nickel sales contributed 5.2% to total sales of 17.5 billion rand for the group.

African Rainbow Minerals (ARM) and LionOre own Nkomati, the country's primary nickel mine, which produces about 5,000 tons of nickel a year. Investigations are underway to boost that production.
 
Anti Lemming:

Erhöhte Nachfrage und Spekulation

 
09.10.06 14:28
sind schwer voneinander zu trennen, gerade weil ja die Spekulanten (Hedgefonds) zugleich die professionellen Gerüchtestreuer sind, die alle Welt wegen der "stark steigenden Nachfrage" in Angst und Schrecken versetzt. Beides ist irrational - und daher eine gute Quelle für (Hedgefond-)Profite.

Tatsache ist zwar, dass die Nachfrage nach Öl und Rohstoffen in Schwellenländern wie China deutlich gestiegen ist, aber bei weitem nicht so stark, wie es den Preisanstiegen entspricht. Da haben IMHO Hedgefonds, die den an sich richtigen Trend erkannt haben, auf der Preisseite mit Spekulationen für Übertreibungen gesorgt. (Die Pleite von Amaranth zeigt ja recht deutlich, wie die Hedgefond-Manager ticken.)

Realistisch wäre IMHO gewesen, wenn sich der Ölpreis durch die gestiegene Nachfrage ab 2000 (20 Dollar) in etwa verdoppelt hätte auf jetzt 40 Dollar. Dass er über 70 stand, war nicht gerechtfertigt. Das heißt freilich nicht, dass wir nicht auch noch 200 Dollar beim Öl sehen können, falls die Panikmacher weiter erfolgreich auf ihrer "Medien"-Klaviatur spielen. Man achte z. B. nur in den Posting dieses Threads darauf, wie geschickt die Hedgefonds jetzt das Handelsblatt vor ihren (Öl-)schmierigen Karren gespannt haben.

Dass (Preis-)Hysterie im Spiel ist, erkennt man an den parabolisch gestiegenen Preis-Charts bei Metallen (Anfang des Jahres). Jede Blase gipfelt in einem parabolischen "Melt-up". Nun gehen die Preise wieder runter, und die Hedgefonds faseln von "Einstiegsgelegenheit", weil sie die Kuh noch weiter melken wollen. Ob es klappt oder nicht, hängt weniger von der Nachfrage aus China als vom wirksamen "Media-Briefing" der Fonds ab. Im Jahr 2000 waren die Kursverluste der Dot.com-Aktie auch keine Einstiegsgelegenheit, sondern eine Verkaufssignal.

Anti Lemming:

Die Alcoa-Zahlen morgen weisen den Weg

 
09.10.06 14:38
ob es mit der Rohstoff-Hausse noch weiter geht. Der Aluminium-Hersteller Alcoa profitiert allerdings stark vom boomenden Flugzeugbau und ist daher nicht typisch. Umso alarmierender wäre, wenn die Zahlen schlechter als erwartet ausfallen.



EARNINGS OUTLOOK
Alcoa's profits to sound out commodities cycle
By Laura Mandaro, MarketWatch
Last Update: 11:01 PM ET Oct 5, 2006

SAN FRANCISCO (MarketWatch) -- When Alcoa Inc. ushers in the start of third quarter earnings on Tuesday, it'll also provide an early snapshot of how commodities firms are handling the recent downturn in prices.

About two-thirds of Alcoa's (AA) revenues come from aluminum, which goes into making everything from jet planes to transmission lines to soda-can tabs.

Though prices of the light metal still easily top year-ago levels, they have dropped sharply from the spring. Analysts expect further price declines into next year.
On Thursday, Morgan Stanley's commodities analysts lowered their forecasts for aluminum and some related metals for the first time in four years.
Lower prices should eventually catch up with the maker of Reynolds Wrap.
Over the past two months, Wall Street analysts have been gradually notching down their 2006 and 2007 profit estimates for Alcoa and other aluminum producers because of a gloomier outlook for metals prices.

Aluminum prices tumbled 8% to about $1.11 a pound in the third quarter from an average $1.20 in the second.
Still, Alcoa's profit growth is expected to shine in the third quarter as it benefits from a big gain in aluminum prices from the year-earlier period, when prices averaged just 83 cents a pound.

A survey of analysts tracked by Thomson First Call expects Alcoa to expand earnings by a whopping 137% in the quarter to a median of 78 cents a share. The range of forecasts is wide, falling between 68 cents to $1.08 cents.

Analysts expect the -based company's revenues to rise 17% to $7.7 billion, says Thomson.
Chart of AA
Insights into M&A
In the run-up to the second-quarter earnings season, there was widespread speculation that a big metals firm would soon buy out Alcoa.

But activity on the mergers front has been relatively muted.

In late September, Alcoa announced it would sell its home exteriors business for $305 million, a move seen in line with its strategy of divesting low-margin operations.
Yet overseas mergers may put pressure on Alcoa, Alcan Inc. (AL) and other North American aluminum producers. Already output from Chinese producers, who benefit from much lower energy costs than their western competitors, has weighed on prices.
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Bärenmarkt im Anmarsch

 
09.10.06 15:30

In den vergangenen Wochen gab es für die "Rohstoff-Bullen" nicht wirklich viel zu lachen: Von einigen Tagen abgesehen waren die Vorzeichen bei den meisten "Naturschätzen" kontinuierlich dunkelrot. Und wie fast immer in solchen Phasen wachsen die Ängste der Anleger, die eine ewig fortwährende Hausse erwarten. Zuletzt wurde ich mit E-Mail-Anfragen förmlich überschüttet. Fast immer fragten besorgte Leser, ob die "fetten Jahre" nun endgültig vorbei seien und man sich auf einen längeren "Bärenmarkt" einzustellen habe.




Rohstoffe keine "Selbstläufer"



Definitiv beantworten lässt sich diese Frage zum jetzigen Zeitpunkt leider nicht. Fest steht nur eins: Rohstoffe werden in Zukunft mit Sicherheit keine "Selbstläufer" sein. Genau genommen waren sie das auch in den zurückliegenden Jahren nicht. Denn eigentlich erstreckte sich der Boom nur auf einige ausgewählte Rohwaren. Massive Kurszuwächse verzeichneten in erster Linie Öl, Metalle und einzelnen Soft Commodities wie beispielsweise Orangensaft, Kaffee oder Zucker, wobei die beiden letztgenannten bereits einen Großteil ihrer Gewinne trotz generell steigender Nachfrage wieder abgegeben haben. Verantwortlich hierfür waren unerwartet hohe Ernteerträge. Daran erkennt man, dass gerade bei den Agrar-Produkten das Angebot der Preis dominierende Faktor ist, weil dieses sich durch eine Ausweitung der Anbauflächen nahezu beliebig steigern lässt und dann nur noch durch ungünstige Witterungsbedingungen schrumpfen kann. Letztlich liegt es in der Natur des Kapitalismus, bei lukrativen Weltmarktpreisen soviel Waren wie irgend möglich herzustellen.



Über kurz oder lang dürfte dieses Phänomen auch bei den Industriemetallen Einzug halten. Ab dem kommenden Jahr rechnen Experten mit einer deutlichen Zunahme des globalen Outputs an Kupfer & Co, der einen signifikanten Preisverfall zur Folge haben könnte. Bei den Edelmetallen ist diese Gefahr derzeit noch nicht so akut, weil die Kurse zwar gestiegen aber noch nicht jenseits von "Gut und Böse" notieren. Erdöl hingegen wird langfristig teuer bleiben. Obwohl noch immer gelegentlich neue große Felder aufgespürt werden, ist hier das Produktionshoch (Peak Oil) nicht mehr weit, vielleicht sogar schon überschritten.

Gewinne sind immer möglich!

Aus psychologischen Gründen sind den meisten Investoren steigende Kurse irgendwie sympathischer. Aber letztlich ist es völlig egal, ob die Rohstoff-Notierungen zulegen oder "abschmieren". Mit den richtigen Short-Scheinen kann man nämlich auch in Schwächephasen einen richtig "fetten Reibach" machen. Entscheidend ist nur, dass die Marktmeinung richtig ist. Hierfür sind aktuelle und fundierte Informationen vor allem über Angebot und Nachfrage, wie wir sie Woche für Woche liefern, unerlässlich.



Marc Nitzsche ist Chefredakteur des Rohstoff-Trader Börsenbriefs. Der Börsenbrief ist ein Spezialist für Rohstoffe und bietet konkrete Kaufempfehlungen mit Analysen und Kursprognosen. Mehr Infos unter: www.rohstoff-trader.de

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die Smarthouse Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

-mn-

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