Rohöl Subvention statt Steuer

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Rohöl Subvention statt Steuer

 
31.05.05 08:32
Rohstoff-Trader-Kolumne: Rohöl - Droht eine nachhaltige Korrektur?
30.05.2005 18:55:00


     
Gestern war es mal wieder soweit: Ich musste tanken! Angesichts des aktuellen Preisniveaus ist das wahrlich keine erfreuliche Tätigkeit. Vor allem, wenn man sich vor Augen führt, dass gut 75 Prozent des Benzinpreises über Mineralöl-, Öko- und Mehrwertsteuer in die Taschen des Fiskus fließen. Dann denke ich jedes Mal mit Wehmut an meine Bali-Urlaube zurück. Bei meinem letzten Besuch auf der Insel der Götter kostete der Sprit weniger als 0,30 US-Dollar pro Liter!
Subventionen statt Steuern!

Wie aber kann das sein? Nun die Antwort ist recht einfach: Die indonesische Regierung erhebt nicht nur kaum Steuern auf Treibstoff sondern subventioniert die Preise sogar kräftig. Viele Ölprodukte werden für 20 bis 60 Prozent des Weltmarktpreises an die Verbraucher abgegeben. Ähnlich sieht es in vielen anderen asiatischen Ländern aus - unter anderem in Indien und Thailand. Auch dort legen staatliche Stellen fest, in welchem Umfang Mineralölkonzerne gestiegene Beschaffungskosten an die Konsumenten weitergeben dürfen. Als 2004 der Rohölpreis um 40 Prozent kletterte, durften die Ölfirmen ihre Preise beispielsweise in Indien lediglich um 17 Prozent anheben. Hintergrund der Großzügigkeit ist, dass die Tigerstaaten ihre gerade erblühende Wirtschaft nicht durch hohe Energiepreise abwürgen wollen. Während die gestiegenen Rohöl-Notierungen in Europa beginnen, das Wachstum zu lähmen, rechnen Experten für die asiatischen Schwellenländer mit Zuwachsraten zwischen 5 und 9 Prozent.

Teure Verschwendungssucht!

Für den Rest der Welt hat das billige Benzin allerdings unangenehme Folgen. Die Asiaten verbrauchen dadurch mehr Energie, als sie sich ohne Subventionen leisten könnten. In Indonesien etwa legte wegen der Spottpreise die Nachfrage nach Erdöl-Produkten so stark zu, dass das Land zuletzt sogar riesige Mengen des schwarzen Goldes importieren musste, obwohl es selbst Ölproduzent und OPEC-Mitglied ist. Um es auf den Punkt zu bringen: Gäbe es in Asien keine Öl-Subventionen, wäre die globale Nachfrage nach Öl geringer und die Preise auf den Weltmärkten niedriger. Allerdings werden sich die Tigerstaaten diesen Luxus wohl nicht mehr allzu lange leisten können. Steigende Staatsdefizite und Finanzprobleme dürften dem Spuk wohl bald ein Ende machen. Dann könnten die Rohölkurse schnell wieder auf ein akzeptables Niveau zurückkommen.

Marc Nitzsche ist Chefredakteur des Rohstoff-Trader Börsenbriefs. Der Börsenbrief ist ein Spezialist für Rohstoffe und bietet konkrete Kaufempfehlungen mit Analysen und Kursprognosen. Mehr Infos unter: www.rohstoff-trader.de

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die Smarthouse Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.
 
-mn- / -red-




 



   
           





 
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Subventionsunsinn

 
31.05.05 08:34
Interessante Sichtweise. Mir waren die Subventionen der Chinesen auf ihrem Benzinmarkt bekannt, schließlich soll die beginnende Motorisierung und die einheimische Autoproduktion auf dem laufenden gehalten werden. Allerdings war mir nicht bekannt, dass Subventionen dieser Art auch in den andern aufstrebenden asiatischen Staaten an der Tagesordnung sind.
Kurzfristig rechne ich dennoch nicht mir rückläufigen Ölpreisen. Auch wenn es fiskalpolitisch immer sinnvoll ist Subventionen zu kappen, so kann man am Beispiel Deutschlands (hier kann auch jedes andere Land genannt werden) wie schwer es ist Subventionskürzungen politisch durchzusetzen.
Subventionen führen immer zu einer Fehlallokation von Recourcen und sind aus volkswirtschaftlicher Sicht unsinnig, verschäfen sie doch langfristig die Schieflage einer Wirtschaft duch Fehlinvestitionen und Strukturkonservierung.

gruss

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