'FTD': Ausländische Investoren interessieren sich für CargoLifter-Tochter
HAMBURG (dpa-AFX) - Zwei ausländische Investorengruppen haben einem Bericht der "Financial Times Deutschland" zufolge Interesse an der in der Entwicklungstochter gebündelten Technologie des insolventen Transport-Luftschiffbauers CargoLifter angemeldet. Die Entwicklungstochter könnte abgespalten werden, sobald die rechtlichen Fragen mit der AG geklärt seien, berichtet die Zeitung in ihrer Montagausgabe unter Berufung auf Branchenkreise.
CargolLifter hatte am vergangenen Freitag einen Insolvenzantrag gestellt, will aber zusammen mit dem Insolvenzverwalter Rolf-Dieter Mönning eine "Erhaltungslösung" entwickeln und umsetzen./tv/ar
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#1 von zoomii 09.06.02 01:00:53 Beitrag Nr.: 6.592.138 6592138 Dieses Posting: versenden | melden | drucken
Samstag 8. Juni 2002, 22:50 Uhr Landrat stellt Vorschlag für Erhalt von Cargolifter-Teilen vorBrand, 08. Jun (Reuters) - Für Teile des zahlungsunfähigen Luftschiffbauers Cargolifter AG zeichnen sich offenbar Überlebenschancen ab. "Wir haben eine eigene Idee entwickelt", sagte der Landrat des von der Insolvenz betroffenen brandenburgischen Kreises Dahme-Spreewald, Martin Wille, am Samstag auf dem Werftgelände des Unternehmens in Brand. Dabei werde die Entwicklung des 260 Meter langen Transport-Luftschiffs CL 160 weiter betrieben, die Cargolifter aufgrund der akuten Finanznot einstweilen auf Eis gelegt habe. Der Plan sieht nach Angaben des Landrats die Gründung eines "Kompetenzzentrums für Luft- und Raumfahrt" durch den Kreis vor.Die regionale Wirtschaftsförderungsgesellschaft sei bereit, Cargolifter einen Teil des Betriebsgeländes abzukaufen und anschließend an das Unternehmen zu vermieten, sagte der Landrat. Dies brächte dem Insolvenzverwalter Cargolifters, Rolf-Dieter Mönning, nach Willes Schätzung rund sieben Millionen Euro in die Kasse. Anschließend schwebt dem Landrat die Ausgliederung einzelner Unternehmensteile aus der Cargolifter AG vor, darunter die Gesellschaft der ebenfalls insolventen Entwicklungseinheit für das Luftschiff. Es würden mehrere Auffanggesellschaften für mehr als die Hälfte der rund 500 Beschäftigten gegründet, sagte Wille. Deren Personalkosten könnten über Förderprogramme teilweise übernommen werden. Zu einem späteren Zeitpunkt bestehe dann die Möglichkeit einer Landesförderung."Es ist das Ziel, das enorme technische Know-how am Standort zu halten", sagte der Landrat. Cargolifter hatte am Freitag den Insolvenzantrag für die Muttergesellschaft eingereicht. Eine Woche zuvor hatte bereits die mit der Luftschiffentwicklung betraute wichtigste Tochter die Zahlungsunfähigkeit beim Amtsgericht Cottbus angemeldet. Diese Gesellschaft mit gut 280 Beschäftigten könnte laut Wille erhalten bleiben und als Forschungsbetrieb weiter am Schwerlasttransporter CL 160 arbeiten. Cargolifter-Vorstandschef Carl von Gablenz hatte den Transporter stets als "Flaggschiff" des Unternehmens bezeichnet.Wenn sein Vorschlag umgesetzt werde, würden einerseits die laufenden Kosten Cargolifters verringert, andererseits würde neues Kapital in das Unternehmen fließen, sagte Wille. Zwischen dem Landkreis und dem Insolvenzverwalter gebe es bisher jedoch noch keinen Kontakt, räumte der Landrat ein.Auch von Gablenz sieht das Projekt noch nicht als geplatzt an. Der Insolvenzantrag sei "beileibe nicht das Aus", sagte der Vorstandschef. "Wir haben jetzt eine Atempause." Es sei gut, dass der Insolvenzverwalter das Unternehmen durchforste. Die Gespräche mit dem Land Brandenburg und dem Bund gingen weiter. Auch mit Unternehmen werde weiter über die Zukunft Cargolifters gesprochen. Als Beispiel nannte er erneut den US-Konzern Boeing. "Es geht darum, die Werte für die Aktionäre zu erhalten", sagte der Gründer der AG zum Stand des Insolvenzverfahrens. Cargolifter habe nur geringe Verbindlichkeiten von gut 14 Millionen Euro. Der bisherige Vorstand bleibe im Amt.Cargolifter will ein Luftschiff für den Transport von Lasten mit einem Gewicht von bis zu 160 Tonnen entwickeln. Zu einer Serienfertigung fehlen dem Unternehmen noch 400 Millionen Euro. Bislang konnte die Gesellschaft rund 300 Millionen Euro bei privaten Anlegern einsammeln. Das Kapital ist nun verbraucht, Bund und Land haben die Unterstützung verweigert. Rund 72.000 Aktionäre hoffen nun auf eine Zukunft der Firma. Cargolifter will sich zunächst auf die Herstellung des Transportballons CL 75 konzentrieren, um innerhalb der nächsten 18 Monate erste nennenswerte Einnahmen zu erzielen und damit die Entwicklung des Riesenluftschiffs voran zu treiben.wom/chg
HAMBURG (dpa-AFX) - Zwei ausländische Investorengruppen haben einem Bericht der "Financial Times Deutschland" zufolge Interesse an der in der Entwicklungstochter gebündelten Technologie des insolventen Transport-Luftschiffbauers CargoLifter angemeldet. Die Entwicklungstochter könnte abgespalten werden, sobald die rechtlichen Fragen mit der AG geklärt seien, berichtet die Zeitung in ihrer Montagausgabe unter Berufung auf Branchenkreise.
CargolLifter hatte am vergangenen Freitag einen Insolvenzantrag gestellt, will aber zusammen mit dem Insolvenzverwalter Rolf-Dieter Mönning eine "Erhaltungslösung" entwickeln und umsetzen./tv/ar
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#1 von zoomii 09.06.02 01:00:53 Beitrag Nr.: 6.592.138 6592138 Dieses Posting: versenden | melden | drucken
Samstag 8. Juni 2002, 22:50 Uhr Landrat stellt Vorschlag für Erhalt von Cargolifter-Teilen vorBrand, 08. Jun (Reuters) - Für Teile des zahlungsunfähigen Luftschiffbauers Cargolifter AG zeichnen sich offenbar Überlebenschancen ab. "Wir haben eine eigene Idee entwickelt", sagte der Landrat des von der Insolvenz betroffenen brandenburgischen Kreises Dahme-Spreewald, Martin Wille, am Samstag auf dem Werftgelände des Unternehmens in Brand. Dabei werde die Entwicklung des 260 Meter langen Transport-Luftschiffs CL 160 weiter betrieben, die Cargolifter aufgrund der akuten Finanznot einstweilen auf Eis gelegt habe. Der Plan sieht nach Angaben des Landrats die Gründung eines "Kompetenzzentrums für Luft- und Raumfahrt" durch den Kreis vor.Die regionale Wirtschaftsförderungsgesellschaft sei bereit, Cargolifter einen Teil des Betriebsgeländes abzukaufen und anschließend an das Unternehmen zu vermieten, sagte der Landrat. Dies brächte dem Insolvenzverwalter Cargolifters, Rolf-Dieter Mönning, nach Willes Schätzung rund sieben Millionen Euro in die Kasse. Anschließend schwebt dem Landrat die Ausgliederung einzelner Unternehmensteile aus der Cargolifter AG vor, darunter die Gesellschaft der ebenfalls insolventen Entwicklungseinheit für das Luftschiff. Es würden mehrere Auffanggesellschaften für mehr als die Hälfte der rund 500 Beschäftigten gegründet, sagte Wille. Deren Personalkosten könnten über Förderprogramme teilweise übernommen werden. Zu einem späteren Zeitpunkt bestehe dann die Möglichkeit einer Landesförderung."Es ist das Ziel, das enorme technische Know-how am Standort zu halten", sagte der Landrat. Cargolifter hatte am Freitag den Insolvenzantrag für die Muttergesellschaft eingereicht. Eine Woche zuvor hatte bereits die mit der Luftschiffentwicklung betraute wichtigste Tochter die Zahlungsunfähigkeit beim Amtsgericht Cottbus angemeldet. Diese Gesellschaft mit gut 280 Beschäftigten könnte laut Wille erhalten bleiben und als Forschungsbetrieb weiter am Schwerlasttransporter CL 160 arbeiten. Cargolifter-Vorstandschef Carl von Gablenz hatte den Transporter stets als "Flaggschiff" des Unternehmens bezeichnet.Wenn sein Vorschlag umgesetzt werde, würden einerseits die laufenden Kosten Cargolifters verringert, andererseits würde neues Kapital in das Unternehmen fließen, sagte Wille. Zwischen dem Landkreis und dem Insolvenzverwalter gebe es bisher jedoch noch keinen Kontakt, räumte der Landrat ein.Auch von Gablenz sieht das Projekt noch nicht als geplatzt an. Der Insolvenzantrag sei "beileibe nicht das Aus", sagte der Vorstandschef. "Wir haben jetzt eine Atempause." Es sei gut, dass der Insolvenzverwalter das Unternehmen durchforste. Die Gespräche mit dem Land Brandenburg und dem Bund gingen weiter. Auch mit Unternehmen werde weiter über die Zukunft Cargolifters gesprochen. Als Beispiel nannte er erneut den US-Konzern Boeing. "Es geht darum, die Werte für die Aktionäre zu erhalten", sagte der Gründer der AG zum Stand des Insolvenzverfahrens. Cargolifter habe nur geringe Verbindlichkeiten von gut 14 Millionen Euro. Der bisherige Vorstand bleibe im Amt.Cargolifter will ein Luftschiff für den Transport von Lasten mit einem Gewicht von bis zu 160 Tonnen entwickeln. Zu einer Serienfertigung fehlen dem Unternehmen noch 400 Millionen Euro. Bislang konnte die Gesellschaft rund 300 Millionen Euro bei privaten Anlegern einsammeln. Das Kapital ist nun verbraucht, Bund und Land haben die Unterstützung verweigert. Rund 72.000 Aktionäre hoffen nun auf eine Zukunft der Firma. Cargolifter will sich zunächst auf die Herstellung des Transportballons CL 75 konzentrieren, um innerhalb der nächsten 18 Monate erste nennenswerte Einnahmen zu erzielen und damit die Entwicklung des Riesenluftschiffs voran zu treiben.wom/chg