Rettung der Hypo wieder offen

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Dancer:

Rettung der Hypo wieder offen

7
04.10.08 17:37
04. Oktober 2008 Das Schicksal der schwer angeschlagenen Münchner Großbank Hypo Real Estate (HRE) ist wieder ungewiss. Nach Informationen der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung aus Finanzkreisen wackelte am Samstag das eigentlich sicher geglaubte 35 Milliarden Euro schwere Hilfspaket, auf das die Bank dringend angewiesen ist. Am Nachmittag war unklar, ob die Finanzbranche ihren Anteil zur Rettung der HRE wie erwartet leisten wird.

„Das ist eine völlig neue Entwicklung. Die Banken zögern und überdenken das Paket insgesamt noch einmal“, hieß es. Bis Sonntagabend müsse eine Lösung gefunden werden. Die Bundesbank und die Finanzmarktaufsicht Bafin hatten vergangene Woche vor „unabsehbaren Folgen für das gesamte deutsche Finanzsystem“ gewarnt, falls die HRE zusammenbrechen sollte.

Druck auf Steinbrück

Die Finanzindustrie versucht offenbar Druck auf Bundesfinanzinister Peer Steinbrück (SPD) auszuüben, um diesen zu einer noch stärkeren Risikoübernahme als ohnehin vorgesehen, zu bewegen. „Wenn die HRE gerettet werden soll, muss die Bundesregierung den Banken wahrscheinlich zusätzliche Sicherheiten bieten“, hieß es. Zugleich wird Steinbrück vorgeworfen, er und sein Ministerium hätten durch widersprüchliche Aussagen zur Zukunft der HRE an den Finanzmärkten für weitere Verunsicherung gesorgt und damit die Krise noch verschärft.

Steinbrücks Sprecher Torsten Albig sagte der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung am Samstagnachmittag, ihm sei nicht bekannt, dass das Rettungspaket gefährdet sei. Die Bundesbank, der Bankenverband und die HRE wollten sich auf Anfrage nicht äußern.

Zeitdruck extrem groß

Der Zeitdruck für die HRE sei mittlerweile extrem groß, hieß es am Samstag. Die Liquiditätslage der für die Schieflage verantwortlichen HRE-Tochtergesellschaft Depfa habe sich im Laufe der Woche weiter verschlechtert. Am Donnerstag und Freitag habe die Bank auf dem Geldmarkt „um jeden Euro Liquidität kämpfen“ müssen. Die HRE sei deshalb Anfang kommender Woche darauf angewiesen, dass die vereinbarten Rettungskredite fließen.

Der Bund soll bereits nach den bisherigen Plänen mit 26,5 Milliarden Euro die Hauptlast einer Rettungsbürgschaft, die zur Absicherung des Notkredits für die HRE benötigt wird, übernehmen. Banken und Versicherungen hatten sich vor dem Wochenende geeinigt, wie sie ihren Bürgschaftsanteil von 8,5 Milliarden Euro untereinander aufteilen wollen. Damit galt das Hilfspaket für die HRE noch am Freitagabend als gesichert, auch wenn bisher noch keine bindenden Vereinbarungen unterschrieben worden sind (siehe dazu auch: Finanzindustrie beschließt Lastenverteilung zur Hypo-Real-Estate-Rettung).

Bei einem Sondergipfel in Paris, zu dem der französische Präsident Nicolas Sarkozy europäische Spitzenpolitiker einladen hatte, zeichnete sich unterdessen kein gemeinsames Vorgehen der europäischen Länder gegen die Krise ab. Die Bundesregierung bekräftigte zum Auftakt ihre Ablehnung eines europaweiten Hilfsfonds für notleidende Banken. Einig waren sich die Spitzenpolitiker nur, strengere Regeln für Ratingagenturen zu schaffen und die Bilanzierung für Finanzinstitute zu reformieren (siehe dazu auch: Europäischer Rettungsfonds rückt in die Ferne).

Text: theu. / sibi. / Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung

Reinyboy:

Da ist aber die Kacke auf dampfen......

 
04.10.08 17:44
....und egal wie entschieden wird, es wird im  falsch sein............es gibt keine adäquate Lösung,........da Systemfehler, ......hehehehe......

.....oder glaubt ernsthaft jemand, daß dann Ruhe einkehrt???,  .....hehehehehe..., die nächsten Leichen warten schon.



Grüße Reiny
Je genauer du planst, umso härter trifft dich der Zufall
pfeifenlümmel:

Dancer,

 
04.10.08 17:53
meiner Meinung nach läuft da eine heiße Pokernummer. Im Endeffekt kann sich die BRD keinen Zusammenbruch des Bankensystems in Deutschland leisten. Andere Staaten wie zum Beispiel Niederländer und Luxemburg haben bereits erhebliche Summen bereitgestellt für ihre Banken.
SWay:

"Die paar Milliarden" schießt Peer auch noch nach

2
04.10.08 17:56
wenn es nicht anders geht. Das wissen die Banken und damit können sie selbstbewusst ins "Hasenfußrennen" gehen.
Sollten Ihnen meine Aussagen zu klar gewesen sein, dann müssen Sie mich missverstanden haben.
Alan Greenspan.
Dancer:

Ich weiß nicht ...

 
04.10.08 18:00
Im Moment stehen Zahlen von 50 bis 100 Milliarden im Raum. Ob das der Per so einfach ausgibt? Irgendwann brauch er das Geld vielleicht für einen andere Bank (die Kundeneinlagen hat)...
Reinyboy:

Klar macht das Peer....

 
04.10.08 18:01
und nächstes Quartal nochmals und übernächstes nochmal und..und...und...wer soll das bezahlen wenn die Commerzbank und die Deutsche Bank, sowie die Landesbanken auch bald klingeln??????

Besser kurzer Schmerz und Patient tot mit allen Konsequenzen.


Grüße Reiny
Je genauer du planst, umso härter trifft dich der Zufall
Dacapo:

Laßt sie einfach absaufen die Hypo

3
04.10.08 18:02
und gut ist`s...
Tipfehler bzw.Rechtschreibfehler
dürfen selbstverständlich von euch eingerahmt werden....
SWay:

Was der Peer mal im Sinn hat das gibt er nicht

 
04.10.08 18:02
mehr her...

Ausserdem, wird der Fokus der Öffentlichkeit im Moment dann doch eher auf der Super Abzocke des Jahrzentes liegen, dem Ulla-Trulla Fond. Da muss er nicht viel fürchten...
Sollten Ihnen meine Aussagen zu klar gewesen sein, dann müssen Sie mich missverstanden haben.
Alan Greenspan.
Blödelknödel:

der Artikel dazu...

 
04.10.08 18:27
HRE braucht deutlich mehr Geld als bekannt

Berlin (dpa) - Der angeschlagene deutsche Hypothekenfinanzierer Hypo Real Estate (HRE) braucht laut einem Zeitungsbericht deutlich mehr Geld als bislang bekannt.


Die «Welt am Sonntag» berichtete am Samstag vorab unter Berufung auf Finanzkreise, die Deutsche Bank habe bei einer Prüfung festgestellt, dass das von Bundesregierung und Finanzbranche vereinbarte Rettungspaket nicht ausreiche. Der Hilfsplan sieht einen kurzfristigen Kredit von 15 Milliarden Euro und die langfristige Refinanzierung von 35 Milliarden Euro bis in die zweite Jahreshälfte 2009 vor. Laut Prüfung der Deutschen Bank fehlten aber dem Vernehmen nach bis Jahresende bis zu 50 Milliarden Euro und bis Ende 2009 sogar 70 bis 100 Milliarden Euro.

Die «Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung» berichtete, es sei offen, ob Finanzbranche ihren Anteil zur Rettung der HRE wie erwartet leisten werde. «Das ist eine völlig neue Entwicklung. Die Banken zögern und überdenken das Paket insgesamt noch einmal», zitierte die Zeitung Finanzkreise.

Ein HRE-Konzernsprecher wollte die Berichte nicht kommentieren. Er räumte aber ein: «Es gibt zum jetzigen Zeitpunkt über die Vereinbarungen vom vergangenen Wochenende hinaus noch keine vertragliche Regelung einer Kreditlinie.»

Die «Welt am Sonntag» berichtete, die Deutsche Bank habe die Zahlen in einer Telefonkonferenz am Freitagabend genannt, an der neben Vertretern der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) und der Bundesbank auch Manager aller Bankengruppen und der Versicherungsbranche teilgenommen hätten.

Ein derart dramatisch höherer Liquiditätsbedarf würde die mühsam ausgehandelte Rettung der HRE wieder in Frage stellen. Die Finanzbranche sehe keinen weiteren Spielraum für eine größere Unterstützung der HRE. «Es ist allerhöchste Zeit, dass die Bundesregierung den Ernst der Lage erkennt», sagte ein Bankmanager der «Welt am Sonntag». Der Bund trägt bereits die Hauptlast der Rettungsbemühungen mit einer Bürgschaft von bis zu 26,5 Milliarden Euro. Die Finanzbranche hatte sich erst in der Nacht zum Freitag nach einem zähen Ringen grundsätzlich auf die Verteilung der Lasten bei ihrer Beteiligung von 8,5 Milliarden Euro geeinigt
AS ist der Leitfaden
taos:

Hypo Real Estate prüft Konsequenzen

 
04.10.08 23:01
München (dpa) - Das 35 Milliarden Euro schwere Rettungspaket für den angeschlagenen Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate ist gescheitert. Die Kreditzusage durch mehrere Finanzinstitute sei derzeit nicht mehr gültig, teilte HRE mit. Es werde nach alternativen Maßnahmen gesucht. Bundesregierung und Finanzbranche hatten den Hilfsplan vor einer Woche geschnürt. Nach Informationen der «Welt am Sonntag» stellte die Deutsche Bank bei einer Prüfung aber fest, dass der HRE bereits kurzfristig deutlich mehr Geld brauche.  

04.10.2008 21:05 MEZ
Taos

Beck ist weg - und die Ypsilanti muss auch weg.
Warren B.:

Den "Rettern" bleiben diesmal nur ca. 36 Stunden!

 
04.10.08 23:09
Bis Montag zum Handelsbeginn muss eine Lösung her! - Sonst war es das endgültig!

Ob da 36 Stunden reichen???

Sincerely,

Warren B.
taos:

Banken werden unterstützt

 
04.10.08 23:11
Paris (dpa) - Die vier wichtigsten EU-Staaten wollen die europäischen Banken in der Krise unterstützen. Darauf haben sich Deutschland, Frankreich, Italien und Großbritannien bei einem Sondergipfel in Paris geeinigt. Jedes Land werde das mit seinen eigenen Mitteln tun, doch man werde sich abstimmen, sagte der französische Präsident Nicolas Sarkozy nach dem Treffen im Pariser Élyéepalast. Zudem seien sich die Staaten einig, dass die für die Krise Verantwortlichen auch die Folgen tragen müssten.  

04.10.2008 22:15 MEZ
Taos

Beck ist weg - und die Ypsilanti muss auch weg.
friewo:

Selten so was Witziges gelesen ...

3
04.10.08 23:19
"dass die für die Krise Verantwortlichen auch die Folgen tragen müssten" ... wer's glaubt, wird selig.
Diese kriminellen Banden gehören alle in Arbeitslager ohne Rückkehr!
rickberlin:

Großaktionäre für Unterstützung bereit

 
04.10.08 23:47
04.10.2008 22:55

HRE-Sprecher: Großaktionäre für Unterstützung bereit

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Großaktionäre der Hypo Real Estate (News/Aktienkurs) (HRE) sind bereit, sich an einer breit angelegten Unterstützung zu beteiligen. Das sagte ein HRE-Sprecher am Samstag zu Dow Jones Newswires.

Zudem habe die HRE Hinweise darauf, dass die irische Regierung unterstützende Maßnahmen für die Depfa prüft. Die HRE-Tochter Depfa hat ihren Sitz in Irland.

An diesem Samstag war die ursprünglich geplante 35 MRD EUR schwere Rettungsaktion geplatzt. Die Banken befürchten Kreisen zufolge, dass diese Summe bei Weitem nicht reicht.

DJG/maw/roa

(END) Dow Jones Newswires
Dancer:

Pfandbriefmarkt

 
04.10.08 23:55
Nicht mal dem Pfandbrief trauen Investoren noch
Der Pfandbrief gilt als wenig riskant. Nun hat sein Ruf aber durch den Beinahe-Bankrott der Hypo Real Estate gelitten. Politiker wollen das Image retten.
Von Simone Gröneweg

Die Krise hinterlässt ihre Spuren in jedem Bereich der Finanzwelt. Nun ist sie auch im sicheren Hafen der Anleger angekommen: bei den Pfandbriefen. "Wir bewegen uns in einer Welt, in der Fundamentaldaten nicht mehr zählen", sagt der Pfandbrief-Experte Ralf Burmeister von der Landesbank Baden-Württemberg.

Und davon kann sich der Markt für Pfandbriefe nun mal nicht abkoppeln. Seit der schnellen Rettung des Immobilienfinanzierers Hypo Real Estate (HRE) durch den Staat ist er noch einmal stärker in den Fokus gerückt.

Denn mit der Hilfsaktion wollten die Politiker ihn vor allem sichern. Der Markt für deutsche Pfandbriefe hat ein Volumen von etwa 900 Milliarden Euro und ist damit der größte der Welt. Banken, Versicherungen und Fonds sind investiert. Etwa 100 bis 150 Milliarden Euro stammen schätzungsweise von privaten Anlegern.


Kein geregelter Markt
Die HRE gehört mit einem Anteil von zehn Prozent zu den großen Spielern. Sie hat deutsche Pfandbriefe im Wert von mehr als 90 Milliarden Euro ausgegeben. Über ihre irische Tochter Depfa kommen noch einmal Papiere im Wert von 40 Milliarden Euro dazu. Der Zusammenbruch der Bank ist abgewendet, der Ernstfall nicht eingetreten.

Dennoch: Die Umsätze sind gering. An- und Verkaufspreise weichen stark voneinander ab. Ein geregelter Markt ist kaum möglich. "Im Moment geht nicht viel", sagt Andreas Beck, Chef des Münchner Instituts für Vermögensaufbau. "Wer Pfandbriefe hat, will sie nicht unter Wert verkaufen." Entscheidend für die Preisgestaltung ist der außerbörsliche Handel zwischen Banken und institutionellen Investoren. Und keiner will derzeit Abschläge in die Bücher aufnehmen.

Wenn man Pfandbriefe habe, sollte man sie behalten, rät Beck den Anlegern. Denn: Pfandbriefe gelten als besonders sicher. Es gibt sie seit mehr als hundert Jahren. Es gab noch nie einen Ausfall. Ein Pfandbrief muss großzügig durch Sicherheiten gedeckt sein und ist eine mit Hypotheken-, Schiffs- oder Staatskrediten unterlegte Anleihe.

Die Banken müssen bei der Herausgabe strenge Regularien befolgen. Öffentliche Pfandbriefe sind beispielsweise mit Staatsverbindlichkeiten hinterlegt, Hypotheken-Pfandbriefe mit Immobilien. Angesetzt sind dazu 60 Prozent des sogenannten Beleihungswertes.

"Zinsen werden weitergezahlt"
"Der wird aus dem Ertragswert der Substanz und dem Mietwert ermittelt", erklärt Burmeister. Fällt die Bank, die den Pfandbrief ausgegeben hat, aus, sind also in jedem Fall Werte vorhanden. "Die Zinsen werden weitergezahlt", sagt Claudia Vortmüller, Analystin bei der Commerzbank.

Das Geld dazu stammt aus den Einnahmen der Sicherheiten, etwa den Mieten der Immobilien. "Am Ende der Laufzeit bekommt der Anleger auch den Nominalbetrag zurück", erklärt die Analystin. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass die Deckungsmasse ausreichend Wert bietet. Ein Sachverwalter kümmert sich um die Interessen der Gläubiger.

Doch das ist alles Theorie, denn bisher ist noch kein Emittent pleite gegangen. Und die Politik will das auch unbedingt verhindern. Sie fürchtet einen Imageverlust des sicheren, deutschen Pfandbriefs. Daher auch der Eingriff bei der HRE. Die deutschen Pfandbriefe spielen bei der Refinanzierung der Banken eine wichtige Rolle. Sie gehören zu den Refinanzierungsmitteln, die noch am günstigsten sind.

Das Problem sei nur, wenn man der Bank misstraue, kaufe man auch den Pfandbrief nicht - egal wie sicher der sei, so ein Branchenkenner. In normalen Zeiten sind solche Überlegungen kein Thema, doch diese Zeiten sind nicht normal. "Jeder ist in Panik. Der Blick fürs Wesentliche fehlt", sagt ein Finanzfachmann. "Jeder kann in eine Krise geredet und geschrieben werden", sagt ein anderer. Auch der deutsche Pfandbrief.

(SZ vom 02.10.2008/hgn)

Immerhin bleibt dem Pfandbriefmarkt durch die Rettungsaktion für die Hypo Real Estate der Ernstfall erspart. Der Zahlungsausfall eines Pfandbriefemittenten in dieser Größenordnung wäre ein einmaliger Vorgang. Den Akteuren waren die unmittelbaren Konsequenzen durchaus bewusst. Man hätte nicht zulassen können, dass der Pfandbrief als Finanzierungsinstrument in Misskredit kommt, sagte ein Teilnehmer der Verhandlungen am Montag. Damit wäre eine Lawine an den Märkten ausgelöst worden. Der deutsche Pfandbriefmarkt hat ein Volumen von knapp 900 Milliarden Euro. Die Hypo Real Estate steht für rund ein Fünftel dieses Marktes. Die Kreditanalysten der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) gehen zunächst einmal davon aus, dass die milliardenschwere Kreditlinie für Hypo Real Estate für etwas Ruhe sorgen sollte. Monega-Fondsmanager Göcke teilt diese Einschätzung: „Die Preisbildung ist maßgeblich liquiditäts- und nicht bonitätsgetrieben."

(FAZ)
Dancer:

und weiter...

 
05.10.08 15:35
Das 35 Milliarden Euro teure Rettungspaket für den Immobilienfinanzierer ist geplatzt. Scheinbar braucht Hypo Real Estate viel mehr Geld als bislang angenommen - nämlich 70 bis 100 Milliarden Euro.

PARIS dpa/taz Der Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate kämpft nach dem Scheitern des 35 Milliarden Euro schweren Rettungspakets ums Überleben. Für Sonntag war nach Informationen aus Berlin ein neuer Anlauf geplant, einen Zusammenbruch des angeschlagenen DAX-Konzerns zu verhindern. Die Zeit drängt: Eine Rettung müsste bis Eröffnung der Aktienmärkte am Montag erzielt werden.

Der Vorstand suche "rund um die Uhr" mit Aktionären, Investoren, Politik und Regulatoren nach einer Lösung, sagte ein Sprecher der Hypo Real Estate (HRE) am Sonntag. Die Liquiditätslage der irischen Tochter Depfa, die den HRE-Konzern in den Strudel der Finanzkrise gestürzt hatte, habe sich weiter verschlechtert.

Die Bundesregierung bestätigte, dass sie in die Rettungsbemühungen eingebunden ist. Zu Einzelheiten wollte sich der Sprecher des Finanzministeriums, Torsten Albig, am Sonntag nicht äußern. "Wir müssen sehen, wie wir die Scherben, die die uns vor die Tür gekippt haben, wieder zusammenkehren", sagte er. Spiegel Online zufolge erfuhr das Ministerium vom Platzen des Rettungspakets am Samstagabend erst aus der Pflichtmitteilung der HRE.

Nach bisher unbestätigten Berichten braucht die Hypo Real Estate schon kurzfristig deutlich mehr Geld als geplant. Deshalb hätte der vereinbarte erste Kredit von 15 Milliarden Euro nicht ausgereicht, meldete die Welt am Sonntag unter Berufung auf eine Prüfung der Deutschen Bank. Demnach fehlten bis Jahresende bis zu 50 Milliarden Euro und bis Ende 2009 sogar 70 bis 100 Milliarden Euro, hieß es.

Der HRE-Sprecher sagte zu diesen Zahlen nur, Spekulationen über einen Liquiditätsbedarf von 100 Milliarden Euro seien "auf Basis der heutigen Datenlage" abwegig.

Die HRE hatte am Samstagabend mitgeteilt, dass die Banken ihre Kreditzusage zurückgezogen haben. Man prüfe die drohenden Konsequenzen für die Einheiten des Konzerns. Es werde nach alternativen Maßnahmen gesucht. Die irische Regierung habe signalisiert, dass sie Maßnahmen zur Stützung des Staatsfinanzierers Depfa prüfe, sagte der Sprecher.

Die eigentlich als grundsolide geltende Depfa hatte die HRE ins Wanken gebracht. Sie hatte systematisch ihre langfristigen Ausleihungen mit kurzfristigen Mitteln vom Geldmarkt refinanziert. Durch die Kreditkrise trocknete der Markt aber aus, so dass die Depfa plötzlich eine riesige Liquiditätslücke hatte.

Mit dem vor einer Woche geschnürten Rettungspaket sollte die Hypo Real Estate kurzfristig einen Kredit von 15 Milliarden von der Finanzbranche erhalten und weitere 20 Milliarden von der Bundesbank, die bis in die zweite Jahreshälfte 2009 hinein reichen sollten. Diese Kredite sollten mit Bürgschaften abgesichert werden, von denen der Bund mit rund 26,5 Milliarden den Großteil tragen sollte.

Die Finanzbranche hatte sich erst in der Nacht zum Freitag nach zähem Ringen auf die Lastenverteilung bei ihrem Teil der Bürgschaften von insgesamt 8,5 Milliarden Euro geeinigt. Damit galt die Rettung der HRE eigentlich als gesichert.

Bei der Lösung des Problems wird Deutschland auf sich selbst gestellt sein - denn seit französische Pläne zum gemeinsamen europäischen Vorgehen gegen die Finanzkrise bekannt geworden sind, hatte sich Berlin entschieden dagegen geäußert. Also einigten sich die Regierungschefs auf dem EU-Krisengipfel in Paris darauf, dass jedes Land seine Banken mit seinen eigenen Mitteln schützen solle.

Die deutsche Bundeskanzlerin Merkel betonte die "nationalen Verantwortlichkeiten" bei der Bankenrettung. Dabei müssten die EU-Staaten darauf achten, dass sie "sich nicht gegenseitig Nachteile durch ihr nationales Vorgehen zufügen", sagte Merkel in Anspielung auf den irischen Alleingang im Umgang mit der Krise. Trotz der akuten Krise wird Finanzminister Steinbrück regulär am Sonntag am Koalitionsausschuss teilnehmen.
Dancer:

Das sollte doch zu retten sein:

 
05.10.08 15:37
Zu wenig Vertrauen in die Banken

Die Ursache der Liquiditätsnot bei der Hypo Real Estate ist die Finanzmarktkrise. Aber nicht, weil das Haus im grossen Stil in US-Immobilien-Kredite investiert hätte. Das abgrundtiefe Misstrauen der Banken untereinander hat die Münchner Bank in die schwere Krise geführt.

Das Münchner Institut war durch massive Probleme bei der irischen Tochter DEPFA ins Trudeln geraten. Nach dem Zusammenbruch der US-Investmentbank Lehman Brothers bekam die DEPFA Probleme, sich kurzfristig am Kapitalmarkt zu refinanzieren.

Dancer:

Merkel verspricht Rettung

 
05.10.08 16:17
Hypo Real Estate

Sorgenvoll, aber entschlossen: Merkel und Steinbrück
05. Oktober 2008 Die Bundesregierung arbeitet mit Hochdruck an einem Rettungsplan für den in Schieflage geratenen Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate. Das sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Sonntag kurz vor Beginn einer Koalitionsrunde in Berlin. Einzelheiten der Maßnahmen nannten zunächst weder sie noch Finanzminister Peer Steinbrück (SPD).

Wie verlautete, sollen an einem zweiten Rettungsplan für den Immobilienfinanzierer nicht nur die Privatbanken, sondern auch die Versicherer einbezogen werden. „Die Bundesregierung sagt am heutigen Tag, dass wir nicht zulassen werden, dass die Schieflage eines Finanzinstitutes zur Schieflage des ganzen Systems wird. Deshalb wird auch mit Hochdruck daran gearbeitet, die Hypo Real Estate zu sichern“, sagte Merkel.

Spareinlagen laut Merkel sicher

Die Kanzlerin sagte weiter, die Spareinlagen seien sicher. Sie kündigte an, dass die Verantwortlichen der Bank zur Rechenschaft gezogen werden sollen. „Das sind wir auch dem Steuerzahler in Deutschland schuldig“, sagte Merkel.

Steinbrück zeigte sich „ziemlich entsetzt“ über das Management der Bankengruppe Hypo Real Estate, das „ein weiteres Liqiditätsloch in ungeahnter Milliardenhöhe“ aufgetaucht sei. „Die Bundesregierung lehnt es ab, von diesem Bankeninstitut in eine Art Mitverantwortung gezogen zu werden.“

nordex:

Spareinlagen laut Merkel sicher !

 
05.10.08 16:22

Das freut mich. Rettung der Hypo wieder offen 4794428

Dancer:

Was wäre wenn?

 
05.10.08 16:25
Von Marcus Theurer

Was passiert, wenn die Hypo Real Estate nicht gerettet wird?

05. Oktober 2008 Das Schreiben an den „Sehr geehrten Herrn Bundesminister“ schnurrte am vergangenen Montag aus dem Faxgerät im Büro von Peer Steinbrück (SPD). Auf sechs Seiten schilderten Bundesbankpräsident Axel Weber und Jochen Sanio, der Chef der Finanzmarktaufsicht Bafin, dem Finanzminister, was passieren würde, falls die Hypo Real Estate (HRE) zusammenbräche.

Die Botschaft der Finanzmarktexperten war klar: Zur Rettung der angeschlagenen Münchner Großbank gebe es „keine Alternative, die nicht schwerste Verwerfungen im deutschen Finanzsystem auslösen würde“.

Gefährliche Kettenreaktion

Als Weber und Sanio ihren Brief schrieben, schien die vom Bund und von der Finanzbranche finanzierte Nothilfe für die HRE gesichert. Doch nur fünf Tage später, in der Nacht zum Samstag, platzte der 35 Milliarden Euro teure Rettungsplan. Die Warnungen waren damit am Wochenende wieder brandaktuell. Fieberhaft versuchten Bundesregierung und die Finanzindustrie am Sonntag ein neues Hilfspaket zu schnüren, um die von Bundesbank und Bafin befürchteten Folgen eines Kollapses abzuwenden.

Wegen der engen Geschäftsbeziehungen von Banken und Versicherungen untereinander droht nach Meinung der Aufseher eine gefährliche „Kettenreaktion“: Ein Kollaps der HRE würde zum Beispiel den gemeinsamen Einlagensicherungsfonds der privaten Banken die Rekordsumme von 17 Milliarden Euro kosten. Der Notfalltopf, der die Einlagen der Bankkunden absichern soll, müsste vom Staat gestützt werden, fürchten Weber und Sanio.

Dominoeffekt würde Vielfaches einer Rettung kosten

Zu erwarten seien außerdem „schwerste Störungen“ im Geldmarkt, über den sich die Banken untereinander kurzfristig Geld leihen und auf den ein funktionierendes Bankensystem angewiesen ist. Auch die Refinanzierung anderer Banken über den rund 900 Milliarden Euro schweren Pfandbriefmarkt könnte dann gefährdet sein. Die HRE ist einer der größten Emittenten dieser eigentlich gut besicherten Anleihen. Bisher sei der Pfandbriefmarkt „eines der wenigen noch funktionierenden Refinanzierungsinstrumente“ für die Kreditinstitute, mahnten Bundesbank und Bafin. Eine Insolvenz der Bank würde nach Meinung von Weber und Sanio auch viele Gläubiger, die hohe Forderungen gegenüber der HRE haben, in Bedrängnis bringen. Den ohnehin finanziell schwachen Landesbanken und anderen Kreditinstituten drohten weitere Abschreibungen, die ihre Eigenkapitalbasis schwächen würden.

Auch Versorgungswerke, Berufsgenossenschaften, Länder und Kommunen hätten zum Teil dreistellige Millionenbeträge bei der HRE angelegt, die im Insolvenzfall gefährdet wären. Die Fachleute von Bundesbank und Bafin erwarten, dass ein Dominoeffekt den Staat „ein Vielfaches“ dessen kosten würde, was der Bund für die Rettung der HRE ausgeben müsse. Andere Staaten seien zudem „bereits sehr nachdrücklich für die Stabilisierung ihrer Finanzsysteme eingetreten“, schrieben Weber und Sanio. So haben in den vergangenen Monaten die Vereinigten Staaten, Großbritannien, Frankreich und Irland angeschlagene Banken und Versicherer verstaatlicht oder massiv gestützt.

Text: F.A.Z.

nordex:

Was wäre wenn?

 
05.10.08 16:32
Was passiert, wenn die Hypo Real Estate nicht gerettet wird?

Die Welt geht den bach runter. (ironisch gemeint)
derQuerdenker:

Meiner Meinung nach...

 
05.10.08 16:44
Meiner Meinung nach sollten sämtliche Vorstände der HRE Lebenslang in den Knast. Dort sollen sie dann mit behinderten Menschen zusammen Waschlappen oder Socken nähen. Von den Einnahmen könnte man die faulen Kredite bedienen.



,,Man hat nicht Recht, weil der Markt rauf oder runter geht,  
     sondern weil man die besseren Argumente hat.,,
derQuerdenker:

Es kann doch nicht sein,

 
05.10.08 16:47
das ich mit MEINER Arbeit die HRE unterstütze und damit diesen Vögeln ihre Vergütung finanziere. Ich mein gibts da keinen Chef der sagt "oh kacke unser laden läuft nicht mehr rund, wir müssen etwas tun"

,,Man hat nicht Recht, weil der Markt rauf oder runter geht,  
     sondern weil man die besseren Argumente hat.,,
king charles:

faulen Kredite bedienen

 
05.10.08 16:47
wer sagt denn, dass die Kredite faul sind?
Grüsse King-charles
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