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Razzia bei DaimlerChrysler
01. Sep 16:25
Ermittler haben die Konzernzentrale von DaimlerChrysler durchsucht – ausgerechnet am ersten Arbeitstag des künftigen Konzernschefs Zetsche an der Spitze der Mercedes-Gruppe. Die Behörden untersuchen möglichen Insiderhandel.
Die Staatsanwaltschaft Stuttgart hat am Donnerstag im Zusammenhang mit dem Verdacht auf Insiderhandel bei DaimlerChrysler |DCX 41,16 -1,29%| mehrere Büros und Wohnungen durchsucht. Nach Medienberichten war auch die Konzernzentrale in der baden-württembergischen Landeshauptstadt betroffen. Die Strafverfolger ermittelten gegen vier Personen, sagte Behördensprecher Tomke Beddies. Namen nannte er nicht. Das Unternehmen betonte, mit den Behörden zusammenzuarbeiten.
Es bestehe der Verdacht, dass sie vorzeitig von der Rücktrittankündigung von Noch-Vorstandschef Jürgen Schrempp genutzt und aus diesem Wissen Gewinn geschlagen hatten, sagte Beddies. Die Aktien des Unternehmen waren am Tag der Ankündigung Schrempps, zum Jahreswechsel den Konzern vorzeitig zu verlassen, um rund zehn Prozent gestiegen. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) hatte Prüfungen eingeleitet und damit die Ermittlungen der Stuttgarter Staatsanwälte ausgelöst.
Verstoß gegen Ad-hoc-Pflicht möglich
Die Bafin untersucht auch, ob DaimlerChrysler gegen die Ad-hoc-Pflicht verstoßen hat. Sie zwingt Unternehmen, kursrelevante Informationen zeitnah allen Beteiligten zukommen zu lassen. Jürgen Gässlin, ein Vertreter der Kritischen Aktionäre bei DaimlerChrysler, hatte behauptet, vorzeitig vom Abtritt Schrempps gewusst zu haben und in der Netzeitung auch «eine Schrempp nahe stehende Führungskraft» bezichtigt.
Schrempps Nachfolger wird zum 1. Januar Dieter Zetsche, des bislang den US-Zweig Chrysler in Detroit im Bundesstaat Michigan geleitet hatte. Zetsche ist aber bereits vorzeitig ins Stammhaus zurückgekehrt: Weil er und nicht Eckhard Cordes zum Schrempp-Nachfolger bestimmt wurde, war der Chef der Mercedes-Markengruppe zum 1. September abgetreten.
Zetsche arbeitet in Stuttgart
Da das Unternehmen auf die Schnelle keinen Nachfolger finden konnte und auch Wolfgang Bernhard, VW-Markenvorstand beim Volkswagen-Konzern |VOW 42,89 0,33%| eine Rückkehr zu seinem alten Arbeitgeber ausschloss, übernimmt Zetsche vom heutigen Donnerstag an auch die Führung der Mercedes Car Group. Neben der Stammmarke gehört auch die angeschlagenen Kleinwagen-Sparte Smart zu seinem neuen Verantwortungsbereich. (nz)
Razzia bei DaimlerChrysler
01. Sep 16:25
Ermittler haben die Konzernzentrale von DaimlerChrysler durchsucht – ausgerechnet am ersten Arbeitstag des künftigen Konzernschefs Zetsche an der Spitze der Mercedes-Gruppe. Die Behörden untersuchen möglichen Insiderhandel.
Die Staatsanwaltschaft Stuttgart hat am Donnerstag im Zusammenhang mit dem Verdacht auf Insiderhandel bei DaimlerChrysler |DCX 41,16 -1,29%| mehrere Büros und Wohnungen durchsucht. Nach Medienberichten war auch die Konzernzentrale in der baden-württembergischen Landeshauptstadt betroffen. Die Strafverfolger ermittelten gegen vier Personen, sagte Behördensprecher Tomke Beddies. Namen nannte er nicht. Das Unternehmen betonte, mit den Behörden zusammenzuarbeiten.
Es bestehe der Verdacht, dass sie vorzeitig von der Rücktrittankündigung von Noch-Vorstandschef Jürgen Schrempp genutzt und aus diesem Wissen Gewinn geschlagen hatten, sagte Beddies. Die Aktien des Unternehmen waren am Tag der Ankündigung Schrempps, zum Jahreswechsel den Konzern vorzeitig zu verlassen, um rund zehn Prozent gestiegen. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) hatte Prüfungen eingeleitet und damit die Ermittlungen der Stuttgarter Staatsanwälte ausgelöst.
Verstoß gegen Ad-hoc-Pflicht möglich
Die Bafin untersucht auch, ob DaimlerChrysler gegen die Ad-hoc-Pflicht verstoßen hat. Sie zwingt Unternehmen, kursrelevante Informationen zeitnah allen Beteiligten zukommen zu lassen. Jürgen Gässlin, ein Vertreter der Kritischen Aktionäre bei DaimlerChrysler, hatte behauptet, vorzeitig vom Abtritt Schrempps gewusst zu haben und in der Netzeitung auch «eine Schrempp nahe stehende Führungskraft» bezichtigt.
Schrempps Nachfolger wird zum 1. Januar Dieter Zetsche, des bislang den US-Zweig Chrysler in Detroit im Bundesstaat Michigan geleitet hatte. Zetsche ist aber bereits vorzeitig ins Stammhaus zurückgekehrt: Weil er und nicht Eckhard Cordes zum Schrempp-Nachfolger bestimmt wurde, war der Chef der Mercedes-Markengruppe zum 1. September abgetreten.
Zetsche arbeitet in Stuttgart
Da das Unternehmen auf die Schnelle keinen Nachfolger finden konnte und auch Wolfgang Bernhard, VW-Markenvorstand beim Volkswagen-Konzern |VOW 42,89 0,33%| eine Rückkehr zu seinem alten Arbeitgeber ausschloss, übernimmt Zetsche vom heutigen Donnerstag an auch die Führung der Mercedes Car Group. Neben der Stammmarke gehört auch die angeschlagenen Kleinwagen-Sparte Smart zu seinem neuen Verantwortungsbereich. (nz)