Rauswurf in 50 Sekunden

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mod:

Rauswurf in 50 Sekunden

 
18.07.02 20:34
Rauswurf in 50 Sekunden

Die Honorar-Affäre seines Verteidigungsministers brachte für Gerhard Schröder neun Wochen vor der Bundestagswahl das Fass zum Überlaufen:
Der Kanzler feuerte Rudolf Scharping.

Berlin - Genau 50 Sekunden brauchte Schröder bei einer Pressekonferenz, um den Rausschmiss seines Verteidigungsministers und den Namen des Nachfolgers zu verkünden."Die notwendige Basis für eine gemeinsame Arbeit in der Bundesregierung ist nicht mehr gegeben", sagte Schröder nach einer SPD-Krisensitzung.

Noch nie ist in Deutschland ein Minister so kurz vor einer Bundestagswahl ausgewechselt worden.

Scharping hatte bis zuletzt einen Rücktritt abgelehnt. Ein Telefonat mit dem Minister, so war aus dem Kanzleramt zu hören, habe Schröder nicht beruhigen können. Im Gegenteil: "Der Kanzler hat vor Wut quer unter der Decke gehangen", war aus der Regierungszentrale zu hören. Scharping soll wieder einmal relativ lange gebraucht haben, um umständlich darzulegen, dass alles mit rechten Dingen zugegangen sei.

Auslöser für Scharpings Rauswurf waren Berichte über seine angeblich zweifelhaften Geschäfte mit dem Frankfurter PR-Unternehmer Moritz Hunzinger. Scharping nannte "alle Vorgänge absolut Gesetzeskonform" und sah "keine Rechtfertigung für einen so schwerwiegenden Schritt wie einen Rücktritt." Er gehe "mit erhobenem Haupt und mit aufrechtem Gang". Scharping sprach von Anzeichen für "eine gezielte Kampagne" und kündigte die Prüfung presserechtlicher Schritte gegen das Magazin "Stern" an, das über die Geschäfte berichtete.

SPD-Generalsekretär Franz Müntefering sagte, Anlass für die Entlassung seien die Veröffentlichungen um die Honorarzahlungen der PR-Agentur an Scharping. "Wir waren alle der Meinung, wir können uns keinen Verteidigungsminister leisten, der unter solchen Unterstellungen steht", sagte Müntefering. Scharping habe nun Gelegenheit, die Dinge zu widerlegen

mehr.....
www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,205828,00.html
ruhrpottzocker:

Kohl hat sich viele Knackis geleistet !!

 
18.07.02 20:43

Schröder will das nicht !!

Das spricht für den kanzler !! Hut ab !!

Rauswurf in 50 Sekunden 725206
Rexini:

rz

 
18.07.02 20:52
alter sozi  
klecks1:

Guter Witz RPZ o.T.

 
18.07.02 20:53
mod:

Die Geschäfte des M. Hunzinger/Hintergrund-Infos

 
18.07.02 20:55
Das enfant terrible seiner Branche: Moritz Hunzinger  
Kaum ein Nachwuchspolitiker, der nach oben will, kommt an dem 43 Jahre alten Bayern vorbei
 

Von Norbert Schwaldt

Moritz Hunzinger hat sich im Zentrum der Macht einquartiert. Am Pariser Platz in Berlin bietet der PR-Stratege seine Dienste feil, wenige Schritte entfernt von den Büros seiner Kundschaft in den Ministerien und Parlamentsbüros. Gleich um die Ecke hat er als Ort für wichtige Treffen das luxuriöse Prominenten-Restaurant "Margaux" zur Hand. Die Zentrale seines börsennotierten Unternehmens ist zwar immer noch im vornehmen Westend in Frankfurt/Main, doch Hunzinger ist nun die meiste Zeit in Berlin zugange.

Seine Klientel kennt er meist noch aus Bonn, wo es zum guten Ton gehörte, zu seinen Parlamentarischen Abenden zu erscheinen. Lädt Hunzinger heute in Berlin ein, kann man sicher sein, dass immer die erste Garde aus Regierung und Parteien auf die Presse trifft.

Das ist auch das lukrative Geschäft des Moritz Hunzinger und seines Bruders Max. Zuletzt wurden etwa der österreichische Bundeskanzler Wolfgang Schüssel, der serbische Premier Zoran Djindjic und der libysche Diktator Gaddafi medienwirksam in Szene gesetzt. Ex-EU-Kommissar Martin Bangemann nahm die Dienste Hunzingers in Anspruch, und scheinbar kommt kein Nachwuchspolitiker, der nach oben will, an Hunzinger vorbei.

Der 43 Jahre alte Bayer ist zwar CDU-Mitglied und sogar Bundesschatzmeister der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA), lässt sich aber von Parteigrenzen nicht einengen. Erstaunlicherweise gehört das etwa gleichaltrige grüne Establishment sowie eine ganze Riege von Sozialdemokraten auch zum Umfeld Hunzingers. Nur PDS-Mitglieder wurden bei Hunzinger noch nicht gesichtet. Das mag aber auch an den gepfefferten Honoraren liegen, die je nach Einzelaktion schon mal fünfstellig sein können.

Zählten früher überwiegend Unternehmen zu den Kunden des umstrittensten deutschen Öffentlichkeitsarbeiters, so hat sich der gewiefte Manager doch wieder stärker auf die Politik verlegt. Einige Rüstungsfirmen gehören zudem zu Hunzingers Auftraggebern; in der PR-Firma steht auch mal ein kommandierender General in den Telefonlisten.

Mit der technischen Aufrüstung an sich hat er aber weniger Glück. Hunzingers Millionen schwere Beteiligung an einem kleinen Unternehmen, das gepanzerte Limousinen herstellt, war wenig erfolgreich und soll sogar Anlass für eine Schieflage seines kleinen Imperiums geboten haben, zu dem neben Hunzinger Public Relations auch das Meinungsforschungsinstitut Infas und die Fotoagentur action press gehört. Die Übernahme der Nachrichten-Agentur ddp war Hunzinger vor einem Jahr nicht geglückt. Beim Börsengang im Jahr 1998 hatte der Selfmade-Man Hunzinger allerdings genügend Kapital eingesammelt, um auf Expansion umzuschalten. Zuletzt hatte er jedoch wie alle Medienfirmen des Neuen Marktes eine Durststrecke durchzustehen. Sie hat er offenbar erfolgreich gemeistert.

Dass der Senior der PR-Branche, der allseits geschätzte und elegante Josef von Ferenczy, Moritz Hunzinger als Käufer seines aus Altersgründen angebotenen Unternehmens wieder ausbootete, kann als Werturteil für den Frankfurter Unternehmer gelten. Bei Hunzinger fehlt immer das Gefühl der Exklusivität und auch ein wenig das Vertrauen. Zum Handwerk gehört eine gehörige Portion Verschwiegenheit, die man bei Hunzinger manchmal bezweifelt. Er wird in der Branche skeptisch betrachtet, weil seine Direktheit und Drohgebärden gegenüber Redakteuren nicht gut ankommen. Der burschikose Auftritt Hunzingers macht ihn zum Rambo der gesamten Branche.

Der Handel mit Nachrichten, das medienwirksame Platzieren eines öffentlich Namenlosen oder das Lancieren von News und Meinungen jeder Art ist das Geschäft der Hunzinger-Brüder. Sie befinden sich in wirtschaftlicher Hinsicht in der Branche nach einer Schwächephase wieder auf dem Weg nach oben. Im vergangenen Jahr setzte die Hunzinger-Gruppe 17,23 Millionen Euro um. In diesem Jahr dürfte es vielleicht schon mehr werden, denn Max und Moritz Hunzinger sind flüssig und, wie man in Sachen Scharping sieht, im Politik-Geschäft verankert.
www.welt.de/daten/2002/07/19/0719fo345303.htx
klecks1:

RPZ

 
18.07.02 20:58
Kannst ja als FDP-Freund und PDS-Wähler jetzt SPD-Zwitstimme abgeben
ruhrpottzocker:

Kein witz ! Das, was ich rot-grün vorwerfe, ist,

 
18.07.02 20:58

dass diejenigen nicht sitzen, die 16 jahre lang nur ausgesessen haben und nebenbei mehreren Generationen das Geld und damit jegliche Gestaltungsmöglichkeit genommen haben.

Warum sitzen Kohl und Co nicht ein ?? Warum empört man sich hier über Täter wie Mehmet und nennt nicht über Kohl und Co ?

Rauswurf in 50 Sekunden 725216
klecks1:

Noch ein besserer Witz RPZ

 
18.07.02 20:59
Sind das wirklich Deine nüchternen Ansichten?
ruhrpottzocker:

Das ist ein Witz ? Schon mal Zeitung gelesen

 
18.07.02 21:04

oder sonst irgendwie Infos besorgt, Klecks ?

Kennst du unseren Schuldenstand ? So etwas hat es in der Geschichte noch nicht gegeben ! Das ist eine Hypothek für Generationen, aufgehäuft in NUR 16 jahren !

Von Gysi und Co habe ich Worte des Bedauerns gehört. Von den Amigos um Kohl und Stoiber kein Wort !! Imersten Fall waren die, die sich entschuldigt und bedauert haben, gar nicht dabei. Im zweiten Fall sind es noch die Täter !

Rauswurf in 50 Sekunden 725226
mod:

Endzeit-Stimmung

 
18.07.02 21:10
Endzeit-Stimmung

Scharpings Rauswurf: Schröder hat sich den Schwächsten in seinem schwachen Kabinett ausgesucht, um Führungsstärke zu beweisen

- Kommentar
Von Johann Michael Möller

Ein schauriger Auftritt. Rudolf Scharping wird gefeuert, und der Kanzler findet für seinen Verteidigungsminister kein freundliches Wort. Was als Befreiungsschlag für Gerhard Schröder gedacht war, gerät zum beklemmenden Höhepunkt einer politischen Götterdämmerung. Arbeitslosenzahlen, Spendenaffäre, Babcock-Pleite, Telekom-Krise - im Kanzleramt wusste man, dass es Matthäi am Letzten ist mit dem Ansehen des Kanzlers und seiner Regierung; dass jetzt Handlungsstärke demonstriert werden muss.

Wer aber eignet sich da besser zum Bauernopfer als der unglückselige Tropf Rudolf Scharping, der schon lange jegliches Gefühl für die politischen Realitäten verloren hat. Aber der Schuss auf ihn geht nach hinten los. Zwar wirkt sein öffentlich zur Schau gestellter Lebensstil bei allen, die um ihren Arbeitsplatz bangen müssen, geradezu aufreizend. Aber das tut es schon so lange, dass seine Ablösung kaum mehr als ein Achselzucken auslösen kann. Warum denn jetzt, warum so? Die Aktion fällt auf den Kanzler zurück, dem inzwischen andere Dinge angelastet werden als der Umstand, seinen desavouierten Verteidigungsminister so lange agieren zu lassen.

Er hat sich den Schwächsten in seinem schwachen Kabinett ausgesucht, um Führungsstärke zu beweisen, und wirkt doch eher wie ein Sitzenbleiber in der Schule, der seine kleineren Klassenkameraden malträtiert. Denn Schröders Problem ist doch gar nicht, Scharping loszuwerden, sondern wieder jemand in ein Amt zu bekommen. Bei der verzweifelten Suche nach einem geeigneten Nachfolger für Ron Sommer haben ihm alle veritablen Kandidaten einen Korb gegeben. Und auch Peter Struck soll sich heftig gesperrt haben, den sicheren Stuhl des Fraktionsvorsitzenden mit dem Schleudersessel auf der Hardthöhe zu vertauschen. Auch er weiß um die letzten Tage, die für diese Regierung womöglich angebrochen sind, und will seine politische Zukunft nicht an Gerhard Schröder koppeln. Der wirkte am Donnerstag kaum wie ein Hausherr, der Ordnung schafft, sondern wie einer, um den es einsam zu werden beginnt. Nicht nur schlechte Zahlen nimmt er mit in die Sommerpause, sondern die Aura der glücklosen Hand. Rot-grüne Endzeitstimmung.

mod:

Was die Demoskopie sagt

 
18.07.02 21:16
Was die Demoskopie sagt

Handlungsstärke zu demonstrieren, darf nicht Routine werden

Von Klaus Peter Schöppner

Die Hoffnung stirbt zuletzt. So lautete die noch bis Anfang Juli erfolgreiche Wahlkampfstrategie der SPD: mit Optimismus die Stimmungswende schaffen. Sieben Prozentpunkte betrug der CDU/CSU-Vorsprung gegenüber der SPD Ende Mai. Bis Anfang Juli, als Schröders Hartz-Vorschläge noch nicht zerredet waren, hat die SPD ihn auf drei verkürzt.

Doch dann kamen die horrenden Arbeitslosenzahlen - und die Einmischung der Regierung in die Telekom-Affäre. Schröder folgte seinem Sozialreflex, aber die Ablösung von Sommer wurde unprofessionell betrieben. Und nun noch der Fall Scharping. Zur Wochenmitte, auf dem Höhepunkt der Telekom-Krise, bei der eine klare Mehrheit der Deutschen bereits das Eingreifen der Regierung kritisierte, baute die Union ihren Vorsprung in der Sonntagsfrage wieder aus und verschaffte sich erneut ein beruhigendes Polster: Wären am Mittwoch Wahlen gewesen, wären CDU/CSU auf 41, die SPD nur noch auf 35 Prozent der Stimmen gekommen.

Ausgerechnet Rudolf Scharping. Noch 1999, auf dem Höhepunkt der Kosovo-Krise, war der Bundesverteidigungsminister zusammen mit Joschka Fischer der beliebteste deutsche Politiker, sogar deutlich vor Schröder. Dann aber kamen Flug-, und Mallorca-Affäre, so dass zuletzt gerade noch 20 Prozent der Wähler mit Scharpings Amtsführung zufrieden waren. In der Hitliste der deutschen Politiker wurde der ehemalige SPD-Kanzlerkandidat im Radsportjargon ganz nach hinten durchgereicht.

Das passt doch, mögen jetzt Spin-Doktoren denken: Beschäftigungskrise, Telekom-Kritik: Da wäre doch die Scharping-Entlasssung das perfekte Ablenkungsmanöver, also wieder eine Möglichkeit, Handlungsstärke zu beweisen. Das ist im Prinzip richtig, darf nur nicht zur Routine werden. Handlungsstärke ist zwar gut. Zu häufige Handlungsstärke deutet hingegen eher auf mangelhafte Führung und auf zu schlechte Personalentscheidungen hin.

Genau vor diesem Problem steht der Kanzler, zumal er inzwischen selbst beschädigt ist. Das ist daran zu merken, dass derzeit Schröders Kanzler-Bonus schmilzt. Für 38 Prozent ist Schröders Ansehen nach seinem amateurhaften Auftreten in der Telekom-Affäre gesunken und damit auch sein Vorsprung beim Kanzlertrend. In der Frage der Direktwahl des Bundeskanzlers wollten Ende Juni noch 54 Prozent Gerhard Schröder zum Kanzler wählen, nur 35 Prozent Edmund Stoiber. Mitte der Woche stimmten nur noch 47 für den amtierenden Kanzler, allerdings auch nur 34 Prozent für den bayerischen Herausforderer.

Kommt die Union in 70 Tagen im Schlafwagen an die Macht? Leichter jedenfalls hat eine Regierung der Opposition es noch nie gemacht als diesmal.

Der Autor ist Hauptgeschäftsführer des Meinungsforschungsinstituts Emnid


hjw2:

treffender Kommentar o.T.

 
18.07.02 21:17
ruhrpottzocker:

DER Autor hat wahrscheinlich gar nicht mal Unrecht

 
18.07.02 21:17

Für das, wofür der Scharping rausgeflogen ist, hätten CDU/CSU/FDP sicherlich wöchentlich die Kabinettsmitglieder auswechseln müssen.

Ich tippe mal, der ist unschuldig.

Ihm Poolplanscherei vorzuwerfen, erinnert mich an das Gehänsel oder besser die Entwicklung der ersten Neidgefühle im ersten Schuljahr.

Da ich persönlich Scharping nicht mag, finde ich es trotzdem gut, dass er gehen musste, obwohl es wahrscheinlich ungerecht ist.

Die Story wird dem Schröder nutzen. Darauf hat er es angelegt.
hjw2:

Scharping als Verteidigungsminister zu berufen

 
18.07.02 21:22
war schon der Witz schlechthin.
Das rumgeiere von Schröder geht einigen Genossen auf die Nerven, besonders dem dicken MP aus Niedersachsen.
coppara:

ruhrpottzocker, zu viel schwarze hier!

 
18.07.02 21:35
ich teile Deine Meinung voll.  Vor 4 Jahren sah es überhaupt nicht besser aus!16 Jahre Versäumnis sind zu schnell vergessen worden, meine ich.

bauwi:

Verhungern wird er nicht! Alle habense hinten rum

 
18.07.02 21:36
gelästert. Auch bei der Bundeswehr . Die feigen Socken!!!!
ruhrpottzocker:

Coppara, vor 4 Jahren sah es nicht besser aus ?

 
18.07.02 21:39

Vor 4 jahren war Stunde Null, was die Finanzen und die Moral anbelangte. Rot-Grün hat es leider nicht geschafft, wesentliche Teile des von CDU/CSU/FDP hinterlassenen Müllberges wegzuschaffen.

Ich will aber auch nicht unfair sein. Dieses Erbe war einfach zu derbe.

Rauswurf in 50 Sekunden 725259
coppara:

Mit Fehlern lernen

 
18.07.02 21:45
Bei den eigenen tut's verdammt Weh -lernt aber am besten. Nahinein ist der Man/n schlau/er -ende!
Immobilienhai:

zumindest war der kohl-clan intelligent genug

 
18.07.02 21:52
affären und mauschelein zu vertuschen.

so bescheuert wie sich die SPDler im Umgang mit Schwarzgeld, Lügen und Mauschelein anstellen haben sie es auch nicht anders verdient. die müssen noch viel lernen.

immo  
verdi:

mod,wenn du den mist,den du täglich verbreitest,

 
18.07.02 21:53
auf Wahrheitsgehalt prüfen würdest,dann müsste dir auch hier aufgefallen sein,dass das Zitat nicht korrekt ist!!

Ich habe folgendes gehört:".....und zwar mit erhobenem Haupt und geradem Rückgrat".

Aber ich denke,bei dir kommt das Meiste aus zweiter,dritter oder vierter Hand und warum sollte man Mist auch noch prüfen!!

Mich stört im Grunde genommen geistiger Dünnschiss nicht,weil ich ihm im täglichen Leben meist aus dem Wege gehen kann.

Schade,dass man dann doch das eine oder andere Mal(leider dazuhin noch in seiner Freizeit:-(((),obwohl immer auf der Hut,damit konfrontiert wird!!
ruhrpottzocker:

Richtig, Immo ! Beim Bescheissen sind CDU/CSU

 
18.07.02 21:59

und vor allem die FDP Spitze.

Deswegen haben sie auch so viele Anhänger. Diese Anhänger meinen nämlich immer noch, die bescheissen für das Volk. Sie haben nicht begriffen, dass die nur für sich selbst bescheissen und über das Wahlvolk lachen.  

Rauswurf in 50 Sekunden 725274
Rexini:

tja ihr lieben

 
19.07.02 07:46
nun werden die nächsten 16 jahre wieder schwarz.

rot hat die möglichkeiten nicht genutzt wie man in der brd und europaweit gesehen hat .deswegen kommt wieder ein wechsel wie in großen teilen europas bereits vollzogen.

ivh denke wirtschaftlich gesehen ist das aber dringend notwendig,auch für deine aktien rz.
gruß
rexini
Rheumax:

Hoffe, Du hast recht, Rexini!

 
19.07.02 08:52
Ich kenne einige Leute, die vor vier Jahren Schröder gewählt haben, weil sie wollten, dass Deutschland endlich aus dem Stillstand herauskommt.
Die werden dies wohl kaum nochmals tun. Dazu ist die Bilanz dieser Regierung einfach viel zu erbärmlich. Chance vertan!
"Wir werden nicht alles anders machen, aber vieles besser" hat die SPD damals
getönt. Ich hab davon jedenfalls nichts bemerkt.
Wenn man Schröder an seinen Versprechungen misst, sollte das Ergebnis jedenfalls klar sein. So dumm kann doch das Wahlvolk gar nicht sein, dass es
nicht erkennent, das diese Regierung von einem schlechten Schauspieler geführt wird. Den Ausdruck "Kanzler der Beliebigkeit" empfinde ich als sehr treffend.
Erstaunlich, dass er nach den Umfragen noch so viel Zustimmung hat, was aber
wohl an Stoiber liegt.

RZ:
Wenn man Dich hört, könnte man meinen, Deutschland hätte in der sozialliberalen
Regierungszeit keine Schulden gemacht. Oder irre ich mich da?

Gruß
Rheumax
klecks1:

Spiegel

 
19.07.02 08:52
KOMMENTAR

Ausgebadet

Von Markus Deggerich

Der Rücktritt Rudolf Scharpings ist das Ende eines unaufhaltsamen Abstiegs. Für den Kanzler und die SPD ist der Schaden noch unkalkulierbar.

"Das kann ich mir nicht vorstellen, denn so etwas tun Sozialdemokraten nicht", hatte Rudolf Scharping noch am Donnerstag geantwortet auf die Frage, ob die Honorar-Affäre vielleicht eine Intrige aus eigenen Reihen sei. Womöglich eine von den vielen Selbsttäuschungen des Rudolf S.
Seitdem Scharping einst auf dem Mannheimer Parteitag von Oskar Lafontaine als Vorsitzender gestürzt worden war, pflegten die Genossen einen verkrampften Umgang mit ihm. Ein Mitleids-Bonus rettete ihn mehrfach über seine Fehler und Fettnäpfchen hinweg. Scharping stand unter Naturschutz, die SPD hatte ihm gegenüber ständig ein schlechtes Gewissen, auch wenn das Geraune in Bundestagsfraktion und Partei über den unglücklich agierenden Mann nie aufhörte.

"Ach, der Rudolf"

Dieses Sonderverhältnis der SPD zum Vorsitzenden ihrer Programmkommission war eines der zentralen Probleme des Rheinland-Pfälzers. Das andere war seine verzerrte Selbstwahrnehmung. Er wähnte sich immer als letzter wahrer Sozialdemokrat und Enkel Willy Brandts neben den Selbstdarstellern Schröder und Lafontaine, der für seine roten Werte von der Partei geliebt werde. Doch dass die meisten nur noch mit den Augen rollten, wenn die Sprache auf "ach, den Rudolf" kam, wollte er nicht wahrhaben. Auch das miserable Wahlergebnis für ihn auf dem letzten Parteitag in Nürnberg wertete er nicht als ultimative Warnung. Er lächelte es weg.

Dass die SPD ihren Rudolf nicht mehr liebte und in ständiger Angst vor dem nächsten Fehltritt lebte, zeigte auch die Wahlkampfplanung. Am liebsten hätten sie ihn versteckt: Ein Blick auf die Rednerliste für die großen Auftritte in den letzten sechs Wochen vor dem 22. September zeigt haufenweise die Namen Schröder, Eichel, Schily. Einen Scharping sucht man dort fast vergebens. Die SPD plante nicht mehr mit ihm. Längst war man auf der Suche nach einem "Ehrenposten" für ihn. Er wäre nach einer erfolgreichen Titelverteidigung nicht mehr ins Kabinett zurückgekehrt.

Dass es statt eines stillen, ehrenvollen Abgangs nun noch mal knallt, hat der Bundeskanzler zu verantworten. Schröder hatte zu lange gezögert. Nach dem Eiertanz um Telekom-Chef Ron Sommer macht Schröder innerhalb weniger Tage zum zweiten Mal bei Personalfragen eine schlechte Figur. Führende SPD-Strategen hatten bereits vergangenen Herbst auf eine Auswechslung Scharpings gedrängt. Nach den "Bade-Fotos", der Diskussion über die Nutzung der Flugbereitschaft, Mallorca-Ausflüge, während seine Soldaten in das Kosovo zogen, voreilige Ankündigungen über Marschpläne deutscher Soldaten und internen Plaudereien über Angriffspläne der USA sahen viele in der SPD-Fraktion in Scharping nur noch eines: ein Sicherheitsrisiko.

Bloß nicht auffallen!

Der 11. September und ein zögerlicher Schröder retteten ihm damals den Kopf. Der Kanzler, der bereits einen Minister-Aderlass hinter sich hatte wie keiner seiner Vorgänger, wollte nicht schon wieder auswechseln - und schon gar nicht einen Verteidigungsminister in militärischen Krisenzeiten. Und Schröder täuschte sich auch über den Rückhalt Scharpings an der Basis, wo aus Mitleid längst Kopfschütteln geworden war. Schröder beließ es bei einem schulterklopfenden Rüffel für "den Rudolf" und stellte Scharping in die zweite Reihe mit dem Auftrag: Bloß nicht auffallen.

Dass der monatelangen (Selbst-)Demontage des Rudolf S. nun ein Finale nach dem Motto "lieber ein Ende mit Schrecken als Schrecken ohne Ende" folgt, wird auch an Schröder kleben bleiben. Das sah nicht nach Führungsstärke aus. Auch zeigt sich ein Personalproblem der SPD. Schröders Wunschkandidat, Peter Struck, wollte nie ins Kabinett. Als Fraktionsvorsitzender ist er mächtiger und hat viel mehr Gestaltungsspielraum. Auch Scharping wäre nach dem Wahlsieg 1998 gerne Fraktionschef geblieben, musste sich aber Lafontaine beugen, der damit drohte, dann selbst anzutreten. Man kann sicher sein, dass Struck das Amt nur als Übergangskandidat bis zum Ende der Legislaturperiode einnehmen will. Aus der Führungsreserve steht Matthias Platzeck noch nicht zur Verfügung, weil er gerade erst Ministerpräsident in Brandenburg geworden ist. Mit der innenpolitischen Expertin Ute Vogt aus Baden-Württemberg eine Frau an die Spitze des Männerladens Verteidigungsministerium zu stellen, traut sich auch der stets um ein Modernisierer-Image bemühte Schröder nicht. Und Sigmar Gabriel aus Niedersachsen muss erst seine Landtagswahl im kommenden Frühjahr bestehen, bevor er nach Höherem greifen darf.

Der unaufhaltsame Abstieg des Rudolf S. ist auch eine Pleite für Schröder. Vom zumindest wahlkampftechnisch erfolgreichen Enkel-Trio von 1998 ist nicht viel übrig geblieben. Während damals Lafontaine das linke Herz höher schlagen ließ, Scharping die sozialdemokratische Programmtreue repräsentierte und Schröder die neue Mitte umgarnte, muss der Vorsitzende jetzt mitten im harten Wahlkampf zum Schröder-Solo ansetzen. Wenn er gewinnt, wird er nachträglich alles richtig gemacht haben und Alleinherrscher in der SPD sein. Wenn er verliert, droht der SPD eine Sinn- und Führungskrise, die sie schon einmal für 16 Jahre in die Opposition verbannte.



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