Rauswurf in 50 Sekunden
Die Honorar-Affäre seines Verteidigungsministers brachte für Gerhard Schröder neun Wochen vor der Bundestagswahl das Fass zum Überlaufen:
Der Kanzler feuerte Rudolf Scharping.
Berlin - Genau 50 Sekunden brauchte Schröder bei einer Pressekonferenz, um den Rausschmiss seines Verteidigungsministers und den Namen des Nachfolgers zu verkünden."Die notwendige Basis für eine gemeinsame Arbeit in der Bundesregierung ist nicht mehr gegeben", sagte Schröder nach einer SPD-Krisensitzung.
Noch nie ist in Deutschland ein Minister so kurz vor einer Bundestagswahl ausgewechselt worden.
Scharping hatte bis zuletzt einen Rücktritt abgelehnt. Ein Telefonat mit dem Minister, so war aus dem Kanzleramt zu hören, habe Schröder nicht beruhigen können. Im Gegenteil: "Der Kanzler hat vor Wut quer unter der Decke gehangen", war aus der Regierungszentrale zu hören. Scharping soll wieder einmal relativ lange gebraucht haben, um umständlich darzulegen, dass alles mit rechten Dingen zugegangen sei.
Auslöser für Scharpings Rauswurf waren Berichte über seine angeblich zweifelhaften Geschäfte mit dem Frankfurter PR-Unternehmer Moritz Hunzinger. Scharping nannte "alle Vorgänge absolut Gesetzeskonform" und sah "keine Rechtfertigung für einen so schwerwiegenden Schritt wie einen Rücktritt." Er gehe "mit erhobenem Haupt und mit aufrechtem Gang". Scharping sprach von Anzeichen für "eine gezielte Kampagne" und kündigte die Prüfung presserechtlicher Schritte gegen das Magazin "Stern" an, das über die Geschäfte berichtete.
SPD-Generalsekretär Franz Müntefering sagte, Anlass für die Entlassung seien die Veröffentlichungen um die Honorarzahlungen der PR-Agentur an Scharping. "Wir waren alle der Meinung, wir können uns keinen Verteidigungsminister leisten, der unter solchen Unterstellungen steht", sagte Müntefering. Scharping habe nun Gelegenheit, die Dinge zu widerlegen
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www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,205828,00.html
Die Honorar-Affäre seines Verteidigungsministers brachte für Gerhard Schröder neun Wochen vor der Bundestagswahl das Fass zum Überlaufen:
Der Kanzler feuerte Rudolf Scharping.
Berlin - Genau 50 Sekunden brauchte Schröder bei einer Pressekonferenz, um den Rausschmiss seines Verteidigungsministers und den Namen des Nachfolgers zu verkünden."Die notwendige Basis für eine gemeinsame Arbeit in der Bundesregierung ist nicht mehr gegeben", sagte Schröder nach einer SPD-Krisensitzung.
Noch nie ist in Deutschland ein Minister so kurz vor einer Bundestagswahl ausgewechselt worden.
Scharping hatte bis zuletzt einen Rücktritt abgelehnt. Ein Telefonat mit dem Minister, so war aus dem Kanzleramt zu hören, habe Schröder nicht beruhigen können. Im Gegenteil: "Der Kanzler hat vor Wut quer unter der Decke gehangen", war aus der Regierungszentrale zu hören. Scharping soll wieder einmal relativ lange gebraucht haben, um umständlich darzulegen, dass alles mit rechten Dingen zugegangen sei.
Auslöser für Scharpings Rauswurf waren Berichte über seine angeblich zweifelhaften Geschäfte mit dem Frankfurter PR-Unternehmer Moritz Hunzinger. Scharping nannte "alle Vorgänge absolut Gesetzeskonform" und sah "keine Rechtfertigung für einen so schwerwiegenden Schritt wie einen Rücktritt." Er gehe "mit erhobenem Haupt und mit aufrechtem Gang". Scharping sprach von Anzeichen für "eine gezielte Kampagne" und kündigte die Prüfung presserechtlicher Schritte gegen das Magazin "Stern" an, das über die Geschäfte berichtete.
SPD-Generalsekretär Franz Müntefering sagte, Anlass für die Entlassung seien die Veröffentlichungen um die Honorarzahlungen der PR-Agentur an Scharping. "Wir waren alle der Meinung, wir können uns keinen Verteidigungsminister leisten, der unter solchen Unterstellungen steht", sagte Müntefering. Scharping habe nun Gelegenheit, die Dinge zu widerlegen
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