Raue Sitten: Emissionsbank setzt Börsen-Neuling auf "Reduzieren"
UBS Warburg veröffentlichte einen Bericht, in dem eine Aktie auf "reduzieren" gesetzt wird, die die Bank selbst gerade erst an die Börse gebracht hat
New York - An Wall Street ändern sich nach der Klage des New Yorker Staatsanwalts Eliot Spitzer gegen die Investmentbank Merrill Lynch offenbar die Sitten: Soeben veröffentlichte das Bankhaus UBS Warburg einen Analystenbericht, in dem eine Aktie auf "reduzieren" - also Verkauf gesetzt wird -, die die Bank selbst gerade erst an die Börse gebracht hat. An der Börse kann sich niemand daran erinnern, dass es jemals einen solchen Vorgang gegeben hat. Die Empfehlung "sell" - also "Verkaufen" - sei das schlimmste aller "Vier-Buchstaben-Wörter".
In dem Fall geht es um die Aktie der Discount-Airline Jet-Blue, die am 12. April an der Börse debütierte. Jet-Blue war erst vor zwei Jahren gegründet worden und hat sich inzwischen sehr erfolgreich entwickelt, die Firma wirft Gewinne ab und besitzt die neusten Maschinen. In den USA gilt es als schick, mit den gestylten Maschinen von Jet-Blue zu fliegen, Hauptfinanzier der Firma ist der Milliardär George Soros. Kurz nach Börsengang war die Aktie von 25 auf 55 Dollar geklettert, nun - nach der Kaufempfehlung ist das Papier wieder auf 47 Dollar abgerutscht.
Das Rating "reduzieren" ist bei UBS das zweitniedrigste. Dies ist umso erstaunlicher, als bis vor kurzem die Investmentbanken diejenigen Aktien in ihren Berichten besondern lobten, deren Firmen sie selbst an die Börse gebracht haben, selbst wenn - wie in Zeiten der Internetblase - die Firmen keinerlei Aussichten auf Erfolg hatten. Eine freundliche Kaufempfehlung war meist in dem Paket dabei, das die Banken für die Börsenneulinge anboten. Wer auf diese Weise die beste Kurssteigerung bewirkte, erhielt so die Gunst der (oft in Aktien bezahlten) Managements.
UBS-Analyst Samuel Buttrick räumte zwar ein, dass Jet-Blue "eine Menge Geld, ein gutes Management und einen riesigen Markt" vor Augen habe. Doch sei der Kurs in den vergangenen Tagen zu stark gestiegen. Schon jetzt hat die junge Airline den gleichen Marktwert wie die etablierten Carrier Continental oder Northwest Airlines. Gestern fiel die Aktie JBLU im frühen Handel zunächst weiter.
Gruß Kostolmoney
UBS Warburg veröffentlichte einen Bericht, in dem eine Aktie auf "reduzieren" gesetzt wird, die die Bank selbst gerade erst an die Börse gebracht hat
New York - An Wall Street ändern sich nach der Klage des New Yorker Staatsanwalts Eliot Spitzer gegen die Investmentbank Merrill Lynch offenbar die Sitten: Soeben veröffentlichte das Bankhaus UBS Warburg einen Analystenbericht, in dem eine Aktie auf "reduzieren" - also Verkauf gesetzt wird -, die die Bank selbst gerade erst an die Börse gebracht hat. An der Börse kann sich niemand daran erinnern, dass es jemals einen solchen Vorgang gegeben hat. Die Empfehlung "sell" - also "Verkaufen" - sei das schlimmste aller "Vier-Buchstaben-Wörter".
In dem Fall geht es um die Aktie der Discount-Airline Jet-Blue, die am 12. April an der Börse debütierte. Jet-Blue war erst vor zwei Jahren gegründet worden und hat sich inzwischen sehr erfolgreich entwickelt, die Firma wirft Gewinne ab und besitzt die neusten Maschinen. In den USA gilt es als schick, mit den gestylten Maschinen von Jet-Blue zu fliegen, Hauptfinanzier der Firma ist der Milliardär George Soros. Kurz nach Börsengang war die Aktie von 25 auf 55 Dollar geklettert, nun - nach der Kaufempfehlung ist das Papier wieder auf 47 Dollar abgerutscht.
Das Rating "reduzieren" ist bei UBS das zweitniedrigste. Dies ist umso erstaunlicher, als bis vor kurzem die Investmentbanken diejenigen Aktien in ihren Berichten besondern lobten, deren Firmen sie selbst an die Börse gebracht haben, selbst wenn - wie in Zeiten der Internetblase - die Firmen keinerlei Aussichten auf Erfolg hatten. Eine freundliche Kaufempfehlung war meist in dem Paket dabei, das die Banken für die Börsenneulinge anboten. Wer auf diese Weise die beste Kurssteigerung bewirkte, erhielt so die Gunst der (oft in Aktien bezahlten) Managements.
UBS-Analyst Samuel Buttrick räumte zwar ein, dass Jet-Blue "eine Menge Geld, ein gutes Management und einen riesigen Markt" vor Augen habe. Doch sei der Kurs in den vergangenen Tagen zu stark gestiegen. Schon jetzt hat die junge Airline den gleichen Marktwert wie die etablierten Carrier Continental oder Northwest Airlines. Gestern fiel die Aktie JBLU im frühen Handel zunächst weiter.
Gruß Kostolmoney