ANALYSE: Radikale Preisnachlässe von Intel gefährden Gewinnprognosen
LONDON (dpa-AFX) - Die Analysten von Lehman Brothers und Salomon Smith Barney haben die Taktik des US-Chipherstellers Intel Corp kritisiert, durch Preisnachlässe Marktanteile gegenüber dem Rivalen Advanced Micro Devices (AMD) zurück zu erobern. Analysten bezweifeln, ob Intel angesichts der niedrigeren Preise ausreichend viele Produkte absetzen kann, um seine Umsatzziele zu erfüllen.
PREISKAMPF WIRD SICH WEITER VERSCHÄRFEN
Lehman-Analyst Dan Niles zufolge wird der Intel Ende August im Computer-Prozessor-Markt "eine Preisbombe zünden". Intel werde den stärksten Prozessor am 26. August um 50 Prozent senken. Niles warnte, dass dieser Schritt die Profitmargen der Unternehmen weiter unter Druck setzen werde. Intel und AMD hatten in den vergangenen Monaten bereits die Preise für Computer-Chips gekürzt, um den Absatz aufrecht zu erhalten. Der Preiskampf werde immer härter, je mehr die Nachfrage nach PCs zurückgehe, schrieb Niles in einer am Montag in New York vorgelegten Studie.
"Ohne einen starken Anstieg der Verkaufszahlen ist es kaum vorzustellen, dass die Gewinn-Margen von Intel nicht von 47,8% im zweiten Quartal auf weniger als die bisher prognostizierten 47% im dritten Quartal fallen werden", schreibt Niles.
SALOMON SMITH BARNEY SENKT GEWINNERWARTUNGEN
Jonathan Joseph von Salomon Smith Barney kürzte am Montag auf Grund des Preiskampfes die Prognosen für Umsatz und Gewinn. Er senkte sein Prognosen für das Ergebnis je Aktie (EPS) für das dritte Quartal von 0,11 auf 0,08 US-Dollar. Für das gesamte Jahr 2001 revidierte er seine Gewinnschätzung von 0,54 auf 0,47 US-Dollar. Der Umsatz dürfte von 6,64 Mrd. auf 6,24 Mrd. US-Dollar fallen.
Die von First Call berechnete durchschnittliche Gewinnschätzung liegt für das dritte Quartal bei 10 Cent und für das Gesamtjahr bei 51 Cent je Aktie.
DURCHSCHNITTLICHE VERKAUFSPREISE NIEDRIGER ALS ERWARTET
Die durchschnittlichen Verkaufspreise (Average Selling Price) für die Intel-Chip könnten stärker fallen als bisher erwartet, schätzt Joseph. Statt bei 157 Dollar dürfte der ASP bei rund 150 Dollar je Prozessor liegen, nach einem ASP von 160 Dollar im zweiten Quartal. Die Gesamtzahl ausgelieferter Chips könnte im September-Quartal bei nur rund 27 Mio. Einheiten liegen, unverändert gegenüber dem Vorquartal. Die vergangene Prognose von Salamon Smith Barney hatte bei 28 Mio. Chips gelegen./rh/
06.08. - 17:23 Uhr
LONDON (dpa-AFX) - Die Analysten von Lehman Brothers und Salomon Smith Barney haben die Taktik des US-Chipherstellers Intel Corp kritisiert, durch Preisnachlässe Marktanteile gegenüber dem Rivalen Advanced Micro Devices (AMD) zurück zu erobern. Analysten bezweifeln, ob Intel angesichts der niedrigeren Preise ausreichend viele Produkte absetzen kann, um seine Umsatzziele zu erfüllen.
PREISKAMPF WIRD SICH WEITER VERSCHÄRFEN
Lehman-Analyst Dan Niles zufolge wird der Intel Ende August im Computer-Prozessor-Markt "eine Preisbombe zünden". Intel werde den stärksten Prozessor am 26. August um 50 Prozent senken. Niles warnte, dass dieser Schritt die Profitmargen der Unternehmen weiter unter Druck setzen werde. Intel und AMD hatten in den vergangenen Monaten bereits die Preise für Computer-Chips gekürzt, um den Absatz aufrecht zu erhalten. Der Preiskampf werde immer härter, je mehr die Nachfrage nach PCs zurückgehe, schrieb Niles in einer am Montag in New York vorgelegten Studie.
"Ohne einen starken Anstieg der Verkaufszahlen ist es kaum vorzustellen, dass die Gewinn-Margen von Intel nicht von 47,8% im zweiten Quartal auf weniger als die bisher prognostizierten 47% im dritten Quartal fallen werden", schreibt Niles.
SALOMON SMITH BARNEY SENKT GEWINNERWARTUNGEN
Jonathan Joseph von Salomon Smith Barney kürzte am Montag auf Grund des Preiskampfes die Prognosen für Umsatz und Gewinn. Er senkte sein Prognosen für das Ergebnis je Aktie (EPS) für das dritte Quartal von 0,11 auf 0,08 US-Dollar. Für das gesamte Jahr 2001 revidierte er seine Gewinnschätzung von 0,54 auf 0,47 US-Dollar. Der Umsatz dürfte von 6,64 Mrd. auf 6,24 Mrd. US-Dollar fallen.
Die von First Call berechnete durchschnittliche Gewinnschätzung liegt für das dritte Quartal bei 10 Cent und für das Gesamtjahr bei 51 Cent je Aktie.
DURCHSCHNITTLICHE VERKAUFSPREISE NIEDRIGER ALS ERWARTET
Die durchschnittlichen Verkaufspreise (Average Selling Price) für die Intel-Chip könnten stärker fallen als bisher erwartet, schätzt Joseph. Statt bei 157 Dollar dürfte der ASP bei rund 150 Dollar je Prozessor liegen, nach einem ASP von 160 Dollar im zweiten Quartal. Die Gesamtzahl ausgelieferter Chips könnte im September-Quartal bei nur rund 27 Mio. Einheiten liegen, unverändert gegenüber dem Vorquartal. Die vergangene Prognose von Salamon Smith Barney hatte bei 28 Mio. Chips gelegen./rh/
06.08. - 17:23 Uhr