Passionierten Radfahrern drohen erektile Dysfunktion und Impotenz.
Will "Mann" sein bestes Stück schonen, sollte er deshalb öfter Pausen einlegen bzw. im Stehen fahren und einen "Frauensattel" benutzen, raten Urologen aus Köln.
Langstrecken-Radfahrer leiden ca. dreimal häufiger an einer erektilen Dysfunktion als Nicht-Fahrradsportler gleichen Alters, ergab eine Studie der Universitätsklinik Köln in Zusammenarbeit mit der Deutschen Sporthochschule. Fast 1800 männliche Fahrradsportler und 8000 Nicht-Radfahrer hatten die Kollegen befragt. Dies ist eigentlich nicht weiter verwunderlich, meint der Urologe Dr. Frank Sommer von der Universitätsklinik Köln in der "Deutschen Medizinischen Wochenschrift". Denn sitzt ein Mann auf dem Sattel, lastet fast sein ganzes Oberkörpergewicht auf der Arterie, die den Penis versorgt und drosselt die Blutzufuhr, was die penile Fibrosierung begünstigt.
Sitzen drosselt Blutzufuhr:
"Kann man das verhindern?", fragten sich die Kölner Urologen, ließen 100 Männer für 30 Minuten radeln und bestimmten transkutan deren penilen Sauerstoffdruck. Die eine Hälfte fuhr die ganze Zeit im Sitzen, die übrigen Männer legten nach einer Viertelstunde eine Phase ein, in der für fünf Minuten bei konstanter Trittfrequenz im Stehen weiter gefahren wurde und setzten sich dann wieder. Das Ergebnis: in sitzender Position nahm der Sauerstoffdruck im Penis von etwa 61 mmHg auf etwa 17 mmHg ab. Nach nur einer Minute Radeln im Stehen stieg er aber wieder auf 67 mmHg an. Auf breiten und gut gepolsterten Sätteln sank der Blutfluss im Sitzen nur um 22 %. Aus diesen Ergebnissen leiteten die Autoren folgende Empfehlungen ab: Am günstigsten ist natürlich ein Liegefahrrad. Bevorzugt man das Radfahren im Sitzen, sollten Männer etwa alle zehn Minuten in die stehende Position wechseln und bei langen Fahrten häufiger Ruhepausen einlegen. Besonders günstig für den Penis sind breite, gut gepolsterte "Frauensättel", für Übergewichtige sogar besonders breite Sättel mit Extrapolsterung. Zudem ist der Sattel am Besten horizontal oder mit einer Neigung nach unten von 1 bis 3° einzustellen und so, dass die Knie noch etwas gebeugt sind, wenn sich die Pedale an der tiefsten Stelle befinden. Dann wird nämlich ein Teil des Gewicht durch die unteren Extremitäten abgestützt. Diese Ratschläge sollte man übrigens auch in der Praxis beim Fahrrad-Ergometer berücksichtigen, so die Autoren. Besonders Penis-schonend sei hier das sog. "Spinning", bei dem ständig die Körperposition gewechselt wird und der Sportler die meiste Zeit im Stehen fährt.
@Darkknight und Stox: Also nur mit Frauensattel!
Quelle: Frank Sommer, U. Schwarzer, C. Graf, T. Klotz, U. Engelmann "Veränderungen der penilen Durchblutung beim Radsport – Wie verhindert man eine Minderdurchblutung?", Dtsch. Med. Wsch. 2001; 126: 939 – 943, © Georg Thieme Verlag, Stuttgart – New York
MTD 39 / 2001 S. 48
Will "Mann" sein bestes Stück schonen, sollte er deshalb öfter Pausen einlegen bzw. im Stehen fahren und einen "Frauensattel" benutzen, raten Urologen aus Köln.
Langstrecken-Radfahrer leiden ca. dreimal häufiger an einer erektilen Dysfunktion als Nicht-Fahrradsportler gleichen Alters, ergab eine Studie der Universitätsklinik Köln in Zusammenarbeit mit der Deutschen Sporthochschule. Fast 1800 männliche Fahrradsportler und 8000 Nicht-Radfahrer hatten die Kollegen befragt. Dies ist eigentlich nicht weiter verwunderlich, meint der Urologe Dr. Frank Sommer von der Universitätsklinik Köln in der "Deutschen Medizinischen Wochenschrift". Denn sitzt ein Mann auf dem Sattel, lastet fast sein ganzes Oberkörpergewicht auf der Arterie, die den Penis versorgt und drosselt die Blutzufuhr, was die penile Fibrosierung begünstigt.
Sitzen drosselt Blutzufuhr:
"Kann man das verhindern?", fragten sich die Kölner Urologen, ließen 100 Männer für 30 Minuten radeln und bestimmten transkutan deren penilen Sauerstoffdruck. Die eine Hälfte fuhr die ganze Zeit im Sitzen, die übrigen Männer legten nach einer Viertelstunde eine Phase ein, in der für fünf Minuten bei konstanter Trittfrequenz im Stehen weiter gefahren wurde und setzten sich dann wieder. Das Ergebnis: in sitzender Position nahm der Sauerstoffdruck im Penis von etwa 61 mmHg auf etwa 17 mmHg ab. Nach nur einer Minute Radeln im Stehen stieg er aber wieder auf 67 mmHg an. Auf breiten und gut gepolsterten Sätteln sank der Blutfluss im Sitzen nur um 22 %. Aus diesen Ergebnissen leiteten die Autoren folgende Empfehlungen ab: Am günstigsten ist natürlich ein Liegefahrrad. Bevorzugt man das Radfahren im Sitzen, sollten Männer etwa alle zehn Minuten in die stehende Position wechseln und bei langen Fahrten häufiger Ruhepausen einlegen. Besonders günstig für den Penis sind breite, gut gepolsterte "Frauensättel", für Übergewichtige sogar besonders breite Sättel mit Extrapolsterung. Zudem ist der Sattel am Besten horizontal oder mit einer Neigung nach unten von 1 bis 3° einzustellen und so, dass die Knie noch etwas gebeugt sind, wenn sich die Pedale an der tiefsten Stelle befinden. Dann wird nämlich ein Teil des Gewicht durch die unteren Extremitäten abgestützt. Diese Ratschläge sollte man übrigens auch in der Praxis beim Fahrrad-Ergometer berücksichtigen, so die Autoren. Besonders Penis-schonend sei hier das sog. "Spinning", bei dem ständig die Körperposition gewechselt wird und der Sportler die meiste Zeit im Stehen fährt.
@Darkknight und Stox: Also nur mit Frauensattel!
Quelle: Frank Sommer, U. Schwarzer, C. Graf, T. Klotz, U. Engelmann "Veränderungen der penilen Durchblutung beim Radsport – Wie verhindert man eine Minderdurchblutung?", Dtsch. Med. Wsch. 2001; 126: 939 – 943, © Georg Thieme Verlag, Stuttgart – New York
MTD 39 / 2001 S. 48