Qwest befällt die Enronitis

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Qwest befällt die Enronitis

 
29.07.02 08:47
Der US-Telekommunikationskonzern Qwest Communications International hat nach eigenen Angaben in den Jahren 1999 bis 2001 unzulässige Bilanzierungspraktiken angewendet. Nun wird neu gerechnet.

Das Unternehmen werde seine Geschäftszahlen erneut vorlegen, kündigte Qwest zudem in der Nacht zu Montag an. Der Konzern zog zugleich seine bisherige Geschäftsprognose für das Jahr 2002 zurück. Als Grund nannte Qwest die anhaltende Flaute in der Telekommunikationsbranche, den harten Wettbewerb sowie die Schwäche in der regionalen Wirtschaft. Qwest ist in 14 US-Bundesstaaten führender Telekomanbieter.

Nach eigenen Angaben sind in den betreffenden Jahren 1,16 Mrd. $ zu unrecht auf der Einnahmeseite verbucht worden. Um welchen Betrag die Prognose für das laufende Jahr korrigiert werden müsse, wurde zunächst nicht bekannt. Der Neue Qwest-Chef Dick Notebaert rechtfertigt eine Korrektur mit der allgemeinen Schwäche in der Branche: "Beobachter sagen schon seit einigen Quartalen voraus, der Boden sei erreicht. Die haben sich getäuscht. Ich traue mir jedenfalls keine Vorhersagen über den Telefonsektor mehr zu."


Die US-Bilanzaufsicht SEC untersucht seit geraumer Zeit das Finanzgebaren von Qwest, Worldcom und Global Crossing. Die Welle von aufgedeckten Fällen von Bilanzfälschungen wurde mit der Pleite des Energiehändlers Enron ausgelöst. Welche Dimensionen der Fall bei Qwerst annehmen wird ist noch unklar. In einem ersten offiziellen Statement des Unternehmens heißt es lapidar: "Alle Bilanzkorrekturen können sich auf den operativen Gewinn, den Aktienkurs und die Dividende auswirken."

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