Auch bei Banken zählt die Profitmaximierung
Ein Fondsmanager: "Kaufempfehlungen bei Umplatzierungen sind ein alter Brauch"
Berlin - Bei Empfehlungen denken die meisten Banken zuerst an sich, dann an ihre vermögenden Kunden, und zum Schluss werden Lemminge gesucht, die den Kurs in die gewünschte Richtung bewegen. Die zugespitzte Börsenweisheit macht deutlich, dass Anleger jeder Analystenempfehlung mit einer Portion Skepsis begegnen sollten. Denn nicht immer wird das Research nach bestem Wissen und Gewissen hergestellt. Oftmals dienen Studien als Verkaufsförderungsinstrument für bestimmte Geschäfte.
"Es ist alter Brauch bei den Investmentbanken, dass man die Platzierung von Aktienpaketen mit einer Kaufstudie unterstützt", sagt ein Fondsmanager, der nicht genannt werden will. Tatsächlich ist der Fall Deutsche Bank kein Einzelfall. Insbesondere angelsächsische Häuser stehen in dem Ruf, ihr Research oft in den Dienst von Geschäften zu stellen.
Unvergessen ist etwa die Kaufempfehlung eines großen US-Hauses für das Neuer-Markt-Unternehmen Ixos, mit der das Institut den Altaktionären und sich selbst den Verkauf von Aktien zu hohen Kursen ermöglichte. Wenige Wochen später kam eine empfindliche Gewinnwarnung, die den Kurs abstürzen ließ. Ende Januar wurde in einer umfangreichen Biotech-Studie desselben Institutes GPC Biotech als einziger Topwert herausgestellt. Just zu dem Zeitpunkt, als die Studie herauskam, wurden 100 000 Aktien im Auftrag eines großen Fonds von der Bank verkauft.
Nicht wenige Häuser verfassen Jubelstudien, um an ein lukratives Unternehmensgeschäft zu kommen, etwa die Emission einer Konzerntochter. Andere Institute wiederum decken sich vor einer Kaufstudie auf eigene Rechnung mit den Aktien des betreffenden Unternehmens ein. Wenn dann die Kaufempfehlung auf den Markt kommt, werden die Stücke wieder verkauft.
Man wird den Instituten nie zweifelsfrei Fehlverhalten nachweisen können. Eines müssen Anleger aber stets im Blick behalten: Banken sind keine gemeinnützigen Stiftungen, sondern auf Profitmaximierung ausgerichtete Konzerne. hz.
Ein Fondsmanager: "Kaufempfehlungen bei Umplatzierungen sind ein alter Brauch"
Berlin - Bei Empfehlungen denken die meisten Banken zuerst an sich, dann an ihre vermögenden Kunden, und zum Schluss werden Lemminge gesucht, die den Kurs in die gewünschte Richtung bewegen. Die zugespitzte Börsenweisheit macht deutlich, dass Anleger jeder Analystenempfehlung mit einer Portion Skepsis begegnen sollten. Denn nicht immer wird das Research nach bestem Wissen und Gewissen hergestellt. Oftmals dienen Studien als Verkaufsförderungsinstrument für bestimmte Geschäfte.
"Es ist alter Brauch bei den Investmentbanken, dass man die Platzierung von Aktienpaketen mit einer Kaufstudie unterstützt", sagt ein Fondsmanager, der nicht genannt werden will. Tatsächlich ist der Fall Deutsche Bank kein Einzelfall. Insbesondere angelsächsische Häuser stehen in dem Ruf, ihr Research oft in den Dienst von Geschäften zu stellen.
Unvergessen ist etwa die Kaufempfehlung eines großen US-Hauses für das Neuer-Markt-Unternehmen Ixos, mit der das Institut den Altaktionären und sich selbst den Verkauf von Aktien zu hohen Kursen ermöglichte. Wenige Wochen später kam eine empfindliche Gewinnwarnung, die den Kurs abstürzen ließ. Ende Januar wurde in einer umfangreichen Biotech-Studie desselben Institutes GPC Biotech als einziger Topwert herausgestellt. Just zu dem Zeitpunkt, als die Studie herauskam, wurden 100 000 Aktien im Auftrag eines großen Fonds von der Bank verkauft.
Nicht wenige Häuser verfassen Jubelstudien, um an ein lukratives Unternehmensgeschäft zu kommen, etwa die Emission einer Konzerntochter. Andere Institute wiederum decken sich vor einer Kaufstudie auf eigene Rechnung mit den Aktien des betreffenden Unternehmens ein. Wenn dann die Kaufempfehlung auf den Markt kommt, werden die Stücke wieder verkauft.
Man wird den Instituten nie zweifelsfrei Fehlverhalten nachweisen können. Eines müssen Anleger aber stets im Blick behalten: Banken sind keine gemeinnützigen Stiftungen, sondern auf Profitmaximierung ausgerichtete Konzerne. hz.