Professor: «Denglisch kostet Unternehmen Milliarde

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Professor: «Denglisch kostet Unternehmen Milliarde

 
17.06.01 21:45
Professor: «Denglisch kostet Unternehmen Milliarden»

Nach Einschätzung des Vorsitzenden des Vereins Deutsche Sprache, des Wirtschaftsprofessors Walter Krämer, gehen deutschen Unternehmen insbesondere in der Autobranche, Aufträge verloren, weil ihre Manager und Ingenieure in »Denglisch« verhandeln. Dem Eindruck des Wissenschaftlers, dass viele Firmenvertreter beim Sprechen Deutsch und Englisch vermischen, hat der Verband der Deutschen Automobilindustrie (VDA) in Frankfurt jedoch nach einem entsprechenden Vortrag Krämers in München entschieden widersprochen.

»Angelsächsische Konkurrenten werden als Muttersprachler ihren radebrechenden deutschen Mitbewerbern gegenüber stets im Vorteil sein,« sagte Krämer der Deutschen Presse-Agentur (dpa) in Münster. »Während die Deutschen aber beharrlich versuchen, sich mit schlechtem Englisch verständlich zu machen, sprechen Japaner und Franzosen vernünftigerweise gleich in der Sprache, in der sie aufgewachsen sind, ziehen aber Dolmetscher bei.« So werde der Nachteil wieder ausgeglichen.

VDA-Sprecherin Manuela Höhne versicherte auf Befragen, auch nach Ansicht des Verbandes sei gutes Englisch heute »eine wichtige Voraussetzung« für internationalen Geschäftserfolg. »Im Gegensatz zu Herrn Krämer sind wir aber überzeugt davon, dass unsere Manager gut genug Englisch sprechen, um bei Verhandlungen bestehen zu können.« Die meisten verfügten über eine sehr hohe Sprachkompetenz und brauchten den Vergleich mit Firmenvertretern aus anderen Ländern nicht zu scheuen. Vielfach hätten Manager und Ingenieure während Jahre langer Auslandsaufenthalte perfektes Englisch gelernt.

»Natürlich ist Englisch inzwischen als internationales Verständigungsmittel in der Firmenkommunikation unentbehrlich,« räumt auch Krämer ein, der an der Universität Dortmund lehrt und Vorsitzender des Vereins Deutsche Sprache ist. »Wenn man eine Aktie kaufen oder einen Sack Reis bestellen will, kann ruhig auch ungelenkes Englisch gesprochen werden.« Wenn aber auf mittlerer oder höherer Ebene über kreative Vorgänge vorgetragen werden müsse - beipielsweise über die Gestaltung eines neuen Autos -, sollte man auf »sprachliche Unterwürfigkeit« verzichten und sich in seiner eigenen Sprache ausdrücken.

Sprache sei ein Produktionsfaktor, betonte Krämer. »Sie lenkt das Denken und damit auch das Handeln. Sie ist mitbestimmend dafür, wie wir die Umwelt wahrnehmen. Wenn wir in einer fremden Sprache aber keine guten Sätze bauen können, stellt sich auch Erfolg nicht ein.« Kreativ zu denken, gelinge den meisten Menschen nur in der Muttersprache. Darauf habe schon Heinrich von Kleist in seinem Aufsatz »Über die allmähliche Verfertigung von Gedanken beim Reden« hingewiesen.

www.net-business.de/politik/news.html?id=992782641.1

cap blaubär:

miese Sprachkenntnisse sind nich das einzige Manko

 
17.06.01 21:52
unserer Firmengewaltigen,wenn man sich deren"Spi(a)tzenleistungen"mal so vorm geistigen Auge.......
blaubärgrüsse .....an Rover+Crysler+Co  
malen:

Deutsche Sprache zwischen «Verprollung» und «Dengl

 
27.04.02 14:32
Deutsche Sprache zwischen «Verprollung» und «Denglisch»  

Frankfurt/Main (dpa) - Dem guten Deutsch droht nach Einschätzung von Sprachprofis Gefahr von zwei Seiten: Zum einen wird die deutsche Sprache vom «Denglisch» bedrängt, einem Mischmasch aus Deutsch und Englisch, wie es vor allem in der Werbesprache immer stärker zu Tage tritt. Zum anderen ist «Verprollung» im Anmarsch, zumindest wenn die Analyse des Werbefachmanns Heimar Schröter zutrifft.

Die Sprache Luthers und Goethes müsse sich immer mehr gegen den Einfluss der Straße wehren, seit «niedere soziale Schichten» immer häufiger in den Medien zu Wort kämen, behauptete Schröter am Donnerstagabend im «hr-Stadtgespräch», einer Diskussionsrunde des Hessischen Fernsehens zum Thema Sprachschutz.

Während Schröter den Sprachmix deutsch-englischer Ausdrücke aber entschieden verteidigte, verwahrte sich der Journalist Wolf Schneider, als «Stillehrer der deutschen Sprache» apostrophiert, heftig gegen die Unterwerfung des Deutschen unter die sprachliche Vormachtstellung der Amerikaner. Die Deutschen seien offenbar nicht stolz auf ihre Sprache und genössen es, den «Zweiten Weltkrieg wenigstens sprachlich jeden Tag aufs Neue zu verlieren», meinte der frühere Leiter der Hamburger Journalistenschule.

Die erregte Debatte war der Höhepunkt einer Sendung zum Thema «Cool und voll krass - Wer schützt die deutsche Sprache?» Zeigten sich die Zuschauer überwiegend verärgert über englische Werbesprüche und die vielen englischen Ausdrücke in der Alltagssprache, verteidigten die Werber die Einflüsse aus dem Ausland. Werbeslogans seien ein Spiegel der Gesellschaft, Texter griffen die Sprache der Zielgruppen auf und bräuchten in einer globalen Ordnung Englisch als Berufssprache. Dagegen verwiesen vor allem ältere Zuschauer darauf, dass sie dieses Reklame-Denglisch gar nicht verstehen und oft nicht wüssten, was sie da eigentlich kauften.

Locker sahen vor allem die Jugendlichen den Trend. Eine Schülerin warnte davor, die englischen Einsprengsel überzubewerten. Das sei doch wohl eine Modeerscheinung, meinte sie: «Was sich nicht bewährt, verschwindet auch wieder.» Eine Erfahrung, die Sprachschützer Schneider bestätigen konnte. Schon im 17. Jahrhundert habe der Kampf gegen fremde Vokabeln in Deutschland getobt. Damals sei es allerdings um die französischen Begriffe gegangen, von denen heute noch das Portemonnaie, das Trottoir oder das Rendezvous zeugten.




© dpa - Meldung vom 26.04.2002 11:33 Uhr
prom:

SprachProlls bei Ariva? Jede Menge o.T.

 
27.04.02 15:05
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